Sechs Dreitausender in einer Woche. Vom 14. bis zum 21. September war ich mit einer Gruppe meiner Alpenvereinssektion auf der Zufallhütte oberhalb des Südtiroler Martelltals. Die Hütte befindet sich auf einer Höhe von 2264 Metern mitten im Nationalpark Stilfser Joch. Von ihr aus erreicht man in Tagestouren einige Dreitausender. Darunter die Zufallspitze, oder italienisch Cima Cevedale, mit 3759 Metern Höhe war sie unser höchster Punkt der Woche. Es handelt sich dabei um einen von zwei Gipfeln des Cevedale. Auf jeden Fall meine bisher anstrengendste und beeindruckendste Bergtour, vorher bin ich noch nie Hochtouren gegangen. Es wird aber definitiv nicht die letzte gewesen sein.
1.Tag: Zufallhütte - Vorderer Rotspitz (3033m) - Marteller Hütte (2610m) - Zufallhütte
Gehzeit (mit Pausen): 6 Stunden
Höhenmeter (im Aufstieg): ca. 1000
Zum Einlaufen ging es auf den 3033 Meter hohen Vorderen Rotspitz. Mein erster Dreitausender überhaupt, in Anbetracht der nächsten Tage allerdings ein relativ unspektakulärer Gipfel. Leider war es an diesem Tag ziemlich bewölkt, sodass wir relativ wenig Sicht auf die umliegenden Berge und Gletscher hatten. Der Anstieg war nicht schwierig, allerdings relativ steil. Die drahtseilgesicherten Passagen kurz vor dem Gipfel sind etwas steinschlaggefährdet. Daher war der Helm von Vorteil.
Ein Stück oberhalb der Hütte kommt man zu einem alten Staudamm, der das Tal vor Überflutungen durch Gletscherbäche schützen sollte. Er wurde nach einem schweren Unglück Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut, danach aber nie gebraucht.
Aufstieg durch steile Geröllfelder.
Der Gipfel der Rotspitz hängt noch im Nebel fest.
Schon oben: Blick auf die Veneziaspitzen mit ihren Gletschern.
Das Gipfelkreuz.
Ein bisschen blauer Himmel über einer Veneziaspitze.
Der Abstieg zog sich wieder durch Geröll im Rücken der Schranzspitze, es ging im auf und ab hin zur Marteller Hütte.
Noch mal ein Seitenblick.
Kurz lassen sich die Zufallspitzen erahnen.
Nebelig war es.
Die Marteller Hütte. Von dort ging es noch 350 Höhenmeter bergab zu unserem Ausgangspunkt.
2.Tag: Zufallhütte - Madritschjoch (3123m) - Hintere Schöntaufspitze (3325m) - Zufallhütte
Gehzeit (mit Pausen): 6,5 Stunden
Höhenmeter (im Aufstieg): 1060
Die zweite Wanderung führte uns auf die 3325 Meter hohe Hintere Schöntaufspitze, direkt gegenüber von Königsspitze, Zebru und Ortler sowie oberhalb des Skigebietes von Sulden. Der Anstieg führt langsam ansteigend durch das Madritschtal, dann steiler zum Joch und über felsiges Gelände ohne Schwierigkeiten zum Gipfel - ein wunderbarer Aussichtsberg mit Wettermessstation oben drauf. Es war recht kalt und die Sicht immer noch bescheiden.
Sonnenaufgang an den Zufallspitzen.
Eingang zum Madritschtal.
Rückblick über den flachen Boden zu den Veneziaspitzen.
Der Aufstiegsweg - leider wurde der Himmel rasch wieder grau.
Am Madritschjoch mit Blick zur Madritschspitze.
Unser Ziel: Die Hintere Schöntaufspitze.
Es war eisig.
Ausblick vom Gipfel auf Königsspitze, Zebru und Ortler.
Zebru und Ortler mit ein wenig Sonnenlicht.
Tiefblick nach Sulden.
Zufallspitzen und Cevedale.
Und die Königsspitze alleine.
Auf dem Abstieg. Am Nachmittag klarte es auf, bevor in der Nacht eine Kaltfront etwas Schnee brachte.