Da ich noch etwas noob und wissbegierig bin habe ich eine Frage:
Wie genau funktioniert das mit den Gletscherstützen? ich hab da mal was von Heizungen etc gehört, wie läuft das? Wie tief sind die Stützen bei welchem Typ in Schnee oder Eis verankert?
Vielleicht könnt Ihr mir da ein wenig Input geben, wäre nett, Danke!
1.) Gletscherstütze als solches ist an einem Stahlseil am oberen Ende des Stützenhauptes angehängt und steht mit STahlfuß im Schnee, der von der Pistenraupe dort angehäuft wird. Das STahlseil selbst ist in der Regel bei der Talstation und am Berg im festen Fels oder Boden verankert.
2.) Gletscherstütze a la Sölden-Schwarze Schneid. Ist eine weltweit einzigartige Konstruktion, bei der ein 25 m tiefer Schacht durch den Gletscher bis auf den Felsen unterhalb des Eises gegraben wurde. Auf dem FEls steht die Stütze, der BEton ist durch eingelegte Wärmeschlangen heizbar...
Hauptunterschiede zwischen den beiden Typen sind:
Typ 1.) muß man zeitweise ausgraben und dann nachstellen, während sich Typ 2.) nciht vom Fleck bewegen sollte
Typ 1.) Ist an einem STahlseil aufgehängt (reißt dieses, fällt die Stütze um), Typ 2 steht von selbst
Naja, dass das Stahlseil reisst dürfte wohl so schnell nicht passieren...
Eins noch: Die "herkömmlichen" Gletscherstützen sind meist oberhalb des Fusses, der im Gletschereis steht, drehbar gelagert. So dass man die Neigung anpassen kann wenn sie sich durch das Fliessen des Gletschers verändert hat.
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
Und wie hält man der Söldener Weltneuheit das wandernde Gletschereis vom Leib ? Da muß man doch sicher oft Eis entfernen, welches zu nahe herankommt - oder ? Und wie macht man das dann weg ?
max hat geschrieben:^^ hat fize 23 schon geschrieben, wärmeschlangen im beton
Ja aber die Heizung im Beton strahlt doch nicht soviel Hitze ab, dass diese riesige Menge von herannahendem Gletschereis (siehe Bild) abschmilzt... - oder etwa doch ?
Schaut mal:
Also die Heizung muss ja mega Power haben...
Sorry - aber ich kapier das noch nicht wirklich. Erklärt Ihr es mir bitte nochmal bzw. genauer ?
fize23 hat geschrieben:...der BEton ist durch eingelegte Wärmeschlangen heizbar...
@Michi
Kann es sein, dass es im Beton UND(!) ausserhalb des Betons Wärmeschlange hat bzw. sogar Wärmeschlangen die man an der Gletscherwand befestigt und bei Bedarf einschalten kann ?
Dann hab ich es glaub kapiert...
Sowohl der Beton als auch die beiden STahlkeile vorne dran sind beheizbar...
Aber es sollte auch ohne Heizung kein Problem sein - wenn die Rechnerei meinerseits stimmt...
Ram-Brand hat geschrieben:Ok. Dann ist der Beton auch beheizbar.
Aber bei den Metallteilen wird doch sicherlich etwas mehr geheizt als nur der Beton, oder?
1m pro Jahr wandert er. Bzw. ob das stärker oder schwächer geworden ist weiß ich nicht .
1M ist ja nicht viel. Dann reichen die Metallstäbe + die Stäbe im Beton ja echt locker zum Heizen. Ich dachte der Gletscher würde viel mehr wandern - deswegen war ich so erstaunt.
Kennt wer die Gegebenheiten auf dem Tuxer Gletscher ?
Also da wo die Olperer-SL und die Gefrorene-Wand-SL Ihre Talstation haben dürfte so eine Stütze nicht möglich sein...
Ich habe mal gehört, der Gletscher soll dort an die 200M.(!) dick sein. Kann das wer bestätigen ?
Aber am Kaserer könnt diese Technik vielleicht gehen - oder ist da das Eis auch viel zu dick ?
@Wiede: ich habe auf der HP mal von 110 Meter gelesen, das kann ich mir durchaus vorstellen. Wäre interessant zu wissen, wie sie das herausbekommen haben. Bohrung?
Ist zwar jetzt Off-Topic, aber der Aletschgletscher hat auf dem "Konkordiaplatz" (auf dem Gletscher) eine Gletscherdicke oder Gletschertiefe von 900m - 1000m! Unvorstellbar!
Nur mal so gesagt...
Der Bundesgesundheitsminister warnt:
Der vorangegangene Beitrag kann Spuren von Ironie, Zynismuns und Sarkasmus enthalten. Sollten sie mit einer dieser Substanzen
in Konflikt geraten oder einfach nicht in der Lage sein, diese zu erkennen, so konsultieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Marius hat geschrieben:Wäre interessant zu wissen, wie sie das herausbekommen haben. Bohrung?
Ich denke, dass es da irgendwelche Messmethoden mit Hilfe von Schallwellen gibt, d.h. die unterschiedlichen Reflexion an verschiedenen Schichten ergibt ein Bild des Untergrundes. So ähnlich wird ja auch nach Ölfeldern oder sonstigen Bodenschätzen gesucht.
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
Es gibt auch Gletscherstützen ohne Halteseil! Und dann solche die überhaupt nur aufs Eis gestellt sind! Siehe unten! Vielleicht weis ja einer wie die Talstationskonstruktion der 4er Sesselbahn Schex Rouge funktioniert. Laut DM steht die in der Gletscherrandzone.