Mit diesem Beitrag möchte ich einige weiße Alpinforumsflecken schließen. Zumindest was die Eifel betrifft, dem kleinen, dünn besiedelten Mittelgebirge zwischen Aachen, Köln, Bonn, Koblenz und Trier. Trotz des großen Einzugsgebietes sind hier in den Boomjahren des Wintersports nur wenige Liftanlagen entstanden. Dies mag auch an den klimatischen Bedingungen liegen, welche häufig durch den Einfluss wärmerer Nordseeluft geprägt sind.
Eine sehr gute Übersicht über alle Liftanlagen (und Seilbahnen) im Raum Rheinland-Pfalz bietet eine Darstellung Estibys von 2011: Seilbahnen und Skigebiete in Rheinland-Pfalz und im Saarland
Da es in der Eifel im Gegensatz zu beispielsweise dem Sauerland keinen koordinierten und professionellen öffentlichen Auftritt aller Skilifte gibt, ist diese Darstellung Estibys bei der Planung von Ausflügen sehr hilfreich. Teilweise ist es sehr schwierig an vernünftige Informationen zu den Liften zu kommen. Da Estiby leider nicht zu allen Liften auch Bilder liefern konnte, verstehe ich diesen Bericht als Ergänzung zu seinen Bemühungen.
Da die Lifte teilweise etwas verstreut liegen, habe ich es mir gespart diese in eine einzige Tour zu packen, bei der ich dann jeweils nur ein paar Minuten für jeden Lift hätte einplanen können. So werde ich diesen Thread immer weiter fortschreiben bis ich dann hoffentlich die wesentlichsten Anlagen in der Eifel abgeklappert habe (An dieser Stelle sind andere interessierte User auch eingeladen, mit mir auf Besichtigungen zu gehen). Sofern es der kommende Winter zulässt, lasse ich es mir natürlich auch nicht nehmen, das Ganze auf Ski zu wiederholen.

Zunächst eine grafische Aufbereitung zu Lage der Skigebiete und der ehemaligen Skigebiete bzw. Skilifte in der Eifel
Mittlerweile habe ich jeden Skilift (außer dem Seillift in Arft) auch einen winterlichen Besuch abgestattet. Im Folgenden habe ich die, in der Karte markierten, Anlagen aufgelistet. Mit Klick auf den Pistenplan gelangt man zu dem ausführlichen Bericht:
1. Jammelshofen
510-590m
2x Schlepplifte (PHB)
2 1/2 Abfahrten
An schneereichen Wochenenden ist Rund um die Hohe Acht sehr viel los. Für den Raum Köln, Bonn, Koblenz ist Jammelshofen der erste und wohl auch bekannteste Wintersportort der Eifel. Die meisten Besucher beschränken sich allerdings auf Winterwanderungen oder das Rodeln. Die zwei PHB Lifte sind vergleichsweise kurz, die direkte Abfahrt aber für eifeler Verhältnisse relativ steil. Außenrum gibt es noch eine leichte und aussichtsreiche Abfahrt.
2. Arft
590-630m
2x Seillifte
1 1/2 Abfahrten
Arft habe ich im Winter noch nicht Besucht. Der kurze Hang wird allerdings auch bloß von zwei parallelen Seilliften erschloßen. Im Gegensatz zu Jammelshofen gibt es hier aber Flutlicht und einen Funpark". In Kombination mit dem nur 5-10 Minuten entfernten Jammelshofen kann man die Lifte sicherlich mal mitnehmen.
3. Daun Mäuseberg
480-550m
1x Schlepplift (DM)
1 1/2 Abfahrten
Der dauner Skilift liegt sehr schön zwischen den bekannten dauner Maaren, alte wassergefüllte Vulkankrater. Leider hat man vom Lift selbst keinen Blick auf die Seen, dafür aber eine gute Fernsicht in die Eifel. Der Hang hat eine anständige Neigung und verfügt ebenfalls über Flutlicht. Der örtliche Skiclub gibt sich bei der Hang- und Liftpflege viel Mühe.
4. Wolffschlucht
500-560m
1x Schlepplift (DM)
1 1/2 Abfahrten
2x Schneekanonen
Der Skilift in der Wolfsschlucht bei Prüm lässt sich skifahrerisch sehr gut mit den Liften am Schwarzen Mann verbinden. Die Lifte liegen etwa 15 Minuten auseinander. Die Wolffschlucht verfügt über die einzigen zwei Schneekanonen der Eifel. Dennoch wird die Piste hier relativ konservativ geöffnet, das heißt, nur wenn die Pistenqualität einigermaßen ausreichend ist. Der Hang hat von allen, aktuell noch mit Liften erschlossenen, Hängen der Eifel, die durchgehend größte Neigung. Außenrum gab es wohl mal eine interessante Waldabfahrt, die bei meinem Besuch aber sehr zugewachsen war.
5. Schwarzer Mann
600-690m
2x Schlepplifte (Stemag, PHB), 1x Rodellift
2 1/2 Abfahrten
Die Lifte am Schwarzen Mann bei Prüm sind die höchstgelegenen der Eifel. Trotzdem verzeichnet man hier nicht mehr Skitage als die umliegenden Lifte. Das liegt wohl an der fehlenden Beschneiungsanlage als auch an der sehr zurückhaltenen Öffnung insgesamt. Die Pisten sind im oberen Bereich sehr flach, werden dann aber etwas steiler. Die Anlagenkombination ist sehr nett und auch die Länge der Pisten überzeugt (wären sie oben nur nicht so flach).
6. Weißer Stein
620-680m
1x Schlepplift (Leitner), 1x Rodellift
1x Abfahrt
Der Lift am Weißen Stein hat die meisten Betriebstage der Eifel. Der Lift ist hochgelegen und sehr flach; deshalb kann man hier bereits bei einer sehr geringen Schneedecke skifahren. Der Lift ist sehr bekannt und dementsprechend häufig überlaufen. Besonders die Rodler aus dem Raum Aachen zieht es hier her. Der Hang selbst ist sehr uninteressant. Der alte Leitnerlift kämpft von Saison zu Saison ums Überleben. Ersatzteile werden rar.
7. Monschau Rohren
(420)510-540m
(Ehemals 1x Schlepplift (Leitner) + 3x Seillifte) Nunmehr 1x Seillift
(Ehemals 3 1/2 Abfahrten) Nunmehr 1x Abfahrt
Der Lift bei Monschau hatte den größten Höhenunterschied von allen Anlagen und die interessantesten Abfahrten. Seit letzter Saison wird der alte Leitner Lift im Winter nicht mehr geöffnet. Damit fallen alle interessanten Abfahrten weg. Übrig blieb nur noch ein kurzer Seillift im oberen Bereich. Da der Lift für die Sommerrodelbahn aber weiterhin benötigt wird, bleibt die Hoffnung, dass er vielleicht doch noch einmal Skifahrer nach oben befördern wird. Vom Potential ist Monschau das beste Skigebiet der Eifel, hat aber auch immer wieder mit milden Wintern und wenig Schnee zu kämpfen. Die langen und steilen Abfahrten benötigen davon nämlich etwas mehr als anderswo.
Begonnen habe ich meine, zunächst sommerliche Tour, bei den mir nächstgelegenen Liften:
Jammelshofen - Hohe Acht /11.08.2013/ PS und PHB
Gestern, Sonntag den 11.08. habe ich mir die Lifte rund um die Hohe Acht, dem mit 747m höchsten Berg der Eifel, angesehen.
Direkt zu Füßen der Hohen Acht liegt der kleine Ort Jammelshofen der zur Gemeinde Kaltenborn gehört. Eben jene Gemeinde ist auch der Betreiber der zwei Lifte in Jammelshofen. Der erste Lift wurde hier 1972 mit Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz, des Kreises Ahrweiler und der Gemeinde errichtet. Hierbei handelt es sich, wie soll es anders sein, um ein kölner Fabrikat. PHB stellte den Lift in Jammelshofen in Stundendistanz zu Köln auf. 1984 wurde dann die Parallelanlage errichtet, wieder durch PHB, nun aber nach Fusion mit der Weserhütte AG unter dem Namen PWH.
Im Jahre 2005 hatte man im Rahmen der Nürburgring-GmbH den Plan, hier eine Flutlicht und Beschneiungsanlage zu errichten. Wenn man mitbekommen hat wie sich die "Erlebnisregion Nürburgring" entwickelt hat, kann man sich denken was aus diesen Plänen geworden ist.
Die Lifte sind ca. 300m lang und überwinden dabei eine Höhendifferenz von ca. 80m. Die Neigung des direkten Hanges ist für Eifelverhältnisse sehr ordentlich und von der Charakteristik in etwa vergleichbar mit der Büre-Herrloh in Winterberg. Außerdem führt eine ca. 700m lange leichte Variante über die Felder am Ortsrand vorbei und wieder zur Talstation der Lifte.
Alles weitere nun bei den Bildern:
Zunächst der Pistenplan Marke Eigenbau
Anreise durch typische Eifellandschaft
Abzweigung nicht verpassen, sonst landet man auf dem Nürburgring.

Vom oberen Parkplatz aus kommend, sieht man hier die Bergstation der Skilifte
Links 1984 / Rechts 1972
1972 im Detail
1984 im Detail
Blick die Trasse hinunter
Zoom zur Talstation. Unten das Waldhotel. Hier aß ich einen Stramen Max und lauscht den spannenden Geschichten der Hobbyrennfahrer
Ausstieg
Blick von der Bergstation in die rote Piste. Unten wirds nochmal etwas steiler. Macht insgesamt einen ganz interessanten Eindruck. Vor allem auch weil hier keine Piste einfach parallel zum Lift verläuft.
Blick in die andere Richtung auf die blaue 1. Im Hintergrund die Hohe Acht und darunter der sehr beliebte Rodelhang (Funktioniert auch bei weniger Schnee).
Mitte der blauen 1 mit Blick nach oben. Man kommt von dem ganz kleinen Durchstich zwischen den Bäumen direkt links neben der Straße.
Auslauf der Hintenrumabfahrt, entlang jammelshofener Vorgärten
Talstation der Lifte
Links die rote Abfahrt mit der ein oder anderen Kuppe gespickt. Die größere Kuppe muss vor ein paar Jahren noch bewaldet gewesen sein (Siehe GoogleEarth).
Komplette Trasse
Nun zu dem, aus dem Rateforum bekannten Bild: Rast machte ich also im Waldhotel. Hier haben sich offensichtlich auch ein paar Motorsportfans einquartiert. Zum Nürburgring ist es nur ein Katzensprung. Die Gruppe jedenfalls philosophierte über die Strecken am Sachsenring, Lausitzring und natürlich die Nordschleife. Auf jeden Fall mal ein Hobby, für das man noch mehr Geld braucht, als fürs Skifahren. Momentan nichts für mich. Aber vielleicht kann ich mir dieses Hobby ja auch irgendwann mal leisten.

Zoom zur Bergstation
Umlenkscheibe des 1984er Modells
... und der 72er
Mit Rost hatte ich vorher schon gerechnet
Schon gehts wieder zurück zum Parkplatz. Das nächste Ziel wartet. Vorher noch ein Blick auf die Bergstation.
Und ein letzter schneller Schweif ins Tal
Fortsetzung folgt ...