Leider kommt man nicht immer gleich dazu, die Bilder eines schönen Schitags, einer Wanderung oder Lifte-Safari umgehend zu bearbeiten. Da ist man dann schon mal froh darum, wenn es einen verregneten Sonntag hat...
Im Mai konnte ja selbst ein altgedienter Schreiner die schönen Tage mit einer Hand abzählen und außer dem Vatertag (mit Erkältung daheim verbracht...) gab es da meiner Erinnerung nach nur jenen 18.05.2013, einem angenehm warmen, sonnigen Samstag. Ideal also, um die große Stadt mal hinter sich zu lassen und in die Berge zu fahren.
Nesselwang kannte ich bislang nur von einem Schivormittag anno 2007 – im Sommer bzw. außerhalb der Wintersaison bin ich da irgendwie immer nur vorbeigefahren. 2006 hat man hier mit dem Modernisieren angefangen und den ESL Alpspitzbahn I durch eine Kombibahn ersetzt. Aber überaus oldtimerfreundlich, denn sowohl der parallele Schlepper Stellenbichllift als auch der ESL selbst wurden nicht einfach abgetragen. Lediglich das obere Viertel (oder Drittel – ich hab's jetzt nicht nachgerechnet...) der urigen Sesselbahn wurde entfernt. Den verbliebenen Rest hat man in „Sommerrodellift“ umgetauft und so kann man hier weiterhin eine Bahn aus dem Jahre 1950 fahren und das für 3 EUR bergauf... (allerdings ohne Rodel – aber wen interessieren schon Rodelbahnen

SL, Kombibahn (einfach zwischenrein gepflanzt) und ESL...
In der Früh gab es gleich mal einen Dämpfer – die alte Sesselbahn war außer Betrieb. Wegen der nicht gerade unergiebigen Regenfälle in den Jahren zuvor (gefühlt zumindest bei diesem sch... Frühlingswetter 2013) mussten sie erst die Rodelbahn säubern. Dabei hätte ich die ja gar nicht gebraucht, sondern nur den ESL...
Aber so musste ich halt noch eine Stunde lang die Zeit totschlagen, schnappte mir dazu die Kamera und ging erst mal rüber zum Kronenlift, einem langen Kurvenschlepper, der vom Tal herauf ins Schigebiet führt. 2007 war er außer Betrieb und gleich wusste ich, dass ich im Winter UNBEDINGT noch mal nach Nesselwang muss

Da wäre ich am liebsten gleich eingestiegen. Aber andererseits freute ich mich damals erst einmal über das schöne Wetter, die lange nicht gesehene Sonne und das Herumwandern in der Natur.
Weiter hinten gibt es noch einen kleinen Tellerlift, der jetzt aber nicht so interessant ist. Fährt man halt vielleicht mal und wenn sie ihn dann doch schon abgerissen haben, ist das sicherlich nicht so schlimm wie am Steinbergkogel...
Auf einer Bank sitzend verdrückte ich schon mal einen Teil der mitgenommen Brotzeit und nach all den dunklen, verregneten Wochen zuvor war das auch ohne Lifte nebenan ziemlich entspannend.
Zoom zum Kronenlift.
Da wird gebaut...
Wieder bei der Kombibahn. Solche Anlagen sollten sie ruhig öfters bauen als reine EUBs. In Schigebieten habe die ich total dick, außer sie sind vor 1980 erbaut und genießen Oldtimerstatus.
Nochmals das SL, Kombibahn, ESL – Motiv. Letzterer stand still....
2007 haben die den Stellenbichllift noch am späten Vormittag angeworfen, doch außer mir wollte dann kaum einer damit fahren und lieber an der Kombibahn anstehen. (Der ESL läuft eh nur noch im Sommer.)
Eine laaange halbe Stunde wurde es dann doch noch, bis der ESL endlich startete. Die letzten 10 Minuten war ich dann schon etwas genervt – aber besser so als gar kein Betrieb.
Diese Waffe hätte ich mir fast schon ausgeborgt, um den Liftler zu überzeugen, den ESL UNVERZÜGLICH zu starten

Stunden später hat es dann endlich geklappt und ich freute mich, auch diesen Oldtimer noch „erwischt“ zu haben – das abgebaute obere Viertel kann man verschmerzen, finde ich.
Blick zurück – ein schöner Frühlingstag innen und außen...
Die Kombibahnfahrer waren natürlich schneller oben...
Zoom zur Bergstation – früher war diese eine nachträglich eingebaute Mittelstation bzw. Ausstiegsstelle für die Rodelbahn. Oben, wo die Kombibahn endet, war früher die Bergstation des ESL.
SL, Kombibahn und ESL nebeneinander gibt es nur in Nesselwang.
Zoom zur Bergstation mit den Leitner-Stützen.
Liftler-Szene...
Da ging es von 1950 bis 2006 hinauf. 2007 standen die Stützen noch herum, heute zeugen lediglich die Fundamente von der alten Strecke.
Auf dem Weg nach oben passierte ich mal wieder eine Gedenktafel.
Weiter drüben verläuft der Kronenlift.
Weiter oben die Bergstation des Stellenbichllifts...
Die 2. Sektion der Kombibahn - bis vor kurzem stand hier noch ein ESL.
Es zog ein bisserl zu und ein kühler Wind wehte, als ich weiter hinauf stieg.
Oben angekommen...
Lt. einer Uralt-Karte müsste es hier oben noch einen Schlepper gegeben haben. Weiß jemand noch was hierzu?
Vielleicht das ehm. Liftlerhäusl? Der Hang im Hintergrund ist aber wirklich sehr steil....
Ich lief außen rum den Wanderweg hinauf.
Um auf Schneefelder zu treffen, muss man nun viel weiter hinauf steigen.
Hier oben hätte man auch noch einen Lift hinstellen können...
Wenn schon keine verrosteten Stützen oder Fundemente oben zu finden waren...
Wenigsten wurde man mit schönen Ausblicken entschädigt.
Hier müsste, wenn die alte Karte stimmt, der Lift heraufgekommen sein.
Zoom zum Forggensee.
Ist wirklich ein bisserl arg steil für einen Lift...
Unten hab ich dann das noch gefunden...
Fundament und potentieller Lift-Hang...
Spontan entschloss ich mich, mit der 2. Sektion hinunter zu fahren.
Der ESL verlief noch mitten im Wald – es müsste nahezu die gleiche Trasse gewesen sein.
Zoom nach Nesselwang.
Zoom zur Mittelstation – die Talstation des ESL müsste meiner Erinnerung nach direkt unterhalb der Bergstation der 1. Sektion gestanden haben. Ev. ist der rote Verschlag noch ein Überbleibsel des Gebäudes, das auch rot gewesen ist.
Hier ist viel verboten...
Am Rückweg noch den Kronenlift besucht...
Der obere Trassenabschnitt – unten ist die Kurve im Wald zu sehen.
Hier kehrt eich noch spontan ein.
Nesselwang und Kurve...
Noch ein paar Liftknipsereien auf dem Weg zum Parkplatz runter...
Kombibahn ESL und 8EUB...
Eine Oldtimer-ESL-Fahrt, eine erfrischende Wanderung, magere LSAP-Funde aber schöne Ausblicke – nach all dem Sauwetter und einem Monat ohne Berge war das allemal genug.