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Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

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ski-chrigel
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von ski-chrigel »

Petz hat geschrieben:Solange sich die SNB nicht dazu entschließt den Frankenkurs zu senken könnte es aber auch eine Hilfe sein wenn man z. B. den Mehrwertsteuersatz für Tourismusbetriebe senkt um deren eingeschränkte Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Nachbarländern zumindest teilweise auszugleichen denn speziell diese haben aus eigenen Ressourcen kaum mehr Möglichkeiten und sind andererseits aber die "Aufwertungshauptgeschädigten".
Falls es nicht bekannt ist: Diesen tieferen MWST-Satz gibt es für Beherbergungsbetriebe bereits: 3.8 statt 8%.
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2020/21:150Tg:21xLaax,21xKlewen,21xEngadin,15xDavos,12xH’tux,11xA’matt,11xLHA,10xTitlis,7xZermatt,4xSFee,4xJungfr.,2xSölden,2xKauni,1xPitz,1xObersaxen,1xPizol,1xAletsch,5xSkitouren
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2017/18:143Tg:30xKlewen,25xLaax,15xA’matt,13xH’tux,9xDolo,7xSöld,7xIschgl,5xEngadin,je4xLHA,Pitzt,Titlis,je2xKauni,Z’arena,Tux,Frutt,je1xDiverse
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Petz
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Petz »

ski-chrigel hat geschrieben:Falls es nicht bekannt ist: Diesen tieferen MWST-Satz gibt es für Beherbergungsbetriebe bereits: 3.8 statt 8%.
Danke für die Info, das wusste ich nicht aber damit stellt sich natürlich das Problem das man praktisch außer einer kompletten Mehrwertsteuerfreistellung gar keine realistischen Entlastungsmöglichkeiten für die schweizer Tourismusbetriebe mehr hat... :rolleyes:
Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von eMGee »

@Petz + NeusserGletscher; Schwamm drüber ;-)

Zum Wechselkurs habe ich letzthin eine Analysteneinschätzung gelesen (obs dann wirklich so kommt?!), man geht davon aus dass die SNB weniger intervenieren wird in 2017 und der Kurs wieder in Richtung Parität geht im Laufe des Jahres. Wird also nicht einfacher für den Tourismus.
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ski-chrigel
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von ski-chrigel »

Petz hat geschrieben:
ski-chrigel hat geschrieben:Falls es nicht bekannt ist: Diesen tieferen MWST-Satz gibt es für Beherbergungsbetriebe bereits: 3.8 statt 8%.
Danke für die Info, das wusste ich nicht aber damit stellt sich natürlich das Problem das man praktisch außer einer kompletten Mehrwertsteuerfreistellung gar keine realistischen Entlastungsmöglichkeiten für die schweizer Tourismusbetriebe mehr hat... :rolleyes:
Ja, das sehe ich auch so. Aus dem Eurokurs-Problem kommt der Schweizer Tourismus nicht so schnell raus und die SNB kann vermutlich auch nicht unendlich intervenieren.

Wenn ich grad am Belehren bin, noch eine Präzisierung zum Thema Lohnabzüge, da ich mir da ebenfalls nicht sicher bin, ob das die hier über den Lohnvergleich diskutierenden AFler wirklich genau wissen:

Vom Bruttolohn werden in der Schweiz von Gesetzes wegen folgende Beiträge abgezogen, wobei der Arbeitgeber dieselben Beiträge ebenfalls bezahlt:
5.125% für AHV (Altersrente 1.Säule), IV (Invalidenversicherung) und EO (Erwerbsersatzordnung, hauptsächlich zwecks Lohnersatz infolge obligatorischem Militärdienst)
1.1% für ALV (Arbeitslosenversicherung)
3.5 bis 9% je nach Alterssegment für die BVG (Pensionskasse, Altersrente 2.Säule)

Zudem bezahlt
- der Arbeitgeber die volle Prämie der obligatorischen Berufunfallversicherung
- der Arbeitnehmer einen Teil oder die komplette Prämie der obligatorischen Nicht-Berufsunfallversicherung, meist 1 bis 3% (je nach Versicherungslösung und Risikoeinteilung)
- der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer hälftig eine freiwillige Krankentaggeldversicherung, meist 0.5 bis 3%

Und schliesslich wird ausser bei Ausländern kein Abzug für Steuern vorgenommen. Diese bezahlen die Schweizer mittels einer separaten Rechnung vom Steueramt.

Ich hoffe, ich habe alles korrekt/vollständig erfasst.
Insofern sind so schnelle Vergleiche zwischen Deutschen und Schweizer Löhnen, wie sie oben gemacht wurden, schlicht nicht seriös.
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j-d-s
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von j-d-s »

Du meinst weil sie mehr netto vom brutto haben als wir?
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intermezzo
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von intermezzo »

Mein echter Name, nicht Avatar, ist...

...Netto Brutto.
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Pilatus
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Pilatus »

Bjoerndetmold hat geschrieben:Bei Migros kostet aktuell 1 l teilenrahmte H-Milch 1,85 Franken, das sind 1,72 €. Die kostet bei Aldi 0,60 €.
Für 1.85 CHF gibt's zwei Liter, so schlimm ist es dann auch wieder nicht ;) :
https://produkte.migros.ch/m-budget-milch-teilentrahmt
Bjoerndetmold hat geschrieben:
matterhorn48 hat geschrieben: Grundsätzlich gebe ich Dir recht; aber es gibt auch in der Schweiz Aldi und Lidl und die sind in den Grundnahrungsmittelpreisen teilweise genauso wie in D; z.B.

Milbona H-Milch 3,5% von Lidl 0,65CHF
Milbona H-Milch, 1,5 % Fett 0.60 CHF
Richtig, das ist dann aber deutsche Milch. Das Interessante ist aber, dass sogar importierte (günstig hergestellte und eingekaufte) Ware oft zu einem an das allgemeine Preisniveau angepassten Preisen verkauft werden kann.
Diese Milch ist mit 100%iger Sicherheit aus Schweizer Produktion. Aldi hat sogar eine eigene Milchprodukte-Marke für den Schweizer Markt, da eben nicht die Produkte aus Deutschland verkauft werden. Der Markt für landwirtschaftliche Produkte ist - das ist politisch so gewollt - durch Subventionen und Zölle stark abgeschottet. Dadurch - und durch die zum Teil wesentlich strengeren Tierschutzvorschriften - kommen dann die zum Teil absurden Preisunterschiede für Lebensmittel zu Stande, dies insbesondere bei tierischen Produkten wie Fleisch (wenn ich in Deutschland vor einer Fleischtheke stehe, dann glaube ich beim Anblick der Preise manchmal nicht recht, dass mir hier tatsächlich Fleisch und nicht Gemüse verkauft wird :lach: ).

Bei Non-Food-Artikeln sind die Preisunterschiede aber nicht mehr so dreist wie auch schon, der Einkaufstourismus hat da schon seine Spuren hinterlassen. Wie genau die Preisfindung zustande kommt ist aber manchmal nicht ganz nachzuvollziehen. Je nach Produktkategorie oder Händler können die Preise in der Schweiz nämlich schon auch mal identisch oder sogar billiger sein als in Deutschland (z.B. Elektronik, IKEA-Produkte), bei anderen Sachen hingegen sind die Preise noch immer so absurd viel höher, dass man es nur noch als Abzocke bezeichnen kann (z.B. Oropax, viele Körperpflegeprodukte).

Nur Löhne und Ladenmieten können es also nicht sein...

Gleichzeitig bekommt man auch viele Schweizer Produkte in Deutschland wesentlich günstiger. Ein lustiges Beispiel ist dieses Duschmittel, welches von der Migros-Tochter Mibelle in der Schweiz produziert und als dm-Eigenmarke in Deutschland (300 ml, 55 Cent) bzw. Migros-Eigenmarke in der Schweiz (250 ml, 1.95) in vertrieben wird:
https://produkte.migros.ch/i-am-shower-milk-honey
https://www.dm.de/balea-cremedusche-mil ... 39798.html

Wie solche Preisunterschiede entstehen frage ich mich manchmal schon. Auffällig ist meines Erachtens aber, dass vor allem Produkte von deutschen und von Schweizer Firmen in der Schweiz überteuert verkauft werden.
ski-chrigel hat geschrieben:Insofern sind so schnelle Vergleiche zwischen deutschen und Schweizer Löhnen, wie sie oben gemacht wurden, schlicht nicht seriös.
Ich nehme an, dass die oben genannten Löhne alles Brutto-Löhne waren. Alles andere kann man ja nicht mal landesintern vergleichen, da die Abzüge auch von vielen individuellen Faktoren abhängig sind, in Deutschland noch viel mehr als in der Schweiz (Zivilstand, private vs. gesetzliche Krankenversicherung etc.) Auch wenn die Schweizer gerne klagen, so schlecht kommen sie nicht weg, auch nicht gemessen am Preisniveau.

Der Auslöser für die aktuelle Krise im Schweizer Skitourismus ist in erster Linie (und mit weitem Abstand) der starke Franken. Damit haben sich die vorbestehenden Probleme wie das hohe Preisniveau und die damit einhergehenden höheren Lohnkosten akut akzentuiert. Gleichzeitig war der Tourismus in der Schweiz abgesehen von den absoluten Hotspots wohl schon länger Zeit ein Niedrigmargen-Geschäft mit wenig Potenzial zu Produktivitätssteigerungen, und dann wirkt sich halt so ein Wechselkursschock verehrend aus.

Zudem ist Tourismus nicht einfach nur ein Segen, von dem her ist es mir auch ziemlich Wurst wenn nicht jedes Bergkaff eine florierende Tourismusindustrie hat. Interessant in dem Zusammenhang ist übrigens auch dieser Artikel hier:
http://www.nzz.ch/gesellschaft/reise/st ... -ld.136127

NeusserGletscher
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

Deutsche Milchbauern können seit dem Wegfall der Milchqute und dem damit einhergehenden Preisverfall oft nicht einmal mehr kostendeckend bei den niedrigen Abnahmepreisen der Molkereien produzieren. In der Schweiz wurde die Milchquote bereits 2009 abgeschafft, wodurch auch dort die Landwirte in Bedrängnis geraten sind, wie eine Studie belegen soll.

Beim Thema Milch sollte man ein paar Dinge wissen. Die Milchleistung der Kühe in der EU wurde in den letzten Jahrzehnten mehr als verdoppelt. Mit verheerenden Folgen für die Gesundheit und die Lebensdauer der Kuh: Link - Vorsicht: Schockbilder. Eigentlich soll die Kuh mit ihrer Milch ihre Kälber großziehen. Das ist der Grund, wieso Kühe überhaupt Milch geben. Dafür reichen aber von Natur aus 8 Liter am Tag und nicht 40 Liter. Die Absurdität erreicht ihr Maximum, in dem Kälber wenige Tage nach ihrer Geburt von der Mutterkuh getrennt und nur noch mit künstlich hergestellten Ersatzprodukten gefüttert werden. Auch aus Angst, die Kuh könnte ihr Kalb tottreten. Wenige Landwirte gehen aber mittlerweile wieder "Back to the roots" und lassen die Kühe weiter ihre Kälber säugen. Und stellen fest, dass die Kälber gesünder sind und weniger Medikamente brauchen. Das Thema ist also durchaus vielschichtiger und wie so oft lohnt es sich, in dem ganzen Nachrichten- und Unterhaltungsmüll, mit dem die Kanäle geflutet werden, gezielt nach Dokumentationen und weiterführenden Informationen zu suchen.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von mk280483 »

Ja, das sehe ich auch so. Aus dem Eurokurs-Problem kommt der Schweizer Tourismus nicht so schnell raus und die SNB kann vermutlich auch nicht unendlich intervenieren.

Wenn ich grad am Belehren bin, noch eine Präzisierung zum Thema Lohnabzüge, da ich mir da ebenfalls nicht sicher bin, ob das die hier über den Lohnvergleich diskutierenden AFler wirklich genau wissen:

Vom Bruttolohn werden in der Schweiz von Gesetzes wegen folgende Beiträge abgezogen, wobei der Arbeitgeber dieselben Beiträge ebenfalls bezahlt:
5.125% für AHV (Altersrente 1.Säule), IV (Invalidenversicherung) und EO (Erwerbsersatzordnung, hauptsächlich zwecks Lohnersatz infolge obligatorischem Militärdienst)
1.1% für ALV (Arbeitslosenversicherung)
3.5 bis 9% je nach Alterssegment für die BVG (Pensionskasse, Altersrente 2.Säule)

Zudem bezahlt
- der Arbeitgeber die volle Prämie der obligatorischen Berufunfallversicherung
- der Arbeitnehmer einen Teil oder die komplette Prämie der obligatorischen Nicht-Berufsunfallversicherung, meist 1 bis 3% (je nach Versicherungslösung und Risikoeinteilung)
- der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer hälftig eine freiwillige Krankentaggeldversicherung, meist 0.5 bis 3%

Und schliesslich wird ausser bei Ausländern kein Abzug für Steuern vorgenommen. Diese bezahlen die Schweizer mittels einer separaten Rechnung vom Steueramt.

Ich hoffe, ich habe alles korrekt/vollständig erfasst.
Insofern sind so schnelle Vergleiche zwischen Deutschen und Schweizer Löhnen, wie sie oben gemacht wurden, schlicht nicht seriös.
Dazu kann ich als BAYER in der Schweiz sicher auch noch etwas ergänzen.

Wir sind jetzt im April 2017 genau 5 Jahre in der Schweiz und habe ein Aufenthaltsgenehmigung B, mit dieser wird einem wie in Deutschland die Steuer direkt vom Lohn abgezogen, ausser man verdient über 120.000 CHF / Jahr.

Nach 5 Jahren bekommt man die Aufenthaltsgenehmigung C die dann unbegrenzt gültig ist. Damit wird man dann aber auch wie ein Schweizer besteuert und bekommt seine Rechnung vom Steueramt. Je nach Wohnort kann es sein das man mit der normalen Besteurung mehr oder weniger an Steuer zu zahlen hat.

Zum Lohnniveau kann ich noch sagen das man hier sehr viel besser als in Deutschland lebt und am Ende des Monats deutlich mehr übrigbleibt, auch wenn die Kosten natürlich höher sind.

Um dann nochmal zum Skifahren zu kommen, mir und meiner Freundin würd im Traum nicht einfallen für einen Tagesausflug irgendwohin nach Österreich zu fahren. Ich zahle lieber 80 CHF für einen Tagespass und hab einigermassen leere Pisten, als das ich auf die Idee kommen würde wegen 30 € Ersparnis auf viel volleren Pisten in Österreich zu fahren.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von matterhorn48 »

" Zudem ist Tourismus nicht einfach nur ein Segen, von dem her ist es mir auch ziemlich Wurst wenn nicht jedes Bergkaff eine florierende Tourismusindustrie hat."

Es gibt inzwischen immer mehr Gäste; die keinen Rummel wollen und genau solche Orte wir St.Antönien suchen. Dort waren wir vor Jahren auch schon mal, weil wir auch zu diesen Spezies gehören; allerdings nicht im Winter.

Das habe ich hier auch schon mehrfach geschrieben; es gibt ausser Skifahren noch andere Dinge , weswegen die Leute z.B. auch zu uns nach Oberems
(125 Einw.) kommen.

http://www.oberems.ch/tourismus

Wobei es auch dort Wintersportarten gibt; die man ausüben kann.

http://www.turtmanntal.ch/site/winter

Manche nehmen auch einen kurzen Anfahrtsweg zu den Pisten in Kauf und wohnen lieber in ruhigeren Orten abseits des Rummels.

Und da die meisten Gäste ja motorisiert sind und die Schweiz mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut vernetzt ist; kann man die einschlägigen Tourismusorte/Gegenden jederzeit auch besuchen.

Auch sollte man das Tessin nicht vergessen; da ist bekanntlich die Hochsaison im Sommer und Wintersport spielt - wenn überhaupt - nur eine untergeordnete Rolle.
Zuletzt geändert von matterhorn48 am 29.12.2016 - 10:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Petz »

mk280483 hat geschrieben:Um dann nochmal zum Skifahren zu kommen, mir und meiner Freundin würd im Traum nicht einfallen für einen Tagesausflug irgendwohin nach Österreich zu fahren.
Das denk ich macht auch kein vernünftiger Mensch denn die rechnerische Ersparnis ist reell keine wenn man den zusätzlichen Aufwand für Zeit und Autofahrten miteinkalkuliert; die rückläufigen Umsätze sind sicherlich primär ausbleibenden ausländischen Gästen geschuldet denn ich glaub auch nicht das die Schweizer selbst aus Kostengründen deutlich mehr Schiurlaube als früher im Ausland verbringen denn auch vor der Änderung des Frankenkurses wollten die genauso auch mal andere Schigebiete erkunden.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von ski-chrigel »

^^Das ist definitiv falsch und wird Dir jeder Hotelier in Tirol und Vorarlberg bestätigen: Die Zunahme an Schweizer Gästen ist enorm! Auch gefühlt merkt man dies in den westlichen Skigebieten Österreichs. Und die Abnahme von Schweizer Gästen in der Schweiz ist ebenfalls messbar.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von intermezzo »

Um dann nochmal zum Skifahren zu kommen, mir und meiner Freundin würd im Traum nicht einfallen für einen Tagesausflug irgendwohin nach Österreich zu fahren. Ich zahle lieber 80 CHF für einen Tagespass und hab einigermassen leere Pisten, als das ich auf die Idee kommen würde wegen 30 € Ersparnis auf viel volleren Pisten in Österreich zu fahren.
Volle Zustimmung, und schön, ein solches statement auch von einem bayrischen Erdenbürger zu hören, völlig wertungsfrei in Bezug auf die Herkunft gemeint übrigens.

Na ja, 80 CHF für eine Tageskarte sind viel zu viel für meinen Geschmack, aber das mit den leeren Pisten sag ich ja seit 15 Jahren (in etlichen Posts hier nachzulesen), auch wenn ich mir sehr wohl bewusst bin, dass das als elitär verstanden oder eben missverstanden werden kann.

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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

Meine Eltern sind in den 80ern zum Skifahren nach Österreich gefahren und haben sich dort mit Schweizern angefreundet, denen es im eigenen Land zu teuer war. So grundsätzlich neu ist das nicht, aber der interessante Wechselkurs wird diese Tendenz sicherlich beschleunigen. Andererseits kenne ich Schweizer, die ihren Ausflug in die Österreichische Provinz :wink: bitter bereut haben und wieder in der Schweiz ihre Ferien verbringen. Zu voll und zu viel Sauftourismus, selbst im Jänner.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Pilatus »

@ NeusserGletscher: In der Landwirtschaft ist meines Erachtens in der ganzen industrialisierten Welt ein Paradigmenwechsel notwendig. Die Landwirtschaftssubventionen und die Einfuhrzölle haben zu absurden Situationen geführt. Ein Beispiel: In der Schweiz (und auch im restlichen Europa!) kann nicht im Ansatz das nötige Tierfutter hergestellt werden, welches die - dank Einfuhrzöllen und Subventionen - hypertrophe Tiermast benötigt. Also wird in grossen Mengen Soja aus Südamerika angekarrt. Ich war bis Anfang Dezember gerade in Argentinien. Dort stellen gerade immer mehr Bauern von der Fleisch- auf die Sojaproduktion um, weil sich damit unterdessen mehr Geld verdienen lässt. Dieses Soja wird dann nach Europa verschifft, wo es in unseren Tierfabriken verfüttert wird.

Die Fleischproduktion in Argentinien sieht allerdings so aus:
image1 (2).JPG
Da kann sich dann jeder selber überlegen, welches Fleisch er lieber essen möchte. :lach: Mal abgesehen dass es auch ökologisch ein Irrsinn ist. Anstatt 12 Kilogramm Soja könnte man auch einfach 1 Kilogramm Fleisch nach Europa transportieren.
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matterhorn48
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von matterhorn48 »

Es gibt aber auch argentinisches Fleisch in der Schweiz (Steak) .

noch ein Nachtrag zu Milch:

https://image.migros.ch/custom/resize-h ... lmilch.jpg
1 l Vollmilch 0.93 CHF ( Migros )


Heute gab es einen Artikel in der FAZ über den Schweizer Wohnungsmarkt.
Die Preise für Fewos sind nach der Zweitwohnungsinitiative 2012 um 12 - 16 % GEFALLEN ; besonders in den Orten Saas Fee,Zermatt,Pontresina,etc.
Grund: Überangebot, nachdem noch vor dem Baustopp wie wild gebaut wurde.
siri
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von siri »

ski-chrigel hat geschrieben:
Petz hat geschrieben:


Und schliesslich wird ausser bei Ausländern kein Abzug für Steuern vorgenommen. Diese bezahlen die Schweizer mittels einer separaten Rechnung vom Steueramt.
wobei zu erwähnen wäre, dass dem Schweizer hier ca. 2 Monatslöhne in Rechnung gestellt werden und in D ca. 3-6 je nach Einkommen
NeusserGletscher
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

Hinzu kommen dann noch indirekte Steuern wie Mehrwertsteuer (19% statt 8%) und so weiter. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich gerade einmal noch über 1/3 meines Einkommens frei verfügen darf. Der "Rest" wird fürsorglich vom Deutschen Staat für mich ausgegeben.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Wurzelsepp »

Der "Tag des Steuerzahlers" war 2016 der 12.Juli. Bis zu diesem Tag hat der (durchschnittliche) Deutsche für den Staat gearbeitet, ab dann für sich... aber die Berechnungsmethode ist natürlich nicht unumstritten. Das wäre dann gut ein halbes Jahr und hat sich seit 2000 (neue Berechnungsmethode) nicht mehr gross geändert, eine Tendenz ist nicht eindeutig auszumachen.

Übrigens ist er in der CH mitte April, in AT erst am 12.August.

oberländer
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von oberländer »

siri hat geschrieben:
ski-chrigel hat geschrieben:
Petz hat geschrieben: Und schliesslich wird ausser bei Ausländern kein Abzug für Steuern vorgenommen. Diese bezahlen die Schweizer mittels einer separaten Rechnung vom Steueramt.
wobei zu erwähnen wäre, dass dem Schweizer hier ca. 2 Monatslöhne in Rechnung gestellt werden und in D ca. 3-6 je nach Einkommen
Die Steuerhöhe für Schweizer ist individuell und hängt von Einkommen, Wohnort und Vermögen ab. Ich beispielsweise bezahle weniger als einen Monatslohn Steuern.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Wurzelsepp »

... und ich wäre froh, wäre es nur ein Monatslohn :naja:
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

Wurzelsepp hat geschrieben:Der "Tag des Steuerzahlers" war 2016 der 12.Juli. Bis zu diesem Tag hat der (durchschnittliche) Deutsche für den Staat gearbeitet, ab dann für sich... aber die Berechnungsmethode ist natürlich nicht unumstritten.
Die Ostsee ist auch im Mittel 52 Meter tief. Beim Navigieren würde ich mich nicht darauf verlassen..... Mit solchen Zahlen wird den Bürgern Sand in die Augen gestreut. Das Hauptproblem ist in Deutschland die Verlagerung der Steuer- und Abgabenlast weg von Kapitaleinkünften und Spitzenverdienern hin zu mittleren Arbeitseinkommen. Obwohl die Staatsquote sogar etwas zurückgegangen ist (auch wegen der Leistungskürzungen der gesetzlichen Versicherung) hat sich dennoch die gesamte Belastung von mittlerer Einkommen erhöht. In CH werden soweit ich es im Kopf habe die Kosten für die vorgeschriebene Rentenversicherung nicht in die Staatsquote eingerechnet und damit sicher auch nicht in der Steuerzahlergedenktag.

Edit: Rechtschreibung
Zuletzt geändert von NeusserGletscher am 02.01.2017 - 08:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Fab »

Wenn man in den Zahlen nicht genau daheim ist, führen solche Vergleiche schnell in die Irre.
NeusserGletscher hat geschrieben:....... Das Hauptproblem ist in Deutschland die Verlagerung der Steuer- und Abgabenlast weg von Kapitaleinkünften und Spitzenverdienern hin zu mittleren Arbeitseinkommen.....
Das haben bestimmt die Kapitalistenknechte von.....ooops, das war ja ein Gesetz von RotGrün ;D unter Schröder!
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Wombat »

Leider läuft es bei uns auch immer mehr so, wie es in Deutschland über die Letzten 2 Jahrzehnte gelaufen ist.
Im Februar dürfen wir über eine neues Steuergesetz abstimmen. Auf druck der OECD müssen ja die Steuern für Ausländische Firmen angepasst werden. Nur was sie da in Bern ausgebrütet haben, ist so eine Mogelpackung. Es ist jetzt schon klar, das es zu zig Milliarden Franken Steuerausfällen kommt. Das Gesetzt ist so ausgelegt, das die Ausländischen Firmen nicht wesentlich mehr Steuern zahlen müssen, damit sie nicht davon laufen. Aber um OECD konform zu sein werden in Zukunft alle Firmen gleich bestreut. Mit so einem Komplizierten Schlüssel, das im Moment kein vernünftiger Experte sich zum Fenster hinauslehnt und irgend eine Zahl zu den Steuerausfällen nennt. Durch die Gleichstellung wird faktisch aber die Steuern der Schweizer Firmen gesenkt. Was logischerweise zu Steuerausfällen führt. Die Einzigen die sich zu den Ausfällen gemeldet haben, sind diverse Gemeinden und Kantone, die gemerkt haben, dass bei gewissen Firmen die bei Ihnen versteuern, mit hohen Steuerausfällen zu rechnen ist. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass sie dann den Steuerfuss anheben müssen, weil sparen alleine nicht reicht. Das Ganze gleicht im Moment einem Lotteriespiel. Heute wohne ich vielleicht noch in einer steuergünstigen Gemeinde oder Kanton. Nach Annahme des Gesetzes kann es gesehen, das die Gemeine oder die Staatsteuern(Kanton) angehoben werden, oder beides zusammen. Und dann kann es sein, dass ich in der Nachbargemeinde auf einmal weniger Steuern zahlen würde.
Das das ganze eine Verarschung der Bevölkerung ist, sieht man auch daran, dass der Bund mit der Unternehmenssteuerreform 2 über 1Milliarde weniger Steuern eingenommen hat als am Anfang berechnet.
13/14 Engelberg 5, Whistler 13, Sörenberg 1, Adelboden 1, Rüeschegg-Eywald 0.5, Grindelwald 1, Portes du Soleil 1, Belalp 1, Hoch-Oetz 1, Obergurgel-Hochgurgl 6
14/15 St. Anton a. A. 3, Ischgl 1, Zürs 0.5, Sörenberg 1, Grindelwald 1, Port du Soleil 1, Alta Badia 6, Gröden 2, Araba 1, Sella Ronda 2, Kronplatz 1, Cortina d'Ampezzo 1, Pizol 1
15/16 Flumserberg 1, Sörenberg 0.5, Fieberbrunn 4, Kitzbühl 1, Skiwelt 1, St. Johann in Tirol 0,5 , Adelboden 1 ; Engelberg 1 , Port du Soleil 1, Grindelwald 1.
16/17 Ischgl 7; Sörenberg 1; Gröden 1, Sella Roda 3, AB + Araba 4, nur Alta Badia 3, Val die Fasa 2, 3 Zinnen
17/18 Adelboden 1. Grindelwald 1, Sörenberg 0,5, Sölden 1, Obergurgl 4,5
18/19 Arzt hat gemeint, ich soll auf die Saison verzichten, wegen der Diskushernie.
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NeusserGletscher
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

Fab hat geschrieben:Das haben bestimmt die Kapitalistenknechte von.....ooops, das war ja ein Gesetz von RotGrün ;D unter Schröder!
Genau. Rot-Grün hat einiges in der Richtung verbrochen, was sich eine CDU-geführte Regierung nie getraut hätte. Damals hat man der Bevölkerung die Steuergeschenke an Reiche und Konzerne in etwa so verkauft, dass diese zu Investitionen motiviert werden und die daraus sprudelnden Steuereinnahmen die Verluste mehr als ausgleichen. Hat leider nicht geklappt, daher hat man sich ganu schnell auf eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte und viele andere Maßnahmen geeinigt, die vor allem zu Lasten der Mittelschicht gingen. Das zieht sich bis heute durch. Vollmundig verkündet man die Minderung der kalten Progression für dieses Jahr. Schaut man genau hin dann stellt man fest, dass der Grundfreibetrag um 2% angehoben wird, die übrigen (für die Mittekschicht relevanten) Eckwerte aber nur um 0,7%. Dafür werden die Beitragsbemessungsgrenzen um 2,4 bis 2,6% angehoben. Dies trifft wieder voll diejenigen, die zwischen 50 und 100 k€ verdienen.
Wombat hat geschrieben: Nach Annahme des Gesetzes kann es gesehen, das die Gemeine oder die Staatsteuern(Kanton) angehoben werden, oder beides zusammen. Und dann kann es sein, dass ich in der Nachbargemeinde auf einmal weniger Steuern zahlen würde. Das das ganze eine Verarschung der Bevölkerung ist, sieht man auch daran, dass der Bund mit der Unternehmenssteuerreform 2 über 1Milliarde weniger Steuern eingenommen hat als am Anfang berechnet.
Ich habe schon oft festgestellt, dass in der Schweiz der ganze Blödsinn mit einer Verzögerung von einigen Jahrehnten Einzug hält. Die Schweizer müssen nur nach Deutschland schauen, wohin die Reise geht. Konzerne zahlen überhaupt keine Steuern, dafür tragen Mittelstand und Mittelschicht die Hauptlast.

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