Am Samstagabend machte ich mich auf den Weg nach Südtirol, genauer gesagt nach Sterzing. Anlass war ursprünglich nicht das Skifahren, aber wenn man eh schon mal auf dem Weg dort runter ist, kann man das ja gut verbinden.
Die Anreise erfolgte mit der Bahn; zum ersten Mal, dass ich mit der Bahn zum Skifahren gefahren bin. Los ging es um 23:13 in Montabaur mit dem ICE nach München. Dieser fährt als Nachtzug knapp 7 Stunden, sodass ich am nächsten Morgen um 6 Uhr in München war.
Eigentlich hatte ich vor, in der Nacht wenigstens ein bisschen schlafen zu können. Den ersten Strich durch die Rechnung machte eine Gruppe, die in meinem Abteil von Frankfurt bis nach Heidelberg Junggesellenabschied feierte. Und auch als sie ausgestiegen sind, bin ich leider nicht mehr zum Schlafen gekommen.
Etwas müde kaufte ich mir in München ein kleines Frühstück und wartete, bis um 07:00 Uhr der EC nach Italien kam, den ich bis zum Brenner gefahren bin.
Ab Innsbruck wurde es dann zunehmend immer winterlicher, am Bahnhof Brenner, wo ich 30 Minuten Umsteigezeit hatte, war dann dickster Winter. Der EC hatte dort einige Minuten Aufenthalt; in dieser Zeit durchstreiften einige Soldaten und italienische Polizisten den Zug und sammelten am Gleis eine ganze Gruppe ausländischer Männer zusammen. Diese verschwanden dann irgendwo hin und auch der Zug fuhr weiter, sodass ich am Brenner nur noch mit einigen Angestellten des Bahnhofs stand, die mit Schaufeln und einem großen Schneefräsen-Zug den Bahnhof vom Schnee befreiten. Um 10:38 kam ein Regionalzug nach Meran, mit dem ich dann schließlich um 10:56 Sterzing erreichte. Mit Koffer, Rucksack und den Ski machte ich mich auf zu meinem Hotel, um mich kurz umzuziehen. Erfreulicherweise war mein Zimmer früh fertig, sodass ich auch schon mein Gepäck im Zimmer abstellen konnte. Um 12:06 fuhr ich dann mit dem Bus vom Nordpark weiter zum Sessellift nach Ladurns, wo ich mir für 30€ eine Nachmittagskarte kaufte.
Wetter:
Leichter Schneefall, oben auch leichter Wind; die Bodensicht war gut, nur in die Ferne konnte man nicht wirklich gucken
Schneehöhen:
Genaue Zahlen habe ich nicht im Kopf, aber es war definitiv genug

Pisten/Schneequalität:
Durch den vielen Neuschnee waren die Pisten natürlich schon etwas buckelig und bei meiner Ankunft auch schon recht zerfahren, aber davon abgesehen waren sie wunderbar in Schuss. Es gab keine Steine, keinen Untergrund und auch kein Eis, sondern nur super griffige Pisten. Kein Vergleich zu Silvester

Pistenplan:
Pistenplan Ladurns
Offen/Geschlossen:
Alle Pisten und Lifte waren geöffnet
Gefahrene Lifte:
Sesselbahn Ladurns (3x)
Sesselbahn Wastenegg (4x)
Wartezeiten:
Maximal 2 Sessel
GPS-Daten:
Höhenunterschied Pisten: 3349 m
Höhenunterschied Lifte: 3326 m
Höhenunterschied gesamt: 6676 m
Strecke Pisten: 16,1 km
Strecke Lifte: 10,5 km
Strecke gesamt: 26,6 km
minimale Höhe: 1130 m
maximale Höhe: 2033 m
maximale Geschwindigkeit: 55 km/h
GPS-Track
Höhenmeterdiagramm
Gefallen:




Nicht gefallen:

^^Ausfahrt am Morgen aus dem Münchner Hauptbahnhof
^^Der EC fährt weiter Richtung Süden
^^Endlich mal so richtig schöner Winter.
^^An der Talstation in Ladurns musste ich noch 5 Minuten warten, bis mein Ticket gültig war.
^^Bergfahrt mit dem unteren Sessellift
^^Dito
^^Der zweite Sessellift kommt in Sicht
^^So eine breite Piste und nichts los
^^Nur ganz frisch war sie nicht mehr, aber der Schnee war trotzdem toll
^^Im Sessellift Wastenegg auf dem Weg nach ganz oben
^^Bergstation des Sesselliftes Ladurns
^^Auf den Pisten fuhr man oft ganze Stücke allein
^^Dito
^^Auf der Patrick Staudacher Piste, die schön - etwas abseits vom Skigebiet - von oben bis ins Tal hinab führt
^^Hier trifft die Piste mit der anderen Talabfahrt zusammen
^^Wieder oben, hier die Bergstation des Sesselliftes Ladurns
^^Nein, ich habe nicht gewartet, bis alle Skifahrer aus dem Bild gefahren sind, es war wirklich so leer
^^Talstation des Sesselliftes Wastenegg
Fazit: Das Skigebiet Ladurns kann ich definitiv empfehlen. Auch wenn es von lediglich zwei 4er-Sesselbahnen erschlossen wird, bietet es durch sehr viele Pistenvarianten genug Abwechslung, sodass man es hier problemlos auch mehrere Tage aushalten könnte.
Eigentlich hatte ich auch noch vor, bei dem bis jetzt wenig dokumentierten Tellerlift Innerpflersch in St. Anton vorbeizuschauen, allerdings war die Skibus Anbindung dorthin nicht sonderlich gut, und zwei Stunden wollte ich dort auch nicht unbedingt bleiben, wenn man in unmittelbarer Nähe ein deutlich abwechslungsreicheres Skigebiet hat. Im Westerwald wäre das natürlich was anderes

Aufgrund meiner Müdigkeit nahm ich aber eh nach zwei Stunden schon wieder den Skibus zurück zum Hotel, legte mich dort ein bisschen zur Ruhe und genoss danach das 4-Gänge Menü mit Antipasti und Salat vom Buffet für gerade einmal 10€ zusätzlich pro Nacht. Das hätte ich in Sterzing für den Preis wahrscheinlich nicht mehr gefunden. Danach ging ich ziemlich zeitig ins Bett und konnte mit den 10 Stunden Schlaf wenigstens wieder ein bisschen was aufholen, was mir letzte Nacht gefehlt hatte
