Auch ohne Alpen kann es schön sein...
Tbilisi (auf Deutsch Tiflis), Hauptstadt Georgiens und ehemaliger Seilbahnhauptstadt der Welt mit damals ein gutes Dutzend an Seilbahnen die als öffentliche Verkehrsmittel eingesetzt wurden. Davon sind noch zwei oder so in Betrieb. Das ist im Internet hier und da auch mit Bildmaterial documentiert. Links habe ich nicht dabei, bin noch in Georgien nur mit Eifoon und so habe ich auch dieses Bericht erstellt, mit der virtuellen Tastatur und mit internem Kamera. Sollten die Bilder schlecht sein, dann tut mir das leid - auf dem kleinen Bildschirm lässt es sich kaum beurteilen. Die erste AF-Reportage über die nagelneue Leitner-8EUB in Tbilisi geht aber auch so, oder? Die Bilder sind am 7. August 2012 geschossen.
Manche - leider nicht alle - Kabinen haben Glasboden. Obwohl die Bahn erst seit mitte Juni in Betrieb ist, sind diese dunkelblaue Glasflächen schon ziemlich schmutzig.
So fliegt die Bahn über die schöne aber volle und staubige Altstadt. Die von Leitner in der Pressemitteilung als Entlastung des Stadtverkehrs angepriesene Bahn bedient aber die Strecke vom Rike Stadtpark hoch zum Burg Nariqala - ein beliebtes Ausflugziel. Somit ist die Bahn in Wirklichkeit doch eine reine Freizeitbahn.
Die Talstation. Tbilisi ist eine Stadt der Extremen: zerfallene Fassaden und Strassen mit Löcher wechseln sich ab mit glänzenden Bauten in modernster Architektur. Die Leitner-Bahn gehört klar zu dieser letzten Kategorie.
Noch mal die Talstation im Abendlicht (es war rund 18:00)
Vom gleichen Standpunkt in Richtung Bergstation gesehen. Die Bahn hat nur zwei Stützen. Die Fahrzeit ist 2 Minuten und 20 Sekunden.
Die Hinterseite der Talstation. Hier ist auch der Publikumseingang. Es ist jetzt natürlich Ferienzeit und ich habe den Eindruck dass die Bahn den ganzen Tag und Abend gut ausgelastet ist.
Leute beim Einsteigen.
Übersicht der ganzen Trasse. Der Herr in Orange ist ein Angestellter der Bahn und er ist damit beauftragt sicher zu stellen dass keine weisse Leute mit schwarzen Händen einsteigen.
Kasse an der Talstation. Man benötigt die Skidata-ähnliche Magnetkarte die in Tblisi auch bei der Metro und in Büsse verwendet wirdt. Am Tourniquet geht es dann berührungsfrei, mann könnte die Magnetkarte also bequem in der Skijacke lassen. Ich habe aber nicht beobachten können dass viele Leute dass so mit der Skijacke machen - hängt vielleicht mit der herrschenden Temperatur zusammen. Die war 34 Grad.
Jetzt sind wir fast dran. Werbung gibt es (noch?) keine an den Kabinen. Sollte es die doch geben, dann wäre es bestimmt für ein Casino. Die werben hier nämlich recht viel und es gibt Lotterieautomaten an jede Ecke.
Die Dekorationen an den Sitzbänken zeigen wie Tbilisi früher mal aussah.
Jetzt sind wir unterwegs.
Ausicht auf die Metekhii Kirche...
... und die Metekhi Brücke.
Etwa halbwegs. Blick zurück zur Talstation am anderen Ufer des Mtkvari.
Meine Georgischen Mitfahrer haben bei der Abfahrt geschreit als ob es in der Achterbahn sei. Die Bahn läuft aber schön stabil und lautlos.
Die letzten Haüser der Stadt, und dann die Bergstation.
Die zweite und letzte Stütze.
Und schon sind wir ausgestiegen. Blick zurück zur Talstation.
Der Achterbahnwagen läuft um.
Technik. Ich weiss übrigens nichts von Umlenkscheibenquerstrebrollenbatteriehalterungen und ähnliches, weiss also auch nicht in wie fern meine kleine Reportage für technisch Interessierte interessant ist.
Aus dem benachbartem Ölstaat Aserbaijdshan kommen viele Touristen nach Georgien. Die geben sich Mühe eleganter als die schöne Leitner bahn im Bild zu erscheinen.
Das Gleichgewicht zu bewahren ist noch ein bisschen ungewohnt - man beachte auch die Schuhe.
Abgesehen vom Blau fügt sich die Bergstation schön in der Umgebung ein. Nur die Holzdekofolie hätte vielleicht besser Steindekofolie sein sollen

Schön, oder? Die Bergstation steht gleich an der Burg.
Noch mal die Bergstation.
Die ganze Trasse von der Bergstation aus gesehen.
Viele einheimische Familien sowie Touristen geniessen hier die Aussicht über Tbilisi.
Von dort bin ich dann zu Fuss zurück zur Stadtmitte gelaufen, etwa 4 Kilometer. Mann sieht dann auch die Hinterseite dieser Dame - sie heisst Mutter Georgien und hat eine Weinbecher um Gäste zu verwillkommen und ein Schwert um Feinde zu bestreiten.
Am Fuss der Statue werden die Ausflügler mit Getränke, Süssigkeiten und Spielwaren bedient.
Den Burg selber habe ich übrigens nicht besucht.
Fazit: die schöne Leitnerbahn passt gut in die Palette der Modernisierungen die hier geschmacksvoller als in manche andere Städte durchgeführt werden.
Übrigens ist am Abend die Unterseite der Kabinen beleuchtet und das Ganze sieht dan aus als ob UFOs über die Stadt schweben.
Ich hab noch zwei kurze Videos geschossen; die werde ich aber erst hochladen wenn ich wieder zurück in den Niederlanden bin.