whiteout hat geschrieben:Meiner Einschätzung nach hätte ein ABS-Rucksack diesen Todesfall mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindern können, da es vermutlich garnicht zur Verschüttung gekommen wäre.
Diese Behauptung halte ich für *äußerst* gewagt.
Wir wissen nicht, zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort das Opfer die Verletzung erlitten hat, noch, ob ein Airbag irgendetwas an der Verletzung hätte ändern können.
Wenn ich ehrlich bin - ich hatte schon erwartet,dass diese Reaktion kommt
Und sicherlich ist diese Aussage auch gewagt, denn die genauen Umstände sind keinem von uns hier klar.Deshalb schreibe ich ja auch,dass es sich um meine Meinug handelt-Ansichstsache eben.
Ich bin von der Wirkung der Rucksäcke überzeugt und würde keinenfalls darauf verzichten wollen, selbst wenn es mir nur 1% mehr "Sicherheit" bringt.
Angenommen der Genickbruch trat erst ein, als der Mann bereits vollständig im Schnee eingetaucht war, so wäre es mit Rucksack mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nicht so weit gekommen.Wäre der Tod nicht durch die Verletzung sondern durch Ersticken (Wie bei den meisten Fällen ja) eingetreten könnte man mit noch höherer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen,dass die Verwendung eines ABS ihm das Leben gerettet hätte.
Lange Rede kurzer Sinn: Es ist reine Ansichtssache, ich halte es für wahrscheinlich, das dieser Unfall so mit ABS nicht passiert wäre.Ob man mir zustimmt ist jedem selbst überlassen.
Schlussendlich lässt sich doch sagen, dass es jetzt sowieso zu spät ist.Schließlich ist der Mann auf tragishe Weiße aus dem Leben gerissen worden und daher macht es auch wenig Sinn da jetzt drüber zu diskutieren.
whiteout hat geschrieben:Meiner Einschätzung nach hätte ein ABS-Rucksack diesen Todesfall mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindern können, da es vermutlich garnicht zur Verschüttung gekommen wäre.
Diese Behauptung halte ich für *äußerst* gewagt.
Wir wissen nicht, zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort das Opfer die Verletzung erlitten hat, noch, ob ein Airbag irgendetwas an der Verletzung hätte ändern können.
Mit Verlaub, auch diese Behauptung halte ich für gewagt.
Wir wissen sehr wohl zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort das Opfer die Verletzungen erlitten hat: nämlich während er mit der Lawine den Hang runter rutschte und weder danach noch davor. Ein Lawinenrucksack (insb. die Snowpulseteile) schützt jedoch vor Verletzungen. Wer auf der Oberfläche rutscht und nicht mitten/untendrin bekommt weniger ab. Das gilt auch für mechanische Einflüsse und nicht nur für die Sauerstoffzufuhr.
Abgesehen davon war es ein ganz grobes Foul, ohne Minimalausrüstung (Sonde, Schaufel, LVS) abseits der Piste zu fahren. Jetzt musste leider wieder jemand erkennen dass "Schnee" nicht gleich Schnee ist und man mit blosen Händen schlichtweg keinen anderen ausgegraben bekommt.
Der Fall macht einfach mal wieder sprachlos....
Vielleicht sollten das hier die Modefreerider mal lesen, die auf Leute losgehen die sie auf fehlende Ausrüstung
hinweisen...
Naja, ich behaupte jetzt mal die Spezies der sogenannten "Modefreerider" hat ja zum größten Teil sogar Lawinen-Ausrüstung (im Idealfall, das neueste vom Neuen; ist ja voll in Mode eine Lawinenausrüstung zu haben. Und ohne bunten ABS-Rucksack an der Apres-Ski-Bar ist ja mittlerweile eh kein Bunny mehr abzugreifen ! )...
Ob diese Leute in der Lage sind mit dieser Ausrüstung auch umzugehen (v.a. in Stresssituationen) und (noch viel wichtiger) etwas von Risikomanagement am Berg verstehen und einen LLB richtig deuten können (und sich dann auch am Berg dementsprechend verhalten), steht wieder auf einem ganz anderen Blatt Papier....
Und die Spezies die du egtl. meinst, sind einfach nur beratungsresitente Vollhonks, welche eh alles besser wissen und die es deswegen egtl auch gar nicht Wert sind, dass man sich um deren Wohlergehen Gedanken macht...
Bei den Opfern handelt es sich um einen 53-jährigen piemontesischen Bergführer, der zu den erfahrensten Bergsteigern der Region zählt, und um einen französischen Skifahrer.
SITTEN - Ein Brite ist heute Mittag in der Region Mont Vélan im Wallis in eine Lawine geraten und mitgerissen worden. Er erlag seinen schweren Verletzungen.
Freeriden ist eine Nische und wird immer eine solche bleiben. Beim Freeriden sind wir gerade in Europa gehandicapped durch Verbote, deshalb kann sich das nicht entsprechend verbreiten.
Rainer Salzgeber, Rennsportleiter Head, über die Zukunft von Freeriden
"Deshalb kann sich das nicht entsprechend verbreiten" Hö?
Kanns sein, dass Hr. Salzgeber schon lange nicht mehr selbst zum Skifahren gekommen ist?
Land warnt vor „gefährlichster Lawinenwoche“ dieses Winters Tiroler Lawinenexperten warnen vor der prekären Lawinensituation in der Osterwoche. Sie könnte die „gefährlichste Lawinenwoche dieses Winters“ werden, hieß es.
...
Hmm also in Frankreich war doch in etwa das Wetter wie in Nordtirol? Neuschnee? Sturm? Wie kann man jetzt auf die Idee kommen Skitouren zu gehen in der Höhe?! In Tirol wird halbstündig davor gewarnt ins Gelände zu gehen...
Stäntn hat geschrieben:Hmm also in Frankreich war doch in etwa das Wetter wie in Nordtirol? Neuschnee? Sturm? Wie kann man jetzt auf die Idee kommen Skitouren zu gehen in der Höhe?! In Tirol wird halbstündig davor gewarnt ins Gelände zu gehen...
An der Italienisch-schweizerischen Grenze im Val Formazza werden zwei Schweizer Tourengeher vermisst, die Bergrettung musste wegen des schlechten Wetters die Suche zwischenzeitlich einstellen: http://www.ansa.it/piemonte/notizie/201 ... 15d80.html
Edit: Beide wurden inzwischen tot unter einer Lawine geborgen.
Zuletzt geändert von vetriolo am 03.04.2015 - 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
Stäntn hat geschrieben: ...In Tirol wird halbstündig davor gewarnt ins Gelände zu gehen...
Und sie tun es trotzdem.
Laut einer Einheimischen liefen manche Lifte neulich beim Sturm auch nicht wegeb der Lawinengefahr. "Die Leute halten sich nicht dran, dass sie auf den Pisten bleiben."
Führt eigentlich die Sicherheitsausrüstung (Airbag und co) auch zu einer Risikokompensation?
'Sch...auf Lawinenwarnung, ich bin ja geschützt' oder so?
Schusseligkite hat geschrieben:Laut einer Einheimischen liefen manche Lifte neulich beim Sturm auch nicht wegeb der Lawinengefahr. "Die Leute halten sich nicht dran, dass sie auf den Pisten bleiben."
Das ist vielerorts, wenn nicht sogar überall so. Und das ärgert mich auch immer wieder, weil ich dann wegen einiger Unvernünftiger auf gesicherten Pisten nicht fahren kann...
Stäntn hat geschrieben: ...In Tirol wird halbstündig davor gewarnt ins Gelände zu gehen...
Und sie tun es trotzdem.
Laut einer Einheimischen liefen manche Lifte neulich beim Sturm auch nicht wegeb der Lawinengefahr. "Die Leute halten sich nicht dran, dass sie auf den Pisten bleiben."
Führt eigentlich die Sicherheitsausrüstung (Airbag und co) auch zu einer Risikokompensation?
'Sch...auf Lawinenwarnung, ich bin ja geschützt' oder so?
Bei dem ein oder anderen Modefreerider sicherlich. Normal aber nicht, zumindest nicht bei mir und bei denen die ich kenne.