Basel - die Stadt die es nicht gibt - Landquart - Klosters - Vereinatunnel - Scuol/Tarasp. Mit dem Zug in ca. 4h
Wetter:
Fast schon herbstlich... leicht bedeckt mit Sonne im Engadin, abends ab Landquart Schauer
Temperatur:
In Scuol ca. 18°, Nachmittags wärmer, ca. 22°
Offene Anlagen:
4EUB Scuol - Motta Naluns. Aber heute wirklich nicht von Interesse!
Geschlossene Anlagen:
Vermutlich alle Skilifte und Wintersportanlagen
Bewertung:
Yeeehaaa! 6 mal

Scuol... irgendwie war da doch was... ach ja! Bad Scuol (wie es früher hiess) ist bekannt für seine sechs Bäder, in welchen mineralhaltiges Wasser aus den Rohren kommt. Dann ist Scuol auch noch Kopfbahnhof der RhB - hier im Unterengadin enden die Gleise der Rhätischen Bahn und man muss mit dem Postbus weiterfahren. Und zu guter letzt gibt's in Scuol auch noch ein recht bekanntes Skigebiet, welches über rund 80km Pisten verfügt. Trotzdem ist keiner der drei Gründe ausschlaggebend für einen Besuch...
Der Wecker klingelt wieder mal verdammt früh für einen Samstag... bereits kurz nach 5 Uhr in der Früh gehts kurz unter die Dusche und dann aufs Velo in Richtung Bahnhof. Dort warten meine Begleiter bereits vor der sagenhaften Institution des Pronto-Shops eines nicht genannten schweizer Detailhändlers. Um 6 Uhr morgens haben die frisch aufgebackenen Gipfeli gerade die rechte Temperatur - dazu gibts Caffé Latte. Anschliessend in den Doppelstockzug und weiterschlafen bis Landquart. Das Wetter weiss nicht so recht was es will und eigentlich hätte man liegenbleiben können. Von Basel bis nach Bad Ragaz sieht das Wetter nicht wirklich toll aus...
Kaum ist aber der Zug der RhB bestiegen wirds schon freundlicher. Durchs Prättigau gehts nach Klosters und direkt nach dem Bahnhof durch einen Tunnel nach Selfranga. Während links die Autos am Vereina-Verladebahnhof auf den Zug fahren, gibt unser Lokführer Gas und im Eiltempo gehts 19km durch den Berg. Gab es vorne im Prättigau noch grosse Wolkenfelder scheint hinten im Unterengadin die Sonne durch. Bald schon ist die Endstation des Zuges Scuol/Tarasp erreicht und am Bahnhof wartet George mit seinem VW LT. Innert weniger Minuten gehts zur Basis von Engadin-Adventure.
Scuol wurde neben den obengenannten Attraktionen auch mit dem Inn gesegnet... der Fluss zieht sich durchs Engadin vom Malojapass bis zur Landesgrenze und kann mit Rafting-Booten befahren werden. DAS ist der wahre Grund, um im Sommer nach Scuol zu fahren! Nach dem Fassen der Neoprenanzüge, der Schwimmweste und des Helms folgt ein Sicherheitsgespräch für alle angemeldeten Teilnehmer. Ein Guide erklärt das Boot, die Ausrüstung und das Verhalten im Wildwasser. Danach gehts per Bus ca. 5km flussaufwärts zur Einwasserstelle. Ein paar Trockenübungen an Land, dann wird das High-Tech Boot zu Wasser gelassen. Lufttemperatur ca. 18°, Wassertemperatur 8°...
Nach der Gewöhnung ans nasse Element folgt ein gewaltiger Ritt... zuerst ist der Fluss noch seicht und fliesst gemächlich gen Scuol. Doch schon nach einigen hundert Metern gehts in der ersten Stromschnelle feuchtfröhlich und schnell ins Tal. Das Boot ist mit 5 Gästen und unserem Guide Devon gut gefüllt und gleitet ohne Probleme über Kies und Steine hinweg. Angetrieben wird das Gefährt durch 5 fleissige Paddler, der Steuermann und Whitewater Guide sitzt hinten und hat die Kontrolle. Während rund zwei Stunden geht das Spiel von seichtem Wasser und Stromschnellen stets von neuem los und meistens wirds gerade dort schneller, wo man's am wenigsten erwarten würde. Höhepunkt der Tour ist "Das Gebiss" - eine Engstelle direkt bei Scuol, bei welcher die Boote von den Guides geschickt durch zwei hohe Felsen hindurch manövriert werden. Danach beginnt der aufgestaute Bereich des Kraftwerks Scuol und George wartet wieder mit seinem Büsli um uns abzuholen.
Nach dem Waschen und desinfizieren der Neoprenanzüge gehts kurz unter die Dusche und danach in Richtung Dorf wo das Mittagessen wartet. Der Rückweg wird kurz vor 16 Uhr angetreten - die ersten Ermüdungserscheinungen kommen im Vereina-Tunnel auf.
Fazit: Riesengaudi! Die Temperatur, das Wetter, das Team, die Aussicht, die Tätigkeit... es hat mal wieder alles gestimmt!
^^ Kurz nach Lavin... der Blick aus dem Zug in Richtung Oberengadin
^^ 180°-Drehung und das Unterengadin kommt in Sichtweite. Rechts unten der Inn...
^^ Schloss Tarasp. Da liesse es sich noch gut wohnen!
^^ Hotel Schweizerhof und davor die Baustelle für eine Brücke. Scuol kommt näher...
^^ Trockenübungen bei der Einwasserstelle. Sieht in der Realität noch viel blöder aus

^^ Die erste Stromschnelle kommt. Auf Kommando "Ins Booaat" (man denke sich den australischen Akzent) hüpfen alle ins Boot
^^ Yeeehaaaa! Man beachte Devon in der letzten Reihe, der den obercoolen mimen muss... der STEHT im Boot!
^^ Hui! Das zweite Boot kommt irgendwie rückwärts runter.
^^ Es wird seichter und gleich wieder heftiger. Devon hat die Lage im Griff!
^^ Ca. in der Hälfte des Trips bei der ehemaligen Trinkhalle. Ausgelassene Stimmung!
^^ Die Ruhe vor dem Sturm. Scuol wird in einer weiten Linkskurve umfahren. Gleich gehts richtig ab!
^^ Im "Gebiss"... das Boot wird zwischen zwei Felsen hindurchgesteuert. Hier fällt gleich einer raus!
^^ Ziemlich feuchte Angelegenheit. Aber GEIL

^^ Der ultimative "Gib mir mehr"-Blick
^^ Zurück gehts wieder mit der kleinen Roten. Die Bahn ist einfach der Hammer und die Strecke traumhaft!
^^ Schluss mit Engadin. Links gehts in Richtung Samedan und St. Moritz weiter, auf uns wartet aber das schwarze Loch auf der rechten Seite...