
Während Dachstein seinen Bericht über seinen Tag am Pitztaler Gletscher mit „allein allein“ betitelte, erwarteten mich in Obertauern schon etwas vollere Parkplätze als noch am 20.11. (Fr), meinem letzten Skitag unter der Woche. Auffallend war, dass sich das Publikum ziemlich gewandelt hat – waren damals primär Tagesgäste aus der näheren Umgebung unterwegs, sind nun schon viele Urlauber und auch einige Schulskikursgruppen unterwegs. Naja, ich kann’s keinem verdenken, der nicht mehr bis Weihnachten aufs Skifahren warten will und damit ihr jetzt nicht alle glaubt, ich sei völlig irr, gebe ich ganz bewusst nicht nur die Fotos mit den leeren Pisten in meinen Bericht

Bei der Bergfahrt mit der Grünwaldkopfbahn fühlt man sich nun dank des Neuschnees der letzten Tage schon nicht mehr so fehl am Platz als Skifahrer – recht viel mehr als optische Kosmetik hat’s leider nicht abgegeben, aber immerhin…
Oben angekommen verschwinden solche Gedanken aber schnell wieder, die Piste an der Panoramabahn knöpfe ich mir als erstes vor und sie ist wieder ein Traum. Glücklicherweise muss ich heute an dieser Stelle das Wort „Firn“ nicht mehr verwenden und kann dafür den Pistenzustand mit kompakt, griffig und perfekt präpariert beschreiben:
Beim Seekareck wimmelt es anfangs ziemlich, deshalb verschiebe ich das auf später…
… und vergnüge mich einstweilen am Seekarspitz. Muss ich das noch groß kommentieren??

Ein Blick zu den noch geschlossenen Pisten – gerade für die Bobbahn sollte es schon noch mal ordentlich schneien:
Ich konzentrier mich aber lieber auf das, was schon geht und bei der Panoramabahn geht’s soooo gut

Immer wieder schön der Blick rüber zum Seekareck:
Blick zur Zehnerkar-Bergstation – schätze, dass dort morgen nur die blaue Piste aufgehen wird, kann mich aber auch täuschen, denn schließlich schaut man aus der gleißenden Sonne in den Schatten, wenn man das beurteilen möchte und außerdem hab ich mich ja bzgl. Öffnen von Pisten in Obertauern heuer schon einmal getäuscht, darauf komm ich aber später eh noch kurz zurück.
Gamsleiten I – Feuer frei:
Um elf bin ich dann mal rüber zum Seekareck und hab dort aus dem Lift ein Foto gemacht, das beweisen soll, dass die Pisten zeitweise wirklich einigermaßen voll waren, aber wie gesagt kam das eher schubweise und mit ein bisschen warten hatte man auch in solchen Situationen bald wieder viel Platz:
Am Seekareck war nun schon weniger los als noch in der Früh und die Piste war auch gut in Schuss, war dann zur Abwechslung aber auch neben der Piste bzw. auf den noch nicht präparierten Pisten unterwegs.
Pulverträume schauen zwar anders aus, aber was soll man machen, wenn’s einfach nicht mehr schneien will und man noch dazu erst am zweiten Tag nach den bescheidenen Schneefällen da ist?

Auch die Autobahnpiste beim Kringslift habe ich heute nicht gänzlich vernachlässigt – das folgende Foto entstand um 12:15 Uhr, man beachte, wie wahnsinnig kaputt die Piste schon ist

Wenn man nicht zu genau schaut, könnte man wirklich glauben, es sei schneemäßig schon alles eitel Wonne

Der heutige Tag ist wohl der beste in meiner Saison bisher was die Haltbarkeit der Pisten anbelangt – Almabfahrt am Seekarspitz um 13:50 Uhr! Natürlich sieht man keine Raupenspuren mehr, aber die Kälte tut den Pisten schon gut und so war’s auch am Nachmittag noch ein großes Vergnügen die Pisten runterzubrettern, zumal da dann auch noch weniger los war.
Bergstationen Panorama und Seekarspitz einige Minuten später – auch hier noch sehr gute Verhältnisse:
Vom Schnee her hätte man heute also im Prinzip ewig fahren können, die um drei Uhr allerdings schon einigermaßen tief stehende Sonne weiß das aber zu verhindern:
Nach kurzen Überlegungen, ob ich wieder die Grünwaldkopfabfahrt nehmen und dafür bis zum Schluss an der Panoramabahn fahren oder doch die Tauernrunde probieren sollte, hab ich mich dann aus Neugierde für die zweite Variante entschieden. Naja, der Skitag war im Prinzip mit der letzten Autobahn-Abfahrt hier zu Ende:
Was dann kam, war zwar ein gangbarer Weg um ohne Abzuschnallen zum Parkplatz am Grünwaldkopf zu kommen, Spaß gemacht hat’s aber nicht mehr wirklich. Eher harte und schmale Piste an der Schönalmbahn, die meisten Leute sind dementsprechend unsicher herumgerutscht und sonderlich viel Platz zum Überholen war dann auch nicht mehr. Am Weg zur Angerbahn wurde ich bei einem Überholmanöver schon mal mit einem Fluch bedacht, den ich aber netterweise nicht genauer verstanden hab

Hier sieht man, wie schmal der Weg von der Schönalm zur Angerbahn ist:
Um diesen traurigen Zuständen ein Ende zu bereiten, wird beschneit, was nur geht:
Ursprünglich hätte ich eine Fahrt mit der Plattenkarbahn in Erwägung gezogen, nachdem ich beim Aussteigen aus der Angerbahn allerdings von einigen Steinen begrüßt wurde und diese im Verlauf der Abfahrt nicht weniger wurden, hab ich diesen Plan aber schnell verworfen:
So geht’s also auf schnellstem Weg zur Achenrainbahn, von dort aus ein Blick zur Schwarzen an der Schaidbergbahn:
Und dann ein Blick zum Plattenkar – brr, da war ja irgendwie in der Früh noch mehr Schnee auf der Straße!
Zum Abschluss fahre ich noch mit der Gamsleiten I – Abfahrt hier ohne Steine, dafür ein bisschen knollig und um diese Uhrzeit natürlich schon mit miserabler Bodensicht, also auch kein Vergnügen, aber das hab ich eh nicht erwartet. Die Piste unter der Bahn war noch gesperrt, sollte aber auch bald aufgehen können:
Bei der G2 fehlt hingegen noch mehr, auch wenn man’s hier aufgrund der Dunkelheit nicht mehr so gut erkennen kann:
Beim Ziehweg rüber zur Zehnerkar-Talstation und damit zu den Parkplätzen gibt’s nichts zu beklagen, er erfüllt seinen Zweck

Angesichts meiner Erfahrungen auf der Tauernrunde denke ich, dass wir alle, die wir uns vor zwei Wochen nicht vorstellen konnten, dass bald zusätzliche Pisten aufgehen würden, unsere Zweifel nicht zu Unrecht hatten. Ich verstehe zwar die Notwendigkeit fürs Opening ein größeres Angebot an Liften und Pisten gehabt zu haben und die Bahnen diese haben ihre Verteilungsfunktion wohl auch erfüllt, aber Spaß macht die Tauernrunde meiner Meinung nach definitiv nicht und wäre ich morgen wieder oben, würde ich sicher die Grünwaldkopf-Abfahrt machen und alles außer Seekareck, Seekarspitz und Panorama links liegen lassen. Damit komm ich auch zu meinem Fazit für heute – an den gerade erwähnten Tagen zusammen mit dem 20.11. der beste Tag in meiner Saison, am Nachmittag sogar noch besser. Im Vergleich zum 20.11. war dafür mehr los und die Tauernrunde war Zeitverschwendung, dafür ziehe ich heute einen halben Punkt ab und vergebe somit 5,5 Punkte.
Kommentare wie "geh doch lieber an die Uni" nehme ich gerne entgegen, kann aber nicht garantieren, dass ich sie in Zukunft befolgen werde
