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Quelle: Klick mich!Londoner U-Bahn wird 150 Jahre alt:
Die Londoner und ihre "Tube" verbindet eine wahre Hassliebe. 408 Kilometer und 275 Stationen machen die "Tube" aus, dazu Verspätungen und fehlende Sicherheitsstandards. Am 10. Januar feiert die Kultbahn ihren 150. Geburtstag.
"Mind the gap!"
"Mind the gap!" – "Beachten Sie die Lücke zwischen Zug und Bahnsteigkante!". An den 275 Stationen der Londoner U-Bahn gibt es diesen Satz jeden Tag zehntausende Male zu hören. Und das zu Recht, denn jedes Jahr passieren um die 80 Unfälle, bei denen Passagiere mit dem Fuß in die Lücke geraten – und meist schwer verletzt werden.
Modernisierung bis 2036
Deutlich mehr als eine Milliarde Fahrgäste transportiert die Tube jährlich durch das verschlungene Netz des Londoner Untergrunds - rund die Hälfte der U-Bahn-Schienen liegen allerdings oberirdisch. Allerdings: 'London Underground' ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Sicherheit, Leistungsfähigkeit, Komfort lässt zu wünschen übrig - Der ratternden, stöhnenden, häufig verspäteten "Tube" merkt man an allen Ecken und Enden ihr hohes Alter an. Die Auf- und Abgänge sind viel zu eng, die Bahnsteige zu schmal. Nur wenige Stationen sind mit Sicherheitstüren ausgerüstet, um den Sturz auf die Bahngleise zu verhindern. Bis 2006 gab es noch Rolltreppen aus Holz. Kaum ein Londoner, der nicht schon mit der Bahn in einem der Tunnel steckte, weil irgendein Signal kaputt war oder irgendwo der Strom ausfiel. Die Regierung hat bis 2036 die gigantische Summe von 16 Milliarden Pfund zur Verfügung gestellt, um die "Tube" - benannt nach der runden "Röhren"-Form ihrer Schächte und Züge - auf Vordermann zu bringen. Mehr als sechs Milliarden sind bereits verbaut.
Vor der Eröffnung: Skepsis
Züge unter der Erde? Noch kurz vor der Eröffnung schwankte die Stimmung zwischen Skepsis und Technikbegeisterung. Schnell aber ließen sich die Londoner überzeugen: Schon im ersten Jahr nutzen 11,8 Millionen Passagiere die "Metropolitan Line", die Pionierlinie im Londoner Untergrund. London selber hatte damals gerade mal rund 3,2 Millionen Einwohner. Zwar saßen in der Bahn Bürger fast aller Schichten zusammen - besonders aber bei Arbeitern war sie beliebt. Denn sie erweiterten den Radius und man konnte in größere Wohnungen und Häuser mit Gärten in den Vorstädten ziehen.
Im Zweiten Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg rettete die Tiefe der Tunnel Zigtausende Menschenleben. Londons Bevölkerung nutzte die U-Bahn als Bunker und versteckte sich dort vor den Bomben der Nazis. Die Schächte waren aber auch Verstecke für Kunstschätze. Das Militär richtete hier Kontrollzentren etwa für die Luftabwehr ein.
Gefahren in den tiefen Tunneln
Doch die tiefen Tunnel bargen auch Gefahren. 1987 kamen bei einem Feuer in der Station "King's Cross" 31 Menschen ums Leben. Daraufhin wurden die Brandvorschriften verschärft und zahlreiche neue Sicherheitsregeln eingeführt. Unter anderem wurde das Rauchen in den Stationen verboten. Am 7. Juli 2005 erlebte London die schlimmsten Terroranschläge seiner Geschichte: In drei U-Bahnzügen und einem Bus gingen Bomben hoch, 52 Menschen wurden getötet.
Heute ist Londons U-Bahn-Netz nach Shanghai das zweitlängste der Welt, und wächst weiter. Derzeit wird eine neue Ost-West-Verbindung gebaut, Crossrail genannt. Sie soll neuer, größer, komfortabler und besser werden. Die Eröffnung ist für 2018 geplant.