Schönen guten Tag in diesem Forum - mein erster Beitrag
Die Steiner und Sanntaler Alpen (Kamniske in Savinske alpe) sind der kleinste Gebirgszug mit dem längsten Namen.
Sie befinden sich südlich angrenzend an Österreich in Slowenien.
Von Norden führt die Anfahrt über den Seebergsattel oder über den Paulitschsattel dorthin.
Heute kommen wir über den Seebergsattel nach Zgornje Jezersko und von dort unweit in den Talschluss der Ravenska kocna und parken das Auto im Wald bei den beiden Materialseilbahn Talstationen.
Es ist nicht schwer einen der Hauptgipfel der westlichen Steiner Alpen die Kocna zu besteigen.
Einem "Nur Sonntagsspaziergeher" würde ich allerdings die Tour nicht gerade empfehlen - ausser er verfügt über Trittsicherheit und er kann mit seiner Höhenangst (sofern vorhanden) umgehen - denn der Weg hinauf bietet in teilweise ungesichertem Gelände durchaus berauschende Tiefblicke.
Besonders beim Heruntergehen.
Die Kocna ist eines: Sie ist WILD
Gleich einmal kurz zusammengefasst:
1. Die Markierungen am gesamten Weg sind hervorragend - alle 1 bis 3 m ist`s aufgepinselt
da kann man sich beim besten Willen nicht verirren - auch nicht im Nebel
Dazu muss man aber auch sagen - ohne Markierung wäre der Weg dort hinauf überhaupt nicht zu finden.
In manchen Abschnitten sind die Steigspuren deutlich - dann wieder überhaupt nicht
2. Es wechseln versicherte Stellen mit immer wieder leichten Klettereien
3. Der Weg verläuft spannend in beeindruckendem "Wilden Kocnafels"
Ausgehend von der Seilbahn Talstation im Ravenska Talschluss sind samt leichtem Zwischenanstieg ca. 1600 HM zu machen.
Das ergibt ca. 5 Stunden Aufstieg wobei dann der Abstieg fast ebenso lang dauert
Erste westliche Steinereindrücke gleich nach dem Grenzübergang bei der Hinunterfahrt nach Zgornje Jezersko
Die Kocna ist rechts im leichten Gipfelnebel (besteht eigentlich aus 2 Gipfeln die Jezersko und Kokrska Kocna)
Rückblick nach den ersten 2 Aufstiegsstunden vom Kar oberhalb der Ceska koca (Tschenhütte) hinunter auf dieselbe.
Da geht`s lang
Das Kar hier heroben ist gross und es sind noch beträchtlich grosse Schneefelder darin. Blick auf die Verbindungswand Grintovec - Kocna (Dolska skrbina).
Links oben ist der markante grosse Felsüberhang am Grintovec zu sehen welcher vom Norden aus grosser Entfernung deutlich sichtbar ist
(zB von Koralm/Saualm mit freiem Auge)
Hier zeigt sich auch schon erster wilder Kocnafels
Der weitere Aufstieg verläuft in Aufstiegsrichtung gesehen rechts hinten hinein und führt über teilweisem Hanggrad weiter aufwärts.
Wieder ein Blick zurück - die Tschechenhütte auf 1542 Meter ist schon recht klein geworden
Hervorragend markiert - grosses Lob dem Markierer
(den wir übrigens vor 2 Jahren in dem Gebiet einmal getroffen haben - ein kleiner schmächtiger
aber der rennt in dem steilen Gebiet lange Strecken ab das es nur so raucht).
Und hier das "Schlüsselerlebnis" die berühmte Kriechstelle unter dem abgerundeten hochgestellten Fels
Kriechstelle herangezoomt
Sie ist eng - man muss sich da richtig den Rucksack vor sich herschiebend am Bauch durchzwängen
Daneben gibt`s durchaus berauschende Tiefblicke - heute mit Bodennebel
Also beim Durchkriechen immer schön hineindrücken
Leider war der heutige Aufstieg nicht Nebelfrei
Hat aber auch was - diese eigenartigen Nebel-Wolkenformationen
Wieder wilder Kocnafels
In Schotter und Gestein - immer wieder kleine Oasen wo es blüht
Bis ganz hinauf auf über 2500 Meter wachsen sie
Viele Schmetterlinge sah ich hier heroben - und alle tummelten sich ausschlieslich an diesen Gewächsen
Der gesamte Gipfelbereich der Jezersko Kocna 2540 m ist sehr eisenhältig und bricht ab - so schaut`s da um den ganzen Gipfel aus.
(gilt eigentlich generell für die Steiner Alpen)
Also in ein paar Millionen Jahren wird von den "Steinern" nimmer viel da sein
da brauch i dann gar nimmer auffigehen
Blick vom Gipfel der Jezersko Kocna in östlicher Richtung auf den Grintovec dahinter Dolgi Hrbet und noch weiter hinten die Skuta.
(Von der man im Nebel nimmer viel sieht)
Leider verhindert der Nebel ein schönes Gipfelpanorama
Zusammenfassung:
Herrlich wild diese Kocna und recht einsam
Zumindest an diesem Donnerstag war mein Auto unten am Parkplatz wo sonst oft hunderte sich drängen das Einzige und bei der Rückkehr hatte sich lediglich ein Zweites hinzugesellt. Am Weg zur Kocna habe ich 3 Leute getroffen - das war`s
Grüsse an alle
SKTV
Die wilde Kotschna 2540 m
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Re: Die wilde Kotschna 2540 m
Auch von mir: herzlich wilkommen im Forum, und dazu mit einem so genialem Vorstellungsbeitrag
! Da werden Erinnerungen wach, vor etwa 15 Jahren schafften wir beide Kocna - Gipfel und Grintovec an einem Tag, das war schon ne Riesentour. Leider sind wir inzwischen etwas gehfaul geworden
und sucher eher Touren mit weniger als 1000 m HU aus.
, ist aber auch nicht uninteressent, IMO sind Bilder mit Wolken und Nebelschwaden sowieso interessanter als mit blauem Himmel und Sonne pur.


Die Steiner Alpen (Kamniske Alpe) den ganzen Tag nebelfrei zu erleben ist eine seltene Angelegenheit, die besten Chancen dazu hat man im Oktober. Die meisten Touren in dieser Gebirgsgruppe verbinde ich mit nebelartigen ErlebnissenLeider war der heutige Aufstieg nicht Nebelfrei

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