Edit: Was hat das eigentlich bei Allgemeines zu suchen? Kann das mal bitte ein Mod ins OT verschieben?
Hab ich mich auch gefragt, allerdings sagt der Titel ja, der Vulkan sei unter einem Gletscher ausgebrochen, das dürfte es erklären.
Btw., über den Gletscher hab ich in dem Topic noch garnichts gelesen, was hat der denn damit zu tun?
Die ÖBB führt Dutzende Sonderzüge von Wien nach München, Frankfurt und Passau, außerdem herrscht bei der S-Bahn vom Flughafen zum Westbahnhof ein Zustand wie in einer japanischen U-Bahn.
Darf ich mal fragen was diese Asche tausende Kilometer vom Vulkan entfernt denn so einem Flugzeug noch so alles anhaben kann??? Ich kann mir das einfach nicht vostellen dass es selbst in Österreich und der Schweiz noch so gefährlich sein soll
gmx.de hat geschrieben:Die winzigen Partikel der Vulkanasche sind für Flugzeuge so gefährlich, weil sie sich auf den Triebwerksschaufeln festsetzen kann - bis diese ausfallen. Zudem wirken sie wie ein Sandstrahler. "Sie können damit wunderbar ein Flugzeug farblos kriegen", sagte der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Jörg Handwerg. Die Fenster zerkratzen, die Sicht wird beeinträchtigt. Zudem können die Sensoren der Messgeräte für Höhe und Geschwindigkeit ausfallen. Für Mensch und Tier ist die Asche Experten zufolge nicht gefährlich. Auch massiver Ascheregen sei nicht zu befürchten.
Vulkanasche kann für Flugzeuge sehr gefährlich werden. "Das ist wie Hagel - auf eine andere Art", sagte Airline-Chef Niki Lauda. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas nannte die Aschewolke "eine große Bedrohung für die Sicherheit der Luftfahrt." Bei zwei Vorfällen in den 1980er Jahren gerieten Maschinen des Typs Boeing 747 in solche Wolken. Alle vier Triebwerke fielen aus, die Flugzeuge gingen in einen Segelflug über. Erst nach Verlassen der Wolke konnten die Antriebe wieder gestartet werden. In Wolken aus Vulkanasche ist nur wenig Sauerstoff vorhanden, was zu Verbrennungsstörungen in den Triebwerken führt.
Der Ätna bricht doch alle paar Jahre aus, ich kann mich nicht erinnern, dass wir da schon jemals was von derartigen Aschewolkenproblemen im Luftverkehr gehört hätten?
Vmtl. wird die Einstellung des Luftverkehrs jetzt sogar viel mehr das Klima beeinflussen als die kleine (für uns anscheinend) unsichtbare Aschewolke..... Zumindest beim damals zurückgegangenen Flugverkehr nach "9/11" in den USA soll es wohl ein bissl kühler gewesen sein, weil sonst die Kondenswolken der Flugzeuge zwar etwas Sonnenschein abschirmen, aber genauso nachts die Hitze daran hindern, in den Weltraum zu entfliehen.
Fraport scheint keinen Rabatt für die Parkpositionen am Terminal bei Vulkanausbrüchen zu geben.
Am Terminal steht so gut wie kein Flugzeug, dafür sieht die gegenüberliegende Seite wie auf einem Flugzeugträger aus.
Dateianhänge
Flughafen Frankfurt - Terminal 1+2
Flughafen Frankfurt - Gegenüber vom Terminal
Flughafen Frankfurt - Terminal 1A
Flughafen Frankfurt - Terminal 1A
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Off-Topic: Wenn ich groß bin, werde ich die neue Landebahn Nord-West. (rechts und links sehen jeweils zwei Kilometer genauso wüst aus)
Selbst das Reh ist vor Schreck blass geworden, weil keine Flugzeuge mehr zu hören sind.
Folgende beiden Aussagen (TPD bzw. der verlinkte Zeitungsartikel) finde ich ein bisschen ein Widerspruch?
Nun geraten die Fluggesellschaften in einen Konflikt mit dem Gesetz.
«In diesem Ausnahmefall kann man nicht einfach auf sein Recht pochen», so Donzel. «Wir können nur solange kulant sein, wie es geht.»
Also wenn das wirklich gesetzlich vorgeschrieben ist, dann müsste die Swiss doch zahlen, oder? Quasi bis zum Bankrott? Weil Verpflichtung ist Verpflichtung? Oder handelt es sich dabei mehr um eine Konvention die von den Airlines unterschrieben wurde?
@Pilatus
Nix Widerspruch.
Problem ist dass es in Flughafennähe gar keine freien Hotelzimmer mehr gibt.
Und es sieht effektiv danach aus als hätte da die EU-Verordung übers Ziel geschossen. Ich finde es grundsätzlich richtig dass die Fluggesellschaften bei Verspätungen zur Verantwortung gezogen werden. Aber in diesem Fall können sie ja auch nichts dafür.
Das ist grundsätzlich richtig ... aber meines Wissen nach haben wir es aktuell mit einem beispiellosen Fall zu tun.
Selbst die Einschränkungen im Luftverkehr nach dem 9/11 sind ein Kinderfasching gegen die aktuelle Lage in Europa.
Die koordinierenden und planenden Abteilungen in den einzelnen Fluggesellschaften sind durchaus fit und flexibel. Es ist ihnen ohne weiteres möglich über Zeitzonen hinweg komplexe Umläufe inkl. Technikstopps etc. zu organisieren und zu kalkulieren. Alles kein Thema. Es bestehen idR Ausweichmöglichkeiten und Reservekapazitäten andernorts (speziell was Betankung, Catering und technischen Support angeht [zwingend vorgeschriebene Wartungen und Inspektionen sind in der Luftfahrt relativ drakonisch vorgeschrieben]).
Die Luftfahrt hat sich in den letzten drei Jahrzehnten allerdings sehr krass umorganisiert. Heutzutage arbeitet man kaum mehr mit einem Point-to-Point-System (auch wenn uns Europäern dies selten auffällt). Es werden inzwischen diverse "Hubs" eingesetzt, von denen aus sternförmig die einzelnen Sub-Hubs und Einzeldestinationen bedient werden. Dies schlägt sich in der Umlaufarchitektur und der Wartungsinfrastruktur nieder. Es ist vergleichbar mit einem Client-Server-System: Fällt der Server aus, hilft einem die Funktionalität der Clients auch nichts mehr - das ganze Verbundsystem ist hin.
Lufthansa zB hat in D vier wichtige Wartungszentren (München, Frankfurt, Köln, Hamburg), von den zwei zentrale Main-Hubs darstellen (München, Frakfurt). Fallen nun diese vier evidenten Systemknotenpunkte zum Unterhalt der Flotte aus, fällt auch der Rest in sich zusammen. Mit Amsterdam (KLM), London und Rest-GB (British Airways), Paris (Air France), Skandinavien (SAS), Moskau (Areaflot) und diversen anderen zentralen Knotenpunkten, fallen nun sämtliche Verteilerzentren der internationalen Allianzen und der nationalen Wartungsresourcen aus. Das System ist seines europäischen Kerns beraubt und kollabiert.
Einen Flughafen, einen Knoten kann man kompensieren - nicht aber die kompletten Eckpfeiler.
So hart es klingt:
Der Flugverkehr stellt überspitzt die wirtschaftliche Relevanz von Nationen dar. Südeuropa spielt in den Planungen der internationalen Allianzen kaum ein Rolle. Das entscheidende Geschehen findet in Mittel- und Nordeuropa statt. Und hier geht gerade nichts ...
Das Hub System ist mir schon klar, aber mir ging's mehr um die angesprochene Unterbringung der Passagiere. Ob über Kloten z.B. ein Schneesturm tobt oder Vulcanasche schwebt macht vor Ort keinen Unterschied.
Und mit der Wartung glaub ich nicht, dass es Probleme gibt. Keine, ich sag jetzt mal westeuropäische, Fluggesellschaft wird ihre Wartungspläne so eng kalkulieren, dass die Flugzeuge auf zwei Tage genau die Basis erreichen müssen. Und ich glaub auch nicht, dass die Umsteigeverbindungen ein großes Problem sind. Spanien und Italien (und andere Länder Südeuropas) sind nicht über Umsteigeverbindungen mit dem Rest der Welt verbunden. Problem ist einfach, dass nicht nur die Hubs ausgefallen sind, sondern eben auch alles andere. Was würden wir jetzt dafür geben wenn die NEAT schon fertig wäre und man mit dem ICE nach Mailand fahren könnte zum Flughafen.
Seilbahnjunkie hat geschrieben:Das Hub System ist mir schon klar, aber mir ging's mehr um die angesprochene Unterbringung der Passagiere. Ob über Kloten z.B. ein Schneesturm tobt oder Vulcanasche schwebt macht vor Ort keinen Unterschied.
Einfach betrachtet hast du recht - es sollte kein Problem darstellen.
Fällt ein Hub, wie Kloten (ein kleiner) aus, dann passt das schon.
Es gibt dann dir Option der Unterbringung oder die Weiterreise per Bahn, Bus und Mietwagen.
Fallen aber alle Hubs aus, dann wird es problematisch. Nicht in der Provinz, aber umso mehr, je mehr der Hub an verteilender Bedeutung gewinnt.
Um es abstrakt zu formulieren:
Denver hat irgendwas um die 1 Mio Einwohner, mitten in den Great-Planes am Rande der Rockies. Dennoch ist dies inzwischen der Flughafen mit dem 5. größtem Volumen in den gesamten USA. Die Airlines bringen lokale Flüge noch hierhin, kommen aber nicht weiter. Nun sitzen hier zigtausend zu verteilende Passagiere fest - in einer "Kleinstadt" (was die Hotelkapazitäten angeht).
Nicht anders sieht es gerade in Europa aus - London: Du glaubst doch nicht wirklich, dass über 55 Mio. Menschen diese Stadt per Jahr besuchen, oder?
Frankfürt verzeichnet auch keine 35-40 Millionen Touristen.
Etc ...
Zubringerflüge gingen noch, andere Flüge wurden umgeleitet, man hat gehofft, umdisponieren zu können, und so weiter ....
Da ballen sich ganz schnell an einigen wenigen Orte ganz viele Menschen. Unterschätz mal nicht das tägliche Passagieraufkommen.
Allein der Münchner Airport schleust am Tag über 100.00 Pasagiere bei 1200 Starts und Landungen durch. Das sind beileibe nicht nur Einheimische die hier landen und starten.
Und mit der Wartung glaub ich nicht, dass es Probleme gibt. Keine, ich sag jetzt mal westeuropäische, Fluggesellschaft wird ihre Wartungspläne so eng kalkulieren, dass die Flugzeuge auf zwei Tage genau die Basis erreichen müssen.
Sorry, nicht böse gemeint, aber hier "glaubst" du falsch. In einer anderen Verkehrsbranche gelten europaweit derart strenge Vorschriften wie in der Luftfahrtbranche. Und zudem handelt es sich hierbei um eine Branche die zum einen so teuer ist wie keine andere und zum anderen einem derart hartem Wettbewerb unterworfen ist, wie keine andere. Der Kosten- und Effezienzdruck ist imens.
Umläufe, Wartungszyklen und alles andere werden zwei mal im Jahr (Winter- und Sommerflugplan) minutiös geplant. Fällt eine Maschine an einer Stelle aus bedingt dies idR sofort flottenweite Verspätungen von diversen Stunden.
Wartungen von Flugzeugen sind kochkomplexe Angelegenheiten, die ein enormes Portefolio an Ersatzteilen und technischen Kompetenzen bedingt. Derartige Lgistik- und Kompetenzzentren aufrecht zu erhalten ist teuer und daher zentralisiert. ZB: German Wings hat bisher sämtliche über 30 Maschinen in Köln und in Nürnberg gewartet - an keiner anderen Destination. Flugzeuge müssen in genau definierten Abständen unterschiedlich intensiven Checks unterzogen werden. Das ganze ist eine Form der Organisation, die derart komplex ist, dass wir "Normales" es nicht wirklich glauben können.
Und ich glaub auch nicht, dass die Umsteigeverbindungen ein großes Problem sind. Spanien und Italien (und andere Länder Südeuropas) sind nicht über Umsteigeverbindungen mit dem Rest der Welt verbunden. Problem ist einfach, dass nicht nur die Hubs ausgefallen sind, sondern eben auch alles andere. Was würden wir jetzt dafür geben wenn die NEAT schon fertig wäre und man mit dem ICE nach Mailand fahren könnte zum Flughafen.
Zu den Hubs habe ich oben schon was geschrieben.
Spanien und Italien sind mit der Welt verbunden, richtig. Aber nicht so engmaschig, wie die großen Hubs.
Aber kläre mich als passierten Flieger und Autofahrer doch mal bezüglich der NEAT auf - was ist das?
OK, dachte nicht, dass es so kompliziert ist. Hab natürlich nicht bedacht, dass wenn z.B. Kloten ausfällt die Leute ja mit Bahn etc. nach München Basel und Genf können normalerweise.
NEAT ist die Neue Eisenbahn AlpenTransversale (ich weiß, dass der Name veraltet ist, aber der neue ist scheise). Besser bekannt ist das wichtigste und spektakulärste Teilprojekt, der St Gothard Basistunnel. Den Rest findest du bei Wikipedia, sonst werd ich hier zu stark OT.
Also ich denke bis Montag wird der Flugraum wieder frei sein, alles andere würde mich überraschen.
Achja und wenn doch: Auf zum Ostbahnhof und in den EC nach Hamburg einsteigen, dauert doch nur so 11 Stunden
Also ich denke bis Montag wird der Flugraum wieder frei sein, alles andere würde mich überraschen.
Täusche Dich da nicht.
Die Aktivität des Vulkans hat noch zugenommen.
Und in der Schweiz wird sogar schon befürchtet dass wegen dem zu schwachen Wind, die Aschenwolke hängen bleibt.
bin ehrlicherweise heilfroh, dass ich momentan auf keinem Flughafen sitze, und womöglich mehr als einen Inlandsflug vor mir habe, der sich mit Organsisation, Zeitaufwand und viel Komfortverlust noch umgehen lässt.
Andererseits bin ich wahnsinnig fasziniert, so ein Vulkan, der einfach unsere hochtechnisierte Gesellschaft bis zum Kollaps lähmt.
Wenn ich Montag nen Flug hätte, würde ich mich gleich mal nach Alternativen umschauen. Das haut unter Garantie nicht hin, wenn man sich anschaut, welche Verzögerungen durch Ausfälle einzelner Flughäfen (bspw. wegen Schnee) systemweit entstehen, wird die Rückkehr in die Normalität noch die komplette nächste Woche dauern. Vorausgesetzt, ab morgen oder Montag geht wieder etwas.
Besonders auf Mittelstrecken Verbindungen müssen ja erst noch Menschenmassen befördert werden, die schon tagelang warten.
Flieger sind momentan an den völlig falschen Flughäfen, wurden nicht wie vorgesehen gewartet.
Gepäck dürfte sich auch stapeln...
molotov hat geschrieben:Andererseits bin ich wahnsinnig fasziniert, so ein Vulkan, der einfach unsere hochtechnisierte Gesellschaft bis zum Kollaps lähmt.
Exakt so geht es mir auch! Es ist in gewisser Weise schön zu sehen, dass wir eben doch nicht alles nach unserem Belieben gestalten können, sondern dass die Natur (Gott sei dank) noch ein Stückchen mächtiger ist.