Die italienische Stadt Como in der Lombardei liegt 45 Kilometer nördlich von Mailand, am gleichnamigen Comersee und grenzt direkt an die Schweiz.
Como hat rund 85000 Einwohner und ist der Hauptort der Provinz Como.
Die Stadt bietet einige Sehenswündigkeiten, unter anderem den Dom zu Como oder die San Fedele Kirche. Am See befindet sich ein Yachthafen.
Como ist durch zwei Eisenbahnlinien erschlossen. Die eine Linie führt etwas oberhalb der Stadt durch den Bahnhof Sant Giovanni, diese Eisenbahn führt nach Chiasso in der Schweiz und von Dort Richtung Gotthard. Die zweite Linie aus Mailand endet mitten in der Stadt, direkt am See.
Der Ort war immer sehr wohlhabend er hatte eine wichtige Eisenindustrie, und die Ufer des Sees waren mit Villen übersät.
Er war außerdem der Ausgangspunkt für die Überfahrt über den See, um zum Splügenpass und zum Septimerpass zu kommen.
Die Geografie Comos wird dominiert von den Alpen und dem Comer See. Como hat selbst im Hochsommer meist ein angenehmes Wetter,
Auf dem Hügelzug oberhalb von Como liegt das Dorf Brunate.
Erwähnt wurde die Siedlung Brunate zum ersten Mal im Jahr 1240.
Wie archäologische Funde belegen, wurde das Gebiet jedoch bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. von den Kelten besiedelt.
1340 wurde in Brunate das Kloster Sant'Andrea gegründet. Von jener Zeit an war Brunate ein abgeschiedener Religionsort, auch weil der Zugang zum Dorf sehr schwer war.
Erst um 1817 wurde ein Maultierpfad von Como nach Brunate angelegt.
Diese wurden später zu Straßen ausgebaut, welche auch heute noch zu benutzen werden, um nach Brunate zu gelangen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Brunate zu einem beliebten Ferienort für wohlhabende Mailänder, die zahlreiche Jugendstilvillen bauten. In dieser Zeit gab es bis zum zweiten Weltkrieg in Brunate auch ein Kasino.
1943 wurde Brunate nach Como eingemeindet, jedoch 1947 durch ein Volksbegehren wieder in eine eigenständige Gemeinde umgewandelt.
Um die Ortschaft besser zu erschliessen, entschloss man sich Ende des 19. Jahrhunderts eine Bergbahn von Como nach Brunate zu erstellen.
Es ist den Bemühungen der Familie Bonacossa, besitzer einer Villa in Brunate, zu verdanken, dass beschlossen wurde, eine Bahnverbindung zwischen der Stadt Como und Brunate zu errichten um dem schwierigen Zugang nach Brunate Abhilfe zu schaffen.
Am 11. November 1894 wurde eine Bergbahn von Como nach Brunate eröffnet.
Das Trasse der Bahn führt von der Talstation direkt am See gelegen zuerst durch einen Tunnel unter den Häusern der Stadt hindurch. Oberhalb der Stadt befindet sich die erste Zwischenhaltestelle Como Alta, welche heute leider nicht mehr bedient wird.
Die Bahn besitzt zwei Zwischenhaltestellen, welche so ausgebildet sind, dass der jeweils untere und obere Wagen gleichzeitig an einer Zwischenstation zu stehen kommen.
In der Streckenmitte befindet sich die Ausweiche System abt. Ursprünglich besass die Bahn eine Bremszahnstange System Riggenbach.
Etwas unterhalb der Ausweiche befindet sich die für eine Standseilbahn ziemlich kuriose Wartungsremise. Darin wurden die Fahrzeuge für Wartungen abgestellt. Die Fahrzeuge konnten per Kletterweiche und Schiebebühne von der Trasse in die Remise bewegt werden.
Die zweite Zwischenstation wird auch heute noch bedient. Sie hört auf den Namen Carescione. Der Halt erfolgt auf Verlangen.
Die Streckelänge misst rund 1075m. dabei werden knapp 500 Höhenmeter überwunden. Das Trasse besitzt bis auf die Ausweiche keinerlei kurven und ist zum grösten Teil auf einem gemauerten Unterbau gelagert.
Der Obere Teil der Trecke wird auf einem rund 300m langen gemauerten Viadukt geführt. Die Steigung beträgt praktisch konstant 55%
Die Bergstation liegt auf rund 700 Meter über Meer. von wo man eine grandiose Aussicht auf Como und den See hat.
Die Bahn ursprünglich gebaut hat Franco Tosi SA aus Legnano.
Obwohl beim Bau 1894 schon elektrische Energie zur Verfügung stand und auch zum Antrieb von Seilbahnen eingesetzt wurde, setzte man für den Antrieb der Anlage auf eine Stationäre Dampfmaschine in der Bergstation.
Diese Dampfmaschine wurde in einem separaten Gebäude hinter der Bergstation unter gebracht. Das Zugseil wird von der Bergstation unter der Strasse hindurch zum Maschinenhaus geführt.
Die erste Wagengeneration fasste 40 Personen.
Der Dampfantrieb bewährte sich nicht, war Zeitaufwändig und die dazu nötigen Kohlen sowie das Wasser musste aufwändig auf den Berg transportiert werden.
Schon 1911 wurde der Antrieb durch einen neuen ersetzt. Diesmal lieferte die Firma Von Roll aus Bern. Die Traktionsenergie wurde auf Elektrisch, umgestellt. Die Fahrgeschwindigkeit bleibt bei 1,2m/s bestehen, allerdings wurden grössere Wagen für 70 Personen angeschafft.
1935 wurde die Bahn durch die Firma Ceretti & Tanfani ein weiteres mal umgebaut und die Fahrgeschwindigkeit auf 3m/s erhöht. Die neuen Wagen waren nicht mehr zweiachsig sondern besassen nun Drehgestelle und 4 Achsen.
1951 wurden wiederum die Wagen gegen modernere ausgetauscht. Die Hölzernen Wagenkästen wurden durch solche aus Blech ersetzt.
Die Wagen wurde 1989 nochmal vergrössert auf 80 Personen. Alle diese Umbautn führte Ceretti & Tanfani aus.
Der Antrieb stammt aus dem Jahre 1994 und wurde zum 100 Jährigen bestehen angeschafft. Die Mechanik dazu lieferte die Firma Garaventa Soiano del Lago am Gardasee.
1993 übernahm die Firma Garaventa aus Goldau die Firma Gradio welche wiederum aus der Firma Nascivera entstanden war. Aus diesem Engagement sind nur wenige Anlagen entstanden, unter anderem eine kuppelbare 4er Sesselbahn, ein neuer Antrieb an der Pendelbahn Pila und der Antrieb in Brunate.
Der letzte grosse Umbau erfolgte 2011 mit der Anschaffung von 2 neuen Wagen. Die zweiachsigen Chassis lieferte Poma Italia, die Wagenkästen die Firma Gangloff Bern.
Die Wagen besitzen keine Führerstände mehr und verkehren ohne Wagenbegleiter. Die Fahrgästen können so den Ausblick auf den See durch eine Glaskanzel in der Wagenfront bestaunen.
Das Interieur wurde im Retrostil gehalten, das Aussehen soll an die gute alte Zeit erinnern, was nur relativ dürftig gelungen ist.
Die Bahn dient auch heute noch dem öffentlichen Verkehr und besitzt im Gegensatz zu diversen anderen ÖPV Bahnen eine relativ gute Auslastung, was mitunter auch der guten Anbindung der Stationen und dem ausgewogenen Fahrplan zu verdanken ist.
Direktlink
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http://www.funicolarecomo.it/