Volker_Racho hat geschrieben:Gibt es irgendwelche Wohnregionen im - sagen wir mal - max. 30km-Umkreis von Innsbruck, die ihr besonders empfehlen würdet, bzw. die ihr auch gerade nicht empfehlen würdet? Ich kenne die Region zwar, aber nicht gut genug, um das wirklich beurteilen zu können...
Ich würde dir jedenfalls nicht empfehlen, wenn du zwischen Wohnung und Arbeit durch oder an Innsbruck vorbei musst. Zumindest nicht, wenn du "normale" Arbeitszeiten hast, Stau ist in der Stadt und auf der Autobahn zur "Rush Hour" nämlich nicht außergewöhnlich. Und viel Ausweichmöglichkeiten gibt's da nicht :)
Was mir bei meiner Wohnungssuche wichtig war: Eine zügige und angenehme Anbindung zur nächsten Autobahnauffahrt. Ich würde z.B. in Innsbruck nie in Hötting oder auf der Hungerburg wohnen wollen, weilst da durch den verkehrsreichsten Teil der Stadt musst und "ewig" brauchst, bist erst mal auf der Autobahn bist bzw. gibt's aufgrund der engen Lage am Berg kaum Parkplätze.
Af hat geschrieben:
@ Gammelfleisch: Aha...wieder einer, der nie im Supermarkt Fleisch kauft oder? (Sauerstoff zur besseren Farbe, resistentes Bakterium welches gekühltes und eingeschweisstes Fleisch zersetzt etc...) Man sollte sich natürlich schon etwas das Etablissement angucken, wo man Fast-Food isst.
Es ist in erster Linie nicht das Etablissement (du speist im Rotlichtbezirk ) sondern eine Frage der industriellen Herstellung des Döners - und in der Tat - ich hab noch nie Fleisch im Supermarkt gekauft. Bin der Sohn einer gelernten österreichischen Köchin.
Habe vor, früher oder später (am besten noch dieses Jahr) von DE weg
zukommen. Deine Region ist mir schon in den Sinn gekommen,
allerdings auf rd. 1200m Höhe, wenige km von dir entfernt (16)
Fahre schon seit Anfang 90er da runter.
Wie ist es denn so als deutscher da unten?
Wird man denn von den Einheimischen akzeptiert?
Sebastian_S hat geschrieben:
Wie ist es denn so als deutscher da unten?
Wird man denn von den Einheimischen akzeptiert?
Viel einfacher als in Ö, aber immer dran denken: Ist dann nicht mehr Urlaub sondern Oneway, die Kulisse wird zur täglichen Realität mit all ihren Schattenseiten die einem erst nach einiger Zeit auffallen.
Helge Timmerberg, In 80 Tagen um die Welt, Seite 10, hat geschrieben:Ein Mann stirbt und kommt in den Himmel. Es gefällt ihm da nicht sonderlich. Er geht deshalb zu Gott und sagt:"hey Chef, nichts gegen Dich und deinen Laden hier. Aber mann Hört so viel von der Hölle. Ich würde da gerne mal einen Blick reinwerfen, nur für einen Tag. Geht das?" "Klar geht das", antwortet Gott. Der Typ zieht gleich los, kommt zur Hölle und Klopft an. Der Teufel sieht wie Elvis Presley aus. Glimmeranzug, Gelfrisur, und er spricht Englisch. "Brother", ruft er," good to see you! Come in for a little sightseeing tour." Der teufel zeigt dem Typen endlose Strände mit Beachvolleyball, Cocktailbars und Sonnenuntergängen. "Alles klar", sagt der Gast,"Ich bin morgen wieder da. Ich muß nur noch schnell im Himmel auschecken." Er eilt also zurück und teilt Gott seine Entscheidung mit. "kein Problem", sagt Gott, "aber dieses mal buchst du One-Way, dieses mal gibt es keine Rückfahrkahrte." Der guten Seele ist das scheißegal, sie packt ihren Kram und klopft nächsten Tag wieder an der Hölle an. Und wieder macht der Teufel persönlich auf. Aber jetzt sieht er tatsächlich wie der Teufel aus. ein ekelhafter, gräßlicher, mieser, durch und durch bösartiger Herr der Unterwelt steht mit Hörnern, Schwanz und Mundgeruch in der Tür. Und er nimmt den Gast nicht in den Arm, wie er es gestern zur Begrüßung tat, jetzt packt er ihn und zerrt ihn rein, und satt der Strände und Bikinimädchen sind nur noch feuer und Folterknechte zu sehen, die Seelen am Spieß über den Flammen drehen. Schmerz, Schreie, Pein statt Reggae und Sonnenschein. "Hey Mann", sagt da der Typ zum Teufel, "wart mal ´nen Moment. Nee, wirklich, ohne Scheiß, das sah hier aber gestern ganz anders aus." Der Teufel ist untröstlich: "Oh, yesterday, that was for Tourist. This here is for residents."
Es ist einfach so das der Urlaub mit der Realität exakt garnix zu tun hat. Die Abgründe können da sehr tief sein die man da nach ein bis zwei Jahren finden kann. Und Italien ist, im Vergleich zu Österreich, einfach das angenehmere Land, alles wirklich nicht so verbissen und sehr viele Macher im Land. Den Italiener, als Bürger einer der größeren Industrienation (G8), hat die Weltwirtschaftskriese nicht wirklich geschockt, er war dran gewöhnt, hatte schon Übung mit weit über 60 Neuwahlen in 50 Jahren, ständig leeren Staatskassen, einstürzenden Neubauten, löchrigen Autobahnen... (Zitat Berlusconi: Die Kriese wirft uns 6 Jahre zurück. ich tät mal sagen da ging es uns nicht so schlecht.)
Wenn man den Unterschied zwischen Italien (Südtirol) und Österreich (Nordtirol) begutachten will muß man nur einmal mit dem Zug über den Brenner fahren, von Norden hoch sind die schienen noch geschraubt, in den Süden runter Teilweise bis Bozen und ab da komplett als Schnellfahrstecke ausgebaut, der Umfahrungstunnel Waidbruck-Blumau ist 3000 Meter länger als der Arlbergtunnel. Die waren nicht am Jammern, die haben in den 90er-Jahren gebaut.
Oder Brennerbasistunnel: in Wien wird noch über die Finanzierung gestritten und in Tirol über den bösen Transitverkehr geklagt, in Mauls sind schon die ersten 3500 Meter Probestollen gebohrt.
Wenn jemand weiter weg will kann ich noch meine Erfahrungen aus Uganda schildern inklusive des Versuchs die Identität einer Person zu klären.
Ich war ja auch schon in Österreich und Italien als Arbeitnehmer gemeldet.
Wobei das vor 2001 in Italien noch nicht so ganz einfach war als Deutscher. Man brauchte eine Arbeits und Aufenthaltsgenehmigung, die ich in der Quästur in Bozen einholen musste, und das war schon nicht unbedingt einfach. Gott sei dank war da immer der Personalchef von Doppelmayr/Lana bzw Leitner dabei. Aber das ist heute nicht mehr so schwer. In Österreich bei DM Wolfurt bzw. Leitner Zirl war das wesentlich einfacher, weil ich als Monteur ja keinen festen Arbeitsplatz in Österreich benötigte. Da war ich als Grenzgänger gemeldet.
In Italien ist das Lohn/Gehaltsniveau im Vergleich zu Deutschland richtig Schlecht, da hat man als guter Arbeiter oft nicht mehr als 12-15 euro die Stunde brutto. Der Vorteil ist die Abfertigung wenn man Aufhört, bzw. die sehr großzügige Spesenabrechnung, die es so in Österreich und Deutschland nicht gibt.
Was aber richtig Scheiße ist und damit habe ich bei meinem Arbeitsunfall leider Bekanntschaft gemacht ist die Krankenversicherung bzw. die Nachsorge. Deshalb würde ich nie mehr in Italien anfangen. Da gibt es zwar die INPS oder war es die INAIL? die sich ein bissler um das ganze kümmert, aber so etwas wie eine Berufsgenossenschaft ist denen mehr oder weniger fremd. Auch keine Reha oder Physiobehandlungen hat es damals (2002) gegeben. Ich leide leider wegen der schlechten Nachsorge noch heute darunter.
Gott sei dank hatte ich aber eine Private Unfallversicherung, die sich auch um den Hubschrauberabtransport gekümmert hat. Der Unfall ist nämlich in Österreich passiert. Als deutscher, bei einer Italienischen Firma. das ist die schlechteste Konstellation die man dann als Arbeitnehmer haben kann.
Wie gesagt, Italien würde ich zum Arbeiten nicht mehr in Erwägung ziehen.
Ich war die Jahre danach noch bei Leitner Zirl. Da ist die Absicherung schon um längen besser. Auch das Lohnverhältnis und auch der 13. und 14. Lohn.
Wie es dann später mal mit der Rente aussieht, da bin ich noch gespannt, denn 100% sicher ist man ja nie was mit den eingezahlten beiträgen im Ausland passiert.
Auch das Stempeln beantragen nach einem Auslandsaufenthalt sollte nicht vergessen werden.( Wie das genau abläuft) Das ist nämlich auch nicht so ganz einfach.
Im großen und ganzen möchte ich die Zeit in den anderen Ländern aber nicht missen. War eine sehr interessante Erfahrung.
Sebastian_S hat geschrieben:Um in die Gesellschaft leichter reinzukommen wäre "einheiraten"
doch sicher auch nicht verkehrt, hübsche Frauen hats doch auch
dort en Masse!
Der ist gut, der Witz, den merk ich mir.....
Wenn Du Details dazu wissen willst kann ich Dir mal was zuschicken.
...schade, dass dieses Thema so schnell wieder eingefroren ist.
Haja, dann mach ich halt mal weiter:
Nachdem ich im Frühjahr 2011 mal nur so zum Markt checken nach Jobs in AT geschaut habe ging's dann doch ziemlich schnell, ab 01.01.12 neuer Job in Tirol und ab 18.11.11 Resturlaub. Frau hat schon ab 01.11. ihren neuen Job in Salzburg angetreten, somit konnte ich meinen Resturlaub in unserer Übergangswohnung mitten in Berchtesgaden verbringen (in die "richtige" Wohnung sind wir dann erst ab 01.01).
Tjoa, Schnee gab's ja 2011 bekanntlich erst ziemlich spät, somit nur 2-3 Gletscherausflüge, bis die ersten Wintergebiete aufgingen. Dafür tolle Wanderungen im Berchtesgadener Land gemacht, hatte auch was.
So, und jetzt, fast ein Jahr später? Nix bereut, im Gegenteil, ich freue mich jeden Morgen, wenn ich losfahre und die Morgensonne beleuchtet den Hochstaufen
Und außerdem kann ich mir jetzt völlig entspannt hier alle Schneeberichte reinziehen weil ich weiß, dass ich auch jederzeit los kann und net 500 KM weg bin
Af hat geschrieben:@ Christopher: Die Verkäufer dürfen auch nur eine bestimmte Wochenarbeitszeit haben. Heisst wer Sonntag arbeitet hat einfach wananders frei. In vielen Branchen hier hast am WE sogar den doppelten Verdienst. Deswegen ist der Aufschrei dass die Angestellten mehr arbeiten müssten entweder haltlos oder die Gewerkschaften/Politik haben mal wieder bei der Einhaltung der Wochenarbeitszeit versagt. (KIK, Lidl etc...)
Träum weiter! Soll ich dir was von einer 66-Stunden-Woche (11 Studen täglich ohne Pausen), fehlendem Personal, keinen freien Tagen und keinem Überstundenzuschlag erzählen? Würdest du sowieso nicht glauben, ist aber Tatsache. Da biste froh, wenn du am Samstag eine halbe Stunde nach Ladenschluss endlich nach Hause abhauen kannst (die halbe Stunde natürlich unbezahlt, weil die Deppen nicht aus dem Laden verschwinden), der Sonntag ist viel zu schnell rum und die Weihnachtszeit ist die meistgehasste Zeit des Jahres. So schauts aus...
Ganz Brutal:
Such dir nen anderen Job... Angebote gibts (abseits von grossen Elektronik- und Sportartikelmärkten) zu genüge. Aber da die Österreicher genau wie die Deutschen eben eher gerne raunzen als wirklich was zu unternehmen, bzw. örtlich zu unflexiebel sind (Kollegen meckern schon bei 15 Minuten Pendelweg) ändert sich eben nix.
Ich bin da aber auch keine Ausnahme und raunze auch lange in der Hoffnung dass sich was ändert.
ich würde vielleicht mal nach Österreich auswandern, weil ich gerne einen Beruf mit Seilbahnen erlernen/ausüben würde und den gibt es bei mir in der Gegend nicht.
Ich bin vor 3,5 Jahren von Deutschland in die Schweiz ausgewandert. Erst in den deutschsprachigen Teil, inzwischen im französischsprachigen Teil. Vorteil: ich hab mit dem Ski fahren wieder, bzw. richtig, angefangen. In 15 min bin ich im ersten Skigebiet