Nachdem wir am Sonntag in Hochoetz und im Kühtai Skifahren waren, standen nun fünf Tage Paznaun auf dem Programm. Anschließend ließen wir die Skiwoche mit zwei Tagen Davos ausklingen.
Für mich persönlich war es der erste Besuch im Paznaun und ich war schon gespannt in Ischgl auch endlich mal Ski zu fahren. Ischgl hat ja nicht nur als Apres Ski Metropole einen Namen sondern verspricht auch viele moderne Anlagen und über 240 Pistenkilometer. Um etwas Abwechslung in die Woche zu bringen fuhren wir am Mittwochvormittag in Galtür Ski und am Freitag den ganzen Tag in Kappl. Die ganze Woche war geprägt von extrem kalten Temperaturen. Am Montag hatte es auf dem Palinkopf -28°C und das Skifahren war in den ersten Stunden immer eine große Herausforderung. Im Laufe der Tage wurde es dann immer ein Stückchen wärmer. Vom Andrang her war in Ischgl einiges los, man hatte jedoch nie Wartezeiten. Einzig an der Silvrettabahn mussten wir am Donnerstag länger warten, da wir am Mittwochabend zu lange im Kuhstall waren und erst um 10 Uhr an der Bahn waren

Nachfolgend werde ich zu jedem Tag einen kleinen Bilderbericht anfertigen.
Eine Zusammenfassung meiner Eindrücke von Ischgl möchte ich jedoch gleich geben. Auffällig ist zunächst einmal in Ischgl, wie durchgeplant alles ist. Das beginnt im Ort mit einem riesigen Parkhaus, geht weiter mit den drei gewaltigen Zubringerbahnen und wird abgerundet durch ein hochmodernes Liftsystem, welches fast nur beschneibare Pisten bedient. Die Idalp als Hotspot des Skigebiets war uns immer zu überlaufen, weshalb wir nur einmal die Lifte abgefahren sind, um es halt auch gesehen zu haben. Tendenziell habe ich das Gefühl, dass die Schweizer Seite die Pistenpflege etwas besser beherrscht. Jedoch ist das Jammern auf hohem Niveau, auch in Ischgl kann man unglaublich gut präparierte Pisten vorfinden.
Persönlich hatte ich vier Lieblingsbahnen während des Aufenthalts. Zum einen die Lange Wand Bahn C5, welche als Sesselbahn in kürzester Zeit über 600 Höhenmeter überwindet und dazu lauter knackig steile schwarze Abfahrten bedient. Ebenso genial empfand ich die Höllspitzbahn, welche zwei tolle schwarze Abfahrten bedient. Vorteil ist hier auch, dass wenn die Kollegen schon in der Paznauner Thaya ihr Weizen zischen, man nicht allzu weit weg ist

Ein Highlight ist es sicherlich in Ischgl vom Palinkopf aus nach Samnaun abzufahren. Die Abfahrt ist landschaftlich extrem schön und hat auch skifahrerisch einige tolle Passagen. Unten raus ist es dann leider ein sehr langer Ziehweg. Samnaun als Ort empfand ich als sehr schön. Liegt irgendwie einen ticken schöner als Ischgl. Das liegt für mich vor allem am Val Maisas, welches etwas mehr "Luft" dem ganzen Ort verschafft. Außerdem wirkt der Ort irgendwie uriger.
Der Apres Ski beginnt im Skigebiet vor allem an der Paznauner Thaya, bzw. dort waren wir drei Mal. Die Location ist sehr cool und es ist recht entspannt dort oben. Nachteil war allerdings, dass man schon um 16 Uhr abfahren muss. Das kann ich aber anhand des langen Ziehwegs bei der 37 nachvollziehen. Wenn man einmal in der Thaya war, kennt man auf jeden Fall auch die Playlist für den nächsten Tag. Unten im Ort waren wir nur im Kuhstall, dort aber drei Mal. Auch hier ist es eigentlich sehr entspannt von den Leuten her finde ich. Da wir außerhalb gewohnt haben, mussten wir mit unseren Skischuhen ja sowieso vor 8 Uhr loswandern. In der Straße vorm Kuhstall stand auch schon die Polizei bereit um "abzukassieren".
Den Sinn der Erschließung des Piz Val Gronda habe ich vor Ort nicht genau verstanden. Wir sind die Bahn, welche auf jeden Fall eine tolle Bahn ist, nur einmal gefahren. Freeriden konnte man dort nicht mehr, der Schnee hat gerade gereicht, dass die Leute die 42 als Route befahren können. Diese ist landschaftlich reizvoll, das war's aber auch schon finde ich. Bei viel Neuschnee ist das da oben wahrscheinlich besser, jedoch kann ich diese teure Neuerschließung nicht genau nachvollziehen. Kann mir auch schlecht vorstellen, dass die Bahn genügend ausgelastet ist als Kostenstelle. Die wird sicherlich quersubventioniert im Skigebiet, wenn man das mal genau berechnen würde.
Insgesamt hat es mir super viel Spaß gemacht in Ischgl Ski zu fahren. Als Pistenfahrer kommt man extrem auf seine Kosten. Abseits gab es am Montag noch einiges, jedoch dann im Verlauf der Woche immer weniger zu fahren. Ich kann jedem nur empfehlen zur Zwischensaison nach Ischgl zu fahren. Das Skigebiet kommt auf jeden Fall auf meine Topliste, jedoch gibt es für mich noch ein paar Skigebiete, die mir persönlich in dieser Größenordnung bzw. noch größer besser gefallen. Zu nennen wäre hier 3V, Espace Killy, Paradiski, Zermatt, Sella Ronda.
Ein Tipp noch zum Schluss. Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, sollte man vor 15:30 die 1 ins Tal fahren. Um 16 Uhr ist da absolutes Chaos und die Piste ist so überfüllt, dass es teilweise schon gefährlich eng wird.
Übersicht über die Tage:
16.01.2017 - Ischgl - 11156 Hm / 55,1 km Piste
17.01.2017 - Ischgl - 12759 Hm / 62,1 km Piste
18.01.2017 - Galtür - Vormittag - 5471 Hm / 27,0 km Piste
18.01.2017 - Ischgl - Nachmittag - 5978 Hm / 31,4 km Piste
19.01.2017 - Ischgl - 13652 Hm / 66,9 km Piste
20.01.2017 - Kappl - 11123 Hm / 52,9 km Piste
Pistenplan Ischgl
GPS Track Ischgl
16.01.2017 - Ischgl
Am Montag ging es zum ersten Mal ins Skigebiet von Ischgl. Der Tag war wechselhaft bewölkt und die Temperatur im Gebiet deutlich unter -20°C. Das führte auch dazu, dass am Nachmittag unsere Weizen in der Paznauner Thaya eingefroren sind. Weitere Details befinden sich wie immer in den Bildunterschriften.
Bilder:
1. Los ging es am Morgen mit der Silvrettabahn. Um kurz vor 9 Uhr gibt es noch kein Andrang und man kann direkt in das FBM einsteigen.
2. Blick auf die Idalp am Morgen.
3. Mit der Idjochbahn geht es in Richtung Schweiz. Es ist unglaublich kalt. Das Thermometer zeigte -28°C am Palinkopf.
4. Blick auf die Viderjochbahn 2, die Kälte kann man sehr gut sehen anhand der Sonne.
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6. Noch macht mir die Kälte nichts aus, auf dem Weg zur Alp Bella wird uns aber so kalt, dass wir dort erstmal einen heißen Kaffee trinken

7. Unten an der Alp Trida laufen noch einige Kanonen.
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9. Die 66 macht richtig Spaß, auch wenn es nun so kalt wurde, dass wir gleich den besagten Kaffee einnehmen werden.
10. Blick in Richtung Grivaleabahn. Leider war es in dieser zu kalt um sie mehr als einmal heute zu fahren.
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12. AN der Grivaleabahn.
13. Weiter geht es in Richtung Sonne und Windstille mit Hilfe der Viderjochbahn 1.
14. An der Greitspitze ist es zum Glück nicht so windig.
15. Der Greitspitzlift sieht wie verlassen aus, sodass wir ihn aus "Mitleid" einmal gefahren sind

16. Die 72 macht viel Spaß, jedoch stört der Ziehweg ein wenig auf der 64.
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18. Die 70a ist offiziell noch zu, kann man aber als Offpistenvariante super fahren.
19. Blick von der Greitspitze in Richtung Pardatschgrad.
20. Die Nachtweidebahn.
21. Blick ins Fimbatal.
22. Die Talabfahrt war in einem tollen Zustand am Mittag und man konnte die Abfahrt so gut wie alleine fahren.
23. Los war ja wie gesagt nicht viel auf der Talabfahrt.
24. Mit der Pardatschgratbahn geht es wieder nach oben.
25. Die Gipfelstation gefällt mir auch sehr vom Design her.
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28. Auf der 7 war die Sicht doch etwas "stumpf".
29. Die Pardatschgratbahn ist einfach eine gewaltige Anlage. Meine vierte 3S nach der Olympique in Val d'Isere, der Gaislachkoglbahn in Sölden und der Peak 2 Peak in Whistler.
30. An der Paznauner Thaya muss man das Weizen schnell trinken, das beginnt doch schon sehr schnell einzufrieren. Rund 1/4 Schwund war sicherlich dabei

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32. Den Schwarzwasserlift habe ich rechts liegen lassen und bin mit Skatingschritten weitergefahren. Das war wahnsinnig anstrenged
