Werbefrei im Januar 2024!

"Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

... alle Berichte aus Fernsehen, Rundfunk, Presse und anderen Medien hinein.
Forumsregeln
John Leake
Massada (5m)
Beiträge: 52
Registriert: 08.10.2012 - 02:15
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: nein
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von John Leake »

Lieber Oli,

Nochmals, vielen Dank fuer dein Interesse an der Geschichte. Vielleicht du und andere Personen in diesem Forum werden die ORF Tirol Heute Sendung ueber meine Buchpraesentation in Innsbruck (click on "Vertuscht?") interessant finden.

http://tvthek.orf.at/programs/70023-Tir ... irol-heute

Die Sendung enthaelt eine Reihe von Unwahrheiten (seitens der Stubaier Gletscherbahnen und der Staatsanwaltschaft).
1. Der Parkplatzwaechter der Stubaier Gletschbahnen hat nicht die Polizei ueber das Auto informiert. Der Mann, der das Auto gemeldet hat, war ein Vertragsarbeiter, dem das Auto bei Reparaturen auf dem Parkplatz aufgefallen war.
2. Kein Sprengelarzt und kein Gendarm hat die Beschaffenheit der Leiche untersucht. Der Alpin-Gendarm Stefan Jungmann hat die Fundstelle nur circa 6 besucht, bevor die Leiche von den Pistenarbeiter aus dem Eis geborgen wurde. Der Sprengelarzt, Kurt Somavilla, hat die Leiche beschaut nachdem man sie von der Fundstelle entfernt und die Staatsanwaltschaft sie bereits zu Bestattung freigegeben hatte. Als er die Leiche schliesslich in der Totenkapelle der Neustifter Pfrarrkirche beschaute, war sie immer noch bekleidet und gefroren. Duncan MacPhersons linkes Bein, beide Haende, und beide Unterarme sind offensichtlich in eine Fraese geraten. Sie koennen dies fuer sich selbst auf der folgenden Webseite sehen.

http://www.coldalongtime.com/pages/abou ... macpherson

3. Mein Buch enthaelt keine Verschwoerungstheorie. Abgesehen von einer hypothetischen Rekonstruktion der Ereignisse, die zum gewaltsamen Tod Duncan MacPhersons fuehrten (formuliert von einem weltweit renommierten Skiunfall Ermittler) enthaelt das Buch nur gut dokumentierten Fakten. Als der oesterreichische Journalist, Arpad Hagyo mir gerade geschrieben hat:

"Dass am Ende deine Recherchen als „Verschwörungstheorie“ bezeichnet wurden, kann nur jemand behaupten, der die Fakten nicht kennt. Das widerspricht dem Objektivitätsgebot, dem der ORF gesetzlich unterliegt."

Dennoch, angesichts es war ein regionaler (Innsbruck) Sender, so waren diese Defizite zu erwarten, und ich kann fuer die Berichterstattung nur dankbar sein.

John Leake
Massada (5m)
Beiträge: 52
Registriert: 08.10.2012 - 02:15
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: nein
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von John Leake »

"Eiskalter Tod" ist ein Bestseller in Oesterreich (Platz 10/ Hardcover Sachbuecher).

http://www.buecher.at/show_content.php?sid=17

Es ist besonders zufriedenstellend fuer mich zu sehen, dass das Buch ein Bestseller bei Tyrolia ist:

http://www.tyrolia.at/home

Viele Tiroler haben mir gemailt zu sagen, sie wuerden gerne mehr Transparenz in ihren Behoerden haben.
Benutzeravatar
oli
Punta Indren (3250m)
Beiträge: 3471
Registriert: 14.11.2002 - 08:54
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: 32XXX
Hat sich bedankt: 115 Mal
Danksagung erhalten: 53 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von oli »

Hallo John,

nimm es wie es ist. Was man auch immer in dieser medialen Welt für eine Bezeichnung findet. Entscheidend ist sicher..
John Leake hat geschrieben:... so waren diese Defizite zu erwarten, und ich kann fuer die Berichterstattung nur dankbar sein.
Es wird wieder über die Sache berichtet. Und das vielleicht mehr als jemals zurvor in den letzten fast 25 Jahren.

Vielleicht für Dich nicht uninteressant. Du bekommst auch von einheimischen viel Unterstützung. So findet man in den Rezensionen bei amazon auch einen Beitrag von Angelika Ladner (wohl ehemalige Betreiberin der Mutterbergalm und auch in Deinem Buch erwähnt). Hier der Link: http://www.amazon.de/product-reviews/37 ... ewpoints=1

Bei der ganzen Geschichte gehen mir zwei Dinge nicht aus dem Kopf, die hier schon hoffnungslos durchdiskutiert wurden, die Du auch in Deinem Buch auseinander genommen hast, und die (teilweise) auch wieder in dem aktuellen Fernsehbeitrag aufgegriffen worden sind.

Das Auto:
Ich kann nicht verstehen, dass dieser rote Corsa 42 Tage lang an so einer markanten Stelle auf dem Parkplatz steht und keinem der Mitarbeiter fällt etwas auf. Alle Ausreden (Wanderer, etc.) lasse ich gelten, wenn das Auto ein paar Tage, vielleicht auch zwei Wochen dort steht. Aber doch nicht 1 1/2 Monate. Da muss erst ein Externer kommen und die Polizei verständigen? Ich wiederhole meinen Hinweis von den Anfangseiten dieses Threats. Die Mitarbeiter der Gletscherbahnen fahren jeden morgen (auch im Sommer) weit vor den ersten Wanderern mit ihren Bullis genau 5m an dem roten Corsa vorbei. Jeden Tag - 42x nach dem 9. August 1989 - und niemand merkt etwas?

Das ausgeliehene Snowboard:
Das ist mir noch immer nicht klar. Dunkan braucht eine Ausrüstung und leiht sich diese aus. Anschließend geht er zum Snowboardlehrer und nimmt bis zum Mittag eine Unterrichtseinheit. Am Nachmittag übt er allein. Dann ist er weg. Es wird aber kein Snowboard vermißt obwohl der Snowboardlehrer noch heute sehr eindeutig aussagt, dass das 14 Jahre später gefundene Board aus dem Verleih stammt. Nebenbei fehlt das Ausweispapier und die Schuhe und niemand interessiert sich für dieses entscheidende Detail?
Weiter habe ich Deinem Buch gelesen, dass es auch möglich sein könnte (ich habe die genaue Passage aber leider nicht parat), dass Duncan sich auch ein Board von Walter Hinterhölzl geliehen haben könnte. Ist das richtig? Das würde die Sache natürlich in ein anderes Licht rücken. Dann hätte Duncan doch tatsächlich sein Board vom Vormittag nach dem Mittagessen abgegeben haben können. Und am Nachmittag hat er eines vom Hinterhölzl bekommen. Dann wäre die Aussage von Hilnterhölzl ("Das gefundene Board gehört eindeutig zum Sport Shop") definitiv falsch.

Letztendlich bliebt aber ein Hauptproblem. Egal woher das Snowboard nun stammt und wer nur die richtige Aussage getroffen hat. Es bliebe nach außen bei einem Unfall. Alles würde sich nur mit der Erkenntnis über die Verletzungen wenden, die nur auf den Bildern zu erkennen sind. Und aufgrund dieser Bilder wird man heute wohl nichts und niemandem mehr etwas nachweisen können.

Ich höre jetzt mal lieber auf mit dem Gedankenaustausch. Bin nicht sicher, ob das hier wirklich noch jemanden interessiert. Auch die Diskussionspartner hier im Forum sind ja schon recht leise geworden. Manchmal frage ich mich auch, warum mich die Sache so beschäftigt. Vielleicht ist es mein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn gepaart mit meiner Verbundenheit zum Stubai.
Planungen 2021/2022
Dez: SFL____________Dez: BKK
Jan: Schladming______Mrz: Ischgl
März: Gröden_________Mai: ???
↓ Mehr anzeigen... ↓
John Leake
Massada (5m)
Beiträge: 52
Registriert: 08.10.2012 - 02:15
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: nein
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von John Leake »

Lieber Oli,

Nicht nur die Fotos von Duncans Leiche, sondern auch sein Snowboard, das Futter von seinem linken Skistiefel, sein Brieftasche, und zwei sich darin befindliche Karten weisen allesamt Spuren von einer Schneefraese. Fuer mich die wichtigste offene Frage: Warum genau haben die Pistenarbeiter sich entschieden den gewaltsamen Tod zu verbergen statt zu berichten? Weil der Unfall durch grobe Fahrlaessigkeit verursacht wurde? Hat der Fahrer der Pistenraupe ein Paar Bier zum Mittagessen getrunken? Weil es eine grobe Unterlassung der Hilfeleistung gab? Oder war es einfach eine Panikreaktion?

Ich habe lange Geschichte studiert, und eins ist fuer mich ganz klar: Viele Menschen sind in der Lage sehr schockierende Taten in Stress-Situationen zu begehen.

Mit meinem besten Gruss,

John
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor John Leake für den Beitrag:
ghostbikersback
Winterhugo
Großer Müggelberg (115m)
Beiträge: 519
Registriert: 15.08.2006 - 13:19
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von Winterhugo »

Hallo Oli,

mich interessiert es sehr, habe dazu auch meine Meinung kund getan, aber das Buch mangels Zeit noch nicht gelesen. Daher kann ich nicht sachlich etwas Neues beitragen. Du weisst ja, wie das im Forum ist, man wird schnell "vorverurteilt" für eine sachliche persönliche Meinung.

Ich denke, es interessiert sehr viele im AF. Dranbleiben, nicht mutlos werden!
There's nothing like the first one
Benutzeravatar
Amarra64
Großer Müggelberg (115m)
Beiträge: 160
Registriert: 12.05.2012 - 21:56
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Hamburg
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0
Kontaktdaten:

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von Amarra64 »

oli hat geschrieben: Ich höre jetzt mal lieber auf mit dem Gedankenaustausch. Bin nicht sicher, ob das hier wirklich noch jemanden interessiert. Auch die Diskussionspartner hier im Forum sind ja schon recht leise geworden. Manchmal frage ich mich auch, warum mich die Sache so beschäftigt. Vielleicht ist es mein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn gepaart mit meiner Verbundenheit zum Stubai.
Das "Leise-werden oder Leise-sein" ist nicht immer als mangelndes Interesse zu deuten. Viele lesen still mit (wie ich). Ich könnte dazu gar nichts sagen/schreiben, da ich die Verhältnisse vor Ort etc überhaupt nicht kenne. Die Geschichte ist sehr verwirrend und sehr traurig, ich habe selber zwei Söhne im Alter Mitte zwanzig. Wenn ich mir vorstelle, so etwas passiert und ich weiß nicht, wo mein Kind ist und später auch nicht, wie und warum es zu Tode kommen musste, das ist ein furchtbarer Gedanke.
LG
Andrea
>>...und als der liebe Gott einmal besonders gute Laune hatte, schenkte er uns den Ski.<< Berge im Schnee, Luis Trenker, 1932
Homepage: http://www.retro-moden.de/index.php?id=skimode
Benutzeravatar
Dachstein
Mount Everest (8850m)
Beiträge: 9461
Registriert: 07.10.2005 - 19:49
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Salzburg
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von Dachstein »

oli hat geschrieben:Manchmal frage ich mich auch, warum mich die Sache so beschäftigt. Vielleicht ist es mein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn gepaart mit meiner Verbundenheit zum Stubai.
Ich täte noch dazu anführen, dass Dinge, die nie geklärt worden sind, generell interessant erscheinen.

Generell gesprochen: Es gibt viele Unglücke, die komisch erscheinen. Wie lange wurde die Titanik gesucht? Wie lange wurde sie untersucht, um herauszufinden, was damals wirklich bei der Kollision passiert ist (Schäden?). Gleiches gilt für Flugzeugabstürze - abscheulich und faszinierend zugleich. Nicht zuletzt deswegen werden Dokus darüber gedreht und auf NTV, N24 und Co. gesendet. Bücher werden geschrieben, erreichen manchmal Beststellerstatus.

Zum Auto: das halte ich für überhaupt nicht abwegig, dass es so lange dauert. Es gibt genügend nahezu analoge Fälle. Beispielsweise die Fälle, wo ein Briefkasten in einem Wohnhaus übergeht, der Besitzer im Haus wochenlang nicht gesehen wurde, und kein Mensch Verdacht schöpft, dass der Bewohner der Wohnung gerade in der Wohnung am Verwesen ist, bis der beißende Geruch endlich auch das Stiegenhaus erreicht. Teilweise geht das so weit, das eine mumifizierte Leiche bei der Wohungsöffnung vorgefunden wird - ich erinnere mich an Fälle, die mehrere Monate nicht aufgefallen sind. Warum das so ist, kann ich dir nicht sagen, zumal der Verwesungsgeruch so typisch und grauenhaft ist, dass man ihn eigentlich kaum übersehen kann.... Und eigentlich sollte es auch dem Postboten auffallen, dass der Kasten schon länger nicht mehr geleert wurde...
Und warum soll jetzt ausgerechnet ein Auto auffallen, wenn der Mensch schon so eindeutige Zeichen des Todes übersieht?
John Leake hat geschrieben: Fuer mich die wichtigste offene Frage: Warum genau haben die Pistenarbeiter sich entschieden den gewaltsamen Tod zu verbergen statt zu berichten? Weil der Unfall durch grobe Fahrlaessigkeit verursacht wurde? Hat der Fahrer der Pistenraupe ein Paar Bier zum Mittagessen getrunken? Weil es eine grobe Unterlassung der Hilfeleistung gab? Oder war es einfach eine Panikreaktion?
Ich halte das für eine sehr gefährliche Äußerung, da es sich hier unter Umständen um eine Verleumdung handeln kann, da du hier wider des Wissens um andere aufgezeigte Möglichkeiten behauptest, es wäre ein gewaltsamer Tod gewesen. Man darf sich diese Sache nicht leicht machen.
Es ist nämlich nicht geklärt, ob es sich tatsächlich um einen gewaltsamen Tod gehandelt hat, oder ob er beispielsweise schon vorher im Schnee erstickt ist (das kommt erstaunlich oft vor) und eingeschneit wurde, bevor er in Kontakt mit dem Pistengerät kam.
Bevor solche Sachen verbreitet werden wären neue, eindeutige Beweise von Nöten, um sie auch untermauern zu können. Und was gegen deine Theorie spricht ist einfach die Tatsache, dass bei einem Kontakt mit dem Pistengerät dermaßen schwerwiegende, großflächige Verletzungen entstanden sein müssen, dass das solche Spuren hinterlässt, dass das kaum verbergbar ist. Der nächste Schigast hätte es vermutlich noch gesehen. Ich habe es selber nicht geglaubt, wie lange sich Blutflecken im Schnee deutlich sichtbar halten, bis ich es selber gesehen habe. Die Spuren waren mindestens eine gute Woche sichtbar, trotz Neuschnee.

So lange es keine neuen Beweise hier auftauchen, wird die Diskussion über die Causa sicher um keinen Millimeter weiter kommen. Ich hoffe, dass mal ein handfester Beweis auftaucht, damit eindeutig geklärt werden kann, was wirklich los war.

MFG Dachstein

Benutzeravatar
chianti
Feldberg (1493m)
Beiträge: 1510
Registriert: 31.08.2010 - 11:02
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: ja
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von chianti »

Dachstein hat geschrieben:Ich halte das für eine sehr gefährliche Äußerung, da es sich hier unter Umständen um eine Verleumdung handeln kann, da du hier wider des Wissens um andere aufgezeigte Möglichkeiten behauptest, es wäre ein gewaltsamer Tod gewesen. Man darf sich diese Sache nicht leicht machen.
Es ist nämlich nicht geklärt, ob es sich tatsächlich um einen gewaltsamen Tod gehandelt hat, oder ob er beispielsweise schon vorher im Schnee erstickt ist (das kommt erstaunlich oft vor) und eingeschneit wurde, bevor er in Kontakt mit dem Pistengerät kam.
Wenn, dann wäre es keine Verleumdung, sondern höchstens üble Nachrede. "Erweislich unwahr" ist der gewaltsame Tod angesichts der Verletzungen nämlich wohl nicht und John hält die Verdächtigung auch sicher nicht für unwahr (http://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?A ... OR12029846).

Und ob der Pistenraupenfahrer wirklich ein Interesse daran hat, durch eine Klage John und den Eltern die Gelegenheit zu geben, vor Gericht die bereits konsultierten Sachverständigen aufmarschieren zu lassen, um die Behauptung des gewaltsamen Todes zu beweisen (unter anderem mit dem Muster der Verletzungen an Händen und Unterarmen, welche ein sehr starkes Indiz für eine Abwehrhaltung zum Schutz des Gesichts sind und somit dafür, dass Duncan zum Zeitpunkt der Verletzungen noch gelebt hat)?

Ich denke, John kann trotz seiner Äußerungen hier weiterhin ruhig schlafen ...

Laut Pistenbericht hat es an diesem Tag übrigens nicht geschneit (sondern leicht geregnet, wenn ich mich recht erinnere). Und da ein Szenario davon ausgeht, dass das Ganze beim Verfüllen von Gletscherpalten bzw. direkt an einer Spalte geschehen ist, hätte es auch die Möglichkeit gegeben, die Blutspuren verschwinden zu lassen.
Zuletzt geändert von chianti am 09.02.2013 - 13:37, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Dachstein
Mount Everest (8850m)
Beiträge: 9461
Registriert: 07.10.2005 - 19:49
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Salzburg
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von Dachstein »

chianti hat geschrieben:Ich denke, John kann trotz seiner Äußerungen hier weiterhin ruhig schlafen ...
Falsch, es gilt hier nicht österreichisches Recht, sondern Deutsches! Wider besseren Wissens (weil erweisen ist, dass es noch andere Möglichkeiten gibt) wird in dem Post nur eine Möglichkeit gelassen, die Sache zu interpretieren. Das ist gefährlich, denn richtigerweise muss gesagt werden, dass es sowohl die eine, als auch die andere Möglichkeit in Betracht gezogen werden muss. Daher schreibe ich die obrigen Zeilen auch in der Möglichkeitsform, weil die Möglichkeit besteht, aber nicht unbedingt gegeben sein muss.

Ich denke, man muss hier ganz besonders aufpassen, in Anbetracht dessen, was zwischen Stubaier Gletscher und AF schon so alles gelaufen ist. In erster Linie trifft es übrigens nicht den User, sondern den Medieninhaber, also den Admin.

Zweiter Post:
Der Mann, der am 9. August 1989 für die Pistensicherheit auf dem Stubaigletscher verantwortlich war, betreibt heute eine Pension im Tal. Der Tagesbericht, den Günter M. damals unterschrieb, verzeichnet Nebel, Regen, 80 Zentimeter Schnee..."
Nicht mal so wenig Schnee. Es besteht die Möglichkeit, dass der Regen in Schnee überging, usw...

Viele ungeklärte Dinge, damit viele Möglichkeiten; bevor keine neuen Beweise da sind, bleibt die Sache ungeklärt. Außerdem hören wir hier immer nur eine Sicht der Dinge, jedoch keinesfalls die der Beteiligten. Schade eigentlich, vielleicht kann der eine oder andere doch logische Hintergründe liefern. Persönlich tippe ich auf eine unglückliche Verkettung von Umständen, die leider einen Toten gefordert haben. Ich denke nämlich, dass man sich zu sehr auf die bis jetzt vorgetragene Theorie versteift hat, anstelle zu sagen: es ist das eine möglich, es gibt aber auch noch andere mögliche Erklärungen. Es ist aber klar - sobald es um mysteriöse Umstände geht, desto schneller wachsen Verschwörungstheorien aus dem Boden. Mal schaun, was noch so alles rauskommt.

MFG Dachstein
Benutzeravatar
oli
Punta Indren (3250m)
Beiträge: 3471
Registriert: 14.11.2002 - 08:54
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: 32XXX
Hat sich bedankt: 115 Mal
Danksagung erhalten: 53 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von oli »

Dachstein hat geschrieben:Außerdem hören wir hier immer nur eine Sicht der Dinge, jedoch keinesfalls die der Beteiligten. Schade eigentlich, vielleicht kann der eine oder andere doch logische Hintergründe liefern. ...Ich denke nämlich, dass man sich zu sehr auf die bis jetzt vorgetragene Theorie versteift hat, anstelle zu sagen: es ist das eine möglich, es gibt aber auch noch andere mögliche Erklärungen.
Da gebe ich Dir völlig Recht. Und zu Beginn dieses Threats hat es ja auch schon den einen oder anderen Versuch gegeben, auch einmal ganz bewusst die andere Sichtweise einzunehmen. Aber man stößt halt immer wieder darauf, dass es keine logische Erklärungen gibt.
Ein tragischer Unfall, wie man doch eigentlich hoffentlich vermuten könnte - wie soll das abgelaufen sein? Er liegt vielleicht schwerstverletzt in einem Schneeloch oder in einer ganz kleinen Spalte. Es ist nebelig und der Raupenfahrer sieht ihn einfach nicht und fügt ihm diese Verletzungen zu. Möglicherweise schiebt man sogar unwissentlich in eine Spalte. Eigentlich kann es doch nur so oder so ähnlich abgelaufen sein, wenn man niemanden Schuld oder Mitschuld unterstellen will.
Aber so etwas funktioniert doch nicht im Hochsommer. Die Schneehöhe wird zwar mit 80cm angegeben. Wie erwähnt, ich war im August des Vorjahres oben zum Skifahren, dass war niemals Powder. Das war allerfeinster Matschschnee. Da fällt man nicht tief.
Es bleibt dann noch das Seil und die Handschuhe. Ich hatte doch richtig verstanden, dass man erkennen konnte, dass die gefundenen Arbeitshandschuhe definitv über Jahre bei der Leiche lagen, oder? Das passt doch alles nicht.
Planungen 2021/2022
Dez: SFL____________Dez: BKK
Jan: Schladming______Mrz: Ischgl
März: Gröden_________Mai: ???
↓ Mehr anzeigen... ↓
Benutzeravatar
chianti
Feldberg (1493m)
Beiträge: 1510
Registriert: 31.08.2010 - 11:02
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: ja
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von chianti »

Dachstein hat geschrieben:Nicht mal so wenig Schnee.
Das hatte ich anfänglich auch für Schneefall gehalten, damit ist aber die Schneehöhe gemeint.
Dachstein hat geschrieben:Es besteht die Möglichkeit, dass der Regen in Schnee überging, usw...
Dazu war es zu warm - Wetterdaten vom Patscherkofel August 1989 hier: http://freemeteo.com/default.asp?pid=15 ... sid=111260
800m höher auf dem Stubaier hätte es demnach am 9.8. tagsüber etwa 3°C plus haben müssen, für Schneefall sind aber um die 0°C erforderlich.
Dachstein hat geschrieben:Falsch, es gilt hier nicht österreichisches Recht, sondern Deutsches! Wider besseren Wissens (weil erweisen ist, dass es noch andere Möglichkeiten gibt) wird in dem Post nur eine Möglichkeit gelassen, die Sache zu interpretieren.
OK, dann muss nach deutschem Recht der Pistenarbeiter, wenn er wegen Verleumdung klagen will, beweisen, dass die Behauptung des gewaltsamen Todes unwahr ist. Bei Klage wegen Übler Nachrede müsste der Beklagte nachweisen, dass der gewaltsame Tod zutrifft. Da es ohne Zweifel John war, der die Äußerung getan hat, träfe das John. Gegen das AF wäre mMn nur ein Anspruch auf Nichtweiterverbreiten der ehrenrührigen Behauptung denkbar.

Immer vorausgesetzt, dass es dem bisher unbekannten Pistenraupenfahrer das wert ist, deswegen seine Identität zu offenbaren. Und das halte ich für extrem unwahrscheinlich.

Dass es auch andere Erklärungmöglichkeiten gibt, ist nicht dasselbe wie "wider besseres Wissen": wenn ich jemandem die Entstehung der Arten mit der Evolution erkläre, ist das auch nicht "wider besseres Wissen", nur weil manche die Entstehung der Arten durch Kreationismus für richtig halten.
Benutzeravatar
Dachstein
Mount Everest (8850m)
Beiträge: 9461
Registriert: 07.10.2005 - 19:49
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Salzburg
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von Dachstein »

chianti hat geschrieben:
Dachstein hat geschrieben:Es besteht die Möglichkeit, dass der Regen in Schnee überging, usw...
Dazu war es zu warm - Wetterdaten vom Patscherkofel August 1989 hier: http://freemeteo.com/default.asp?pid=15 ... sid=111260
800m höher auf dem Stubaier hätte es demnach am 9.8. tagsüber etwa 3°C plus haben müssen, für Schneefall sind aber um die 0°C erforderlich.
Das ist eine reine Mutmaßung von dir. Der Zeitpunkt, wann der Schneefall eingetreten ist, nicht klar, da keine genaue Wetterdaten vom Eisjoch und vom Schaufeljoch vorliegen. Es kann gut sein, dass es oben sogar wärmer oder etwas kälter war als du jetzt schlussfolgerst. Ich habe übrigens auch schon Schneefall, wenn auch sehr nass, bei 2 Grad erlebt.

Kreationismus ist übrigens ein doch recht häufiger Grund für komische Umstände, allerdings auch gerne gepaart mit menschlichen Faktoren.

MFG Dachstein
John Leake
Massada (5m)
Beiträge: 52
Registriert: 08.10.2012 - 02:15
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: nein
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von John Leake »

Laut der Tagesbericht, Pisten-und Rettungsdienst, STGB, Station Eisgrat vom August 8.11, es gab keinen Schneefall zu dieser Zeit. Am 9. August 1989 gab es leichtes Regen und Nebel. 80 Centimeter bezieht sich auf die Schneehoehe auf der Piste zur dieser Zeit, NICHT auf Schneefall.

John Leake
Massada (5m)
Beiträge: 52
Registriert: 08.10.2012 - 02:15
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: nein
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von John Leake »

Sehr geehrter Herr Dachstein,

Wie ich in meinem Buch geschrieben habe, rief ich den Mann, der angeblich Duncans Leiche aufgefunden hat, und habe ihm gesagt, meine erste Aufgabe war alle harmlose Erklaerungen fuer Duncans Verletzungen und die Beschaedigung auf seinem Snowboard zu uberlegen und analysieren. Ich sagte ihm woertlich: "Wenn es eine harmlose Erklaerung gibt, bitte sagen Sie es mir, damit wir diesen Verdacht entschaerfen koennen."

Trotzdem weigerte er sich, mit mir zu reden. Warum?

Der Gerichtsmediziner in Innsbruck hat zuertst nicht einmal die verletzten Gliedmassen erwaehnt. Spaeter, nachdem der Koerper eingeaeschert wurde, sagte er, er war nicht in der Lage, die Verletzungen genauer zu untersuchen, aber hat angenommen, dass sie von Scherspannung im Eis verursacht worden war.

Warum war er nicht in der Lage, die verletetzungen genauer zu untersuchen?

Mit meinem besten Gruss,

John Leake
Benutzeravatar
Dachstein
Mount Everest (8850m)
Beiträge: 9461
Registriert: 07.10.2005 - 19:49
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Salzburg
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von Dachstein »

John Leake hat geschrieben: Trotzdem weigerte er sich, mit mir zu reden. Warum?
Warum wohl? Weil er es nicht wissen kann, er hat ja nur die Leiche gefunden. Des weiteren war das Verfahren in Schwebe und in so einem Fall würdest du auch von mir keinerlei Auskünfte bekommen. Auskünfte jeglicher Art bekommen nur die Behörden, und sonst niemand. Und ich habe schon oft erlebt, dass das so gehandhabt wird. Und wenn ein Unbekannter von außen kommt und manche Sachen direkt anspricht, dann kann es sein, dass der Informationsgehalt, den man bekommt, gleich 0 ist. Hab ich selber schon oft erlebt, dass die Leute von Nichts wissen wollen. Selbst als Sani tut man sich am Unfallort manchmal schwer irgendwas konkretes zum Hergang zu erfragen.

Zwar viele Ungereimtheiten, aber auch kein wirklich neuer Ansatzpunkt. Bevor kein neuer Fakt auftaucht oder einer der Beteiligten redet, wird das auch so bleiben.

Zum Schluss noch eine kleine Weisheit aus der Naturwissenschaft: Die einfachste Lösung ist auch die Wahrscheinlichste. Bis jetzt sind alle Theorien fast schon zu kompliziert, zumindest für meine Begriffe.

Aber halt - für die Dinge, die noch zusätzlich in der Spalte gefunden wurden hätte ich eine eigentlich ganz gute Theorie: früher war es gebräuchlich, Müll in den Gletscherspalten zu verklappen. Wenn man sich so manche Moränenlandschaft anschaut, ist man immer wieder erstaunt, was man alles findet. Kann gut möglich sein, dass das am Stubaier früher auch gemacht wurde.

MFG Dachstein
Benutzeravatar
chianti
Feldberg (1493m)
Beiträge: 1510
Registriert: 31.08.2010 - 11:02
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: ja
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von chianti »

Dachstein hat geschrieben:Die einfachste Lösung ist auch die Wahrscheinlichste
Demnach wäre die wahrscheinlichste Ursache für die Beschädigungen an Snowboard und Skischuhen sowie für Duncans Verletzungen der Kontakt mit einer Nachlauffräse. Und zwar 1989, nicht 2003.
Dachstein hat geschrieben:früher war es gebräuchlich, Müll in den Gletscherspalten zu verklappen
Blutige Arbeitshandschuhe zum Beispiel?
Benutzeravatar
Dachstein
Mount Everest (8850m)
Beiträge: 9461
Registriert: 07.10.2005 - 19:49
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Salzburg
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von Dachstein »

chianti hat geschrieben:Demnach wäre die wahrscheinlichste Ursache für die Beschädigungen an Snowboard und Skischuhen sowie für Duncans Verletzungen der Kontakt mit einer Nachlauffräse. Und zwar 1989, nicht 2003.
Hast einen Beweis dafür? Eben. Wieder alles nur Vermutungen...
Blutige Arbeitshandschuhe zum Beispiel?
Und von wem Stammt das Blut? Ist es gesichert, dass es Blut ist?

MFG Dachstein
Benutzeravatar
chianti
Feldberg (1493m)
Beiträge: 1510
Registriert: 31.08.2010 - 11:02
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: ja
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von chianti »

Dachstein hat geschrieben:
chianti hat geschrieben:Demnach wäre die wahrscheinlichste Ursache für die Beschädigungen an Snowboard und Skischuhen sowie für Duncans Verletzungen der Kontakt mit einer Nachlauffräse. Und zwar 1989, nicht 2003.
Hast einen Beweis dafür? Eben. Wieder alles nur Vermutungen
Die Einschätzung der Sachverständigen, die Fotos der Ausrüstung und der Leiche sowie die Röntgenbilder gesehen haben, würde ich etwas höher werten als bloße Vermutungen
Dachstein hat geschrieben:
chianti hat geschrieben:Blutige Arbeitshandschuhe zum Beispiel?
Und von wem stammt das Blut? Ist es gesichert, dass es Blut ist?
Blut war eine Vermutung.

Aber die einfachste und damit deiner Logik nach wahrscheinlichste Erklärung dafür, dass sie direkt mit der Leiche gefunden wurden, ist, dass sie zu bzw. zusammen mit Duncan in die Gletscherspalte geworfen wurden. Ebenso ist die einfachste und damit wahrscheinlichste Erklärung für das auf einem Foto sichtbare Kabel die, dass damit eine durch hineingezogenene Gliedmaßen blockierte Nachlauffräse zurückgedreht wurde.
Benutzeravatar
Dachstein
Mount Everest (8850m)
Beiträge: 9461
Registriert: 07.10.2005 - 19:49
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Salzburg
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von Dachstein »

Nur haben eben sie Herrn Sachverständigen auch keinen Beweis, sonst würden wir uns nicht im Kreis drehen.

Und zu den Handschuhen: wie ich schon sagte, es wandert im Laufe der Jahre viel in so eine Gletscherspalte. Können also dort auch gelegen haben, als Duncan hineingefallen ist. Ist eine mindestens genau so einfache Erklärung wie deine. Und wenn das Blut eine reine Vermutung deinerseits ist, tja... Vermutungen täte ich aus dem Sache rauslassen, die bringen meiner Meinung nach nichts.

Und ich bitte nochmal zu bedenken: die Kausalkette, die da zusammengebaut wurde, ist alles andere als trivial. Außerdem gibt es in dieser Kette zu viele Mitwisser. Die kann meiner Meinung nach so nicht stimmen.

Bis jetzt ist eines klar:

Duncan verschwindet am Stubaier Gletscher spurlos.
Das Auto im Tal fällt nicht auf.
Im Verleih gibt es Ungereimtheiten.
Jahre später taucht die Leiche dort auf, wo es keiner für möglich hält, auf der Piste am Schaufelferner.
Dabei werden ihm nicht gehörende Dinge gefunden.
Angaben zum Fundort widersprechen sich.
Gerichtsmedizin ist hinterfragenswürdig.

Und alles weitere sind Vermutungen.

Übrigens - eine Fräse hat dermaßen viel Schmalz, dass eine Gliedmaße wenig Hindernis sein dürfte. Das Kabel in Verbindung mit der Fräse ist auch eine meiner Meinung nach unzulässige Schlussfolgerung, weil der Beweis fehlen dürfte.

MFG Dachstein

Benutzeravatar
chianti
Feldberg (1493m)
Beiträge: 1510
Registriert: 31.08.2010 - 11:02
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: ja
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von chianti »

Du lässt aber so einiges weg ...
Dachstein hat geschrieben:Bis jetzt ist eines klar:
  • Die Beschädigungen an Snowboard und Schuhen sind in so regelmäßigen Abständen, dass sie nur durch eine Maschine entstanden sein können
  • Die Sehnen an den verletzten Gliedmaßen sind an den Muskelansätzen ausgerissen - derartige Kräfte kommen ebenfalls nur bei Verletzungen mit Maschinen vor, jedenfalls nicht ohne Fremdeinwirkung auf der Piste
Außerdem wäre es hilfreich, wenn du bei einer Argumentationslinie bleiben würdest: erst proklamierst du, dass die einfachste Erklärung die wahrscheinlichste sei und wenn man dafür Beispiele bringt, verlangst du Beweise, die naturgemäß niemand beibringen kann.

Sehr unwahrscheinliche Erklärungen wie nachträgliches Wegwerfen von Handschuhen hältst du dagegen für wahrscheinlicher? Beweise?

Außerdem ist eine Nachlauffräse kein Mixer - dieser Schüler z.B. erlitt "nur" Trümmerbrüche und konnte sein Bein behalten: http://www.baumhedlundlaw.com/baum-hedl ... awsuit.php
Benutzeravatar
DiggaTwigga
Feldberg (1493m)
Beiträge: 1561
Registriert: 09.07.2010 - 00:05
Skitage 19/20: 23
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Ulm
Hat sich bedankt: 390 Mal
Danksagung erhalten: 128 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von DiggaTwigga »

Also ich habe mich ja auch nicht lange mehr hier zu Wort gemeldet und mehr oder weniger nur noch mitgelesen. Allgemein muss man einfach sagen, dass es alles nur Mutmaßungen sind. Jedoch halte ich sie für nicht unschlüssig und in Anbetracht der Tatsache, dass die Polizei und Staatsanwaltschaft offenbar nicht richtig ihre Arbeit verrichtet hat, hat das ganze auch ein Geschmäckle. Das ist für mich auch genau genommen der Skandal, dass die Behörden schlicht und ergreifend nicht versuchen das ganze aufzuklären, und das sollte in einem Rechtsstaat wie Österreich eigentlich schon gemacht werden.

Zum Thema Fräse Dachstein, also ich mutmaße da jetzt auch nur, aber wenn man mal bedenkt, wie stabil ein Knochen sein kann, dann glaube ich nicht, dass die Fräse gleich alles komplett auseinander reißen kann. Deswegen halte ich die Schlussfolgerung von John trotzdem noch für sehr gut möglich. Allerdings ist das wie gesagt alles nur Mutmaßung, wenn auch eine sehr gut durchdachte und gut analysierte. Für mich bleibt einfach der Skandal, wie sich die Behörden verhalten haben bzw. noch immer tun.
16/17: 3 x Sölden, 2 x Pitztaler, 4 x Hochzeiger, 3 x Gurgl, 1 x Planai, 1 x Zauchensee, 1 x Serfaus-Fiss-Ladis, 1 x Bolsterlang, 1 x Höchötz/Kühtai, 3,5 x Ischgl, 0,5 x Galtür, 1 x Kappl, 2 x Davos/Parsenn, 1 x Ofterschwang, 1 x Kitzbühel/Jochberg, 2 x Saalbach-Hinterglemm, 2 x Fellhorn, 1 x Golm, 1 x Ifen, 3 x St. Moritz, 6 x Les 3 Vallées, 1 x Sölden
17/18: 6 x Gurgl, 1 x Bolsterlang, 1 x Oberjoch, 3 x Corvatsch, 2 x Corviglia, 1 x Diavolezza/Lagalb, 2 x Laax, 1 x Parsenn, 1x Ifen, 1 x Ofterschwang, 4 x Lenzerheide, 2 x Pitztaler Gletscher, 7 x Dolomiten, 3 x Skitour Kleinwalsertal
18/19: 4 x Dolomiten, 6 x La Plagne / Paradiski, 1 x Berwang, 3 x Gurgl , 1 x Laax, 2 x Großvenediger, 4 x Graubündentour, 6 x 4V, 1 x Fellhorn
↓ Mehr anzeigen... ↓
Benutzeravatar
Dachstein
Mount Everest (8850m)
Beiträge: 9461
Registriert: 07.10.2005 - 19:49
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Salzburg
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von Dachstein »

Stimmt, die zwei Dinge gehören noch auf die Agenda.
chianti hat geschrieben: Sehr unwahrscheinliche Erklärungen wie nachträgliches Wegwerfen von Handschuhen hältst du dagegen für wahrscheinlicher? Beweise?
Du hast die Handschuhe ins Spiel gebracht, und behauptet, es wäre Blut drauf. ;)

Arbeitshandschuhe in einem Schigebiet halte ich persönlich für nicht ungewöhnlich. Soll es an jedem Lift geben, ein Pistenarbeiter wird wohl auch welche haben. Wenn ich mir so anschaue, was die Gletscher Jahr für Jahr für Altlasten freigeben ist die Erklärung zumindest möglich. Ich halte es zumindest für möglich, dass die Handschuhe zufällig auch dort gelandet sind genau so wie ich es für möglich halte, dass die Handschuhe bei der "Leichenentsorgung" mit entsorgt wurden.

Den Kontakt mit der Maschine bestreite ich übrigens nicht, den halte ich für erwiesen. Das wo und wann ist die große Frage.

Fazit: für mich klingt der ganze Fall dermaßen komplex, dass an ihm was nicht stimmen kann. Entweder übersieht der Autor noch was (fragt sich was, daher eher unwarscheinlich), oder es sich noch nicht alle Fakten am Tisch (sehr wahrscheinlich). Die entscheidenden Puzzlesteine fehlen - also, abwarten und Tee trinken, ev. kommt doch noch was auf.

Zur Fräse: ich hab gesehen, wie eine Fräse eine Pistenrandmarkierung erwischt hat. Die "Spreißeln" sind geflogen. Gut, nur Holz, aber das Ding hat eine immense Kraft. Ich möchte jedenfalls keine meiner Extremitäten da reinstecken...

Behördenverhalten: wundert mich nicht mal. Es gibt hie wie da genügend Beispiele, auf welch hohem Ross der Amtsschimmel wiehert. Nur in so einem Fall bekommt das einen sehr fahlen Beigeschmack und fördert die Verbreitung von mehr oder weniger durchdachter Theorien ungemein. Einen guten Dienst am Bürger hat sie hier jedenfalls nicht geleistet. Die einfachste Erklärung gelingt übrigens nur dann, wenn auch genügend Daten vorhanden sind. Und die fehlen. Hier kann man meist nur mit möglich, wahrscheinlich und unwahrscheinlich argumentieren, nur ganz wenige Dinge lass eich als gesichert gelten: das sind beispielsweise:

- er ist tot
- Gefunden mitten am Schaufelferner auf einer Piste
- Kontakt mit der Fräse aufgrund der Spuren am Brett und am Schuh
- Frakturen vorhanden
- Sportgerät trotz anderer Angaben mit der Leiche gefunden (es hätte ja dort nicht sein dürfen)



MFG Dachstein
John Leake
Massada (5m)
Beiträge: 52
Registriert: 08.10.2012 - 02:15
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: nein
Snowboard: nein
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von John Leake »

Sehr geehrter Herr Dachstein,

Ich habe hier vor mir in meinem Arbeitszimmer Duncans Snowboard, das Futter von dem linken Skistiefel, sein Brieftasche, und zwei sich darin befindliche Karten.

Alle weisen Spuren von einer Schneefraese, einschliesslich der roten Farbe. Ich moechte etwas ganz klar sagen: Laut einer weltbekannten Ski-Unfall Ermittler sind diese Gegenstaende OFFENTSICHTLICH in eine Fraese geraten. Diese Tatsache stimmt mit Duncans Verletzungen ueberein, deutlich sichtbar in Fotos seiner Leiche.

http://www.coldalongtime.com/pages/abou ... macpherson

Was, glauben Sie, hat Duncans Gliedmassen zerhackt und seine Kleidung zerfetzt?

Sie haben versauemt einen wichtigen Punkt zu verstehen: Nach den oesterreichischen und Tiroler Gesetz, die Behoerden waren VERPLICHTET die Leiche auf der Fundstelle zu untersuchen und die Todesart und Todesursache festzustellen. Ihr Versagen dies zu tun war gesetzwidrig. Der Zweck einer Untersuchung ist nicht nur Fremdverschulden festzustellen, sondern auch Fremdverschulden auszuschließen (und Verdacht zu beseitigen) wenn keines vorhanden ist.

Der Mann, der angeblich Duncans Leiche gefunden hat, war auch bei der Rettungsdienst am 9. August 1989. Wenn er eine harmlose Erklaerung fuer Duncans Verletzungen weiss, es ist absolut im Interesse der Stubaier Gletscherbahnen diese Erklaerung zu praesentieren.

Uebrigens wollte ich Sie fragen: Haben Sie mein Buch gelesen? Ich investierte ueber zwei Jahren und mehreren tausend Dollar in meiner Untersuchung dieses Falles. Vielleicht werden Sie ueberrascht sein, etwas vom Buch zu lernen.

Mit meinem besten Gruss,

John Leake
malcadon
Massada (5m)
Beiträge: 25
Registriert: 23.02.2012 - 23:24
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Bayern
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von malcadon »

Dachstein hat geschrieben:
chianti hat geschrieben:
Ich denke, man muss hier ganz besonders aufpassen, in Anbetracht dessen, was zwischen Stubaier Gletscher und AF schon so alles gelaufen ist. In erster Linie trifft es übrigens nicht den User, sondern den Medieninhaber, also den Admin.

Zweiter Post:

MFG Dachstein

Hey Dachstein,

das würd mich mal interessieren: Was ist denn noch so alles vorgefallen in der Vergangenheit, da interessiert mich doch mal das Verhalten des Stubi Konzerns.

Grüße
Die Mega Tirol TSC Tour - 50/86 Gebieten done -
Benutzeravatar
oli
Punta Indren (3250m)
Beiträge: 3471
Registriert: 14.11.2002 - 08:54
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: 32XXX
Hat sich bedankt: 115 Mal
Danksagung erhalten: 53 Mal

Re: "Eisiges Schweigen" - Stubaier Gletscher im SZ-Magazin

Beitrag von oli »

^^ guckst Du hier: http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=2725

Im übrigen finde ich es gut, dass Dachstein versucht, die andere Seite zu beleuchten. Wenn wir hier alle in die gleiche Kerbe stoßen, bingt uns das auch keinen Schritt weiter.

Hab mir übrigens die Dokumentationen und Polizeibereicht von damals (leider alles in englisch) noch einmal angesehen. Man überliest es sehr leicht. Der verantwortliche Pistenchef in 1989 hieß... Helmut Tanzer. Der Verantwortliche "Manager of the stubaier Gletscherbahnen" bei der Bergung der Leiche in 2003 hieß... Michael Tanzer. Ob die beiden sich kennen?

Ich finde es nach wie vor sehr schade, dass wir den User BL stv. chris hier verloren haben, der uns nur mit zwei Beiträgen beglückte, die in zwischen leider beide gelöscht sind. Ein Auszug ist aber noch vorhanden (Seite 4)
BL Stv. chris hat geschrieben: Fakt ist: Der Schiverleih hat Alarm geschlagen, weil eben die Sachen nicht zurückgebracht wurden, und auch die Dokumente nicht abgeholt wurden. Wir haben Tage – Wochen – Monate M I T seinem Vater nach ihm gesucht!!!! Auch über die Medien.
Ich will es nur noch mal ins Spiel bringen. Wenn ich es richtig im Hinterkopf habe, dann war BL Stv. chris damals Mitarbeiter der Bergbahnen und seine Freundin arbeitete im Shop 3000. So kam seine doch sehr konkrete Aussage zustande. Wie gesagt, sehr schade, dass wir hier nicht noch weitere Rückfragen stellen können. Ich lasse das jetzt mal so im Raum stehen und kommentiere nicht weiter...
Planungen 2021/2022
Dez: SFL____________Dez: BKK
Jan: Schladming______Mrz: Ischgl
März: Gröden_________Mai: ???
↓ Mehr anzeigen... ↓

Antworten

Zurück zu „Medienberichte“