Anfahrt:
Über Linz - Kirchdorf - Hinterstoder - Parkplatz beim ehemaligen Bärenalmlift in 1:10 h
Wetter:
Mix aus Sonne und Wolken
Temperatur:
Tal: ~20°C - Berg: ~15°C
Schneehöhe:
Tal: 0cm - Berg: bis zu 1m (auf 1650 m)
Schneezustand:
Sulz
Geöffnete Hütten:
Schaffereithalm (Wochentags ab 12 Uhr, Wochenende auch am Vormittag)
Peterhoferalm (nur am Wochenende)
Wegbeschreibung:
Vom Parkplatz des ehemaligen Bärenalmlifts(656 m) zur Schaffereithalm (~1050 m, ~1h), von dort weiter auf die Bärenalm (~1626 m, ~1:30 h). Insgesamt um die 1000 Hm und 2:30 h Aufstieg. Zurück am gleichen Weg.
Gefallen:
- Eindrucksvolles Panorama und schöne Landschaft
- Bergeinsamkeit, da kaum jemand unterwegs
- Schnee im Mai
Eine Wanderung auf die Bärenalm bei Hinterstoder stand schon immer auf meinem Plan und letzten Sonntag war es endlich soweit. Einerseits interessierte mich das LSAP Gebiet, indem immerhin Weltcuprennen stattgefunden haben, andererseits freute ich mich auf das herrliche Panorama und die Berge im Talschluss des Stodertals. Das LSAP Gebiet liegt im Bereich des Schafferkogels (1200 m). Die Bärenalm liegt ein Stück oberhalb auf 1626 m und wurde nie mit Liften erschlossen. Dennoch ist das ehemalige Skigebiet als Bärenalm bekannt. Hermann Maier absolvierte hier übrigens sein erstes Weltcuprennen am 10.2.1996 und belegte den 26. Platz. Historischer Boden also.
Im Jahr 2002 wurde das Gebiet aus Rentabilitätsgrunden geschlossen (lt. Besitzer Schaffereithalm). Inzwischen wurden die Pistenflächen teilweise aufgeforstet und sind mit Zäunen abgeriegelt, damit Tourengeher die nachwachsenden Bäume nicht beschädigen. Skifahren ist nur mehr im Bereich der ehemaligen Schlepplifte möglich, aber auch hier wurde teilweise aufgeforstet. Die Lifte wurden gründlichst abgebaut, die einzigen Anzeichen auf Skibetrieb sind die noch zu sehenden Lift- und Pistenschneisen, welche langsam zuwachsen. Das Bergrestaurant im Bereich der ehemaligen DSB Bergstation und die Bergstation des SL Steinerreith stehen noch. Das Bergrestaurant wird von Jägern aus der Region als Unterkunft genutzt, die restlichen Schlepplift Tal- und Bergstationen wurden abgebaut und stehen in den Gärten einiger Bewohner aus dem Stodertal (hätt ich auch gern

Ein Pistenplan des LSAP Gebiets ist unter http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... 32&t=13142 zu finden.
Die Wanderung sollte eigentlich über die Bärenalm zur Türkenkarscharte (1741 m) und weiter auf den Türkenkarkopf führen, jedoch wäre ab der Bärenalm ein weitergehen auf Grund der Schneelage sehr mühsam gewesen. Die ersten Schneereste konnte man auf 1350 m antreffen, laut einem Einheimischen war bis letzte Woche auf der Höss in Hinterstoder die Abfahrt von der HössExpress Bergstation bis zu den Hutterer Böden ohne apere Stellen befahrbar. Und dann sperren die schon am 6. April zu, aber das ist eine andere Geschichte.
Nun aber zu den Bildern:
Höhenprofil der Tour - Erstellt mit HACtronic
Blick zur Angelmauer, Schwarzkogel, Kleiner Priel (2136 m)
Talschluss Stodertal mit Salzsteigjoch (1733m - Übergang zur Tauplitzalm (Stmk))
Schaffereithalm (1050m) mit oberem Teil der Abfahrt Nr. 2 (bzw. Nr. 3) im Hintergrund (siehe Pistenplan)
Zoom zum ehemaligen Bergrestaurant. Gleich daneben war die Bergstation der DSB
Spitzmauer (2446 m - Bildmitte) und Großer Priel (2515 m - rechts daneben). Die markantesten Erhebungen im Toten Gebirge. Die Spitzmauer wird nicht zu Unrecht als das "Matterhorn Österreichs" bezeichnet.
Unterer Teil der Trasse des ehemalen SL Steinerreith mit zugehöriger Abfahrt
Oberer Teil der Trasse, die Bergstation steht links davon im Wald
Totes Gebirge mit eindrucksvollen schneebedeckten Karen
Während des Aufstiegs ergeben sich immer wieder tolle Blicke auf Spitzmauer und Großer Priel
Auf 1400 m dann die ersten größeren Schneereste, schöner Kontrast zur saftig grünen Wiese
Weiter gehts Richtung Bärenalm, im Hintergrund das Hirscheck (2068 m). Die geschlossene Schneedecke ist schon in Sichtweite
Die unbewirtschaftete Bärenalm (es gibt lediglich einen Schutzraum mit Ofen und etwas Holz), dahinter beginnt der Winter
Blick zum Schrocken (2281 m) und Hochmölbing (2336 m)
Blick zum Nationalpark Kalkalpen mit Hochsengs (1838 m) und Hoher Nock (1963 m)
Hinter der Hütte hält sich der Winter noch hartnäckig mit jeder Menge Schnee
Schön zu sehen die Schneegrenze auf rund 1600m, im Hintergrund wieder die markanten Erhebungen des Toten Gebirges
Immer wieder ergeben sich schöne Kontraste aus grünen Almwiesen und verschneiten Bergen
Blick hinunter zum Schafferkogel mit Bergrestaurant und Abfahrt Nr. 3
Trasse des SL Steinerreith von der Bergstation aus
Bergstation desselbigen
Abfahrt am SL Steinerreith, unten die Schaffereithalm
Ehemaliges Bergrestaurant, gleich daneben muss die Bergstation der DSB gewesen sein
Starthäuschen des WSV Windischgarsten, hier war der Start der Weltcupstrecke
Blick in den ersten Hang der Weltcupstrecke (Abfahrt Nr. 1)
Abfahrt Nr. 3 zur Schafferreithalm - rechts am Bildrand kam der Himberluckenlift herauf
Zoom zum SL Steinerreith mit Abfahrt, im oberen Teil sieht man die Aufforstungen
Der restliche Abstieg sowie auch der Aufstieg quert des öfteren die Südabfahrt (Nr. 2 am Pistenplan). Hier die Südabfahrt kurz unterhalb der Schaffereithalm
Eine schmale Waldpiste die sich zu Tal schlängelt. Im Bereich der Hütte muss die Talstation des Himbeerluckenliftes gestanden haben.
Trasse Himbeerluckenlift mit Abfahrt Nr. 3
Weiter gehts mit der Südabfahrt
Schlusshang der Weltcupstrecke mit Parkplatz. Die Talstation der DSB stand am rechten Ende des Parkplatzes
Zum Schluss noch zwei Bilder der ehemaligen Weltcupstrecke. Zuerst der Steilhang kurz oberhalb des Parkplatzes
Blick vom Parkplatz auf Steilhang und Schlussstück der Weltcupstrecke
Kurz gesagt, eine wunderschöne Bergtour und eine interessante LSAP Besichtigung. Das Skigebiet mag schon seinen Reiz gehabt haben, ich selbst hatte leider nie das Vergnügen dort meine Schwünge zu ziehen. Nun gewinnt die Natur das Gebiet zurück, die menschlichen Eingriffe werden aber noch jahrzehntelang zu sehen sein. Als begeisterter Skifahrer aber auch Naturliebhaber kann ich mich hier immer nur sehr schwer entscheiden, was denn nun das bessere ist. Normalerweise meide ich Skigebiete im Sommer, vor allem jene in denen auch noch die Seilbahnen fahren und Touristen massenweise hinaufgekarrt werden. Die Bärenalm und der Schafferkogel sind nun zu einem wunderschönen Wander- und Tourengebiet geworden und das mag auch gut so sein.
Hoffe die Bilder gefallen. Ich freue mich über Kommentare und stehe natürlich für Fragen zur Verfügung.
mfg Andi