Danke an Martin_D, der dem Jinn endlich das gesagt hat, was ich eigentlich auch von ein paar anderen Usern hier erwartet hätte.Martin_D hat geschrieben:Sorry Jinn, aber das ist eine fragwürdige Art der Diskussionsführung von dir. lanschi hat seinen Kommentar zum ganzen Statement von SusanAlien geschrieben. Du jedoch stellst es in Zusammenhang mit diesem einen Satz, wodurch der Sinn völlig verfälscht wird. (Das gilt übrigens auch für den Rest deines Beitrags, den ich nicht mehr zitiert habe.)
Es tut mir Leid, dass wir hier inzwischen ziemlich vom eigentlichen Thema abweichen, aber es ist gut, dass sich hier mal eine äußerst kontroverse und offene Diskussion entwickelt hat, und deswegen würde ich auch an unsere Mods appellieren, dies doch bitte ausnahmsweise mal hier zu lassen, um die Diskussion nicht zu stören.
So und jetzt noch mal zu unserer SusanAlien:
Und genau das ist eben nicht so, das sind NICHT Pisten für Anfänger, sondern leichte Pisten. Das sind keine Pisten für Fortgeschrittene, sondern mittelschwere Pisten. Und bei schwarzen Abfahrten verhält sich´s genau gleich.SusanAlien hat geschrieben:Wie gesagt, ich bin Flachlandtiroler und habe es so gelernt, das blaue Pisten für Anfänger, rote für Fortgeschrittene und schwarze Pisten für Könner gedacht sind. Natürlich vermischt sich das immer irgendwie, doch vom Grundsatz her verstehe ich das so.
Das bedeutet also, dass man auf einer blauen Piste mit allen Typen von Skifahrern zu rechnen hat, auf einer roten Piste sollten sich aber nur mehr jene finden, die auch schon fortgeschritten sind. Und auf der schwarzen Piste sollten (theoretisch) am Wenigsten Leute unterwegs sein, da hierfür die geringste Anzahl an Skifahrern das erforderliche Können besitzt. So, und dann kann ich euch jetzt in Salzburg und Tirol folgende 4 rausgesuchte Paradebeispiele nennen, wo sich die Anfänger nicht an dieses System halten.
Parade-Beispiel 1: Zwölfer-Nordabfahrt / Saalbach-Hinterglemm
Das ist für mich das absolute Parade-Beispiel. Diese Abfahrt zählt mit zu den schwierigsten Pisten, die es im gesamten Ostalpenraum gibt. Extrem steil, im unteren Abschnitt zumeist extrem eisig. Oben steht extra noch ein Schild (zusätzlich zur schwarzen Kennzeichnung) mit "extrem schwere Piste - very difficult run". So und wer von den Anfängern hält sich daran? "Ach neeee, wir werden doch nicht mit der Gondel runterfahren?!"
Parade-Beispiel 2: Gamsleiten 2 / Obertauern
DAS Aushängeschild schlechthin in Obertauern - so, und warum ist es hier bei schönen Temperaturen sogar zum Anstehen? Sicherlich nicht deswegen, weil die Piste so ein tolles Erlebnis zum Runterfahren ist. Nein, da geht´s um den Kick! Die Kennzeichnung als S7-Punkt verschärft die Tatsache noch. Dass hier nicht mehr passiert, ist wohl der Tatsache zu verdanken, dass es hier nur Naturschnee hat, und - weiters bedingt durch die Höhenlage und Hangexposition - hier nur äußerst selten zu Vereisung kommt.
Parade-Beispiel 3: Harakiri / Mayrhofen - Zillertal 3000
Auch hier ist von den Bergbahnen eine gewisse Schuld an der Popularität dieses Piste nicht zu verleugnen. Da steht sogar ein Totenkopf dran. Nun ja, wir wissen ja, wie viele Leute dieser davon abhält, da reinzufahren.
Parade-Beispiel 4: Kanonenrohr / Skiregion Dachstein-West
Schwarze Piste - extrem steil. Hier gäb´s auch eine rote Umfahrung (sogar extra als FAMILIENabfahrt gekennzeichnet). Komischerweise ist zweitgenannte immer leer?
Auf den Beispielen 1 und 4 ist schon insgesamt 3x ein kreischendes Etwas auf Skiern auf mich zugekommen, als ich ganz am Rand der Piste gewartet habe, weil ich mich kurz erholen musste (ja, schwarze Steilhänge fordern auch mich). Wie nennt man das, wenn man da als Anfänger runterfährt? Wette, Mutprobe, Kick, Ignoranz, Unwissenheit?
Warum halten sich die Anfänger nicht an das Pisten-Kennzeichnungssystem? Da ist einmal der Hebel anzusetzen!
Warum ist es nicht möglich, dass sich Ski- UND Snowboardfahrer (ich spreche hier ausdrücklich beide Gruppen an) an die FIS-Pistenregel halten, nicht unter Kuppen, oder mitten auf der Piste stehen zu bleiben?
Warum ist es nicht möglich, dass man vor dem Wegfahren einen Blick nach oben wirft? Warum kann man nicht beim Fahren langer Turns kurz einmal einen Blick nach links oder rechts werfen? Ich hab gestern - auch aufgrund der Aktualität des Themas - die Skifahrer auf der Hinterglemmer Hochalm ein wenig beobachtet. Die Leute, die äußerst schnelles Tempo fahren, machen das auch immer. Auf der Hochalm ist´s jetzt auch nicht so dramatisch, wenn das unroutinierte Skifahrer nicht machen - da hat man als guter Skifahrer so viel Aktionsspielraum, dass man - sage ich mal - fast alle unüberlegten/gefährlichen Fahrmanöver anderer Gäste ausgleichen kann.
Weiters sollte man sich überlegen, ob Skikurse mit 10 und mehr Personen hintereinander 30 m Pistenbreite ausnützen müssen/dürfen. Gesehen z.B. in Flachau auf der Hauptabfahrt am Space Jet 2, oder auch in der Skiregion Dachstein-West auf der Hauptabfahrt an der Hornbahn! Ob man hierfür den Bergbahnen, den Skischulen, oder gar den Skilehrern die Schuld geben muss, lasse ich jetzt mal außen vor. Fakt ist, dass dies extrem gefährlich ist (vor allem auch deshalb, weil ich auch vermute, dass es unter den Skikursteilnehmern - bei diesen geringen Abständen - relativ oft zu - glücklicherweise offensichtlich zumeist - glimpflichen Zusammenstößen kommen muss).
Warum muss man die Leute an den Skihütten noch künstlich mit agressiver Apres-Ski-Musik, Go-Go-Tänzerinnen und harten alkoholischen Getränken aufbauschen?
Kann ein Urlauber, der einmal im Jahr für 1 (oder auch 2) Wochen am Stück (!!!) zum Ski fahren kommt, überhaupt konditionell so fit sein, täglich vom frühen Morgen bis zur letzten Liftfahrt zu fahren? Das darf jeder für sich selber entscheiden. Fakt ist, dass ich glaube, konditionell äußerst fit zu sein, aber spätestens nach 2-3 intensiven Tagen (kommt auf die Schneeverhältnisse an) brauche ich zumindest einen ruhigeren (=Halb-) Tag, um mich ein wenig erholen zu können. Ich bezweifle die konditionellen Fähigkeiten unserer Gäste, vor allem auch, wenn man dann am Abend noch so richtig auf den Putz haut, und dann am Morgen vielleicht sogar noch mit Restalk auf die Piste geht?!
Warum ist es nicht möglich, sich an das neue (zugegebenermaßen äußerst diskussionswürdig verwirklichte) Ampel-System beim Sessellift-Ausstieg zu halten? Ihr müsstet mal sehen, wie nervös die Leute teilweise werden, wenn man 2 Stützen vor der Bergstation noch die Skier auf dem Fußraster hat! Die sollten mal einen richtigen (!!!) Nothalt an einer Sesselbahn an der hierfür "günstigsten" Stelle erleben.
Ich geb in meinen Ausführungen absichtlich nicht den Bergbahnen (durch die Pistenmodellierung/-präparierung) die Schuld für die steigende Anzahl an schweren Skiunfällen. Oder ist etwa die ASFINAG dran Schuld, wenn einer auf einer dreispurigen Autobahn mit 200 die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert? Nein, auch da ist der Fahrer Schuld. Und beim Ski fahren verhält sich´s um gar nichts anders.
Das generelle Problem ist einfach, dass viel zu viele Gäste das Ski fahren nicht mehr als Sport sehen, sondern als Freizeitfun, bei dem nichts passieren kann.
So und jetzt schauen wir mal, was der liebe Herr Jinn an meinen Ausführungen wieder alles herumdrehen kann, so dass er mich wieder durch den Kakao ziehen kann - liebe Grüße an dieser Stelle nach Stuttgart.