S W I S S - O R I E N T E E R I N G - W E E K
4811 Läufer und Läuferinnen aus 38 Nationen nehmen am 6 - Tage - OL in Zermatt teil
In der Vorwoche finden bei schönstem Hochsommerwetter Trainingsläufe statt
Annäherung an Zermatt : In Täsch endet die offiziell benutzbare Strasse, dementsprechend hässlich sieht das Dorf von Norden her aus.
Von Süden her ist die Ansicht hingegen durchaus ansprechend. Im Hintergrund der Bergsturz von Randa (April 1991)
Unter ÖV verstehen wir eher Eisenbahn, die Zermatter würden aber Helikopter gerne auch dazu zählen und wenn möglich Subventionen verlangen. Mindestens drei bis vier Maschinen sind dauernd in der Luft und beschallen das ganze Tal, bei Nordwind weht auch der Kerosingestank in den Ort hinein. Wir konnten zuschauen, wie ein Heli ein Teil seiner Ladung auf dem Weg von Riffelboden zur der Hörnlihütte verlor. Das sorgt aber nicht weiter für Aufregung.
Der erste Blick auf das Matterhorn
Drei bis vier Güterzüge pro Tag fahren von Visp nach Zermatt - nicht schlecht!
Aber der Personenverkehr ist immer noch die wichtigste Einnahmequelle
Am frühen Morgen
Und sie fährt immer noch
In drei Jahren wird sie leider verschwinden
Talblick vom Edelweiss
Zoom Stockhorn
Aufbau des Wettkampfzentrums und Zieleinlauf Dorfsprint
Tja, und dann wars vorbei mit dem schönen Wetter! Mit der Anreise der grossen Masse von Läufern kam der Regen, leider
Samstag 19. Juli :
Als Prolog startet die Elite zu ihrem Sprint und die Eröffnung der Swiss-O-Week wird abgehalten - alles bei misslichen Wetterverhältnissen. Darum keine Bilder
Sonntag 20. Juli :
1. Etappe, „Die Touristische“
Jetzt werden die knapp fünftausend Läufer losgelassen, im Dorf, im Regen. Darum keine Bilder…
Montag 21. Juli :
2. Etappe, „Die Überwältigende“
Fahrt mit der Gondelbahn zum Schwarzsee, Start und Ziel auf der Staffelalp. Leider sind die Wetterverhältnisse nicht berauschend
Da regnet es mal grad nicht. Rechts die alte Bergstation der PB, keine Schönheit, wird aber unbedingt für die Handy-Antennen gebraucht
Sie geben sich Mühe, aber die Leute wollen nach dem Lauf nur runter
Dienstag 22. Juli :
5. Etappe, „ Die Himmlische“
Wegen der schlechten Wetterprognose werden die dritte und fünfte Etappe getauscht. Das bedeutet, die Gornergratbahn muss umdisponieren und die Gondelbahn Furi - Riffelberg drei Tage früher in Betrieb genommen werden. Klappt einwandfrei!
Wenn die Bahn schon nur für einen Tag im Sommer fährt benutzen wir sie auch
Tja, das Wetter…
Der Weg zum Start
Dort oben, der Start
Nach dem Lauf fahren wir wie viele Andere auch hinauf zum Gornergrat. Aber die Aussicht ist eher bescheiden
Mittwoch 23. Juli :
„Die Erholsame“ = Ruhetag
Endlich Sonne!
Wir fahren bis Furi und wandern über die Hängebrücke zum Gletschergarten
Die Sonne scheint, der Grillkäse brutzelt über dem Feuer, die Kinder spielen - Alles ist gut
Der Stationskomplex von Furi - eine beeindruckende Chaosveranstaltung, Aussen wie Innen. Der Lift von der Strasse unten zur Station ist übrigens mit Furri angeschrieben, passt irgendwie zum ganzen Durcheinander
Wie die Bergbahnen ihren Schrott fachgemäss im Wald entsorgen
Donnerstag 24. Juli :
4.Etappe, „ Die Liebliche“
Beginnt recht lieblich, mit Morgensonne und perfekter Organisation der Gornergratbahn - separater Eingang für die Läufer zu den Extrazügen nach Riffelboden. Dies ist ein Sonderhalt für diese Etappe am Grünsee
Das berühmte Motiv von weiter oben, die Bäume rechts unten sind ja wohl bekannt
Frohgemut marschieren die Läufer vom ersten Zug nach Grünsee
Was denkt sich wohl Theo?
Es ist noch früh, langsam trudeln die Läufer ein
Nochmals die Unterrothornbahn
Zu Beginn herrscht noch eitel Sonnenschein
Bei den ersten Massenstarts für die Elite-Kategorien schleicht sich das schlechte Wetter wieder heran
Der Familien-OL findet dann wieder bei Regen statt
Auch die Gondelbahn Gant-Blauherd läuft nur für einen Tag in diesem Sommer, also benutzen wir sie auch
Aber wir sind nicht die Einzigen
Dürfte wahrscheinlich die Rekordanstehschlange im Leben dieser Bahn gewesen sein
Freitag 25. Juli :
3. Etappe, „Die Eisige“
Der Tag beginnt verheissungsvoll, das Wetter hält sich dann sogar bis zum Ende des Laufs
Früh am Morgen fährt die direkte PB Furi - Trockener Steg
Auch später muss sie noch fahren da die Gondelbahn still steht. Die Läufer stauen sich auf der vollen Strassenbreite Richtung Dorf, von unten drängen sie aus dem Lift und über die Treppen - das grosse Chaos. Das ist aber erst ein Vorgeschmack für den Nachmittag
Unter der Klein Matterhorn-Bahn die israelische „Schnee“-Fabrik
Zoom zur im Bau befindlichen neuen Hörnli-Hütte
Dort drüben ist der Start 2, Start 1 für die höheren Kategorien ist direkt bei der Station
Zielgelände
Ungewohntes OL-Gelände, aber schön
Der Autor dieser Reportage
Skifahrer und OL-Läufer mischen sich normalerweise eher selten
Kleine Stärkung bevor wir zum Klein Matterhorn hochfahren
Doch schon schieben sich Wolken und Nebelschwaden herein
Bis wir auf dem Gipfel sind ist es auch schon geschehen mit der Aussicht
Aber dann - die Aussicht, die PB nach Furi zu erwischen entschwand in weiter Ferne. Die Gondelbahn zwischen Furi und Schwarzsee war in Panne, nichts mehr ging, Massen von Leuten auf Trockener Steg, Weltuntergang… Das Personal der Bergbahnen machte sich rar, von denen war niemand mehr zu sehen, keine Information, gar nichts. Es waren nur Leute der SOW die versuchten, das Chaos in den Griff zu bekommen. Die Gondelbahn vom Trockenen Steg bis Schwarzsee lief, aber ohne Ausstieg in Furgg!! Es wurde den noch fitten Läufern und solchen ohne Kinder empfohlen, nach Schwarzsee zu fahren und zu Fuss abzusteigen. Die Bergbahnen waren nicht imstande, diese Leute in Furgg rauszulassen, einfach nur peinlich. Und es waren die OL-Läufer, die den Japanern erklären mussten, sie dürften jetzt zweieinhalb Stunden anstehen um runter zu kommen. Nach der Panne am Morgen noch die ultimative Steigerung
Samstag 26. Juli :
6. Etappe, „ Die Genussvolle“
Was für ein Genuss wäre das geworden bei schönem Wetter!
Start 2 ist auf Sunegga, knapp erkennbar
Die Läufer zum Start 1 müssen noch mit der Gondelbahn nach Blauherd fahren
Erst gegen Ende des Laufs lichtete sich der Nebel
Das wäre das schöne Zielgelände gewesen
Die Heimfahrt ab Zermatt ist für die MatterhornGotthardBahn ein ganz unrühmliches Kapitel. Obwohl die SOW den MGB mitteilten, wann wieviele den Zug nehmen (dies musste man mit der Anmeldung kundtun), interessierte das überhaupt nicht. Das Perron war schon überfüllt, als der Zug aus Brig zwanzig Minuten vor der Rückfahrt (natürlich verspätet) einfuhr. Als Verhöhnung der Massen die sich in den Zug zu drängen versuchten wurden die Zusatzwagen aus Brig abgehängt! Und kein Bahnpersonal irgendwo in Sicht, keine Information, gibt es evtl. einen Extrazug, nichts, nur Leute die sich noch reinquetschen wollen. Die Stehplatzleute drängen sich noch zwischen die Abteile, es ist jenseits von Gut und Böse. Bahnpersonal sehen wir bis Brig nicht (mit drei Enkelkindern ersparen wir uns die Umsteigeschlacht in Visp). Eine einheimische Dame, die sich noch reinzwängt und bis Randa mitfährt, lässt sich lauthals über die MGB aus und wie satt sie diese Gesellschaft hätten. Jedermann im Wagen der Walliserdeutsch versteht wird ihr beistimmen, die armen Ausländer werden es sich überlegen, sich zu horrenden Preisen nochmals einer solchen Tortur auszusetzen.
In Brig können wir endlich Luft einatmen, steigen um in den SBB-IC. Der wird zwar in Visp auch geentert, aber dank Zusatzwagen und genügend Personal ist ganz schnell Ruhe und Platz im Zug und wir können die Fahrt nach Zürich nun entspannt geniessen (auch die Kinder und Enkel).