aus: "Winter in Italien" (Staatliches Italienisches Fremdeverkehrsamt 1971):
Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie sich auf die Zukunft beziehen. Es ist nicht ganz klar, wer diesen weisen Satz erstmals ausgesprochen hat, als Urheber gelten Mark Twain, Karl Valentin oder Niels Bor. Gültigkeit hat er aber jedenfalls auch für Wetterprognosen, vor allem für solche, die mehr als 4 Tage in die Zukunft weisen. Wie fast jedes Jahr entschieden wir auch heuer über die Richtung unser Schi-Reise erst eine Woche vor der geplanten Abfahrt unter Berücksichtigung von Schneelage und Wettervorschau, und diese zeigten bei guter Ausgangs-Schneelage für das gewählte Ziel stabiles Hochdruckwetter mit Sonnenschein an jedem Tag der Urlaubswoche. Daher war es klar, endlich einmal ein Sehnsuchts-Schigebiet, das seit jenem legendären Bericht über die Reise von trincerone, k2k und MM vom Jänner 2005 in meinem Hirn herumspukt, aufzusuchen, nämlich Monterosa-Ski, das sich zwischen drei Tälern südlich des Monte-Rosa erstreckt und Schilauf zwischen Champoluc, Gressoney und dem legendären Alagna erlaubt.
Gespannt las ich damals im Jahr 2005 die Schilderungen über eine Region, die mir – abgesehen von einigen Bildern in einem alten Italien-Prospekt (siehe oben) – ziemlich unbekannt war, verfolgte später die Veränderung vor allem im Alagna – Gressoney – Sektor mit Einstellung der alten Indren-Seilbahn und des Balma-Korblifts sowie der langen Diskussion bezüglich des Neubaus eines Funifors vom Passo Salati weiter nach oben.
Heuer lag in dieser Gegend viel Schnee, und nach der positiven Wetterprognose gingen wir im Internet auf Quartiersuche und wurden in Gressoney St. Jean fündig, wo wir von 20. bis 28. Februar ein kleines Appartement in der Residence Dellapierre buchten. Dieses Quartier stellte sich als Glücksgriff heraus, die netten Besitzer gaben uns gute Tipps bezüglich Tourenmöglichkeiten und Restaurants, gegen einen kleinen Aufpreis gab es ein köstliches und reichhaltiges Frühstück und das Appartement war ausreichend groß für unsere umfangreiche Ausrüstung (bzw. deren Trocknung nach den anstrengenden Tagesunternehmungen).
Nach erfolgter Buchung begannen wir langsam zu packen und freuten uns auf die Abfahrt, doch tückischerweise änderte sich die Wettervorschau nahezu täglich, und zwar leider ziemlich ins Gegenteil: hatte sich bei der Buchung noch eine Woche mit täglichem Sonnenschein präsentiert, so schoben sich nun bedrohliche Wolken-, Schneefall- und Sturmsymbole ins Bild und der Sonnenschein beschränkte sich auf Montag bis Freitag, allerdings in der Woche vor unserer Anreise. Ich dachte wieder einmal darüber nach, ob nicht vielleicht doch Bowling als witterungsunabhängige Sportart sinnvoller wäre, aber nachdem ja die ganze Schiausrüstung schon vorhanden war, beschloss ich dann (auch nach einer diesbezüglichen Zurechtweisung von Sabine), es gut sein zu lassen und die Dinge, insbesondere das Wetter, an uns herankommen zu lassen. Das war auch gut so, denn das Wetter entwickelte sich letztlich fast optimal mit insgesamt 4 Tagen strahlendem Sonnenschein, drei Tagen mit leichter bis starker Bewölkung, aber guter Sicht und einem Tag mit reichlich Schneefall, dankenswerter Weise am Samstag zu Beginn des Aufenthalts.
Am Donnerstag den 19.2. ging es am frühen Nachmittag in Wien los, problemlos erreichten wir gegen 20 Uhr Vicenza, wo wir die Gelegenheit nützten, dort lebende Freunde zu besuchen bzw. auch ihr Gästezimmer zu nützen.
Noch eine "Warnung" an alle potenziellen Leser des nun folgenden Berichts: man sollte sich Zeit nehmen, denn es sind wirklich viele, sicher zu viele Bilder. Manche von ihnen konnte ich nicht streichen, weil sie mir einfach zu gut gefallen haben, viele andere, mit denen ich eigentlich gar nicht so zufrieden bin, habe ich der Vollständigkeit halber im Bericht gelassen. Der Höhepunkt der Woche, die Abfahrt vom Passo Zube durch´s Valle d´Otro wird ganz am Ende behandelt, Durchhalten könnte sich also lohnen....
Panoramakarte Monterosa-Ski
Zwei höchst empfehlenswerte Berichte:
Freaktour nach Alagna feat. trincerone, M.M. & k2k [2005]
Das ist der legendäre Bericht von 2005, der damals im Alpinforum erschien und mich sicher nachhaltig beeinflusst hat.
Jenseits der Zeit
Sommerbericht von trincerone mit vielen Informationen auch über die nicht mehr existente Seilbahn von Alagna zum Belvedere
Und so hat es früher ausgesehen:
Historische Bilder aus Alagna