Gruß jack90
Zwar OT, aber was war da?Suldenfan1 hat geschrieben: Leider wurde mein Urlaub durch eine Tragödie an der Königsspitze mit 6 Toten an einem Tag ziemlich getrübt.

Zwar OT, aber was war da?Suldenfan1 hat geschrieben: Leider wurde mein Urlaub durch eine Tragödie an der Königsspitze mit 6 Toten an einem Tag ziemlich getrübt.
Genau das ist wohl bei beiden Seilschaften passiert.jack90 hat geschrieben: Im Aufstieg selbst macht ein Anseilen nur Sinn, wenn man dann auch wirklich mit Eisschrauben usw sichert. Ansonsten ist ein Anseilen eigentlich nur noch gefährlicher, weil man fast keine Chance hat jemanden abzufangen wenn einer ausrutscht.
albe hat geschrieben:Tragisch.
irgendwie bekomme ich die Fotos von Martin und jack nicht zur Deckung - kommt man mit Ski von der anderen Seite?
Ansonsten kenne ich die Regel, wenn nicht gesichert wird, wird nur angeseilt falls das Spaltenrisiko das Absturzrisiko uebersteigt. Wo da die Grenze liegt ist natuerlich subjektiv.
Die Stelle dürfte in der Nähe von auffälligen Knick gewesen sein, wo jack90 und seine Begleiter dann nach rechts (bzw aus Abfahrtsperspektive nach links) gequert sind. Vielleicht etwas weiter unten.jack90 hat geschrieben:
GPS Übersicht der Abfahrt in Google Earth, zur Übersicht.
Deinem Statement kann ich zu 100% zustimmen. Als ich 2001 auf dem Cevedale und der Zufallspitze stand war kurz davor ebenfalls eine Seilschaft an der Königsspitze verunglückt - durch wegrutschen. Selbst auf etwas "einfacheren" Bergen wie dem Cevedale oder dem Similaun darf man das Risiko, vor allem auf Eisflanken, nie unterschätzen. Je steiler das Gelände wird, und hier ist die Königsspitze mit ihrem um die 100% Gefälle ein brutaler Berg, umso mehr steigt das Risiko abzurutschen, selbst mit gutem Equipment. Die Verbindung zw. Eis und Schnee ist eben, je nach Schneelage und den Wetterveränderungen in den Jahreszeiten, teilweise unberechenbar. Auf der Casati-Hütte haben wir einen Bergführer aus Meran kennengelernt, der damals (2001) schon 14 (!) mal auf der Königsspitze war. Scheint irgendwie wie eine Droge zu sein, aber das wundert nicht, wenn man Deinen genialen Bericht durchliestMan setzt da oben wirklich jeden Schritt und jeden Schwung mit Bedacht,
Ich habe jetzt lange überlegt, ob ich mich zu dem Thema äußern soll, aber jetzt....; der Kommentar ist sowas von daneben! Der Grund: Jan Holzmann, einer der Verunglückten der zweiten Seilschaft war ein Kommilitone von mir. Ich kannte Jan jetzt seit 7 Jahren, er war mit uns auf vielen Exkursionen, er war immer auf Sicherheit bedacht, entsprechend ausgerüstet und war bis 2011 als Diplomstudent am Institut für Mineralogie, wo auch ich einen Teil meines Studentenlebens verbracht habe. Dass Jan verunglückt ist, trifft uns sehr, denn gerade Jan war einer, der genau wusste, was er tat. Jan war ein sehr geselliger, netter und hilfsbereiter Kollege, er war auch bei der Bergrettung. Er ist in den Bergen aufgewachsen, er hat die Berge gekannt, er war demütig gegenüber den Bergen, hat dort Menschen in Not geholfen und jetzt ist er leider in den Bergen geblieben.tom75 hat geschrieben: Und wer sich ohne grund und bewusst in absolute lebensgefahr begibt, der verhält sich mmn idiotisch. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
tom75 hat geschrieben:Den bericht von jack 90, wie sie mit den ski die königsspitze runter sind, hab ich schon vor geraumer zeit auf sommerski gelesen. Ich finde die akion vollkommen idiotisch und noch mehr daneben die enthusiastischen kommentare. Da könnte man genauso jeden beglückwünschen, der beim russischen roulette glück hatte.
Es muss jeder selber wissen, was er tut. Wenn man sich anschaut, was so manche Leute beim Autofahren aufführen und dann tödlich verunglücken, wobei das Autofahren nicht mal Spaß macht, weil es nur dazu dient, von a nach b zu gelangen...tom75 hat geschrieben:sondern auf die ski - abfahrt von der königsspitze. Wenn sich so massiv am begriff gebissen wird, dann tausche man von mir aus idiotisch gegen vantwortungslos aus, aber die kernaussage bleibt die selbe.
Nein, es macht keinen Unterschied. Denn wenn ich in den Bergen mich nicht raussehe, sicher weiterzukommen, dann drehe ich um, und wenn ich jemanden nur retten könnte, wenn ich mich selbst in Lebensgefahr begeben würde, so gilt "Selbstschutz vor Fremdschutz". Denn ein toter Retter retten keinen mehr...dass es eben ein riesengrosser unterschied ist, ob jemand aus beruflichen gründen oder zum lebenretten selber in lebensgefahr gerät oder aus "spass"oder "hobby".
Erfüllt denn der Tauchsport, Flugsport, etc. einen Sinn in deinen Augen?tom75 hat geschrieben:Wenn einer auf einem 4000m hohen berg rumturnt - ohne jeden zweck - und fällt runter, dann tut mir das leid für seine angehörigen, ich kann in dem fall aber nicht sagen, das war nicht zu vermeiden.
Mir ist klar, dass das idiotisch nicht auf die Verunglückten bezogen war. Ich verstehe auch grundsätzlich deinen Standpunkt. Ich wage aber zu bezweifeln, dass es hier um einen einfachen Kick ging; genau so wenig wird Jack einen Kick suchen. Viele gehen auf die Berge, weil es einfach schön ist, weil sie sich fit halten wollen und weil sie mit Freunden etwas unsagbar schönes erleben wollen. Auch mein Gebiet, das ich bearbeite ist unendlich schön und ich denke, vielleicht liegt es daran, die Schönheit der Natur immer wieder sehen zu wollen. Kick sehe ich persönlich nicht darin. Da ist eine Blaufahrt bei der Rettung mehr Adrenalin.tom75 hat geschrieben:Es tut mir sehr leid für dich dachstein, dass du einen freund aufgrund dieses unfalls verloren hast und es ist wahrscheinlich auch nicht möglich, in so einer emotionalisierten phase abstrakte diskussionen über den wert des lebens im vergleich zu einem kurzzeitigen kick zu führen. Ich werde mich aus gründen der pietät jetzt nicht weiterr dazu äussern, möchte aber nochmals ganz klar darauf insistieren, dass der begriff idiotisch in keinen kausalzusammenhang mit den toten gehört.
So pauschal darf man das nicht sagen. Auch bei LW 2 muss man aufpassen, wohin man fährt. Auch bei LW 2 kann es Abschnitte geben, die man auf keinen Fällen befahren sollte. Das hat dann auch nichts mehr mit Restrisiko zu tun.tom75 hat geschrieben: Lws 2 mit pieps im gelände unterwegs ist.
OK, dann streichen wir den "Rest" und nehmen einfach nur "Risiko". Dieses Risiko ist je nach Abfahrt mal höher, mal niedriger. Wenn jemand ein gewisses Können besitzt, soll er auch schwierige Abfahrten nehmen, solang er sich diese auch zutraut und bereit ist, dieses Risiko einzugehen. Dass man bei einer solchen Abfahrt eventuell an die Grenzen des machbaren geht, ist durchaus möglich. Dass auch "Profis" in einem solchen Gelände verunfallen können, steht außer Frage, schließlich sind solche Unterfangen auch je nach Wetterlage (gemeint ist auch der Wettereinfluss vor der Tour) mal mehr und mal weniger gefährlich.tom75 hat geschrieben:@schmittenfahrer: wenn jack90 in seinem bericht selber von "überlebensskifahren" spricht, hat das mmn nichts mehr mit "rest" risiko zu tun. Restrisiko ist für mich, wenn einer bei guter sicht und leerer autobahn 220 fährtoder bei. Lws 2 mit pieps im gelände unterwegs ist. Restrisiko ist aber nicht mit der begründung : ich kann schon gut fahren! Private autorennen zu fahren, bei lws 4 irgendwo rumzuturnen oder 1000 beispiele mehr. Wenn es immer nur ums können und die ausrüstung ginge, wäre ayrton senna dann tot?