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Schneemangel 2015/16 + 2016/17 - Mittelfristige Auswirkungen

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Head1
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Head1 »

man stelle sich vor, wenn solche aktionen standard werden...

http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/13640441

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Stäntn
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Stäntn »

Früher hat das Kitzbühel gemacht um ihre Streif zu retten. Heutzutage macht man das um die Abfahrt 1a für die Weihnachtsgäste herzurichten.

Kosten/Nutzen Faktor offenbar immer noch hoch genug - daher gehts wohl in Ordnung. Hilfe! Es ist schon ein Freiluft / Natur Sport oder? Surfen kann ich auch nur bei Wind oder baut man in Zukunft Turbinen aufs Meer gerichtet damit der Gast täglich voll ins Segel gehen kann?
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br403
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von br403 »

Das Problem ist mit dem amüsiert, lieber Stäntn, dass natürlich Investitionen immer mehr angezweifelt werden. Denn auch die Schneekanonen helfen uns ja im Moment nur bedingt weiter. Und alle Kritiker werden lauter werden...

Mein Leben und mein Einkommen hängen zum Glück nicht vom Winter und Tourismus ab, ob ich mein restliches Leben noch so weiter Skifahren kann...keine Ahnung. Es wird weitergehen, ich werde es überleben. Ich nehme halt eine schöne Zeit mit.
Problem ist nur dass der Tourismus, auf den sich die Orten in den Alpen eingestellt haben, immer schwieriger wird. Die Leute wollen Skifahren, die fahren dann eben woanders hin. Der Ruf nach Alternativprogramm bringt nicht viel, man kann nicht so viele Leute nur zum Wandern anlocken. Entweder die Leute fahren woanders Ski oder gleich in die Karibik.

Ich sehe da wirklich schwere Zeiten auf einige Wintersportorte zukommen.
Zuletzt geändert von br403 am 29.12.2015 - 21:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Stäntn
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Stäntn »

...vielleicht ist das aber keine schlechte Entwicklung. Du weißt dass ich der letzte bin der als Ökofritze durchgeht :) aber in den letzten Jahren musste ich zunehmend den Kopf schütteln über das was Erzwungen wird mit vielen Kosten, während das was die Natur vorgibt (Schneefälle im Mai ins Tal, ...) nicht genutzt wird.

Aus Sicht eines Investors natürlich spannend ob sich das in Zukunft noch so lohnt. Ich glaube nicht dass ich mich täusche - aktueller Eindruck in den Skigebieten:

- Ca. 1/3 der Pisten geöffnet, diese sind übervoll
- keine Wartezeiten an den Liften, selbst an wichtigen Knoten nicht

--> Ergo: Es sind keine Tagesgäste da, nur Urlaubsgäste. Das wird am Ende fehlen in der Kasse...
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von br403 »

Ich habe noch was editiert oben.

Mit dem Mai das stimmt, nur wie immer: Wer geht da noch zum Skifahren? Letztlich müssen sich das die Verantwortlichen in den Skigebieten fragen, wie man die Leute von der starren Weihnachtszeit weglocken kann. Aber die Natur ist da ja schon gut dabei.
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Whistlercarver »

Im Familienreis wurde die tage in einem Nebensatz erwähnt als es ums Ski fahren ging: Gehen wir halt wieder an Ostern wie letzten Winter wenn es keinen Schnee hat. Da war es Super.
Das bezog sich auf den Feldberg, da gab es über die Osterfeiertage super Bedingungen mit fast perfektem Wetter, wir fahren dann meistens eh für max. 4h hin.
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von ThomasK »

Head1 hat geschrieben:man stelle sich vor, wenn solche aktionen standard werden...

http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/13640441

Interessant dazu der Kommentar eines Users:

Zitat: "Schau an ! Bereits nach wenigen Tagen ist das heuchlerische Gelaber vom Weltklimagipfel in Paris als wirklichkeitsfremd enttarnt und das ausgerechnet im Lande des Veranstalters."

Dem Kommentar des Users schließe ich mich an.

Ich komme noch einmal auf den Artikel in der Süddeutsche Zeitung zu sprechen. Dort sagt der Liftbetreiber trotzig, dass der Schnee noch kommen werde. Bleiben wir bei dem Skigebiet Lenggries, welches die Süddeutsche Zeitung als Beispiel ausgewählt hat.

Vor einigen Jahren hat man die ursprünglich 3400 m lange 2S-Bahn Lenggries - Brauneck um 900 m auf 2500 m Länge verkürzt und die Talstation 900 m zum Berg hin verlegt. Dadurch ist nunmehr der Fußweg vom Bahnhof Lenggries zur Talstation der 2S-Bahn auf das Brauneck inzwischen so weit geworden, dass die Anreise mit der Eisenbahn deutlich unattraktiver geworden ist.

Um die Anreise mit der Eisenbahn attraktiver zu gestalten, hätte ich mir dann überlegt, wenn man die Talstation 900 m an den Berg verlegt, dass man eine zweite Sektion vom Bahnhof über die Isar zur neuen Talstation hin baut. Die jetzige Talstation würde dann zur Mittelstation mit Durchlaufbetrieb. Wahrscheinlich wird der Nachfolger der 2S eine EUB werden.

Da ein Großteil der Urlauber am Brauneck - wie auch die SZ schreibt - aus dem Großraum München kommt, sollte man wirklich alle Trümpfe ziehen, die Anreise mit der Eisenbahn so attraktiv wie möglich zu machen. Immerhin ist jetzt wenigstens bis zum Jahr 2025 die Elektrifizierung der Eisenbahn nach Bayrischzell, Lenggries und Tegernsee mit einem Halb-Stunden-Takt vorgesehen und vielleicht bekommt man es dann ja auch hin, wenn die aktuelle 2S-Bahn auf das Brauneck ersetzt werden muss, dass man dann eine neue Seilbahn hinsetzt mit einer Talstation direkt am Bahnhof und einer Mittelstation an der heutigen Talstation. Das Gelände ist völlig harmlos; ein einstelliger Millionenbetrag und die ca. 1500 m lange Seilbahn vom Bahnhof Lenggries zur heutigen Talstation der Brauneckbahn steht.

Man kann sich nicht in Paris als Klimaschützer feiern lassen und dann Zuhause solche Patzer in der Planung begehen, die geradezu dazu einladen, mit dem Auto zu fahren und die Klimaerwärmung weiter anzuheizen. Die Politik ist wirklich mal aufgerufen vernünftige Rahmenbedingungen aufzustellen und den Worten auch mal Taten folgen zu lassen.

So, wie die Situation aussieht, wird bei der Inkonsequenz der Politik die Klimaerwärmung unverändert weiter gehen und wir werden immer öfter über Schneemangel diskutieren.

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baeckerbursch
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von baeckerbursch »

Das ganze ist doch Utopie.

Es sollen bitte immer die anderen mit dem Bus/Eisenbahn/Bus (in der Reihenfolge) zum Skifahren kommen - man selbst fährt am liebsten Auto.

Und ehrlich - ich kanns verstehen. Ich fahre auch mit dem Auto.

Den Gast am Berg mit allen möglich Annehmlichkeiten verziehen, sogar Schlepplifte sind nicht mehr zumutbar, im Sessellift gibts Popowärmer und dann soll er nach dem Skifahren noch 2,5 Stunden mit der Bahn heimfahren :?: Das macht doch keiner :!:
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Frankenski
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Frankenski »

br403 hat geschrieben: Entweder die Leute fahren woanders Ski oder gleich in die Karibik.
Oder bleiben gleich zu Hause
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Eumel153 »

Man sollte auch berücksichtigen, dass es hier mehrere Sichtweisen gibt.

Ich verfolge das jetzt schon einige Jahre am Bsp. Fichtelgebirge / Harz. Die letzten 10-20 Jahre wurde in beiden Gebieten max. ein paar Tage Skilauf pro Saison angeboten. Dann hat das Fichtelgebirge (Ochsenkopf) eine Beschneiungsanlage gebaut. Danach wurde eigentlich in jedem WInter längerer Skilauf angeboten, teilweise Dez.-Ostern. Im Fichtelgebirge mache ich mir eher um die Gästeanzahl trotz des "Kunst"-Schnees Gedanken.
Der Harz kann auch erst seit der Schneeanlage mehr als ein paar Tage Skilauf anbieten.

Zudem sollte man nicht vergessen, dass es auch in den Alpen in den letzten ca. 20 Jahren keine Schneegarantie mehr gab. Vor der Beschneiung sah es unterhalb von 1000m nicht rosig aus und auch in Skigebieten unter 1500m war viel Hoffen dabei.

Berücksichtigen sollte man auch die extrem gestiegene Erwartungshaltung. In den 80er sind wir noch ein paar hundert KM für 2 Schlepplifte gefahren (natürlich mit Übernachtung). Das würde ich heute wohl nicht mehr machen.

Der abnehmende Naturschnee ist also m.M.n. nur das halbe oder ein Teil-Problem.

VG
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Emilius3557 »

Extrem spannender Thread mit sehr vielen, sehr guten und durchdachten Beiträgen, vielen Dank dafür an alle Beteiligten, die zumindest den unserer Community nicht fremden „früher war alles besser“ Kulturpessimismus Lügen straft!

Ich weiß gar nicht, an welchem Punkt der Diskussion ich Einsteigen soll, ich versuchs mal:

- Neue Entwicklung ja/nein? Weihnachtstauwetter ist eine bekannte Witterungsanomalie, die ist nicht neu. Die große Abhängigkeit des Skitourismus von den Weihnachtsferien ebenfalls nicht. Meine Eltern haben schon Anfang der 1990er Jahre den weihnachtlichen Skiurlaub gestrichen und durch Ostern bzw. Fasching ersetzt, eine sehr weise Entscheidung, wie ich finde. Neu ist aber aus meiner Sicht die extreme Temperatur- und auch Niederschlagsabweichung von über +4°C über zwei Monate in Folge. Das sind Werte, die egtl. für das Ende des 21. Jahrhunderts prognostiziert werden. In früheren Jahren gabs im Flachland auch häufig keinen Schnee im November und Dezember, aber es regnete und in höheren Lagen schneite es dann und in hochalpinen Lagen (Gletscher, Zugspitze etc.) bauten sich dicke Naturschneepolster auf (das ist mehr wahrgenommene Erinnerung als faktenbasiert, dieser letzte Punkt). Dies fehlte in dieser Saison aber beinahe völlig, so dass große Seehöhe höchstens die Beschneiung erleichterte und das Abtauen reduzierte.

- Saisonale Verschiebung (Ostern als das neue Weihnachten): Sehe ich (auch) nicht so kommen, klappt höchstens für hochalpine Lagen und für mittelalpine Lagen bei frühen Osterterminen. Die Erwärmungstrends machen ja auch vor dem Frühjahr nicht halt, im Gegenteil, in den letzten Jahren gings im April schon teilweise deutlich über 20°C im Flachland und Anfang Mai auf 30°C. Die nachlassende Nachfrage nach Ostern haben wir in den Sommerski-Threads ja schon mehrfach zur Genüge durchdiskutiert; dies ist auch kein neuer Trend, in einer Publikation über Gletscherskigebiete aus dem Jahr 1970 (sic!) wird dies bereits erwähnt.

- Raumwirtschaftliche Verteilung der „Gewinner“ und „Verlierer“ des Schneemangels: Stimme zu, dass hochalpine Großraumgebiete mit intensiver Beschneiung (man schaue sich an, wie wenig in den hochgelegenen Quatre Vallées oder einigen frz. Gebieten „geht“) profitieren werden, kleinere, tiefer gelegene Gebiete ohne bereits jetzt gut ausgebaute Beschneiung dürften das Nachsehen haben. Gletscherskigebiete profitieren soweit sie ebenfalls auf Beschneiung, Depotschnee etc. setzen und auch entsprechende Betten für Mehrtagesaufenthalte vorhalten. Grundsätzlich täte egtl. jede Destination gut daran die Nicht-Skisaison zu stärken um die Abhängigkeit von dieser etwas zu verringern. Insgesamt wird es zu einer weiteren Konzentration auf hochgelegene, größere Gebiete mit starker „Industrialisierung“ kommen, daneben wird es eine wachsende Zahl an Stilllegungen oder „no frills“-Gebiete geben, d.h. Gebiete, die auf Naturschnee setzen, keine teuren Expressanlagen oder Beschneiungsmöglichkeiten bieten und dann aufsperren, wenn Schnee vorhanden ist und ansonsten auf sommerlichen oder auch winterlichen Ausflugsbetrieb setzen.

- Raumplanerische Konsequenzen: ich könnte mir schon vorstellen, dass der Erschließungsdruck auf hochalpine Geländekammern und geeignete Gletschergebiete (wieder) zunehmen dürfte und Schutzgebiete zu Gunsten solcher „Erweiterungen“ das Nachsehen haben könnten. Allerdings: wenn in den hochalpinen Lagen neu erschlossen wird, rettet das nicht die Saison der „Skiwelt“ und die Bevölkerung wird sich auch nicht in großem Maßstab dorthin verlagern (wollen/können). Angesichts der hohen ökonomischen Abhängigkeit vom Skitourismus werden Naturschutzargumente einen schweren Stand haben.

- Technische Konsequenzen: Weitere Intensivierung der Beschneiung, noch mehr Wasservorräte, noch höhere Schneikapazitäten um die immer kürzeren Schneifenster optimal zu nutzen, evtl. zweite Beschneiungslinien um volle Pistenbreite bieten zu können, evtl. Diskussion um die Zulassung von Zusätzen wie Snowmax etc. Kapitalkräftige Skigebiete dürften zur Absicherung der Saison am All weather-Snowmaker interessiert sein, wobei dort durch technische Innovationen zuerst Kosten gesenkt und Kapazitäten erhöht werden müssten um flächenhafte Diffusion der Maschinen rentabel zu machen. Zunehmen dürfte auch die Depotbildung/-vermattung. Andererseits dürften die zweifelnden Stimmen an der Sinnhaftigkeit von Beschneiungsausbau z.B. in Bayern angesichts der aktuellen Entwicklungen nicht verstummen, sondern eher lauter werden.

- Verhältnisse gut oder schlecht? Ich stimme den Foristen zu, die postuliert haben, dass die Vorsaisonbedingungen in den heutigen Zeiten unter „normalen“ Wetterbedingungen dank der Beschneiung noch nie so gut waren. Dass man angesichts dieser massiven Temperaturabweichungen vom langjährigen Mittel dennoch Abfahrten wie „Schönleiten Tal“ oder die neue Zell a. Ziller-Talabfahrt öffnen konnte/kann, zeigt die enormen Möglichkeiten der heutigen Beschneiungstechnologie. Andererseits dürfte der Naturschneemangel, v.a. auch im Flachland die „Wintersportgesinnung“ der breiten Bevölkerung auf mittlere bis lange Sicht untergraben; die gestiegenen Kosten für Liftpässe und damit Skiurlaub unterminieren Image und Stellung der Skisports als Massenvergnügen genauso wie die demographische Entwicklung in wichtigen Quellmärkten: weniger junge Leute, hoher Migrantenanteil ohne Bezug zum Wintersport bzw. ohne finanzielle Mittel diesen auszuüben. D.h. die Nachfrage wird nicht monokausal von der Klima-, Witterungs- und Wetterentwicklung determiniert, sondern unterliegt vielfältigen Einflüssen, die das Ganze so schwer ausrechenbar und prognostizierbar werden lassen.
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Whistlercarver »

Emilius3557 hat geschrieben:- Raumplanerische Konsequenzen: ich könnte mir schon vorstellen, dass der Erschließungsdruck auf hochalpine Geländekammern und geeignete Gletschergebiete (wieder) zunehmen dürfte und Schutzgebiete zu Gunsten solcher „Erweiterungen“ das Nachsehen haben könnten. Allerdings: wenn in den hochalpinen Lagen neu erschlossen wird, rettet das nicht die Saison der „Skiwelt“ und die Bevölkerung wird sich auch nicht in großem Maßstab dorthin verlagern (wollen/können). Angesichts der hohen ökonomischen Abhängigkeit vom Skitourismus werden Naturschutzargumente einen schweren Stand haben.
Wenn man dann wirklich dazu übergeht die hochalpinen Lagen zu erschließen die geschützt sind kann man ja dann die tieferen Skigebiete hernehmen als Ausgleichsmaßnahme. Das wird aber nur gehen wenn die Politik hier das sagen hat. Denn die Skiwelt wird sich wohl nicht dazu bringen lassen das Gebiet aufzugeben, dass Sölden, Ischgl, Gurgl und Co sich anpassen können. Die Schulz-Gebiete z.B. haben es da einfacher da einer mehrere Gebiete hat. Aber bei unterschiedlichen Besitzern klappt das zu 100% nicht, vor allem wenn der eine sieht das ihm dadurch auch nur ein halber Cent an Einnahmen verloren geht.
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Marvin »

Whistlercarver hat geschrieben:
Emilius3557 hat geschrieben:- Raumplanerische Konsequenzen: ich könnte mir schon vorstellen, dass der Erschließungsdruck auf hochalpine Geländekammern und geeignete Gletschergebiete (wieder) zunehmen dürfte und Schutzgebiete zu Gunsten solcher „Erweiterungen“ das Nachsehen haben könnten. Allerdings: wenn in den hochalpinen Lagen neu erschlossen wird, rettet das nicht die Saison der „Skiwelt“ und die Bevölkerung wird sich auch nicht in großem Maßstab dorthin verlagern (wollen/können). Angesichts der hohen ökonomischen Abhängigkeit vom Skitourismus werden Naturschutzargumente einen schweren Stand haben.
Wenn man dann wirklich dazu übergeht die hochalpinen Lagen zu erschließen die geschützt sind kann man ja dann die tieferen Skigebiete hernehmen als Ausgleichsmaßnahme. Das wird aber nur gehen wenn die Politik hier das sagen hat.
Solange es möglich ist, muss der Ausgleich allerdings in der Funktion dem entsprechen, was durch den Eingriff verloren geht. Unterscheiden sich die Flächen durch ihre Höhenlage ökologisch stark von einander, ginge das nicht. Dann könnte man nur Ersatzmaßnahmen umsetzen, die andere ökologische Funktionen haben (was wieder nur zulässig ist, wenn ein Ausgleich nicht möglich ist). Dazu kommen noch der Artenschutz (im Hochgebirge sind viel häufiger geschützte Arten betroffen als auf einem Acker im Flachland) und die ganzen Schutzgebiete, in denen Baumaßnahmen nicht/kaum möglich sind.

Im Ergebnis werden viele Skigebietserweiterungen im Hochgebirge naturschutzrechtlich kompliziert werden. In tieferen Lagen dagegen hat man meist Fichtenwälder mit geringem ökologischem Wert, die sich relativ leicht ausgleichen lassen, wenn für eine Piste Rodungen nötig sind.

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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Stäntn »

Also ich bin jetzt eine Woche lang in der Hauptsaison mit klassischen Urlaubsgästen im Lift gesessen.

Die sind egtl. alle mehr als zufrieden! Es war sonnig. Sie konnten Skifahren. Manche brauchen so oder so für eine Abfahrt 30 Minuten. Und verbringen eh 7 Tage die Woche am Sonnenjet in Kaltenbach ;) daher merken die meisten gar nicht so viel davon!

Es fehlen brutal die Tagesgäste, das wird sich im Betriebsergebnis der Bergbahnen niederschlagen. Aber die Weihnachtsgäste sind glaube ich alle recht zufrieden, das sind auch keine Alpinforumler die jeden Tag die Powderlatten streicheln...
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von beatle »

Da könntest du Recht haben.
Für die meisten Leute genügt es, wenn sie auf Schneebändern zwei Mal rumrutschen können und dann ihren Glühwein trinken und eine österreichische Süßspeise essen. Wir fahren dieses Jahr zum letzten Mal mit 15 Leuten nach Saalbach als Stammgäste, das 16. Mal dieses Jahr. Bis auf vier Personen reisen alle später an und fahren erst mal kein Ski... die werden es merken und können trotzdem nichts dafür.
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13/14: 33 u. A. Sonnenkopf, St. Moritz, Canada Road Trip, Vialattea, Serre Chevalier, La Forêt Blanche. 12/13: 38 u. A. Kitzsteinhorn Mai, Utah, Kössen 11/12: 25 10/11: 19 u. A. Colorado Road Trip 09/10: 17 08/09: 29
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Eumel153 »

Stäntn hat geschrieben:Es fehlen brutal die Tagesgäste, das wird sich im Betriebsergebnis der Bergbahnen niederschlagen.
Das finde ich ja witzig. Vor eniger Zeit gab es hier Diskussionen zum Thema Tagesgäste und Preise für Tagesskipässe.

Da wurde praktisch kein gutes Haar an Tagesgästen gelassen. Im Sinne von Wertschöpfung, Übernachtung und Verkehrsbelastung.
Die Tagesgäste sind also mehr als nur eine geduldete Belastung. :)

Deine Beobachtung bestätigt mich aber darin, dass ein guter Mittelweg die beste Lösung ist.

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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von lanschi »

In der Skiwelt fehlen derzeit bis zu 20.000 Tagesgäste (pro Tag!) - und rund die Hälfte aller Saisonkartenbesitzer ist dort bisher noch keinen einzigen Tag gefahren...

http://tirol.orf.at/news/stories/2750722/
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Stäntn »

Ja das ist die Bestätigung des subjektiven Eindrucks in Zahlen. Wundert mich gar nicht, wie kann man sonst ohne Wartezeiten durch die Hauptsaison ;)

Aber die Zahlen kommen mir schon sehr hoch vor für die Skiwelt, hätte ich nicht gedacht.
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von David93 »

Laut dem Bericht haben die normal um die Zeit ca. 40.000 Leute im Gebiet. Und jetzt fehlen denen allein bei den Tagesgästen 20.000 Leute. Da sieht man mal wie extrem abhängig die von den Tagesgästen sind. Ist ja ein brutal hoher Anteil. Das es in der Skiwelt mehr sind als wo anders war mir klar, aber so krass hätte ichs nicht eingeschätzt.

Und dann der Umsatzverlust. Wenn ich von einem Verhältnis von 60% / 40% zwischen Erwachsenen und Kindern ausgehe (grobe Schätzung, Jugendlichenpreis mal ganz außen vor) fehlen denen pro Tag 736.000 € Umsatz. Sind aufs Monat gerechnet gut 22 Millionen. 8O Kann ich ja fast nicht glauben.

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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von christopher91 »

Also ganz ehrlich, 40.000 find ich bissl zu hoch, maximal 30.000 find ich realistisch.
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Werna76
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Werna76 »

Hallohallo, wasn hier los, ihr werdet doch nicht die Zahlen der Skiwelt in Frage stellen. Unverschämtheit!
Natürlich sind da 40.000 Leute im Skigebiet und das Skigebiet is auch 800km groß.

(Meine irgendwo mal aufgeschnappt zu haben, dass in Ischgl an starken Tagen 25.000 Skifahrer im Gebiet unterwegs sind).
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von alpinfan77 »

So wie heute ist die Schneesituation an Weihnachten/Neujahr im Grunde schon seit den 80er Jahren (oder 70er?), oft wenig Schnee und Plusgrade bis in Höhenlagen. Schneesichere Winter mit schon früh viel Schnee und beständigen Minusgraden gab es in der 60er Jahren. Da war das Klima kontinental geprägt, danach wurde es mehr und mehr nordatlantisch. Fast schon typisch ist, dass es nach einer Kaltphase im Okt. oder Nov. im Laufe des Dez. umschlägt zu nordatlantischem Wetter mit Regen auch in den Bergen. Diesmal ist es noch ganz anders, nämlich ein über mehrere Wochen fast stationäres Hochdrucksystem im Mittelmeerraum, welches das Klima in den Alpen bestimmte und alle Tiefs abblockte (nördlich des Alpenvorlands war das Wetter auch anders). Das ist ganz außergewöhnlich und dass es sich nächsten Winter wiederholt, ist doch recht unwahrscheinlich.

Auch in den Höhenlagen bleibt der Schnee erst ab Mitte bis Ende Nov. liegen. Vorher schmilzt er in Föhneinbrüchen, die zu der Jahreszeit oft vorkommen, regelmäßig wieder weg. Das bedeutet, dass es in max. 6 Wochen bis Weihnachten schneien muss und zwar auch mal kräftig und das nicht nur am Alpenrand, sondern auch im Inneren. Viel Zeit ist das nicht und die Chancen, an den Weihnachts-/Neujahrstagen gute Naturschneeverhältnisse zu haben, sind gar nicht so hoch. Es empfiehlt also (bei früher Buchung) immer ein Höhenskigebiet zu wählen, ich sage mal im Gros über 1500 m liegend, mit Pisten bis 2500 m oder höher. Das ist mit künstlicher Beschneiung schneesicher und Kunstschnee ist besser wie gar nichts. In guten Skigebieten sollte man damit ganze ordentliche Verhältnisse vorfinden können (auch wenn vielleicht nicht alles auf ist). Unser Skiwinter beginnt immer in der Neujahrswoche. Als wir noch nicht die Erfahrung hatten, sind wir im Kleinwalsertal reingefallen. Seitdem kommen nur noch Höhenskigebiete in Frage, wie Sölden/Gurgl, Ischgl, Zillertal, Oberengadin, Zermatt oder Le Trio Vallees, Val d'Isere. Damit sind wir bestens gefahren.

Noch ein paar Worte zur Klimaentwicklung. Diesbzgl. herrscht bei uns eine Art Klimahysterie, wie in vielleicht keinem anderen Land. Das Klima war zu allen Zeiten einem Wandel unterworfen und immer wieder kam es zu dramatischen Klimaänderungen, manchmal in kurzer Zeit. Das Leben musste sich den Veränderungen anpassen. Als sich in Afrika trockenes Klima ausbreitete und sich die Wüsten bildeten, überlebten nach neueren Erkenntnissen nur wenige Frühmenschen (man spricht von ein paar hundert bis ein paar tausend) an der Südspitze Afrikas. Sie hatten sich dorthin geflüchtet und gelernt, sich von Meer zu ernähren. Dem Klimawandel müssen wir auch heute begegnen und wir haben die Möglichkeiten das zu bewältigen, man muss es nur angehen. In Europa wird eine spezielle Entwicklung vorausgesagt. Nach einer Phase der Erwärmung wird es kälter werden, weil der Golfstrom sich abschwächt und ganz versiegen wird. Der Golfstrom ist ja so was wie eine Heizung für West- und Nordeuropa. Wenn man den klimatologischen Bogen noch weiter spannt, leben wir in einer Zwischeneiszeit. Die Temperaturen auf der Erde werden langfristig zurückgehen.
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Olli_1973 »

ThomasK hat geschrieben:
br403 hat geschrieben:Die Frage ist doch, überlegen sich nicht irgendwann die Leute ob man überhaupt noch an Weihnachten Skiurlaub macht? Wie gesagt, die Kanaren sind nicht weit, kostet nicht viel mehr als eine Woche Ischgl. Oder gleich dann Karibik, ist auch nicht so teuer. Und Wetter ist dort immer gut. Klar, hier im Forum wird das niemand machen, aber wenn nun jemand die eine Woche Wintersport und mehrfach Pech im Dezember hat? Nur mal so ein Gedankenspiel... Gibt es dazu Zahlen oder Studien?

Genaue Zahlen und Studien habe ich dazu nicht, aber ich habe in letzter Zeit mehrere Zeitungsberichte gelesen, dass bei der jüngeren Generation, also den Leuten zwischen 18 und 29 Jahren, der Weihnachtsurlaub auf den Kanarischen Inseln oder in der Karibik immer wichtiger wird und das das Skifahren im Stellenwert spürbar verliert. Die Anzahl der aktiven Skifahrer ist in Deutschland rückläufig. Viele wollen dann eher zum Segeln, Tauchen oder einfach zum Feiern.

Ich habe jetzt keine Ahnung, was eine Taucherausrüstung kostet (als Laie schätze ich mal aus dem Bauch heraus 1000 - 1500 €), aber oft ist der Flug auf die Kanaren billiger als der Wochenskipass in den Alpen.
Tja mein Thema: Tauausrüstung für "warme Gebiete" bist wenn du keinen Scheiß kaufst immer 1500 Euro los. Auch wir haben schon mal überlegt sich die teils blöden Sprüche im Wettertopic gar nicht mehr anzutun und mal in die Sonne zu fliegen. Ein Fernziehl was dann wirklich passt ( so wie Schnee auf dem Berg ) wäre für Weihnachten aber schon Tailand, Indischer Ozean oder Karibik. Hier liegst du schnell ( ohne tauchen ) dann 14 Tage bei 6000 bis 7500 Euro. pack noch auf den Malediven ein dickes Tauchpaket für 4 Personen mit drauf sind es schnell nochmal 1500 Euro.

Wenn du nun wettertechnisch dort auch mal richtig Pech hast Welle zu hoch oder Strömung richtig scheiße dann hast du beim tauchen mit Kindern richtig Ärger, denn in so eine Strömung gehst du mit Kindern auf keinen Fall rein. Also auch hier kann dich das Wetter komplett ärgern, mehrfach so erlebt das es Abenteuertauchen war.

Zu Haus bleiben finde ich auch alternativlos. Man könnte sich nun überlegen aus 2 Wochenurlauben und 2 x 4 Tagestouren eine Woche und eine 4 Tagestour zu machen, diese dann nach Zermatt, Sölden, Ischlg oder so einem hohen Skigebiet, dann liegen wir bei gleichem Komfort beim gleichen Preis obwohl wir nur die hälfte gefahren sind.

Mein Fazit: der Winter 2014 / 2015 sah es auch erst bedenklich aus, wurde dann noch sehr gut. Leider war dies in 2015 / 2016 nicht ganz so winterlich, aber auch hier muss ich sagen dass die Kunstschneebänder gehalten haben und ich mit viel weniger gerechnet hatte. Wir werden also weiterhin auch über Sylvester durchaus ins Salzburger Land fahren.
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von christopher91 »

@ alpinfan: So gern ich dir zustimmen würde mit dem Golfstrom, leider ist das nur eine Theorie von vielen und keinesfalls sicher.
Martin_D
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Re: Schneemangel 2015/16 - Mittelfristige Auswirkungen

Beitrag von Martin_D »

Werna76 hat geschrieben:Hallohallo, wasn hier los, ihr werdet doch nicht die Zahlen der Skiwelt in Frage stellen. Unverschämtheit!
Natürlich sind da 40.000 Leute im Skigebiet und das Skigebiet is auch 800km groß.

(Meine irgendwo mal aufgeschnappt zu haben, dass in Ischgl an starken Tagen 25.000 Skifahrer im Gebiet unterwegs sind).
Ich finde, dass das Verhältnis Skiwelt : Ischgl = 40000 : 25000 durchaus das Größenverhältnis der beiden Gebiete einigermaßen zutreffend beschreibt.
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