Nach dem gestrigen Tag fragte ich mich wo man heute im Allgäu gescheit auf die Piste gehen kann, ohne lange im Stau zu stehen. Weder auf der Straße noch am Lift. Sollte schwer werden an einem Sonnensonntag. Aber Versuch macht kluch

Aber alles der Reihe nach, jedoch möchte ich noch kurz ein paar Worte zum Skigebiet verlieren, dass – wie man der Überschrift entnehmen kann – mit der einen und anderen Kuriosität auf einen wartet.
Gerade die Gegensätze, die sich bekanntlich anziehen, machen das Gebiet so spannend. Im Tal begrüßt einem eine drei Jahre alte Doppelmayr 8er EUB, oben erlebt man einen Mix aus neuzeitlichen Doppelmayr-Schleppliften und „uralten“ Stemag-Dieselschleppern. Modernste Beschneiungstechnik sichert optimale Pistenverhältnisse auf fast ausschließlich natürlichen Pisten, lediglich die Talabfahrt sieht mir sehr modelliert aus – kann mich auch täuschen.
Und ohne Frage die Highlights des Skigebietes sind die beiden Pendelschlepper, zum einen der 2er als Rückbringer von der Hochbühl ins Skigebiet und zum anderen der 5er als Rückbringer von Schindelberg. Letzterer hat echt Style !!!
Alles weitere dann mit den Bildern, vorab aber noch kurz die heutigen Rahmenbedingungen.
Anreise/Abreise:
Anreise ohne große Probleme, lediglich etwas Stau am Bahnübergang der B19 (bin ich froh, wenn der neue Abschnitt der B9 fertig ist). Für die Abreise habe ich in weiser Voraussicht einen Schleichweg ab Oberstaufen nach Kempten gewählt, denn was klang es um 16:30 Uhr im Verkehrsfunk: „B19 Oberstdorf Richtung Kempten zwischen Sonthofen und Waltenhofen 20 km Stau“, vor zwei Stunden immer noch zwischen Oberstdorf und Waltehofen dichter Rückreiseverkehr.
So habe ich für die Rückfahrt nicht viel länger benötigt als für die morgendliche Anfahrt.
Also die B19 ist im Winter heillos überlastet, mal sehen wie es nach dem Abschluss des Ausbaus sein wird ...
Wetter/Temperatur:
Die Sonne schien den ganzen Tag, meist jedoch durch eine ganz dünne Wolken-Nebel-Decke dir morgens etwas dicker war, ab uns zu aber auch gänzlich ungetrübter Sonnenschein.
Morgens/Nachmittags im Tal: - 11 °C / - 6°C
Morgens/Nachmittags am Berg: - 10 °C / - 4 °C
Schneehöhen:
Tal: 30 cm
Berg: 50 cm
Schnee/Pisten:
Also dafür, dass nur 30 – 50 cm liegen, sind die Pisten in gutem bis sehr gutem Zustand. Sehr gut dort, wo künstlich beschneit wird, also so gut wie überall. Gut auf den restlichen Pisten, die sich jedoch im Laufe des Tages verschlechterten, immer öfters kamen Steine und Erdklumpen durch. Die beschneiten Pisten wurden zunehmend eisig, besonders der Schlusshang der Talabfahrt war eine ganze Eisfläche, dort hat es auch in Sekundenintervallen die Skifahrer und Border flachgelegt.
Pistenplan (Abfahrtsnummern habe ich eingepflegt):
Klick mich
Gefahrene Lifte/Pisten:
Alle offenen, außer die Seillifte und Förderbänder und auch ziemlich gleichmäßig verteilt, am meisten dabei noch die Fluhlifte.
Wartezeiten:
8 EUB Imberg: nachmittags bis zu 15 min.
2 SL Nord: nachmittags bis zu 15 min.
2 SL Fuchskar: vormittags bis zu 10 min.
2 SL Bärenloch: bis zu 10 min.
2 SL Fluh: bis zu 8 min.
Rest ohne Wartezeiten, beim 2er Pendel-SL einmal drei Abfahrten, am 5er Pendel-SL gegen Mittag 10 Minuten, weil irgendwie der Bedienstete nicht da war


Gefallen:










Nicht gefallen:


Bilder:
^^ Morgens an der Talstation, 8:40 Uhr und in Betrieb, Betriebsbeginn eigentlich ab 9:00 Uhr
^^ PB 300 ohne Winde, dafür mit Aufbau. Die Winde wird auf einem Bild im Bericht folgen!
^^ Am Nordlift, noch nichts los ... hier ist der Dreh- und Angelpunkt des Gebietes
^^ Noch leerer Beginn der Talabfahrt mit Lanzenbeschneiung
^^ Nordlift vorne und Fuchskarlift hinten. Beide chronisch überbelastet, der Nordlift ganztätig wegen Skikursen und besonders nachmittags als Rückbringer zur EUB und Talabfahrt. Der Fuchkarlift besonders vormittags als Zubringer in den hinteren Skigebietsteil. Beide laufen auch nicht besonders schnell, da bin ich heute auch anderes gewohnt gewesen

^^ An den Bärenlochliften, auch hier komplett beschneit
^^ Talstation Bärenlochlifte
^^ Links Doppelmayr, rechts Stemag
^^ Im Bärenlochlift mit Blick zu den Fluhliften
^^ Talstation Fluhlifte: Links Doppelmayr, rechts Stemag ... oh, ein Dejavus

^^ Und einer der ersten im rechten Fluhlift
^^ Oben angekommen bieten sich einem recht anspruchsvolle Pisten
^^ Blick zurück, Schwarze 1
^^ Blick hinab zur Hochbühl, schöne schwarze Piste (10), die aber eigentlich keinen eigenen Rückbringer ins Skigebiet hat. Nur den 2er Pendelschlepper, dieser ist aber eigentlich nur für Gäste der Alm.
^^ Sogar einen PB 600 haben sie hier
^^ Daneben aber auch einen alten Kässborer
^^ Und für die schmalen Waldwege muss es ein PB 100 sein
^^ Talstation des 2er Pendelschlepper mit schwarzer Abfahrt (10)
^^ Antrieb
^^ Schön Knöpfchen drücken, sonst geht nichts ... und ohne den Bügel ganz nach hinten zu ziehen kommt man an den Knopf erst gar nicht dran

46 Sekunden für ca. 210 Meter, also 4,6 m/s:
Bergstation mit aprupten Ende:
^^ Auf der Strecke
^^ Sehr niedrige Seilführung, auf der anderen Seite schlug es einem das Seil auf den Kopf

^^ Bergstation
^^ Was macht Brumm-Brumm und riecht nach Abgasen? Diese Stemag-Bergstation des Bärenlochschleppers

Lautsprecher an und Video abspielen, was für ein rauher Sound und extra für mich ein Halt und das Geräusch des Anlassens

^^ Und diese auch am Fluhlift, die ist aber leiser
^^ Warteschlangen am Nordlift (hinten) und Fuchskarlift (vorne)
^^ Volle Parkplätze von der Talabfahrt (6) aus blickend
^^ Mit voller Geschwindigkeit verließen die Kabinen die Bergstation
^^ Es sind Ferien ... Unmengen an Kindern
^^ Talstation Fehrlift unten im Tal
^^ Blaue 7 zur den Bärenlochliften, auch voll beschneit
^^ Unten nochmal die Hochbühl und hinten der Hang in der Sonne am Eineguntkopf, dort habe ich mehrere in Betrieb befindliche Schlepplifte entdeckt, alle in der Nähe der Falkenhütte. Zu dieser scheinen die auch zu gehören, weil mit dem Auto kommt man da nicht hin.
^^ Winterwunderland
^^ Feuer frei an den Bärenlochliften
^^ Dann ging es nach Schindelberg über einen romantischen Skiweg. Blick zurück auf die Bärenlochlifte im Schneenebel und die Fluhlifte oben rechts der Bildmitte.
^^ Am Dreistarlift in Schindelberg, erschließt einen leichten Übungshang
^^ Durch einen Bauernhof ging es hinauf
Dann das Highlight schlechthin, der 5er Pendelschlepper Schindelberg:
^^ Das Gehänge und die Trasse
^^ Oben im Dachboden der Motor, über die Stange wird die Geschwindigkeit geregelt
Die Bilder sind während meiner Wartezeit entstanden, wo ich mutterseelenallein dort stand und keiner Weit und Breit zu sehen war, bis ein Herr zu Fuss ankam und feststellte, dass ich warten musste.
^^ Dann stieg er die Leiter hoch, lief übers Vordach und schmiss den Diesel an, anschlißend kletterte er wieder runter und reichte mir das Gehänge
Und damit man sich eine Vorstellung von der Geschwindigkeit machen kann, hier ein Video von der Fahrt, der geht echt ab und mehr als Schneepflug sollte man schon können

^^ 55 Sekunden für ca. 310 Meter, also 5,6 m/s !!!
^^ Bergstation
^^ Hinten an den Tannen der Ausstiegsbereich, nichts mit viel Platz
^^ Der Rückweg zu den Bärenlochliften
^^ Aber vorher noch kurz zur Bergstation des kultigen Liftes aufgestiegen, gleichzeitig die Trasse hinabblickend.
^^ Etwas freier Skiraum abseits der Fluhlifte
Panorama:
^^ Talababfahrt mit Depotbeschneiung
^^ Am Kirchhanglift
^^ Am Fluhlift gibt es den Prototyp eines Single-Bügels
^^ Der Säntis in der Nachmittagssonne erhebt sich aus dem Nebel des Rheintals, rechts der erste Berg der aus dem Nebel herausschaut ist der Pfänder
^^ Blaue 3 am Fuchskarlift, die war bis zum Nachmittag wegen eines Skirennens gesperrt
^^ Und die enormen Wartezeiten am Nordlift am Nachmittag wegen der Rückbringerfunktion zur Talabfahrt bzw. Bergstation EUB. Aber man kann über die Fluhlifte ausweichen und über einen Waldweg (nicht im Plan eingezeichnet) auch zur Talabfahrt gelangen

^^ Einer fehlte noch, der recht neue 1 SL Imberg
^^ Talstation ehem. Langholzlift, ein Schild erinnert an vergangene Zeiten
^^ Dort steht ein weiterer PB 300W
^^ Ehem. Talstation des SL Langholz, dort befindet sich auch die Winde des PB 300 der statt dessen den Aufbau hat
^^ Ehem. Trasse des SL Langholz
Fazit:
Das Skigebiet muss man einfach mal kennen gelernt haben, die Mischung aus Moderne und Altertum hat seinen ganz besonderen Reiz, auch wenn es leider den einen oder anderen Lift aus der Vergangenheit nicht mehr gibt. Dafür entschädigen die beiden Pendelschlepper oder die alten Stemagdiesel. Sehr positiv überrascht bin ich von der fast kompletten Beschneiung (67 %), aber man hat erkannt, dass man sonst in dieser Höhenlage nur sehr unsicher Skibetrieb anbieten kann. Und das kann man sich in Anbetracht der Investition in die 8 EUB nicht leisten. Aber man setzt in Steibis auch auch viel mehr als nur Skifahren: Rodeln und Winterwandern werden ganz groß geschrieben. Ferner war ich überrascht, dass mir bei etwa 15 Pistenkilometern zu keiner Zeit langweilig war und ich bei heute recht viel gefahren.