Während die Alpen und ihre Gletscher diesen Sommer unglaublich leiden müssen, herrschen in Norwegen relativ niedrige Temperaturen und die Gletscher befinden sich noch unter einer dicken weißen Schutzschicht. Diese Gegebenheit mussten wir bei unserer Südnorwegen Rundreise ausnützen. Anfänglich planten wir einen Tag früher am Galdhøpiggen Sommerskicenter zu sein, durch eine längere Wanderung am Geirangerfjord verzögerte sich aber unser Zeitplan. Dafür hatten wir noch Zeit uns das Stryn Sommerskigebiet anzuschauen. Dieses hatte leider schon geschlossen, allerdings hätte es von der Schneemenge her gesehen durchaus noch geöffnet werden können.
Link zum Skigebiet Stryn
Am nächsten Tag sollte es also endlich soweit sein, wir übernachteten direkt am Anfang der Passstraße. Diese ist eine private Straße, für die 100 norwegische Kronen entrichtet werden müssen. Die Straße sowie das Skigebiet sind in Privatbesitz, die Straße ist zudem die höchste Straße Skandinaviens. Das Skigebiet Galdhøpiggen besteht selbst nur aus einem längeren Schlepplift, der in der diesjährigen Aufstellung 320 Höhenmeter überwindet. Links und rechts vom Lift waren jeweils ein paar Spuren Piste präpariert. Des weiteren verfügt das Skigebiet über einen Funpark und über drei Schneekanonen. Mit diesen Schneekanonen werden im Frühsommer Kunstschneedepots angelegt. Die Saison endet oft schon im August aufgrund von Schneemangel, dieses Jahr liegt aber mehr als ausreichend Schnee auf dem Gletscher, sodass das Schneedepot an der Talstation noch eine beachtliche Größe aufweist.
Nach einer längeren Auffahrt errichten wir gegen 9:30 Uhr den Skilift, auf dem Parkplatz für den Lift war relativ wenig los. Im Gegensatz dazu war der Parkplatz der Juvasshytta komplett gefühlt, von dieser Hütte aus starten sehr viele Wanderer und Seilschaften ihre Hochtouren auf den Galdhøpiggen und anderen umliegenden Bergen. Der Skiverleih befindet sich direkt neben dem Lift und wurde von uns als erstes aufgesucht. Das dortige Material ist schon sehr alt und teilweise auch in schlechtem Zustand. Ich hatte am Anfang einen Atomic Carver, der nach zwei Abfahrten gewechselt werden musste, da beide Bindungen anfingen zu wackeln und der rechte Ski auch mitten im Lift aufging. Danach bekam ich einen Dynastar Ski, welcher in einem relativ guten Zustand war. Den Skipass mussten wir dann im Restaurant kaufen, welches sich gegenüber des Skiliftes auf einer kleinen Anhebung befindet. Insgesamt haben wir für den Tagesskipass und die Ausrüstung 83 Euro bezahlt.
Anfänglich waren die Pisten sehr gut zu fahren und der Off-Pistenbereich war noch zu hart. Gegen 11:30 Uhr konnte man dann bei herrlichem Firn jegliche Off-Pisten Möglichkeiten ausnützen. Gegen 13:30 Uhr wurde der Schnee dann im unteren Bereich schwerer und es war wieder angenehmer auf den gewalzten Pisten zu fahren. Um 14:30 Uhr beendeten wir dann unseren Skitag nach 5500 Höhenmetern. Insgesamt hat es sehr viel Spaß gemacht dort Ski zu fahren. Am Lift herrschten nie Wartezeiten und auf der Piste gab es viel Platz für alle. Es waren ein paar schwedische, amerikanische, kroatische und norwegische Rennteams vor Ort, welche allerdings nur drei Kurse abgesteckt hatten. Der Mann im Skiverleih meinte aber, dass in der nachfolgenden Woche sehr viele Mannschaften aus Schweden kommen würden, die ihren Aufenthalt am Hintertuxer Gletscher abgesagt haben.
Der Berg Galdhøpiggen ist übrigens mit 2469 m Höhe der höchste Berg Skandinaviens und ist Namensgeber des Skigebiets. Die Landschaft vor Ort hat mir sehr gut gefallen, da während des Skifahrens sich ein wunderschöner Panoramablick vor einem aufbaut. Des weiteren fließt der Skigebietesgletscher direkt in einen Gletschersee, welcher schöne Kontraste während des Fahrens bietet. Beim Fahren abseits der Piste kann man lange direkt auf den See zufahren, was mir sehr gut gefallen hat. Unter diesem Link kann die Adresse des Skigebiets abgerufen werden.
GPS-Track
Ich hoffe, dass euch der Bericht gefällt. Bei Interesse werde ich auch einen Sommerbericht über den Rest von unserer Tour von Trondheim bis Oslo schreiben. Besucht haben wir beispielsweise den Geiranger Fjord, die Trolltunga, den Buer Gletscher, den Preikestolen, die Atlantikstraße und den Gjerakbolten.
Bilder:
Alle Bilder wurden mit der 5D MK II von Canon gemacht. Die Bilder wurden danach mit Lightroom CC bearbeitet.
1. Nach einer relativ langen Fahrt zum Skigebiet kommt dieses endlich in Sichtweite.
2. Gegen 9:30 Uhr erreichen wir den Parkplatz. Gut zu sehen ist, dass sehr wenig los ist.
3. Blick auf den oberen Bereich des Skigebiets.
4. Die Stimmung hier oben gefällt uns sehr gut. Der Lift ist ein toller Kontrast zum Hintergrund, bestehend aus Bergen und dem Gletschersee.
5. Ein paar Raupenspuren waren hier gewalzt. Ein Rennteam hatte auf dieser Seit einen Slalomkurs abgesteckt.
6. Blick Richtung Süden.
7. Kaum ein Zeichen von Ausaperung ist dieses Jahr an den norwegischen Gletschern mitten im August zu erkennen.
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9. Auf der von oben gesehen linken Seite des Liftes waren auch ein paar Raupenspuren präpariert. Zwei Riesenslalomkurse waren abgesteckt, hier wurde auch viel mit Salz gearbeitet.
10. Auf der linken Seite ergaben sich einige Off-Pisten Möglichkeiten.
11. Off-Pistenbereich. Es konnte fast bis zum See abgefahren werden.
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13. Off-Piste mit direktem Blick auf den Gletschersee.
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16. Off-Pistenbereich auf der rechten Seite des Liftes von oben gesehen. Dort waren die Bedingungen nicht ganz so gut wie auf der anderen Seite.
17. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf den Lift und den Gletschersee.
18. Bergpanorama Richtung Süden.
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20. Der Schlusshang. Rechts ist der Funpark ersichtlich und eine der Schneekanonen des Skigebietes ist gut zu erkennen.
21. Der Schlusshang im Zoom. Es sind alle drei Schneekanonen zu erkennen.
22. Panoramablick über den unteren Bereich des Skigebietes, aufgenommen von einem Funpark Kicker.
23. Im Hintergrund sieht man die Juvasshytta, welche Ausgangspunkt für viele Wanderer und Seilschaften ist.
24. Das Haus rechts ist ein Restaurant, in dem auch der Skipass gekauft werden muss.
25. Gegen 14:30 Uhr hörten wir auf, da waren wir auch unter den letzten Skifahrern am Lift.
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27. Blick vom Restaurant auf den Lift. Links direkt neben der Piste befindet sich der Skiverleih.
28. Gletschersee.
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31. Blick zurück zum Lift.
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