Kuehn und interessant sind die verschiedenen Bauwerke von Brenner-Autobahn, Staatsstrasse und Eisenbahn.
Bei Waidbruck biege ich in das Groednertal ab.
Bei schoenstem Sonnenschein fahre ich in Richtung Sankt Ulrich.
Ziel ist die Leitner ESB "Resciesa". Diese hat im Jahre 1968 die original Installation von Troyer abgeloest. Schnell stellt sich heraus, dass auch die Leitner Anlage von 1968 schon ersetzt wurde. Antriebsstation, Stuetzen, Rollenbatterien und Sessel sind eindeutig nicht aus den spaeten 60er Jahren. In der Leitner Referenzliste werde ich fuendig: Im Jahre 1980 ist die Anlage von 1968 ersetzt worden. Die technischen Daten lauten wie folgt:
Anlage: Ortisei-Rasciesa
Kunde: Seggiovia Resciesa S.r.l.
Ort: St. Ulrich / Ortisei (BZ)
Land: Italien
Anlagenlaenge: 2266 Meter
Antriebsleistung: 129 kw
Foerderleistung: 300 Personen pro Stunde
Anlagentyp: S 1
Baujahr: 1980
Zwei Portalniederhalter mit gewaltigen 12er Rollenbatterien am Waagebalken bilden die Talstationsausfahrt.
Es folgt eine hohe Zentralstuetze mit 10er Rollenbatterie am Waagebalken.
Harmonisch passt die Talstation in das Landschaftsbild. Direkt neben dem Stationsgebaeude befinden sich Trafohaeuschen und ein Garagenbau, in dem der Notantriebsdieselmotor untergebracht ist. Leider war der Schluessel fuer das Garagentor (trotz diverser Bestechungsversuche meinerseits) nicht auffindbar, so dass ich den Notanrieb nicht photographieren konnte. Dem Vernehmen nach funktioniert dieser dieselhydraulisch: Der Notdieselmotor treibt eine Hydraulikpumpe an. Das von dieser unter Druck gesetzte Hydraulikoel gelangt ueber Rohrleitungen und Schlaeuche zu einen - direkt am Antrieb montierten - Hydromotor, welcher dann unmittelbar auf das Hauptgetriebe wirkt.
Die Antriebsstation wurde offensichtlich fuer diese Anlage massgeschneidert. Eigentlich hatte ich einen Leitner-typischen Brueckenantrieb erwartet. Es handelt sich jedoch um eine Art stehenden Zentralantrieb, wie ich ihn bisher so von Leitner nicht kannte.
Wegen permanenten Betriebes ist es dem Personal leider nicht moeglich, mir die Klappen am Antrieb zu oeffnen.
Auffaellig ist auch, dass das ganze Maschinenhaus mit Daemm-Matten ausgekleidet ist. Wenn ich mich recht entsinne, hat Petz diese Antriebsstation mal als "Soundmaschine" bezeichnet. Davon ist leider nichts (mehr) zu hören; bei mehreren Anfahrvorgaengen ist mir weder im noch vor dem Gebaeude ein entsprechnder Klang aufgefallen.
Direkt nach den Stationsausfahrniederhaltern fuehrt die Trasse steil nach oben.
Die gewaltigen Rollenbatterien an den Niederhaltern faszinieren mich.
Da alles in allem diese Anlage eigentlich viel zu jung fuer mich ist, faellt es mir nicht allzu schwer u.a. aus Zeitgruenden auf die Auffahrt zu verzichten. Ich bespringe meinen Feuerstuhl und verschwinde in Richtung Passo Sella.
Alle Bilder habe ich am 25.09.2007 aufgenommen.