Freitag, 24.11.08, Spätnachmittag, 17:00 Uhr. Müde von der Wanderung erreichen wir Montespluga.
Dunkel, wie schwarze Schatten, die Häuser vor uns liegen. Bevor das düstere Dorf erreicht, kommen wir an einem Skilift vorbei. Das Haus verlassen, am verfallen. Die Dachlatten morsch, der Skilift am verrosten. In der Talstation zentimeterhoher Mist, darin Gehänge und Tellerbügel.
Aufgrund der Zeitlage, vor dem Eindunkeln einen Zeltplatz zu finden und das Zelt aufgestellt zu haben, werden die Gehänge nicht auf einen allfälligen Herstellerhinweis untersucht. Eine Herstellertafel am Haus ist unauffindbar.
Rätselraten um den Hersteller: Die Stützen lassen nicht direkt auf einen schliessen. Am ehesten erscheint Leitner mäglich, aber auch Nascivera, Sacif oder sogar Marchisio kommen in Frage.
Ein trauriger Anblick.
Kurz darauf: Nicht minder verlassen und verlottert. Wir sind in Montespluga. Die meisten Häuser heruntergekommen, verlassen. Manchmal ein Auto die Todesstille unterbricht.
Wenig später wird ein idealer Zeltplatz gefunden, ausserhalb des Dorfes. Kurz nachdem die Zelte aufgestellt worden sind, liegt alles im Dunkeln.
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Samstag. Frühmorgens.
Müde schleich ich durch die Morgenstille,
Und es bebt in mir ein bestimmter Wille...
Wie die Glocken fernes Ave läuten,
Scheint es mir "Allein" zu bedeuten.
Das Bächlein rauscht, ein Windchen weht -
Vor mir verlassen die Ruine steht.
Am andern, dem Zeltplatz in der Nähe liegenden Skilift endlich die ersehnte Auflösung!
Sacif-Stützen für die Ewigkeit, unzerstörbar, unverwehbar - aber verrostbar.
Zu einer Zeit entstanden, als solche Steilstrecken bei einem Skilift gang und gäbe waren...
Es ist kühl, weht ein feiner, aber stetiger Wind. Wohin der Blick hinfällt, alles bräunlich. Weit und breit kein einziges anderes Lebewesen.
Ich entschliesse mich den anderen, kürzeren Skilift nochmals zu besuchen und mir ein Souvenir mitzubringen. Der Weg führt durch Montespluga. Es wirkt noch verlassener als gestern. Kein Auto die Stille stört. Kein Mensch weit und breit sich bemerkbar macht. Die Talstation vom Skilift alleine über dem Dorfe thront.
Dennoch geht die Sonne auf.
Alle Bilder sind hier abrufbar.