Seit 2003 verbringen meine Frau und ich jedes Jahr mindestens einen Schiurlaub in den Dolomiten. 2008 waren wir erstmals in Pera di Fassa auf Urlaub. Die dortige Ferienwohnung gefällt uns so gut, dass wir in ihr nun schon das sechste Mal unseren Winterurlaub verbringen. Im kommenden Juli werden wir sie auch wieder besuchen, und zwar zum dritten Mal im Sommer.
Während die Vorfreude auf den Urlaub in den letzten Jahren sehr groß war, war sie diesmal gedämpft. In meinen Heimatschigebieten am Alpenostrand hatten wir den ganzen Jänner Traumbedingungen bei herrlichstem Naturschnee, während zeitgleich in den Dolomiten Kunstschneebänder in grüner Landschaft waren.
Am Anreisetag (4. 2. 2017) machten wir auf der Waidringer Steinplatte Zwischenstation. Dort hatte der Regen der vergangenen Tage die Pisten pickelhart bis eisig gemacht. Der Schitag war der schlechteste der bisherigen Saison. Was würde uns nun in den Dolomiten erwarten? Konkret erwarteten uns noch bei der Anreise wenige Zentimeter Neuschnee am Karerpass. Die reichten bereits für ein kleines Verkehrschaos. (Busfahrer montierten mitten auf der Fahrbahn Schneeketten auf ihre Fahrzuge, dass kein Vorbeikommen möglich war…) Und zu unserer Freude war auch unten im Fassatal keine Rede mehr von grüner Landschaft. Der Neuschnee hatte die Dolomiten in ein weißes Kleid gehüllt.
Nach der Erfahrung auf der Steinplatte wollten wir den ersten Dolomitenschitag möglichst oberhalb der 1800m-Marke verbringen. Da für den Nachmittag Schlechtwetter angesagt war, wollten wir auch in einen gut besuchten Teil der Dolomiten. Wir wollten nicht bei Nebel und Schneefall oberhalb der Baumgrenze einsam im Nichts stehen und die nächste Pistenbegrenzungsstange suchen. (Das hatten wir vor einigen Jahren auf der Alpe Lusia. Da wären wir froh über andere Schifahrer gewesen, denen wir folgen hätten können.)
Daher entschieden wir uns für einen Besuch an der Sella. Es muss wetterbedingt ja nicht die Ronda sein. Der Bereich Fassatal Gröden reicht völlig aus.
So wie in den Urlauben davor wählten wir Campitello als Ausgangspunkt für einen Schitag an der Sella. Heuer kostete uns das Parken dort fünf Euro. Bisher war der Parkplatz gratis. Aber gut; Wer sich einen 7-Tage-Schipass um 304 Euro leistet, kann auch Parkgebühr zahlen. (Das nächste Mal fahre weiter zum Lupo Bianco, dort ist der Parkplatz noch immer gratis, oder ich steige gleich in Pozza ein)
Lift- und Pistenstatus: Dort wo wir unterwegs waren, waren alle Lifte geöffnet. Es waren auch fast alle Pisten geöffnet. Zwei geschlossene Pisten sind mir aufgefallen:
Talstation Sole nach Plan Gralba.
Bergstationen Gran Paradiso/Cita de Sassi zum Piz Seteur
Wartezeiten waren extrem gering. (Grundsätzlich unter einer Minute, bei PBs nächste Gondel. Nur morgens in Campitello 2 Gondeln)
Pistenzustand: Die Dolomiten haben mich nicht enttäuscht. Dank des Neuschnees waren viele Pisten griffig pulvrig. An steileren oder stark frequentierten Stellen kam ein sehr harter Kunstschnee-Panzer durch.
Wetter: Bei -7 bis -2°C war es am Morgen sonnig. Im Tagesverlauf zog es zu, am Nachmittag setzte kräftiger Schneefall ein. An exponierten Stellen war es leicht windig.
Zu den Bildern:
Gleich am Morgen erfreuen wir uns bei der Bergstation Col Rodella an den verschneiten Bergen. Sella.
Langkofel.
Schigebiet Belvedere.
Die erste Abfahrt war traumhaft.
Bei der Sesselbahn Norei – 5 Dita.
Kabinenbahn Pradel Rodella mit neuen Gondeln.
Bei der 4KSB Sole Piz Seteur.
Der Schlepplift Pudra gehörte uns ganz alleine.
Die nächsten Bilder sind alle beim Schlepplift Pudra entstanden: Ciampinoi.
Piz Sella.
Langkofel.
Seceda.
Privatpiste Pudra.
Bergfahrt am Senoner Plan Gralba.
Bei den Comici-Liften, Blick zur Sella.
Dann lernten wir die 8KSB Gran Paradiso kennen. Bergfahrt.
Blick von Oben Richtung Tal.
Von der neuen KSB-Bergstation zur alten Schlepplift-Bergstation kommt man über diesen Hang, der meiner Meinung nach unterdimensioniert ist. Verbesserung erwünscht.
Bergfahrt mit der 4KSB Sotsasslong.
Auf der Piste findet man Sponge-Bob.
Beim Sole-Piz Seteur hat man dieses Schneedepot untertunnelt.
Piz Seteur am Nachmittag bei starkem Schneefall.
Durch die steinerne Stadt geht es bei diesem Neuschnee nicht besonders schnell.
Wir haben an diesem Tag nur diesen kleinen Abschnitt an der Sella besucht. Meine Frau wollte nicht auf anspruchsvolleres Terrain (Ciampinoi), und auch ich kann Spass haben, wenn ich fünf Mal die gleiche Piste fahre und nicht nach jeder Abfahrt zu einem anderen Lift komme. Abgesehen davon waren wir im Vorjahr in Alta Badia, wo ich ausführlich zwischen Wolkenstein und Pordoijoch unterwegs war. Es muss nicht jedes Jahr alles an der Sella besucht werden.