Wetter: zuerst wenig Wolken, dann viele Wolken, Gewitter, am Gardasee Sonne und 25 Grad
(das blaue ab Storo ist die Strasse die wir nahmen)
Route:
Nach einer doch überraschend erholsamen Nacht freue ich mich erst mal, dass mein rechtes Knie doch nicht lädiert ist (hatte da doch etwas Bedenken am Abend vorher gehabt..) dafür merke ich eine leichte Rippenprellung… naja, aber fahren geht . Erst mal „gefrühstückt“. Ein Cappuccino und ein Croissant ist vielleicht für einen Italiener ein reichhaltiges Frühstück, für 2 Mountainbiker aber nicht. Naja, mehr gabs nicht, deshalb erst mal schnell im Ort im Supermarkt für jeden 2 belegte Brötchen gekauft. Nun wars kurz vor 9, los gings. Da wir heute rechtzeitig in Torbole sein wollen (die anderen Urlauber kamen direkt dort hin) und wir schon genug Höhenmeter an sich hatten und mir eh alles weh tat beschlossen wir, den ersten Teil abzukürzen und direkt auf der Strasse gen Passo Ampola zu fahren. Dadurch sparen wir circa 1000hm und mindestens 3 Stunden, was sich dann am Nachmittag als Vorteil erweisen sollte. Aber ich will nicht vorgreifen. Aufgrund der frühen Samstagmorgenstunde bleiben wir von Autos und rasenden Mopeds so gut wie verschont, kurz vor dem Passo Ampola (ok, knapp 750m hoch, das ist kein richtiger Pass) machen wir die erste Brötchenrast. Kurz darauf biegen wir dann auch schon auf die Tremalzostrasse ab. Stetig mit 10% geht’s auf einer guten Teerstrasse hinauf, nervig nur die schnell fahrenden Mountainbikeshuttletransporter (von Torbole aus kann man sich mit dem Auto hochbringen lassen und dann fährt man bergab). Aber mehr Verkehr ist auch nicht, naja, ist ja auch fast eine Sackgasse. Stetig geht’s voran, überraschend schnell kommt Tremalzo Ort in Sicht. Kurz darauf auch schon das Rifugio Garda, die Anstrengung des Tages ist fast geschafft Und das um kurz vor 1. Hier oben am Grat ziehen die Wolken ganz knapp über uns hindurch, aber überraschender Weise ist es nicht sonderlich kalt. Nun auf Schotter geht’s mit teilweise nur wenigen Metern Sicht, dann reisst es wieder auf und man kurz das Umland erkennen, weiter. Leicht steigend, irgendwie kommt es einem viel länger vor als es wirklich ist (wann kommt endlich der verdammte Tunnel!!) dann endlich das schwarze Loch. Sicht Null, schiebend taste ich mich langsam vor. Gespentisch! Durch die hohe Luftfeuchtigkeit sieht der Tunnelausgang nur wie eine weisse Fläche aus. Gedanken wie so muss es aussehen wenn jemand beschreibt „Kurz bevor man stirbt kommt ein Tunnel mit weissem Licht“ gehen mir durch den Kopf. Zum Glück keine Stolperfallen, schon sind wir wieder draussen. Nun haben wir den Scheitelpunkt erreicht, ab jetzt geht’s bergab. Jacke an, um nicht auszukühlen. Der Weg ist schottrig, leider an vielen Stellen recht lose und ausgewaschen. Durch mein Malheur vom Vortag war ich noch verunsichert, deshalb langsam. Erst mit wenig Gefälle ging es dahin, dann folgte auch schon die erste Serpentinengruppe. Es beginnt zu donnern, shit! Nicht jetzt! Nach 6 Tagen optimalem Wetter so kurz vor dem Ziel? Deshalb weiter, weiter! Die zweite Serpentinengruppe meistern wir auch noch trocken, aber es tröpfelt. Innerhalb weniger Minuten wir daraus heftiger Regen, schnell die Hose an und weiter runter. Je tiefer je besser, Donner verkündet ja auch dass Elektrizität in der Luft liegt. Die Socken werden nass, das Wasser läuft von der Hose in die Schuhe. Mist. Überschuhe vergessen anzuziehen. Naja, zum Glück kommen wir nun zum Passo Nota. Hier steht eine Versorgungshütte. Wir flüchten uns dort hinein. Rico ist ganz schön nass, zu spät an die Regenhose gedacht, da war schon die normale Hose nass, da braucht man die andere auch nicht mehr. Im Haus brennt ein nettes Feuer, viele vom Gewitter überraschte Radfahrer und ein paar Wanderer tummeln sich hier. Die meisten mit keiner Regenkleidung. Da haben wirs schon besser. Es gewittert sich ein, also nutzen wir die Zeit zum Essen. Spagetti und ein Cappuccino wärmen von Innen, draussen tobt es und haut runter was geht. Auch ein Graupelschauer ist dabei. Nach 2 Stunden wird’s besser, trocken sind wir auch wieder. Also erst mal volle Regenmontur an. Ist ja nun alles nass draussen. Gut eingehüllt geht’s los. Nur wohin? Der eigentliche Pfad nach Pregasina sieht auf dem Plan verdammt steil und wenig Schlechtwettertauglich aus. Aja, da geht ein Weg zum Lago di Ledro, ein Fahrweg. Sicherheit geht vor, also nehmen wir diesen. Noch mal schnell einen Schauer unter einem Baum verbracht (Helm ist gut gegen Graupel ) ein paar Höhenmeter rauf, dann geht’s auf einem guten Weg gen Lago di Ledro. Die steilsten Rampen sind betoniert, so kommen wir sicher ins Tal. Auf der Strasse bis zum Rivatunnel, hier zweigen wir auf die alte Strasse ab. Das Wetter ist nun Sonne und Warm, krass wie schnell das wechselt. Die 60hm überm Meer merkt man am See halt schnell… So rollen wir in Riva ein. Hier treffen wir auf eine Gruppe, die das Gewitter in einem Notbiwak verbrachten (gab sogar einen S/W Fernseher). Ankunftsbilder machen, dann auf der Uferpromenade gemütlich gen Torbole rollen. Die Suche nach unserer Unterkunft war dann noch etwas schwierig, aber auch das meisterten wir. Mit viel Verspätung kamen auch die anderen an (Stau ab Sterzing), abends feierten wir bei Pizza und Wein.
Fazit: Tremalzo ist toll, bei gutem Wetter sicher der Hammer. Gut dass wir am Vormittag abgekürzt haben, saudoof das Gewitter. 6,5 Tage gutes Wetter und dann Regen am Gardasee…
Storo.
unsere Bleibe letzte Nacht
frohen Mutes auf der Strasse.
zwar eine gute Strasse aber auch nicht ohne die Trassierung.
nettes Tal.
unser Ziel. Geradeaus wären wir in einer Stunde am Ziel...
Passo Ampola
gute Strasse.
schnell gehts rauf.
Serpentinen
Aussicht.
Malga Tiarmo kommt in Sicht.
Und kurz danach auch schon Tremalzo Ort.
aber keine Lifte stehen hier mehr...
Bauruine.
am Grat zogen die Wolken entlang.
nochmals Tremalzo Ort.
Rifugio Garda.
der letzte große Anstieg der Tour ist geschafft!
Schotter
in den Wolken gings noch ein wenig bergan.
wenns Aufriss gab es den Blick frei auf eine nette Landschaft.
die letzte Kehre bergan.
Scheiteltunnel
dunkel wars darin!
ein Bild musste sein.
Jacke an, jetzt gehts runter. Da kühlt man schnell aus.
Die Schotterkehren des Tremalzo kenne ich nur berghoch. Aus deinen Berichten ging ja deutlich hervor, dass du es mit grobem Schotter gar nicht so hast. Und den Tremalzo Schotter habe ich sehr sehr sehr grob in Erinnerung. Wie ging das denn bergab für Dich?
Hallo Kaldini ! Ein großes Dankeschön für deine tolle Tour-Berichterstattung ! Gut geschrieben,tolle Eindrücke und Bilder. Ein bisschen neidisch bin ich schon
^^Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Auch ich sage DANKE für die spannende Berichtersattung und freue mich auf 2009.
Wenn mir mal irgendwann die Hobbies ausgehen, weiß ich auf jeden Fall schon was ich noch mal machen werde. Derzeit fehlt aber leider die Zeit (zu wenig Urlaub )
Die Schotterkehren des Tremalzo kenne ich nur berghoch. Aus deinen Berichten ging ja deutlich hervor, dass du es mit grobem Schotter gar nicht so hast. Und den Tremalzo Schotter habe ich sehr sehr sehr grob in Erinnerung. Wie ging das denn bergab für Dich?
Langsam und vorsichtig Vor allem durch den Sturz vom Vortag war ich noch stark verunsichert. Aber fahrbar war es
schön, ein paar mehr Bilder vom Tremalzo. Viel Ausweichen scheint's auf der Schotterstraße ja wirklich nicht zu geben .... (also für Autofahrer mein ich)