Da sollte es zu einem Höhepunkt des Urlaubs gehen und das in mehrfacher Hinsicht.
Das größte Skigebiet der französischen Pyrenäen (was es auch knapp vor Saint-Lary ist),
das schönste Skigebiet der Pyrenäen (schön auf jeden Fall, aber DAS schönste würde ich jetzt nicht sagen),
das höchste Skigebiet der Pyrenäen (mit Ski kommt man beispielsweise in Piau etwas höher, ohne Skier ist der Pic du Midi auf jeden Fall das höchste) und
das mit der schönsten Aussicht (ich sag nur traumhaft...).
Wetter/Temperatur:
Traumhaft, knapp unter Null Grad
Schneehöhe:
Tal: Über einem Meter
Berg: Knapp zwei Meter
Pisten:
Top Zustand. Im Schatten griffig, in der Sonne schon leicht aufgeweicht.
Geöffnet: Alles außer den schwarzen Piste Caume l'Ayse (Lawinengefahr, hielt sich leider kaum einer dran) und Ricap (gibt es nur als "wilde" Abfahrt).
Lifte:
Geöffnet alle außer zwei kleinen Übungsliften und dem SL Caoubere, der anscheinend nur in der Hauptsaison läuft.
Pistenpläne:
Übersicht Pistenplan
Liftpassverbund:
Tagesskipass kostet 44 Euro ohne Pic, mit Pic du Midi 58 Euro (Stand 2018/19)
Neben dem lokalen Skipass gibt es auch noch einen des Konzern N'PY
Gefallen:





Nicht gefallen:




Die Route wählte über Lourdes. Den Besuch in Lourdes hätte ich mir sparen können. So eindrucksvoll es im Sommer anscheinend ist (Platz zwei in der französischen Gästestatistik nach Paris und eine tiefe Gläubigkeit der Pilger), so tot ist die Stadt im Winter.
Den Umweg hab ich mir auch ausgewählt, da die Abkürzung über einen Pass noch immer gesperrt war und der Weg über Bareges angeblich ohne Kettenpflicht war. In Bareges dann kam dann die Ernüchterung. Schneebedeckte Straße und Kettenpflicht ab Ortsende. Somit habe ich im engen uns steilen innerörtliche Parkhaus geparkt und dann den sehr guten Skibusservice genutzt.
In Tournaboup, heutzutage der einzige Einstieg ins Skigebiet, erwartete mich heute ein traumhafter Skitag.
Wobei es im Vergleich zu den letzten Tagen "voll" war und ich mal eine Minute am Lift warten musste. Das war ich gar nicht mehr gewohnt. Auch das Publikum war internationaler.
Als erstes ging's erst mit dem Lift Tournaboup ins Hausskigebiet von Bareges, ins Revier rund um Lienz.
Der erste Hügel Piquette ist geprägt durch (landschaftlich) schöne und meist sanfte Skihänge mit roten und blauen Pisten.
Lift Castillion
Dem Ayre kann man sich dann entweder über einen Ziehweg oder eine rote Piste nähern
Richtung Ayre muss /darf man dann schieben. Hier ist es richtig idyllisch und jede Menge Leute verharren hier eine Weile.
Der Ayre ist ein Mekka für Buckelpistenliebhaber. Jede Schneise im Wald prinzipiell fahrbar. Und die einzige Piste ist höllisch anstrengend aber schön.
Und hoch kommt man über zwei Kurven mit diesem Lift. Und der hat es in sich. Lang, steil, buckelig, ruppig in den Kurven, anstrengend und hält zum Glück die meisten Anfänger fern.
Zurück kommt man mit dem Lift Piquette, der mittlerweile durch eine 4SB ersetzt wurde.
Bis zum Jahr 2000 ging eine Standseilbahn vom Ort auf den Ayre. Es gab eine Bürgerinitiative, diese zu reaktivieren.
Ob das sinnvoll bezweifel ich zumindest für einen reinen Winterbetrieb, da
die Bahn nur punktuell den Ort erschließt, während der Skibus das Straßendorf erheblich besser erschließt und weiterhin fahren müsste,
für Tagestouristen keine Alternative wäre, da die Parkplatzkapazität im Ort zu gering ist,
er als Aussichtsberg nicht taugt und
die Abfahrten vom Ayre nicht massentauglich sind, da diese schwarz sind.
Es gab früher noch eine Gondelbahn vom Ortsende zum Piquette.
Die Planungen für einen "Wiederaufbau" der Gondelbahn scheinen derzeit am aktuellsten zu sein. Deren Realisierung ist aber auch ungewiss.
Alle mal hier stehenden Links sind über die Standseilbahn sind tot. Nur remontees-mecaniques.net sind noch aktuell.
Vom Piquette hat man auch eine schöne Sicht, auf das was da auf der anderen Seite zukommt Richtung
Pass Grand Tourmalet
Der Lift Caoubere. Vorne herum gibt's nur Tiefschneehänge. Hinten gehts auf einer schönen Piste weiter Richtung Pass, auf der man es einfach laufen lassen kann.
Am Ende der Piste hat man die Wahl
zwischen der absolut flachen Rückbringerpiste Bastan, auf der man Bremsen vermeiden sollte,
dem Schlepplift Toue mit seinem Sonnenhang
oder der 6KSB Tourmalet mit eigenen schönen Pisten, einem Funpark und der Verbindung Richtung La Mongie?
Blick zurück vom Tourmalet runter auf Funpark. Links ist der KSL Ourdis (nicht mehr existent) und rechts die 6KSB Tourmalet.
Der Secteur von La Mongie liegt insgesamt höher als der von Bareges und wie ich fand langweiliger, wenn man vom QuatreTermes mal absieht.
Der Bereich unter halb des Grand Tourmalet hinab nach La Mongie
Zoom von Quatre Termes aus Richtung Pass und der 4SB Panoramic "quer" zum Hang
La Mongie.
Der Ort macht einen recht netten Eindruck. Das Hochhaus hat was an sich und der Ort dahinter könnte auch in Italien liegen. Links und rechts die Hänge sind lifttechnisch gut erschlossen.
Das Tal dazwischen ist ätzend platt. Hier längs Richtung Ort zu wollen ist abzuraten. Das ist so flach, das der Ski sich ohne Schieben sich keinen cm bewegt. Man muss hier mit Schwung reinfahren, um dann zu hoffen einen der Lifte links oder rechts zu erreichen und dann wieder zurück zu kommen. Die 4SB in der Mitte verkehr nur "bergauf".
Lifte der Reihe nach Richtung Ort:
6KSB Pourteilh, diesen Winter ganz neu. Sie ersetze eine EUB auf ähnlicher Trasse. Die alte Talstation liegt dahinter und wird als Garage für die Sessel genutzt.
Mit ihm kommt man schnell und komfortabel in eines der schönsten Gebiete hier, dem Quatre Termes.
Blick hinaus aus dem Tal Richtung Pic du Midi.
Die anschließende 2 SB Sesselbahn geht in dem Tal so weit nach oben, wie es das Gelände zu ließ.
Das gesamt Tal nochmals im Überblick vom Bergstation des Coume Lounque (Panoramic) ins Tal hinein.
Und nun geht's mit dem Flachstück im Tal weiter.
Sesselbahn Adour, Zubringer zum Hochhaus und Helfer für die Rückkehr Richtung Ort. Ohne Schieberei ging es aber trotzdem nicht.
Lift Prade Verde in der Mitte des Tales beginnend.
Kleine Innerortsdrehscheibe und Anfängergebiet kurz vor dem Ortszentrum mit SL Baby, 4SB Sud und SL Turon.
Das etwas puppenhafte Ortszentrum entschädigte dann etwas für die letzten Meter. Man soll nicht meinen, dass man hier auf 1800 Meter in einer "Schneewüste" liegt.
Und nun kommt im wahrsten Sinne des Wortes der Höhepunkt. Der
PIC DU MIDI
Die Gondel fährt nicht jeden Tag. Vor dem Neubau der 2. Sektion der Gondelbahn war der Zugang beschränkt und teilweise nur für das Personal der Sternwarte freigegeben.
Heute verlangt man einen Zuschlag und verdient gut damit. Mit meinen Skipass gings auch so hoch.
Zur Mittelstation ging früher noch ein Sessellift hoch, der aber anscheinend selten fuhr und nun als Coume Lounque am Tourmalet seine Runden dreht. Das verschieben von Liften scheint in den Pyrenäen nicht unüblich zu sein.
Die zweite Sektion darf im übrigen nur ohne Ski befahren werden. Wer mit Ski vom Pic runter fahren will muss vorher einige Formalitäten, die man auf der Internetseite nachlesen kann.
Die Skier müssen ansonsten in der Mittelstation stehen gelassen werden. Die Tiefschneeabfahrten von oben herab scheinen bis auf den Anfang nicht so schwierig zu sein.
1 Sektion samt darunter liegender roter Piste, unpräpariert. Die Piste gibt es nicht mehr und ist nun konsequenterweise Freeridegebiet, wie alles hier oben.
Nur fliegen ist schöner. Die 2. Sektion überwindet zwei tiefe Täler.
Alte und neue Bergstation
Blick zurück auf die Trasse
Vom der Aussichtsplattform hat man eine richtig schöne Rundumsicht mit der Ausnahme Richtung Atlantik, da steht die Sternwarte im Weg.
Das Flachland war leider in einem endlosen Nebelmeer versunken. Ansonsten sah man alle hohen Berge des zentralen Abschnitts.
Erstaunlicherweise liegen die meisten Gipfel des Hauptkamms nicht auf der Grenze sondern in Spanien.
Was man auf den Bildern sehen kann, ist dass die Pyrenäen ein zwar langes aber recht schmales Gebirge sind. Zum Flachland ist es nicht weit und zum Hauptkamm von hier aus auch nicht.
Aussicht Richtung Tarbes.
Blick Richtung Narbonne
Richtung Süd-West mit Pic Long
Skiroute Richtung Superbareges, Süden, Ganz hinten markant der Pic Tour
Fazit:
Mit dem Pic, dem Ayre und dem Quatre Termes spielt das Gebiet seine Trümpfe aus. Das sind die absoluten Höhepunkte.
Ansonsten wird das Gebiet in meinen Augen überbewertet. Es ist guter Durchschnitt aber mit etlichen Problempunkten wie den zahlreichen Ziehwegen, die mir richtig auf den Geist gegangen sind.
Hinweis: Da alle Bilderlinks nicht mehr funktionierten wurden diese erneuert. Aktuelle Änderungen sind kursiv gehalten.