In meinem Südtirol-Reiseführer stand noch was von einer stillgelegten Sesselbahn Tarscher Alm, was natürlich gleich das Interesse weckte, dorthin einen Abstecher zu unternehmen. Zuvor stellte sich aber heraus, dass man jene steile, lange Zubringer-DSB wieder zum Leben erweckt hatte. Oben waren in der Wanderkarte noch zwei Schlepper und eine 2. Sesselbahnsektion eingezeichnet, über deren weiteres Schicksal ich nichts in Erfahrung bringen konnte.
Der strahelnd schöne Herbsttag an jenem Sonntag, dem 16.10.2016 trieb mich dann früh aus meinem Urlaubsdomizil oberhalb von Meran...
Endlich hatte ich es geschafft, zur DSB zu finden – vor lauter Enthusiasmus vergaß ich das übliche Trassenbild von der Talstation aus und holte es erst bei der Rückkehr nach.
Zuvor hatte mich das bescheuerte Navi bei der Anreise in irgendwelche Obstplantagen geführt, aber ich fand dennoch den Weg nach Latsch und weiter nach Tarsch, wo es über enge Kurven recht weit den Berg hinauf geht, ehe man in einem Seitental die DSB erreicht. Es war ziemlich kalt hier oben im Schatten des anbrechenden Herbsttages und ich war froh, noch Mütze und Skijacke mitgenommen zu haben.
Blick zurück – langsam ratterte der Sessel die steile Waldschneise hinauf, während die Südhänge auf der gegenüberliegenden Talseite das goldene Oktoberlicht reflektierten – ein perfekter Wandertag einfach...
Um diese Zeit kurz nach Lifteröffnung war noch kaum was los und weit und breit keine anderen Fahrgäste zu sehen oder zu hören. Hier im oberen Teil jener wahnsinnig steilen, 1,6 km langen DSB aus dem Hause DM und dem Jahr 1978 begann das Frösteln und die Sehnsucht auf Erreichen der Sonnenzone weiter oben.
Das erste Steilstück war nun fast geschafft...lt. einem späteren Schwatz mit dem sehr netten Liftler an der Talstation wäre die Streckenführung das maximal Machbare in Sachen Steilheit.
Der nächste Abschnitt – die Sonne kam bereits über die Bergkante drüber und ich freute mich so was von drauf...
Oben nach der Kuppe sollte dann schon der letzte Abschnitt über die Almwiesen hin zur Bergstation kommen...
Nochmal einen Blick nach rechts über das Tal hinweg durch das die Straße vom Reschenpass runter weiter nach Meran verläuft.
Am Gegenhang befindet sich eine Pendelbahn, wie es doch recht viele hier in der Gegend gibt. Erst am Vortag war ich in Vöran mit einer recht interessanten Anlage gefahren.
Nach Austritt aus dem Wald schwebt man über einen Übungslift, der wie die anderen beiden weiteren Aufstiegsanlagen hier oben stillgelegt wurde.
Blick nach recht zur Talstation.
Blick nach links zur Bergstation.
Anflug auf die Bergstation der DSB Tarscher Alm...
Ein Stück weiter rechts unterhalb der Bergstation liegt die baugleiche Talstation der stillgelegten 2. Sektion...
Schon recht zugewachsen...
Blick nach unten zur Talstation, die ich später aufsuchte.
Weiter hinten sieht man noch die Stütze eines etwas längeren, auch leider stillgelegten Schlepplifts. Aber ich war froh, wenigstens diese steile DSB vom Tal herauf als zum Leben wiedererweckte Leiche gewissermaßen noch erwischt zu haben.
Es war recht kalt hier oben, der Boden noch bedeckt mit Raureif, aber so ein Herbsttag mit seiner klaren Luft und dem besonderen Licht ist halt schon was Feines und weitaus besser als alles zwischen Mai und August...
Keine Ahnung, wie die oberen Lifte hießen, wie lang sie sind bzw. waren...sicherlich findet sich im Netz irgendwo noch was.
Bei meinem Aufstieg lief ich völlig allein über die Wiesen – unmittelbar vor dem Berggasthaus beim Sessellift hatte ich noch ein Pärchen überholt, die eher einen gemütlichen Schritt pflegten.
Von den Ausblicken allein hat sich ein Skitag da oben bestimmt schon gelohnt, aber wegen dem überschaubaren Angebot sind die Touristen lieber woanders hin.
Von da unten kam der Schlepper durch den Wald hinauf. Ich lief erst noch weiter zur Bergstation der 2. Sektion, ehe ich hier dann noch hinunterstapfte.
Auch ohne den Liftefimmel wäre das eine super Tour gewesen – der Wechsel zwischen warmen Sonnenabschnitten und Winter im Schattenbereich gefiehl mir – dazu kein Mensch sonst zu sehen...
Hier lag noch Schnee..
Fürs Skifahren hätte es noch nicht gereicht...
Weiter oben auf der ehemaligen Abfahrtspiste...links ging es dann noch einen Steilhang hinauf, ehe eine Art Plateau erreicht ist, wo auch die DSB-Bergstation steht.
Oktoberstimmung im ehemaligen Skigebiet...
Endlich hatte ich den Steilhang geschafft und schritt gleich zur Umlenkung weiter...
Ein phänomenaler Ausblick...da hätte mich vor allem eine Talfahrt mit der oberen DSB interessiert.
Blick Richtung Osten...
Zoom ins Tal...
Stillgelegt...
Im Liftlerhäusl ist nichts mehr los...
Weiter oben war schon Winter...
Zoom zur Seilbahn auf der anderen Talseite...
Es war sehr angenehm da oben in der Sonne mit dem 1A Rundblick, aber irgendwann stieg ich wieder hinab, um noch die Trasse des längeren Schleppers zu erkunden. Mittlerweile war auf den Bergwiesen auch mehr los und ein paar andere Wanderer kamen den Berg hinauf.
Die Sonne stand genau über der Schleppspur...
Unten angekommen...
Bei der Stütze ganz oben war ich noch in der Früh gestanden und hatte nach unten gezoomt
Zischen Talstation der oberen DSB und des Schleppers liegt dieser recht kurze Hang – durch den Lift wurde dadurch kaum mehr Piste erschlossen.
Da begann der obere Sessellift...
Die Trasse...
Die Liftkreuzung aus der Ferne...
Ich freute mich nun auf einen gemütlichen Schwebeflug zurück ins Tal...
Hier wird es dann recht steil...
Zoom zur Talstation...
Hier sieht man – vom Einstieg aus gesehen – ganz gut, wie steil die DSB raufzieht...war schon interessant, sie mal zu fahren und das Besichtigen der stillgelegten Lifte sowieso.