Mit dem Heutal suchte ich mir mal wieder eines derjenigen Kleinskigebiete abseits vom üblichen Tourismus-Trubel aus, wo sich - von den Schneekanonen abgesehen – in den letzten Jahren bestimmt kaum etwas geändert hat. Zumindest haben hier die KSB und EUB noch keinen Einzug gehalten, so dass es sich noch um ein REINES Schleppergebiet handelt. Unter den 3 Anlagen befinden sich 2 Kurvenlifte (der obere sogar mit 2), was jenes Gebiet in meiner Zieleliste noch erheblich weiter nach oben spülte.
Leider hatte sich Münchner eine Erkältung zugezogen und so musste ich mich alleine auf die Reise von der bayrischen Landeshauptstadt ins Heutal „hinter“ aufmachen, was sich in der Früh so ca. 1 Stunde und 45 Minuten hinzog. (Am Rückweg länger, da in den Niederlanden die Ferien endeten und auf der A8 anscheinend auch noch Stuntszenen für irgend einen Actionfilm gedreht wurden...)
Ich kam morgens dank frühen Aufstehens noch ganz gut durch den auf der A8 wegen uns Skifahrern immer dichter werdenden Verkehr. Nach der Ausfahrt Siegsdorf ging es über Inzell Richtung Lofer und hinter Unken betrat ich die Welt der nicht markierten, engen Fahrbahnen, die sich zwischen Gehöften und durch Wälder endlos den Berg hinauf schlängeln. Allein hier hätte ich schon etliche Fotos knipsen können, doch ich wollte pünktlich am Lift sein und schaffte es sogar, noch vor der offiziellen Öffnungszeit (9h), im Schlepper hinaufgezogen zu werden. (Wenigstens keine dieser Pünktlichkeitsfanatiker...)
Ach ja – das Wetter war ein Traum, wie auf den „spärlichen“ Bildern zu sehen ist.
In der Früh nach dem Aufstehen stand noch der Mond über München und einzelnes Vogelgezwitscher deutete darauf hin, dass zumindest hier im Flachland der Winter sich bald zu Ende neigt...
Am Parkplatz „ganz hinten“ im Heutal angekommen. Entgegen meiner Vermutung war schon gut was los, weil Skiclubs hier einen Renntag veranstalteten und auch so etliche Familien sich in dem beschaulichen Gebiet einen schönen Tag machten – daneben wohl auch irgendwelche Jungs von der Feuerwehr...
Schilderwahn an der Talstation des Wildamlifts I, dessen Antrieb links etwas zu sehen ist.
Trasse Wildamlift I, der vorne eine Kurve besitzt und immer am Pistenrand entlang führt.
Hier tummelten sich den ganzen Tag über die meisten Leute, da der Lift auch mit Abstand die beste Piste hat. Eigentlich gibt es dieser nur drei – zwei vom Wildalmlift III und eine vom Wildalmlift I, wobei die noch eine kleine Variante rechts (von oben) durch den Wald hat. Der Wildalmlift II ist ein Tellerlift, der keine eigene Abfahrt bedient und oben als Beschäftigungsanlage dient.
Schöner, alter Gittermastenlift. Wie man am Bild zuvor erkennt, mittels Niederhalter auf Langbügel umgebaut.
Hier kommt die Kurve!
Danach geht es etwas steiler weiter. Links der Hang, wo die Skiclubs trainierten.
Blick nach links zum Trainingshang.
Vermutlich war hier früher der Ausstieg und man hat den Lift mittels T-Masten verlängert, um direkt zum IIIer Lift zu gelangen und nicht erst über den Umweg Wildalmlift II, der weiter links ein Stück rauf führt, nehemen zu müssen. Links ist der besagte Lift auch zu erahnen.
An der Umlenkstation des Wildalmlifts I geht es zum Wildlalmlift III.
Schöner, alter Kurvenschlepper.
Oben im Wald drin befindet sich die Umlenkstation. Weiter oben am Berg befindet sich im Übrigen die Bergstation des ESL Dürnbachhorn. Eine Verbindung ist leider nicht möglich, da anscheinend sonst der Rucksacksepp tot umfällt oder was weiß ich...
Aber so bleibt wenigstens die Gemütlichkeit in diesem Gebiet erhalten – alles hat seine Vor- und Nachteile. Im Falle einer Verbindung gäbe es einen ESL und zwei Kurvenlifte weniger...
An diesem Lift war den ganzen Tag über tote Hose – speziell in der Früh.
Blick nach rechts – die nach unten fahrenden Bügel schweben in einem Tal neben der Schlepptrasse ihrem Ziel entgegen.
Links vom Lift befindet sich die schmale, flache Abfahrt. Die ist zwar relativ lang, aber halt außer von den landschaftlichen Reizen her nicht gerade der Bringer. Das ist auch der größte Negativpunkt in diesem Kleingebiet. Noch so eine Piste wie am Ier Lift unten und...
Die 1. Kurve kommt in Sicht!
Das einzige Waldstück bei der Schleppliftauffahrt überhaupt in diesem Gebiet...
Kurve Nr. 2 – links davon wiederum die Piste.
Blick nach rechts – in dem Tal unten verläuft die Stecke der talfahrenden Bügel.
Gut versteckt.
Am Ausstieg – der Liftler nickte einem sogar jedes Mal zu, wenn man hier daher kam.
Hier geht die Abfahrt – von oben aus gesehen rechts des Lifts – nach unten. Die Bank lud zum Verweilen ein, doch in der Früh war es noch recht zapfig und ich brannte nach einer öden Schreibtischwoche nach Skifahren.
NIX los in der Früh – später waren dann mehr Tourengeher am Pistenrand als herkömmliche Skifahrer unterwegs.
Leider konnte man wegen der Bäume die Nachbargebiete Loferer Alm und Steinplatte nicht gescheit einsehen. Wäre noch was für ein paar Zoombilder gewesen...
Hier ein Blick nach „irgendwohin“.
Die obere Kurve...
Alles gehört zu ein und demselben Schlepplift...
Die untere Kurve.
Die Piste endet beim Wildalmlift II, einem Tellerlift.
Piste zwischen Wildalmlift I (links) und dem IIer rechts
Das vermutlich verlängerte Trassenstück des Ier Lifts.
Hier geht die Abfahrt ins Tal runter – doch ich bog nach rechts ab, um mit dem Tellerlift zu fahren.
Vermutlich früher ein Kurzbügler.
Blick zurück – auch hier war am Vormittag nur wenig los – am Nachmittag dann schon mehr.
Die Piste am IIer-Lift.
Zoom in die Abfahrt ganz runter.
Hinter den Bäumen gibt es noch eine Zusatzvariante – auch sie dank Kunstschnee noch gut zu fahren.
Diese Piste war natürlich das Beste vom Schigebiet.
Die Kurve mal wieder.
Total interessant – hab ich bei nem Gittermastenlift bisher nicht gesehen. Der Kurvenlift in Gaissau hat je ne „Zwiebel“-Station... (und wie war es beim Ehrenbachhöhelift in Kitzbühel? Hab den leider verpasst...)
Hier sieht man nochmal gut, dass die Piste vom Ier-Lift ganz gut zu fahren war (Bild noch von kurz vor 9 Uhr von unten gezoomt)
Gegen 11 h knurrte mir der Magen und ein Bier geht sowieso immer – also ab zur Hütte (Namen vergessen) zwischen Wildalmlift I und II. Wenigstens konnte man sich noch ein gutes Plätzchen an der Sonne raussuchen, ehe eine halbe Stunde später das halbe Skigebiet einkehrte.
Irgendwas mit 8,90 EURO oder 8,70 – dazu noch wirklich frische Pommes und eine Currywurst, die auch sehr gut schmeckte – kann man also wirklich weiter empfehlen.
Hier hatten sie Stühle aufgestellt, damit man den Wildalmlift II schön betrachten kann

Noch beim Warten auf den Kellner gezoomt...
Wieder oben am Ausstieg des Wildalmlifts III – ich hatte entdeckt, dass durchs Tal von unten aus gesehen rechts der Schlepptrasse noch eine Abfahrt präpariert war und machte mich sogleich auf...
Auf dem Ziehweg neben dem Ausstieg musste man sich schon fast ducken...
Hier schweben die Bügel vom Wildalmlift III wieder „nach Hause“.
Etwas undeutlich ist unten die Talstation zu erkennen – die Auffahrttrasse führt rechts in zwei Kurven den Berg hinauf.
Nicht-Schleppliftfans mögen mir diese Bilder verzeihen...
Hier ging es steil nach unten und später stürmten hier Kohorten von Tourengehern daher. Dazu kam, dass direkt an der Kurve in diesem Hang hinein kaum noch Schnee lag und überall Steine hervorlugten. Außer mir und zwei, drei anderen ist hier eh den ganzen Tag keiner runter gefahren.
Hier hängen die Bügel sogar in den Bäumen rum

Man kreuzt die Schlepplifttrasse erneut..
Hier wird die Abfahrt recht flach – aber ich machte nur ein Mal den Fehler, es hier laufen zu lassen. Es wimmelte von Wellen und Buckeln, so dass ich das lieber sein ließ und ansonsten die Ruhe und Landschaft in diesem Seitental genoss.
Nicht nur ich wollte den Wildalmlift III sehen

Hier noch mal die für sich unspektakuläre Abfahrt. Aber irgendwie gefiel es mir „hier hinten“, ganz Abseits vom Schuss...
Ist mal was anderes als diese übervollen Pistenautobahnen...
Noch kurz von der Piste abgezweigt und zu einer der Stützen hin...
Das Bild in die Gegenrichtung ist leider misslungen.
Zurück auf der Piste.
Talstation Wildalmlift III
Blick aus dem Lift zum anderen Seil hinüber.
Am Ende des idyllisch durch den Wald führenden Ziehwegs von der Talstation des Wildalmlifts III zur Talabfahrt erlebte ich eine Überraschung. Vollbremsen war angesagt!
Am Wildalmlift I fuhr derweil eine Gruppe Unsichtbarer hinauf

Letzte Abfahrt um kurz vor Zwei.
Nochmal ein Blick zurück.
Ich beendete meinen Heutal-Aufenthalt, mühte mich über die kurvenreiche Strecke – vorbei an zahlreichen Fotomotiven – zurück zur Straße Richtung Deutschland. Ich wollte noch dem Wolfsberglift in Siegsdorf einen Besuch abstatten – die Bilder werden bis morgen separat reingestellt.
Fazit: Gemütliches Skigebiet total versteckt und abseits vom Schuss. Zwar standen am Ier Lift immer die Leute an, doch länger wie 2, 3 Minuten habe ich nie gewartet. An den anderen beiden Aufstiegshilfen standen sie eigentlich nie an. Für Schlepperfans sind natürlich die Kurvenlifte ein Genuss – mir gefiel der obere besonders. Nachteilig ist die Anfahrt und natürlich die Tatsache, dass es nur eine steile Piste gibt. Also das Gebiet ist eher mal was für nen halben Tag. 4 Stunden kosten auch nur 20 EUR, ein Tag 22 EUR.
Abends wieder sicher in München angelangt – wieder weg von den Bergen, Schleppliften und der herrlichen Natur zurück in den Alltag, der nur noch einen Sonntag enfernt lag (Also gefühlte 20 min.)
ENDE