Anfahrt: Ettlingen - A8 - A96 - Pfronten 2:15 h staufrei durch Dauerregen
Wetter: Baden-Württemberg und Bayerisch Schwaben Dauerregen bei 2-4°C; Allgäu ab 11 Uhr föhnig-heiter, 2-8°C.
Schnee: 30-50 cm Nassschnee, hart, gut zu fahren; an wenigen Stellen Erde aufgewühlt; kaum Steine
Anlagen geöffnet: 4EUB Breitenberg, 4SB Hochalpe, SCHL Aggenstein
Anlagen geschlossen: SCHL Mittag
Wartezeiten: Keine - wie auch bei 10-15 Skigästen im Gebiet
Gefallen: Wetter und Schneequalität viel besser als erwartet, gähnend leeres Skigebiet; Prachtblick aufs Ostallgäu; Mittagessen ohne Jacke auf der Sonnenterrasse im Dezember
Nicht gefallen: Beste Piste (Aggensteinabfahrt) im Dezember dauerhaft im Schatten; etwas wenig Schnee im Skigebiet; Talabfahrt nur Forststraße
Bewertung: 5 von 6 Punkten
Web: http://www.breitenbergbahn.de/
Pistenplan (von o.g. Internetseite):
Da die Liftlängen im o.g. Plan unzutreffend dargestellt sind (Hochalp-Sesselbahn und insbesondere die Pfrontener Tallifte sind nicht so lang wie eingetragen), besser dieser Plan hier:
Alte Forenberichte vom Breitenberg:
Februar 2004 von Kaldini (noch mit DSB Hochalpe!)
Februar 2009 von Snowflat
Für den 22. Dezember hatten Frau Harzwinter und ich uns am ersten Weihnachtsurlaubstag den ersten gemeinsamen Skitag der Saison vorgenommen. Dies bedarf bei uns der sorgfältigen Planung und der Betreuung des bislang noch nicht ganz skifähigen Klein Harzwinter durch die Großeltern. Aber ach ... das Wetter meinte es an diesem Tag gar nicht gut mit Südwestdeutschland. Ein Tiefdruckgebiet brachte bei eigentlich guter Schneelage Tauwetter und starken Regen. Damit schieden alle Mittelgebirge der Umgebung als Tagesziel aus. Lediglich das Allgäu versprach eine Teilwahrscheinlichkeit für niederschlagsfreies Wetter.
Am Morgen mussten wir Klein Harzwinter noch im Kindergarten abliefern und ließen uns entsprechend Zeit. Das Niederschlagsradar visualisierte Regen im Allgäu bis fast zum Alpenrand. Also warteten wir mit dem Start, bis auf den Allgäuer Ski-Webcams zu erkennen war, dass die Berge nicht in den Wolken waren und in Richtung Süden besseres Wetter herrschte.
Von Baden über den Raum Ulm bis weit nach Bayerisch Schwaben fuhren wir ausschließlich durch Dauerregen. Am Autobahndreick Allgäu der A96 musste die Zielentscheidung fallen. Da der Himmel über dem Ostallgäu in Richtung Horizont im wahrsten Sinne des Wortes mehr Lichtblicke bot als überm Illertal Richtung Oberstdorf, ging es nach Pfronten zum Breitenberg. Hier bedienen eine 4EUB, ein 4SL und zwei SCHL die Hänge. An der Talstation ließen wir uns erneut Zeit, und kurz nach dem Kauf der 11-Uhr-Karte kam über dem Breitenberg die Sonne heraus. Besser konnte es das Wetter mit uns nicht meinen - klasse!
Der Breitenberg bietet ein kleines, aber feines Höhenskigebiet. In Richtung Süden thront der dominierende Aggenstein, in Richtung Osten gibt's Tiefblick zum Forggensee und Richtung Neuschwanstein, nach Norden ins Alpenvorland, nach Westen in Richtung Hoher Ifen und Säntis. Bei unserem Besuch verloren sich 10-15 Skigäste im Skigebiet. Zwar gibt es am Breitenberg abseits der Pisten durch Verblasen aktuell z.T. erstaunlichen Schneemangel, aber alle Pisten waren recht gut mit Naturschnee versorgt. Teilweise schaute Erde durch die Schneedecke, aber kaum Steine. Unser Liebling wurde schnell die Aggensteinabfahrt, die im Dezember leider durchgehend im Schatten liegt. Zwischendurch ging's zum Sonne tanken auf die Piste der 4SB Hochalpe. Unser Mittagessen gönnten wir uns ohne Skijacke auf der Sonnenterrasse der Hochalphütte, und das im Dezember - wir waren begeistert!
Gegen Ende des Skitages ging es zum einzigen Mal auf die Talabfahrt. Diese besteht ausschließlich aus einer Forststraße. Als Ersatz für den Ziehweg sollte sich die Breitenbergbahn mal eine anständige Pistenlösung einfallen lassen, denn die Höhendifferenz der Talabfahrt ist nicht zu verachten.
Unseren Skitag am Breitenberg wollten wir eigentlich noch um ein paar Abfahrten im "Skizentrum Pfronten" ergänzen, das nur wenige Autominuten von der Talstation der Breitenbergbahn entfernt liegt. Dort war aber nur ein kurzer Übungs-Schlepplift in Betrieb, auf dessen Benutzung wir verzichteten. Der große "Standard-Lift" mit ca. 250 Höhenmetern stand still. Die Autofahrt führte uns folglich weiter nach Nesselwang. Doch auch hier, wo vor wenigen Tagen die obere Sektion der Kombibahn eröffnet wurde, war um 16 Uhr Betriebsschluss für den Tagesskibetrieb. Von 18-21 Uhr ist Flutlichtbetrieb, zwischen 16 und 18 Uhr ist geschlossen. Durchgehenden Betrieb gibt es leider nicht ... Also fanden wir uns damit ab, am Breitenberg einen schönen Skitag gehabt zu haben, und beließen es in Nesselwang bei einer Einkehr vor der Rückfahrt nach Hause.
Die Fotos:
Talstationsgebäude Breitenbergbahn in interessantem Design. Noch ist das Wetter grau.
Trassenführung 4EUB Breitenbergbahn. Erst ganz flach, dann ziemlich steil. Von rechts kommt das schöne Wetter!
Ausstieg aus der Bergstation Breitenbergbahn. Diese Impression hatten wir bei der Anfahrt durchs miserable Wetter nicht erwartet! Hinten der prägnante Aggenstein.
4SB Hochalpbahn (Leitner). Rund 750m kurzes Vergnügen.
Trasse 4SB Hochalpbahn. Links die Umlenkstation des SCHL Mittag, hinten die Bergstation des SCHL Aggenstein.
Aggenstein. Das Bild zeigt, wie stark hier oben an den Westhängen der Schnee verblasen wurde - sie sind zum Teil schneefrei. Pisten sind nicht beeinträchtigt.
Start der schönen Aggensteinabfahrt an der Bergstation des gleichnamigen Schlepplifts.
Aggensteinabfahrt.
Aggensteinabfahrt. Tolle, abwechslungsreiche, lange Abfahrt; im Dezember leider ganztags im Schatten.
Talstation SCHL Aggenstein (DM). Interessant trassierte Anlage.
Trasse SCHL Aggenstein im Flachstück. Nichts für Anfänger!

Trasse und Piste des SCHL Mittag, der mangels Andrang nicht benötigt wurde.
Piste SCHL Mittag, interessant trassiert vom Alpgelände in den Wald.
4SB Hochalpbahn mit Allgäuer Voralpenland, wo nun auch die Sonne scheint.
Piste Hochalp. Hinten Forggensee, Tegelberg, Neuschwansteiner Gegend und Säuling.
Als fast ALLE Vormittagsskigäste gleichzeitig Mittag an der Hochalphütte machten, sah das so aus:

Talabfahrt mit Aggenstein. Eine reine Forststraßenabfahrt, nicht wirklich attraktiv.
Talabfahrt mit 4EUB Breitenbergbahn und Pfronten.
Skizentrum Pfronten, an einem Dezembernachmittag komplett im Schatten. Hier wollte man wohl keine Besucher. Die Hauptliftanlage "Standardlift" mit rund 250 Höhenmetern blieb außer Betrieb und läuft nur am Wochenende. Der Rest sind kurze, flache Anfängerlifte. Wir fuhren unverrichteter Dinge wieder weg.
Alpspitz-Kombibahn Nesselwang. Leider gibt es keinen durchgehenden Betrieb von der Tageslicht- in die Flutlichtzeit. Von 16 bis 18 Uhr ist Pause, und die Piste wird präpariert.
Wiedersehen mit dem ESL Alpspitzbahn von 1967. Vor 30 Jahren bin ich damit zum Wandern auf den Berg gefahren. Heute fungiert die Bahn nur noch in gekürzter Version als Transporter für die Sommerrodelbahn.