Diese Entscheidung überlasse ich jedem sich selbst - und hoffe, dass ein paar sie nach diesem Bericht getroffen haben...
Bergün/Bravuogn ist bekannt wegen den Viadukten der rhätischen Bahn. Durch Bergün führt die Albulastrasse, die in La Punt im Engadin mündet. Hier wird sanfter Tourismus betrieben, nirgend fällt ein riesiges Hotel auf, vieles ist naturbelassen. Genauso das Skigebiet.
Auf der rechten Talseite erschliessen zwei Skilifte ideales Übungsgelände für die Kleinen. Auf der linken Talseite klatschte man 1973 drei Liftanlagen hin, eine Sesselbahn, zwei Skilifte, alle von Bühler, die anspruchsvolleres Gelände erschliessen.
Ein rot angestrichenes, dennoch unauffälliges Häuschen steht ausserhalb des Dorfes, am Waldrand. Die Talstation der Sesselbahn, deren Seil und Sessel ich zuerst einmal suchen musste. Die Sesselbahn dürfte die originalste Bühlersesselbahn sein, besitzt sogar noch die damaligen Sessel. Sie ist lang und langsam, flach und steil, führt dreimal (wenn ich mich nicht verzählt habe) über die Schienen der Rhätischen Bahn, führt darauf den steilen Hang hinauf und man erreicht die Bergstation. Oben angekommen, muss ich ersteinmal zur zweiten Sesselbahn hinüberschieben. Eine Occasion, ersetzte 1993 den Bühlerskilift. Andererseits, anstelle dessen hätte man besser versucht, das Skigebiet entscheidend zu erweitern! Es würde dem Skigebiet Bergün viel mehr bringen, wenn damals diese Sesselbahn an einen unerschlossenen Hang gestellt worden wäre. So hätte man heute mehr Pisten...
Oben angekommen, gehts hinunter zum Skilift, der sich in einen Mulde befindet und auf den höchsten Punkt des Skigebiets führt.
Aber nun die Bilder dieses Skitages.
Die rote Piste 5 "Alp Darlux" existiert nicht mehr. Wenn man genau hinschaut, erkennt man links der Sesselbahn Alp Darlux die ausgelöschte Piste.
Die Sesselbahn Pros da Darlux ("Wiesen von Darlux") ist der Zubringer ins Skigebiet Bergün/Darlux.
Der Sessellift ist sehr lang und im oberen Teil sehr steil.
Dann gehts mit der Sesselbahn und mit dem Skilift auf den höchsten Punkt des Skigebiets. Zuerst gehts meine Lieblings-Pisten-Kombination Piste 9 "Spej" und Piste 4 "Val da Cox" hinunter. Die schwarze "Val da Cox" müsste man meiner Meinung nach tiefschwarz einstufen, da geht die Post ab. Leider ist sie nicht frisch präpariert. Unten vereinigt sie sich mit der roten Piste Panorama zu einem engen Pistenweg und führt zur Talstation der Sesselbahn Alp Darlux. In diesem Pistenweg löscht mir ab, in der Mitte der Piste klafft bis zur Talstation eine riesige Spalte, sodass man entweder keine Kurven fahren kann oder man zwangshaft durch diese tiefe Spalte durchfährt und es tatsächlich riskiert, steckenzubleiben. Was haben die denn für Pistenmaschinen??
Von der blauen Piste "Spej" schweift der Blick auf die Bergstation der Sesselbahn Alp Darlux und das Mittelbünden.
Die Sesselbahn Alp Darlux erschliesst eine sehr steile, schwarze Piste und ist eine Occasion aus Crans-Montana, ursprünglich von Garaventa, wiederaufgestellt von Von Rotz.
Hui! Alkohol trifft nicht immer seine Wirkung...
Der Skilift Piz Darlux erschliesst eine Mulde mit schönen, etwas kurzen Pisten.
Der Skilift macht eine leichte Kurve nach links.
Skilift Piz Darlux. Ganz rechts der Piz Ela, der Namensgeber des Ela-Parks.
Die Talstation der Sesselbahn Alp Darlux befindet sich auf einen "Betongerüst", da das Gelände viel zu steil ist.
Talstation der Sesselbahn Pros da Darlux. Vornedran die Pistenmaschinen. Nicht gerade die Neusten und deshalb nicht gerade eine gute Pistenpräparation.
Mit der Gewissheit, dass sie mit diesen Pistenraupen halt nicht viel besser präparieren können, bin ich richtig erstaunt über die gute Präparation an den Pisten des Skilifts Piz Darlux.
Die unscheinbare Talstation. Leider muss diese Sesselbahn grundlegend erneuert werden, da die Konzession ausläuft. Dabei ist doch gerade diese Sesselbahn ein (für mich) entscheidender Faktor, der zum gemütlichen, urigen Charakter dieses Skigebiets beiträgt.
Hohe Stützen prägen den oberen Teil dieser urigen Sesselbahn.
Die Talabfahrt. Teilweise mehr Spuren der Kette als der erwünschten Rillen!
Ausstieg der Sesselbahn Pros da Darlux.
Skilift Piz Darlux.
Die schöne Bergstation, eine schlichte Umlenkstation aus den Werken der ehemaligen Seilbahnfirma Bühler.
Piz Fregslas (2819m) links und Piz Kesch (3418m) hinten.
Das Val Tuors, das bei Bergün beginnt.
Skilift Piz Darlux vor einem bezaubernden Bergpanorama.
Der wunderschöne Piz Ela ist überall im Skigebiet sichtbar.
Talstation Skilift Piz Darlux mit zugehörigen Pisten. Noch ist relativ wenig los.
Stütze der Sesselbahn Alp Darlux. Vielleicht wird es hier ersichtlich, wie steil diese Sesselbahn ist!
Blick von der Bergstation Alp Darlux auf den Skilift.
Es herrscht langsam Betrieb am Skilift. Nachmittags waren es nochmals deutlich mehr.
Piz Darlux (2642m), gleichnamiger Skilift und Piste 9 "Spej".
Der Antrieb der Sesselbahn Pros da Darlux befindet sich in der Bergstation.
Blick auf den ersten Teil der Piste 9 "Spej".
Winter...
Talstation Alp Darlux, Restaurant La Diala und rechts die Bergstation der 1. Sektion.
Im oberen Streckenteil der Sesselbahn Alp Darlux.
Talstation. Sie muss den ganzen Tag ohne Sonne auskommen.
1. Sektion mit dem Albulatal im Hintergrund.
Die Talabfahrt ist äusserst urig. Kurz vor dem Ende muss man durch dieses kleine Tunnel hindurchfahren.

Für viele wäre der Skitag nun vorbei, aber nein, ich muss natürlich auch die beiden Lifte des Anfängersektor fahren. Die Tickets des Skigebiets gelten auch da (ok, ich mit dem Snowpass muss mir da eh oder so keine Sorgen machen

Ich war dann aber auch überrascht, dass sich die richtigen Anfänger nur am Skilift Tect aufhielten. Dieser ist kurze und flach. Der Skilift Zinols ist überraschend lang für einen Übungslift. Er erschliesst zwei blaue, schön zu fahrende Pisten.
Ausstiegsstelle vom Skilift Zinols.
Blick auf Bergün.
Die Bergstation, tief verschneit.
Der Skilift Zinols ist von Bühler. Er ersetzte 1971 einen Skilift von Tebru.
Ein leichter Tellerlift von Städeli aus dem Jahre 1987, der Skilift Tect. Er verrichtet seine Arbeit links des Skilift Zinols.
Wer sich alle Bilder (insgesamt 65) in Ruhe anschauen will: http://www.mircotscharner.ch/galerie/th ... p?album=77
Insgesamt wars ein toller Skitag. Für mich gehört dieses Skigebiet zu den urigsten Graubündens. Wer bitte kommt den sonst auf diese Idee, in unwegsamen Gelände drei Lifte hinzubauen? Die Pisten sind abwechslungsreich, von schwarz bis blau wird alles geboten. Leider sind es insgesamt etwas wenige Pisten. Wenn Bergün irgendwann mal genügend Geld hat, wäre es sicher von Vorteil, einmal an eine Erweiterung zu denken. Nichtsdestotrotz wurde mir auf den Pisten nicht langweilig. Bei der Pistenpräparation hapert es noch ein wenig. Da sollens warten, bis ein grosses Skigebiet mal eine modernere Pistenraupe verkaufen oder verschenken will, und dann zuschnappen.
Ich hoffe sehr, dass sie das Geld für die Erneuerung der Sesselbahn zusammenbekommen. Ansonsten läuft der Zubringer nächsten Winter nicht mehr und die Lifte oben auch nicht. Ich fände das sehr schade, denn das Skigebiet hat halt diesen Charakter, der mir so passt: Ruhig, gemütlich, etwas abseits vom Schuss, urig. Es wäre ein Verlust.
Für Skifahrer die nicht wissen, wohin sie hinfahren sollen und relativ anspruchslos sind, wäre Bergün ein Besuch wert.