Ich halte Regulierungen nicht für grundsätzlich schlecht. Sie schärfen beim Bürger das Risikobewusstsein. Ein ganz anderes Beispiel: In letzter Zeit ist das leicht erhältliche Schmerzmittel Paracetamol sehr in Verruf geraten, wegen starken Nebenwirkungen bei langfristiger Einnahme. Nun fordern einige Mediziner die Einführung einer Verschreibungspflicht für Paracetamol. Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten ist dem Patienten klar: das sind keine Brausetabletten, die sollte ich vorsichtig einnehmen.j-d-s hat geschrieben:Wobei ich da zugeben muss, dass ich in dieser Sache eh einen sehr liberalen Ansatz habe, ich halte bspw. auch die Helmpflicht für Motorräder und andere Zweiräder (Mofas etc.) für falsch. Wenn der Motorradfahrer nen Unfall hat und sich den Kopf aufschlägt, ist das erstmal sein Problem. Es ist nicht Aufgabe des Staates, mündige, für sich selbst verantwortliche Bürger vor sich selbst zu schützen. Jeder hat das Recht, selbst zu entscheiden, was er tun möchte, solange er damit niemand anderem schadet.
Für mich selbst würde ich sagen, dass ich komplett auf staatliche Regulierungen verzichten könnte, da ich mich als den mündigen Bürger sehe, den du beschreibst. Das geht von der Helmpflicht bis zu Glühlampen und gekrümmten Gurken. Ich sehe aber das Gros der Menschen als verantwortungslos, andern gegenüber und sich selbst gegenüber. Daher wäre ich schon für eine Skihelmpflicht, sie könnte ja genau wie in Italien (oder war es Österreich?) vorgeschrieben, aber Verstöße nicht verfolgt werden. Wie gesagt, zur Schärfung des Risikobewusstseins. Erstaunlicherweise haben gerade die Länder eine Helmpflicht (zumindest für Kinder), die im Gegensatz zu Deutschland alles andere als überreguliert sind, siehe Karte: https://skihelmetest.de/skihelmpflicht.html (Italien, Kroatien, Slowenien, Polen).
Zumindest für Kinder sollte eine Helmpflicht bestehen, denn sie sind eben noch keine mündigen Bürger, sondern abhängig davon, dass ihre Erziehungsberechtigten Verantwortung haben.
Viele Grüße
Schneelo