Heute stand mal keine Seilbahn auf dem Programm, stattdessen ging ich Wandern. Mit dem Zug um 07:50 Uhr ging es von Gossensass nach Franzensfeste, dort stieg ich dann in die Pustertalbahn bis nach Niederdorf. Kurze Zeit später kam der Bus, der in der Nebensaison leider nicht bis ganz zum Pragser Wildsee durchfährt sondern im letzten Ort davor endet. So bleiben noch 20 Minuten Fußweg zum See.
Hier waren schon einige Touristen unterwegs, also galt es, sich schnellstmöglich von den kinderwagentauglichen Wegen zu entfernen. Am Abend zuvor habe ich mir einen Weg herausgesucht, der vom Ende des Sees hinauf zur Grünwaldalm und anschließend bis zur Hochalpe führen sollte, die auf 2.100 Meter liegt. Mal schauen, wie weit die Schneelage ein Vorankommen ermöglicht. Hier hatte ich mehr Glück als gestern, der Weg war komplett schneefrei, nur im Bach unterhalb lag noch einiges. An der Alpe angekommen war ich noch nicht ganz glücklich und dachte, ein schönes Ziel hier in der Nähe muss es doch noch geben. Also auf die Karte geschaut und tatsächlich, in nicht zu weiter Entfernung gibt es den Hochalpensee, gelegen auf 2.250 Metern Höhe. Also versuchte ich auch hier mein Glück und kam ziemlich gut voran, auch weil der Weg nicht mehr steil war und man dem Schnee problemlos ausweichen konnte. Nach 900 Höhenmetern, 11 Kilometern und 2 Stunden 15 Minuten Gehzeit war ich am See angekommen. Einen anderen Menschen habe ich hier oben weit und breit nicht getroffen und die Stimmung war ziemlich unbeschreiblich. Stille über Stille, der See sowie das andere Ufer noch komplett schneebedeckt, es war einfach genial. Nur der aufkommende Nebel im Hintergrund erinnerte mich an die Wettervorhersage, die ab dem frühen Nachmittag Regen meldete. Also blieb ich nicht lange und es ging auf selbem Weg wieder zurück zur Bushaltestelle.
Eine tolle Wanderung, auch wenn ich aufgrund des gegangenen Tempos doch einigermaßen erschöpft bin. Aber die Ruhe allein in den Bergen zusammen mit dem vielen Schnee weit und breit erzeugten doch eine einzigartige Stimmung, die es so im Hochsommer auf der Höhe wohl nie gibt. Nur die vielen Ausflügler unten am See störten etwas, aber das war ja schnell vorbei.
Wetter:
Sonne mit Wolken, am Nachmittag ein kleiner Schauer
Streckendetails:
Länge: 22,3 km
Dauer: 4 Stunden 45 Minuten (mit Pausen)
Höhenmeter: 946 m
Höchster Punkt: 2.258 m
Höhenmeterdiagramm
GPS-Track
Übersichtskarte:
Bilder:
^^Auf einem schönen Pfad durch den Wald ging es zum Pragser Wildsee
^^Angekommen am See, es waren schon einige Leute hier. Der See ist natürlich trotzdem ganz nett

^^Weg am See entlang, bis ich dann abzweigte
^^Nun ging es weg vom See und hinein in ein nur langsam ansteigendes Tal
^^Grünwaldalm, noch nicht bewirtschaftet
^^Weiter ging es in diesem Tal
^^An der Alten Kaser, eine Jagdhütte. Ab hier ging der Weg dann im Wald steil ansteigend hinauf.
^^Der größte Anstieg ist geschafft, jetzt wird das Gelände wieder lieblicher
^^Wasser aus dem Hochalpensee, das hier in die Senke der Hochalpe fließt
^^Die Hochalpe, ganz nett gelegen
^^Recht bald verließ ich den breiteren Weg hoch zum Hochalpensee
^^Der Frühling kämpft sich auch hier langsam durch
^^Das ein oder andere Schneefeld musste noch durchquert werden
^^Das Panorama wird mit jedem Meter hier oben besser
^^Hier kann man den Schneefeldern besser ausweichen als gestern in den steilen Serpentinen
^^Ablauf des Hochalpensees
^^Der Wegweiser war heute nicht erreichbar, das Schneefeld wurde vom Bach unterspült
^^Angekommen am See, eine tolle Stimmung hier oben
^^Stille, Schnee und kein Mensch weit und breit, viel schöner geht es eigentlich nicht
^^Panorama des ganzen Sees, der nicht wirklich groß ist. Aber die Landschaft ist grandios.
^^Wieder auf dem Rückweg, schöner Gegensatz zwischen Nord- und Südhang
^^Wieder auf dem breiten Weg zur Hochalpe
^^Gleich beginnt der steile Abstieg, ich beeilte mich etwas, da dunkle Wolken aufzogen und ich den steilen Teil möglichst vor dem Regen geschafft haben wollte. Hat auch geklappt, der Schauer kam erst im Tal unten, und dann auch nur kurz.
^^Abstieg
^^Und wieder am Pragser Wildsee, die Farbe ist schon beeindruckend