An all diesen Tagen trägt man etwas Trauer in sich mit. Umso schöner ist es, wenn man es dann doch nochmal aufs Brett schafft.
Nun ist es also Ende April. Kleine Schneeflecken in Winterberg um die Jahreszeit sind normal. Aber normalerweise ist nicht mehr an eine Abfahrt zu denken. Meist nicht einmal mehr 10-20 Meter am Stück.
Dieses Jahr ist aber alles anders. Der Winter war lang. Die Kunstschneereserven in der 2. Winterhälfte bemerkenswert und nach dem Saisonschluss am 07.04. in Winterberg von Vollbetrieb auf Nullbetrieb gab es nur wenig Regen. So war es trotz der hohen Temperaturen, die auch in Winterberg zwischenzeitlich 20°c erreichten, möglich, dass ich am heutigen Sonntag, den 28. April im Hochsauerland nochmal aufs Snowboard konnte.
Und das nicht um 20m auf einem Kunstschneerest zu fahren sondern um 11 nahezu komplette Abfahrten zu machen. Davon 8 verschiedene!
Zusammen mit Frans traf ich mich also heute um 11 Uhr bei Möppi. Der Parkplatz hat schon Sommerpause und ist geschlossen. Aber heut hats eh nicht den gewohnten Andrang

Zum Glück waren wir nicht auf Liftbetrieb angewiesen. Denn die Wartezeiten an den Liften dürften sich irgendwo zwischen 2-8 Monaten einpendeln. An einigen bis zur Revison und an anderen vllt sogar schon bis zum nächsten Winter. Also wirklich selbst für Winterberger Verhältnisse krasse Wartezeiten.
Der Einstieg bei Möppi machte sich bezahlt. Scheint ein echter Geheimtipp zu sein in der Nachsaison

Hier und da gab es einige Mountainbiker, Fußgänger usw. die komisch schauten, als sie uns sahen. Kein Wunder! Frans fuhr in Jeans!

Die erste Abfahrt wurde dann am Büre-Herrloh gemacht. 2 kritische Stellen. Wobei die erste absolut problemlos zu machen war, was sich aber schon morgen ändern dürfte. Die 2. hätte man sicher springen können aber ich hab beim Aufstieg eben ein wenig Schnee als Verbindung verteilt. Somit gings super.
Danach erstmal am Poppenberg rauf. Rechte Abfahrt von unten gesehen. Rüber zum Sürenberg. Auch hier kein Andrang an der Talstation. Aber wer will schon in so einer hässlichen Talstation einsteigen?
Danach rüber zur Kleinen Büre. Hier wird sich der Kunstschnee meiner Meinung nach noch am längsten halten. Unten bricht die Piste abrupt ab und man steht auf 1m Kunstschnee und schaut zu wie das Tauwasser vor sich hinzieht.
An der mächtigsten Stelle, die sich von unten aus rechts gesehen befindet liegen noch immer gut 3 Meter Schnee. Wahnsinn! Da das ganze relativ geschützt liegt könnte es dieser "Rest" noch in den Juni schaffen.
Frans hat nun übrigens richtige Sauerländer Ski. Im Schmelzwasser an der Kleinen Büre hat er sie getauft. Genauso seine Skischuhe, die in seinen Augen wasserdicht hätten sein müssen

Am Quick Jet konnten wir leider nicht direkt an der Bergstation starten sondern etwas darunter. Dort gingen aber beide Abfahrten super. Beim Flutlichthang musste man allerdings eine Schneekanone tunneln.
Am Quick Jet bildeten sich zudem aufgrund der sehr engen Sesselabstände keine Warteschlangen

Danach gings rüber zur Georgschanze. Die rechte Abfahrt ging nur noch einen schmalen Streifen im steilen Stück rauf. Wir stiegen dort auf und sind dann die Waldvariante daneben abgefahren. Ging ebenfalls noch gut.
Danach machten wir noch einmal eine Runde am Poppenberg.
Nun aber mal zu den Bildern:
Morgens am Büre.Herrloh. Der obere Teil absolut unproblematisch.
Zoom zum Sürenberg. Auch hier kann man problemlos von der Berg zur Talstation gelangen ohne abzuschnallen.
Zunächst gings die rechte Variante runter. Später dann auch die linke:
Der Jeans-Holländer des Tages


Die Aufstiege hauen doch rein. Bei 11 Fahrten dürften wir gut 1000 Höhenmeter aufgestiegen sein.
Der einzige Hang an dem Skibetrieb theoretisch noch möglich wäre. Linke Poppenberg Abfahrt. Oben die Depots verschieben und den Schnee verteilen und gut ist. Möppi könnte also auch am 1. Mai Skibetrieb anbieten wenn er denn wollen würde.
Das Depot wird irgendwie nicht kleiner

Von der rechten Poppenbergabfahrt gings zum Sürenberglift. Passte überall noch mitm Schnee
Büre-Herrloh. Man sieht das kleine Verbindungsschneeband welches ich vorher gelegt habe. Am Nachmittag wars wieder verschwunden.
Webcamperspektive am Sürenberg:
Am BBX ging nix mehr. Daher sind wir auch nicht mehr rüber zur Kappe. Am Bremberg wäre wohl fast nirgends mehr was gescheites gegangen. Erst wieder an der DSB Kappe und das war zum Laufen einfach zu weit ohne passende Abfahrt dazu.
Der Lift lief heute nicht sehr viel langsamer als sonst auch.
Und Abfahrt!
Jeder Höhenmeter muss genutzt werden:
Kleine Büre. Hier lag überdurchschnittlich viel Schnee:
Frühling vs. Winter
Ich fand diese Perspektive irgendwie höchst interessant
Frans bei der Taufe seiner Skier:
Und nachdem er feststellte, dass Skischuhe nicht wasserdicht sind. Aber wer weiß wie hoch der Schweißanteil daran ist

Schneehöhe an der Kleinen Büre. Einfach krass wieviel hier noch vor sich hin vegetiert. Hier wird am längsten Schnee liegen.
So ein Humbuk. Natürlich waren die Talfahrten noch möglich. Wenn auch nicht mit dem Lift

Am Quick Jet. Oben sah es nicht so toll aus. Aber ein paar Meter weiter unten wars dann doch noch super zu fahren.
Frans beim tunneln der Schneekanone.
Wie schon erwähnt, hielten sich die Warteschlangen aufgrund der engen Sesselabstände in Grenzen

Wo ist der denn ausgebüchst?
Die linke, schwarze Piste an der Georgschanze. Ging noch ganz gut. Aber nicht von ganz oben aus.
Schneebanderl am Büre-Herrloh
Parallelhang am Quick Jet:
Endlich verspurt der Hang!
Frühlingsgefühle

Sportliche Haltung Frans

Und Feierabend. 11 Abfahrten , ca. 1000 Höhenmeter am 28. April 2013
Hinzu kommt die auf dem Rückweg gemachte Abfahrt an der Ruhrquelle. Meine erste Abfahrt dort überhaupt. Dort trafen wir dann wie erwartet weitere Snowboarder. Hier läuft sogar der einzige Lift im Sauerland! Und der ist schneller als die meisten Schlepper. Ich würde sogar sagen schneller als jeder Schlepper den ich kenne. Frans wird dazu noch ein Video liefern. Ist ja Eigenbau das Teil aber absolut genial.
Dort werden die Snowboarder sicher auch noch ein paar Tage in den Mai hinein fahren. Das 5 Meter hohe Schneedepot wird auch noch sehr lange halten.
Links der Lift.
Einen Funpark gibt es in der Ruhrquelle immer erst nach Betriebsende
Und damit endet dann auch mein endgültig letzter Wintersporttag im Sauerland.
Ich hoffe, dass der Bericht einigen gefallen hat. Gelohnt hat es sich definitiv. Ein sportlicher Skitag wie er mit Liftbetrieb nicht möglich ist.
Frans wird noch ein Video nachliefern.

Und es sind ja nur noch 7-8 Monate bis die Saison wieder durchstartet. Die kurze Sommerpause werde ich wohl überstehen =)