In Livigno waren wir zuvor noch nie - und dort werden wir wahrscheinlich auch nicht mehr so bald wieder hinfahren.
Das sind harte Worte zur Einleitung. Aber bitte versteht mich nicht falsch. Es war keinesfalls alles so schlecht und ich will auch hier Livigno nicht zu unrecht schlecht machen. Wir hatten einen wirklich schönen Kurzurlaub. Das Problem war nur: Es war einfach nicht so überragend wie erwartet. Deshalb rechtfertigt es einfach für uns die lange Anfahrt nicht (6h vs. 4,5h ins Tiroler Oberland).
Insgesamt erhält der Urlaub:
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So, nach dem vorweggenommenen Fazit will ich natürlich auch erklären wie es dazu kam. Also zurück zum Anfang unseres Livigno-Aufenthalts. Der erste Eindruck war sehr vielversprechend. Livigno ist ein unglaublich schöner Ort. Italienischer Flair in den Alpen trifft es denke ich sehr gut. Bei der Durchfahrt waren wir jedenfalls begeistert. Ach ja, wer sind wir: Da wären meine Eltern und Schwester, eine befreundete Familie und die zwei Skifreaks - meine Freundin und ich.
Wir haben nicht im Ort selber gewohnt, sondern ca. 70hm weiter oben am Berg. Das war unsere Aussicht.
Am Anreisetag starteten wir mit einem gemütlichen Spaziergang von unserem Chalet aus in Richtung Mottolino-Gebiet. Mit dabei natürlich unsere Elka.
Zoom zu den Präparierungsarbeiten an der breiten Skydancer-Piste. Hier hatte man schon erkennen können, dass die Piste tagsüber ziemlich zerfahren wurde.
Blick auf unser Heim über die Ostertage. Dieses unscheinbar wirkende Chalet ist eine echte Empfehlung. Gemütlich urig-modern eingerichtet mit allem was das Herz begehrt. Der Preis ist dabei echt erschwinglich.
TAG 1: 14.04.2017 - Carosello-Tagliede
Es war unser erster Skitag nach einer unglaublich genialen Frühjahrswoche in SFL (http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... 46&t=57545). An diese Woche kam er nicht ganz ran, da einfach deutlich mehr los war als in SFL. Dennoch gibt es auf der Carosello-Tagliede-Seite von Livigno schöne Abfahrten und auch die Skigebietsgröße fanden wir für einen Tag ok. Das Positive war, dass die Pisten bereits früh morgens auffirnten. Der Andrang war plötzlich zwischen 10:00 und 12:00 unerwartet viel. Danach war es wie ausgestorben.
Blick nach dem Aufstehen zu den Tagliede-Abfahrten. Es gibt schlechtere Aussichten.
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Wir fuhren mit dem Auto zur Cassana-Bahn (ca. 50 Parkplätze dort; man sollte früh dran sein). Nach der ersten Bergfahrt befinden wir uns bereits an der Bergstation der 6 KSB/B Botarel.
Seitenblick auf die Mottolino-Seite.
Laufende Beschneiung im Tagliede Talbereich. Auf der einen Seite positiv, auf der anderen negativ: Es ist zwar wirklich lobenswert, dass wir noch eine Talabfahrt hatten und das Skigebiet sichtlich bemüht ist, den Gästen ein gutes Angebot zu bieten. Die Kehrseite davon war allerdings, dass gerade diese Abfahrten nach 11:00 kein Spaß mehr waren, da der Schnee extremst bremsig war.
Flache Piste an der Valandrea Vetta.
Dito. Kurz vor der Bergstation.
Blick zu den Bergstationen Blesaccia 2 und Fontane Vetta (Skydancer).
Seitenblick über die Fontane Piste.
Das erste wirkliche Highlight war - wie erwartet - die breite Piste am Skydancer.
Verbindungspiste zur Blesaccia 2. Dort war es schneemäßig nochmal viel angenehmer zu fahren. Kurz: Ein Traum. Die wären wir sicher noch 5x mal gefahren, wenn die Bahn dann nicht wegen eines technischen Defekts 2h gesperrt worden wäre.
Die besagte Traum-Abfahrt am Blesaccia 2 war in der Früh wirklich ein Traum, weil sie gerade auffirnte.
Der Schnee wurde aber im unteren Teil schon ziemlich knapp. Die Piste war auch bereits ziemlich schmal.
Rückblick aus der alten Poma-Bahn, die dann streikte.
Seitenblick nach Osten.
Gleiche Ansicht gezoomt.
Auf der Diagonale, die einen von der Blesaccia 2 zur Federia bringt.
Die Südabfahrt, die von der 6KSB/B Federia erschlossen wird, war vormittags klasse zu fahren (trotz der vielen Leute).
Im unteren Bereich war es aber nur noch ein Schneeband.
Seitenblick nach Westen.
Wir zogen die Abfahrt bis Carosello Tal durch. Hier war es noch super zu fahren (vom aperen Schlusshang abgesehen).
Hier der Schlusshang - besser Tragödienhang. Die meisten Leute sind damit gar nicht zurechtgekommen.
Eine abenteuerliche Gondelfahrt mit der 6EUB Carosello (quietschend und knacksend) später ist dieses Bild kurz unterhalb deren Bergstation entstanden.
Die Abfahrt im weiteren Verlauf (noch) super zu fahren.
Seitenblick ins grüne Hochtal.
Auch ein fixgeklemmter 3er (Blesaccia 1) muss mal gefahren werden - zumindest dann wenn eigentlich keine andere Option hat.
Blick hoch zur Blesaccia 2, die nach 2-stündigem Ausfall endlich wieder den Betrieb aufgenommen hat. Ohne ihr gibt es keine Rückverbindung zur Tagliede Seite.
Danach standen die Talabfahrten im Tagliede-Bereich auf dem Programm. Das Urteil fällt gemischt aus: Es gibt geniale Abschnitte, vor allem die Steilhänge im oberen Bereich, denn da gibt es noch genug Varianten. Danach laufen alle Abfahrten auf einem schmalen Stück zusammen, das leider immer viel zu früh zerfahren war. Ab Mittelstationshöhe war die Cassana-Abfahrt die beste, da hier kein Papp-Kunstschnee lag und die wenigsten Leute hier waren.
Bilder von eben beschriebenen Talabfahrtsvarianten im oberen Bereich.
An der Tagliede-Talstation.
Schneesituation am 13.04. am Schlussstück der Talabfahrten.
Kontraste.
Nachmittags stand dann der Federia-Bereich an, weil der nun auch weich war (am Vormittag nur eine einzige Eisfläche). Hier war es echt noch traumhaft
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Fotografiert von deren Bergstationsbereich nach Süden.
Rückfahrt zur Blesaccia 2 spät nachmittags - puh sehr tiefe Sulzbuckel. Das macht weniger Spaß. Genau an dieser Bahn hat dieses Skigebiet eine ziemliche Schwachstelle. Alle Leute müssen hier durch und das über 2 relativ steile Pisten. Erschwerend kam natürlich hinzu, dass die Pisten schneelagenbedingt schmaler als sonst waren (zumindest konnte man das erahnen).
TAG 2: 15.04.2017 - Mottolino
Nachdem der Tag gestern an der Carosello-Tagliede-Seite schon nicht schlecht war, wollten wir heute die Mottolino-Seite probefahren. Fazit: Gefiel uns besser als gestern, weil vor allem der Nachmittag überall klasse zu fahren war. Nur der Vormittag war mit 11 Wiederholungsfahrten auf der süd-östlich exponierten Trepalle-Abfahrt etwas eintönig aus. Aber auch auf dieser Seite waren sehr viele andere Skifahrer zugegen. Warten mussten wir zwar nirgends explizit. Aber auf der Piste war es teilweise schon eng.
Der Parkplatz hier bietet ausreichend Plätze. Wir sind bereits bei der Bergfahrt mit der Mottolino-Stehgondel.
Seitenblick zur roten Talabfahrt.
Die einzige Piste in diesem Gebietsteil, welche bereits früh morgens aufweicht ist die Abfahrt zur 4 KSB/B Trepalle. Dort haben wir viele Wiederholungsfahrten eingelegt. Zum Glück macht die Piste auch wirklich Spaß.
4 KSB/B Trepalle
Ein Bagger und ein Pistenbully arbeiteten rund um die Uhr an einer Mega-Schanze.
Ein Abstecher zur Monte Sponda-Bahn auf die Nordseite entpuppte sich als Fehlentscheidung. Auch um 10:30 noch alles bockhart.
Deshalb wagten wir uns mal an die Talabfahrten.
Die blaue war super. Das ist eine wirklich schöne Außenrumabfahrt. Trotz des geringen Gefälles eine meiner Lieblingspisten in Livigno.
Die rote Talvariante im unteren Bereich. Die Schneeauflage war zwar dünn, aber reichte dennoch locker aus.
Zoom hoch zur 4 KSB/B Monte Sponda, wo es nach einigen Talabfahrten gegen Mittag endlich auf auffirnte.
Bereits in der Bahn mit sehr breiter Abfahrt.
Das wirkliche Highlight auf der Mottolino-Seite war für uns aber die Talabfahrt zur 4 KSB/B Teola. Weich, leer, kuppiert, gut steil - was will man mehr?
Respekt! Diese einbeinige Person kam den Hang stilistisch super hinunter.
![top :top:](./images/smilies/top.gif)
Es gibt ziemlich viele Varianten hier. Das ist sehr positiv und finde ich deutlich besser als auf der Gegenseite.
Weiter ging es mit ein paar Fahrten an der 6 KSB/B Monte Neve, mit der man den höchsten Punkt dieses Skigebiets erreicht.
Die rechte Abfahrtsvariante ist anscheinend nicht beschneibar und damit nicht mehr geöffnet.
Die geöffnete Piste war oben noch pulvrig, aber ziemlich glatt.
Zwischendurch zwei Zooms zur Carosello-Tagliede-Seite. Mittlerweile war es zugezogen bei noch gut vorhandener Bodensicht.
Seitenblick zum Talschluss, wo noch eine Seilbahn projektiert ist. Gibt es hier neue Infos oder ist das Ganze immer noch auf Eis gelegt?
Die Talabfahrt war zum Schluss noch super zu fahren. Das ist halt der Vorteil der Nordseite.
TAG 3: 16.04.2017 - Mottolino, dann Tagliede
Man kann es dem morgendlichen Foto bereits entnehmen. Es ist kälter geworden am Ostersonntag.
Dennoch soll es dort wieder hoch gehen. Wir haben uns erneut für die Mottolino-Seite entschieden - ein dummer Fehler.
![wall :wall:](./images/smilies/wall.gif)
Die Abfahrt nach Trepalle war komplett hart und dann auch noch überfüllt (Klar, heute ist es der breiten Masse nicht zu sulzig hier).
Die "schönste" Piste heute auf dieser Seite: Die Abfahrt an der Monte Neve-Bahn war oben pulvrig und nur unten bockhart.
![Twisted Evil :twisted:](./images/smilies/icon_twisted.gif)
Drüben war's sonnig. Hier sind nur viele Leute auf eisigen Pisten. Ok, fahren wir rüber!
Blick rüber beim Warten auf den Bus. Ja, wir nahmen den Bus, denn um die Uhrzeit hätten wir an der Cassana-Bahn sicher keinen Parkplatz mehr bekommen.
Drüben hat uns dann diese Liftschlange an der 4 KSB/B Valandrea Vetta erwartet. An dieser Stelle hätte ich gute Lust gehabt, den Tag abzubrechen...
... wäre da nicht diese Abfahrt zur Mittelstation gewesen, die wir dann bis zur Mittagspause gefahren sind.
Nach dem Mittagsessen zogen dann einige Graupelschauer durch, was die Konkurrenz anscheinend etwas vertrieb. Jedenfalls hatten wir jetzt Platz um einige geniale Wiederholungsfahrten am Skydancer zu machen.
Ein kurzer Abstecher zur Blesaccia 2. Der Schnee wird schon sehr knapp. Dann mussten auch wir heute früher aufhören, da ja das Formel 1 Rennen in Bahrain anstand.
TAG 4: 17.04.2017 - Carosello-Tagliede
Heute war es nochmal kälter, also überlegten wir erst gar nicht, zum Mottolino zu fahren. Der hier zu sehende Bereich stand auf dem Programm.
Wir parkten wieder an der Cassana-Bahn und mussten bei den ersten Abfahrten feststellen, dass alles auch trotz Sonne noch hart war. Zum Glück gab es noch die Federia-Bahn, zu der wir auf direktem Weg hinfuhren.
Dort war es schön pulvrig griffig. Mit besseren Kanten hätte es zwar noch mehr Spaß gemacht, aber immerhin.
Mir gefällt es einfach, wenn eine Bahn so viele Pisten erschließt. Dieser Bereich zählt definitiv mit zum Besten, was das Skigebiet zu bieten hat.
An dieser Stelle kommt die Bedeutung des Berichtstitels sehr gut zum Tragen: Es war im Federia-Bereich sehr schön, ABER: Es wurde nach ein paar Fahrten seeeehr voll hier. Dieses Bild fasst den Andrang an Piste und Bahn bei unserer letzten Fahrt hier perfekt zusammen:
Die Südseite war aber leider um 11:00 immer noch pickelhart.
Aber wenigstens ergaben sich heute ein paar schöne Stimmungsbilder der leicht angezuckerten Bergwelt.
Noch ein Seitenblick zur winterlichen Mottolino-Seite.
Andrang am Skydancer. Piste voll, Lift voll.
Es reichte uns. Also machten wir uns auf in Richtung Auto über die Valandrea Vetta-Abfahrt. Wir hatten keine große Lust mehr.
Wenn man wollte hätte man sich dort noch ein paar Minuten anstellen können
![Twisted Evil :twisted:](./images/smilies/icon_twisted.gif)
Der letzte Bereich unterhalb der Mittelstation war aber dann doch aufgeweicht, weshalb wir uns noch ein Weilchen an den 3 Talbahnen aufhielten.
Die Beschneiung läuft um 12 Uhr bei Sonneneinstrahlung immer noch!
Unsere letzte Abfahrt ehe wir wieder nach Hause fuhren.
Noch einmal kurz unsere Eindrücke aus Livigno auf einen Blick:
Gefallen:
- Wunderschöner Ort
- Lange Betriebszeiten bis fast 17:00
- Bereiche Federia, Skydancer und Mottolino (nachmittags)
- Günstiges Essen an den Skihütten
- Relativ günstiges und geniales Chalet am Berg (Tipp gerne per PN)
Nicht gefallen:
- Sehr viel Andrang vor allem ab Ostersonntag (Tag 3)
- Die Leute verteilen sich schlecht bis gar nicht. Dafür ist jedes Teilgebiet einfach zu klein. Es gibt damit auch kaum Möglichkeiten den Massen zu entkommen und seine Ruhe zu haben.
- Fehlende Liftverbindung der beiden Teilgebiete. Auch wenn da manche anderer Meinung sind. Ich vermisse sie jedenfalls schon.
- Die eigene Tagesplanung war nicht immer die Beste. Ohne Skigebietswechsel gibt es aber keine perfekte Planung.
Ich muss zugeben, ich bin mit der Vorstellung nach Livigno gefahren ein "zweites Gurgl" zu finden. Aber das wurde es nicht. Das Skigebiet ist in meinem Ranking rein vom skifahrerischen her nur Mittelmaß. Dazu muss ich dann aber keine 6h im Auto sitzen. (Vor allem, wenn ich da an unsere genialen Tage in SFL 2 Wochen zuvor denke.) Ich bin dennoch froh, einmal in Livigno gewesen zu sein. Vielleicht fahren wir in ein paar Jahren wieder einmal hin. Aber dann sicher nicht an Ostern.
Unser nicht so Ski-verrückter Anhang war übrigens vom Ort genau so begeistert, nutzte die Shopping-Möglichkeiten und war mit dem Skigebiet an sich sehr zu frieden. (Sie waren nur auf der Mottolino-Seite unterwegs, denn der Rest ist ja zu sulzig
![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)