Am Freitag herrschte starker Wind - oberhalb Felskinn und Spielboden war anfangs alles zu, bis kurz vor dem Mittag auch Plattjen. Die Temperaturen waren oben nicht gerade sibirisch, aber kalt - unten dagegen herrschte Frühling pur (und es war windstill). Der Anfängerhügel war denn auch seltsamerweise das Highlight des Tages, denn der frische Pulverschnee war oben noch zu weich und bildete schnell Haufen; unten dagegen hatte es bis gegen 2200m rein geregnet, und vielerorts war es beinhart. Am "Idiotenhügel" dagegen konnte man wunderbar durch den Sulz carven - bei wenig Leuten.
Im Tagesverlauf ging dann immer mehr auf, und so konnte ich bis Längfluh rauf, da war dann allerdings Schluss, und die Powderhaufen zwischen harter Unterlage auf überfüllten, steilen Pisten bis runter erfüllten meine Knie nicht gerade mit Wonne. Wichtige Beschäftigungsanlagen wie Egginer oder die 6KSB Morenia blieben ganztags zu.
Heute Samstag dagegen war alles offen - bei milden Temperaturen bis ganz oben. Der Schnee konnte sich über Nacht etwas setzen und härten, gerade ganz am Anfang war's drum super zum fahren. Schnell bildeten sich dann aber wieder die Pulverschneehaufen, vor allem auf dem Gletscher. Aber die drei Abfahrten Egginer ganz zum Start entschädigten für vieles! Hier war ich zum ersten Mal im Leben - und diese Anlage ist für mich eine der imposantesten im Gebiet: Die schroffen, rötlichen, steilen Felswände sind der Hammer. Die Reste des Skiliftes Hinterallalin, die verrosteten, zerklüfteten Egginerflanken... gleich daneben weiter unten auf der anderen Talseite die obersten Teile des Almageller Gebietes... genial.
Ebenso faszinierend: Die Sicht vom Mittelalallin bis weit nach Italien hinein. Tipp: Schöne Nachtbilder mit der beleuchteten Poebene/Milano hier. Laut Peakfinder befindet sich der am weitesten entfernte von da oben sichtbare Ort gleich bei Bologna... very impressive.
Auf der anderen Seite sind der Blick von der Längfluh nach Morenia sowie eine Fahrt auf dem Feechatz-Schlepper etwas ganz Besonderes für Gletscher-Enthusiasten. Der Feegletscher hält derart viele Eisformationen bereit, man kommt aus dem Staunen kaum heraus.
Insgesamt hatte es etwas gar viel Volk auf der Piste, aber hey, was erwartet man mitten in der Hochsaison und dann noch an einem Samstag. Das nächste Mal dann an Off-Peak-Wochentagen.
Gegen 15 Uhr zog es ein wenig zu, trotzdem war das ein wunderbarer Skitag in einem Gebiet, für das ich insgesamt trotz der nun überwundenen Schattenlochität irgendwie nach wie vor nicht immens warm werde, in das mich die Naturschönheiten aber sicher noch 1-2mal diesen Frühling zurücklotsen werden.
Alle Bilder in diesem Album, hier das Best Of: