Nockberge, 20. - 24. 7. 2017

[miki]

Als Mitte der vergangenen Woche für Maribor, Graz und Klagenfurt wieder mal eine Hitzewelle mit bis zu 34 Grad vorhergesagt wurde, haben Mausi und ich spontan und kurzfristig wieder mal nach einem Zufluchtsort für die kommenden 4 - 5 Tage gesucht. Allzuweit wollten wir nicht fahren, und auf jeden Fall höher als 1000 m. In die engere Auswahl kamen die Nockberge und die Schladminger Tauern, aber die Wetterprognose war für den Süden doch um einiges besser, also Nockberge. Am Dienstag habe ich 4 oder 5 Betrieben eine Mail geschickt, am Mittwoch haben wir uns dann für eine nett aussehende Frühstückspension oberhalb von Bad Kleinkirchheim entschieden. Mit 40 Euro / Person und Tag zwar nicht ganz billig, dafür gabs aber die Kärntencard inklusive, also schnell gebucht.

Am Donnerstag haben wir uns erst mal einquartiert und sind dann auf die Turracher Höhe gefahren und dort die 3 - Seenrunde gemacht, eine extra - Bericht spare ich mir mal, lieber ein paar Fotos unserer Unterkunft:

Nettes Zimmer, zwar nicht mehr ganz neu, hat aber alles was ich brauche: bequeme Betten, Flat - TV, schnelles WLAN, zwei Fenster durch die man am Abend sehr effektiv lüften konnte ... :


... und vor allem grosser Balkon mit SO - Lage, mit schönem Blick nach Bad Kleinkirchheim:


Dieses Foto habe ich weniger als 100 m vom Haus unserer Vermieter gemacht, das Haus liegt knapp oberhalb der Talstation der Sonnwiesenbahn 2:


Am Freitag stand die erste Bergwanderung am Programm. Bei nicht ganz stabiler Wetterprognose (Vormittag sonnig, am Nachmittag heftige Gewitter möglich) sind wir mit der Brunnachbahn hinaufgefahren und haben dann den Rundweg über die Brunnachöhe zur 'Roten Burg', dann nördlich vom Mallnock über den 'Hohen Steig' zum Klomnock, weiter zur Flachen Scharte und von dort recht steil runter ins Tal zum Falkerthaus und von dort am Forstweg wieder zurück nach St. Oswald zur Talstation der EUB. In sehr gemütlichen Tempo mit vielen Fotopausen gut 6 Stunden. Der 2331 m hohe Klomnock war dabei Nebensache, den Gipfel selbst kann man schneller 'vornerum' über das Mallnock oder noch wesentlich schneller in knapp 1 Stunde von der Scheistelscharte an der Nockalmstrasse erreichen, aber unser Motto an diesem Tag war eindeutig: der Weg ist das Ziel. Die Tour führt im Halbkreis und kann beliebig verkürzt (= Abstieg noch vor dem Klomnock) oder velängert (z. B. weiter zur Bergstation des Falkertlifts) werden.

Auffahrt mit der 8EUB (= einzige Anlage in BKK die man 'modern' nennen darf ):






Das Foto in Richtung der anderen Lifte in St. Oswald/BKK gibt es bei jedem meiner Winterberichte, nur gibts im Juli noch eine Spur weniger Schnee als sonst :




Flach gehts Richtung Norden:








Diese Felsenformation nennt sich 'rote Burg', warum dieser Name kann man leicht sehen:


Ab hier über den 'Hohen Steig' wird der Weg schmaler und sehr einsam, eine Stunde lang sind wir keiner Menschenseele begegnet ... :










... dafür haben wir eine Kreuzotter vom Weg vertrieben:


Scheistelscharte (= östlicher Scheitel der Nockalmstrasse) liegt direkt unter uns:


Kurz unterhalb des Gipfels:


Süd - Pano:


Blick vom Gipfel Richtung NO zur Nockalmstrasse:


Abstieg in östlicher Richtung, hinter dem Berg liegt das Skigebiet rund um den Falkertsee:


Vom eigentlichen Abstieg nur zwei Fotos, erstens verläuft der Weg grossteils im Wald und ist an sich nicht besonders fotogen, und zweitens war es dazu noch wolkig, hinter uns war auch Donner zu hören ... nix wie weg:




Dieses Detail zur Liftgeschichte von BKK war mir bisher unbekannt :


Fazit: nette Halbtagestour und schöner Beginn von unserem Hitzeflucht - Kurzurlaub ...

[oli]

Dieses Detail zur Liftgeschichte von BKK war mir bisher unbekannt :

Hier gibt es noch mehr zur Geschichte dieses Liftes ...
http://www.gasthof-hinteregger.at/im-schlitten-bergan/

[Stäntn]

Mensch miki jetzt hast du die Musi Wander Woche vom ORF knapp verpasst, jetzt hättest endlich mal mit Hansi Hinterseer und Semino Rossi Ziegen füttern können schunkeln nicht vergessen...

[miki]

@oli: danke für den interessanten Link zum ehemaligen Lift oberhalb von St. Oswald, wie gesagt, wusste ich bis vor wenigen Tagen nichts von seiner Existenz ...

@Stäntn: ja klar doch, mein grösster Wunsch ist einmal im Leben unter nem Zelt einem Sašo Avsenik oder den Jungen Zillertalern zuhören zu dürfen. Ist doch klar dass jeder Slowene, vor allem über 40, ausschliesslich Oberkrainer - Musik hört . Wegen der bevorstehenden Veranstaltung war btw. bereits am vergangenen WE der grosse Parkplatz an der Talstation der Brunnachbahn abgesperrt, wir mussten auf irgendwelchen Wiesen parken. Der Parkplatz selbst kam mir mit dem grossen weissen Zelt und vielen blauen Containern genau so vor wie diese unansehnliche Zigeunersiedlung, ähm, wollte sagen Grenzmanagement das seit 2 Jahren verlassen am alten Grenzübergang in Spielfeld steht und dort ganz langsam verrottet, bevor ich gelesen habe dass an diesem WE in St. Oswald 'die Musi spielt' habe ich fast schon gedacht man baut dort ein Aufnahmezentrum für Illeg..., sorry, wollte sagen Flüch... ihr wisst schon was ich meine .

Am zweiten Tag, wieder nach einem sehr guten Frühstück im Haus unserer Vermieter, wollten wir eigentlich mit der Kaiserburg - Bahn hinauffahren und dort eine kurze Rundwanderung machen, am Nachmittag war dann noch die Kombibahn auf der Turrach geplant. Voila:






Moment mal ... was stimmt bei Foto Nr. 3 nicht? Nun, bekanntlich kommt im Leben vieles erstens anders und zweitens als man denkt: wegen einer 'Technischen Ursache' war auf der Kaiserburg nur die relativ kurze erste Sektion bis zur Mittelstation in Betrieb. Der Liftler hat uns informiert dass die zweite Sektion an diesem Tag bestimmt nicht mehr laufen wird. Hmm, also wieder mal nach St. Oswald, inkl. parken auf der Wiese, mit der Brunnachbahn hinauf und dann eine kurze Wanderung in Richtung Nockalmbahn gemacht. Da die Runde wirklich alles andere als spektakulär war und ich das Skigebiet im Winter schon oft detailiert vorgestellt habe, poste ich nun die meisten Fotos unkommentiert:










Eine kurze Einkehr gab es auf der urigen Schartenalm, die ganz frische Buttermich war ausgezeichnet und dazu noch günstig:


Während es am Vormittag noch tlw. wolkig und nicht allzu warm war, sind nach Mittag die Wolken verschwunden und es wurde selbst hier auf 1700 - 1900 m sehr heiss :






Nett:


Bergstation in Sicht, war auch Zeit ... :


Nach der Talfahrt mit der Brunnachbahn sind wir noch auf die Turrach gefahren, mit der Panoramabahn rauf:








... und oben auf der AlmZeit um vier nachmittags noch gut gegessen. Die Panoramabahn ist übrigens bis 17 Uhr in Betrieb, das ist schon sehr nach meinem Geschmack, da blieb uns nach dem Essen noch genug Zeit um oben in der herrlichen Bergwelt noch ein wenig das Panorama zu genissen:


Von der Talfahrt gibts keine Fotos, während man bei der Bergfahrt zwischen Kabine und Sessel wählen kann (natürlich haben wir uns für die luftigen und für fotografieren besser geeigneten Sessel entscheiden) darf man talwärts nur mit den Kabinen fahren. Schade, es war zwar um 17 Uhr drinnen auch nicht mehr heiss, aber mit dem Sessel ins Tal zu fahren hat für mich einen ganz besonderen Reiz ...

[miki]

Am Tag 4, es war der Sonntag, 23. 7., haben wir uns für eine Autofahrt über die Nockalmstrasse nach Innerkrems entscheiden, und dort für die Bergfahrt mit der DSB Blutige Alm + anschliessende kurze Wanderung. Es war für mich neu dass die DSB dort im Sommerbetrieb läuft (nur an zwei Tagen in der Woche, jeweils donnerstags und sonntags). Vor etlichen Jahren, als wir ebenfalls mit Kärntencard dort einmal im Sommer gefahren sind, war die 4KSB am Grünleitennock in Sommerbetrieb.

Anfahrt über die Nockalmstrasse, auch die Maut die sonst 18€ kostet ist in der Kärntencard inkludiert:


Auffahrt mit der urigen alten DSB, im Sommer noch langsamer als im Winter da man für jeden ein- und aussteigenden die Bahn fast zum Stillstand verlangsamt, bei Familien mit kleinen Kindern auch ganz stoppt:






Grünleiten - Seite mit der 4KSB, zwei steilen SL und ihren dunkelroten bis schwarzen Pisten, leider auch deutlich sichtbaren Erosionsspuren die niemanden zu kümmern scheinen:


Nach dem ersten steilen Aufstieg geht dann die DSB ein gutes Stück runter in einen Graben, würde sich gut für einen Zwischeneinstieg eignen ... :


Aus mir unbekanntem Grund leerer Speicher, der scheint schon eine Zeit lang leer zu sein, am Boden findet sich schon Gras. Der Speicher kommt mir übrigens viel zu gross für die einzige beschneite Piste (Talabfahrt) auf dieser Seite vor, wahrscheinlich hatte man beim Bau noch grössere Pläne mit dem Skigebiet (Vollbeschneiung im bestehenden Gebiet, möglicherweise auch noch Erweiterung ?)




Jausenhütte (Restaurant wäre masslos übertrieben) bei der Bergstation:


Bei (wieder mal) nicht ganz stabiler Wetterprognose haben wir uns für die Rundtour zum Anderlsee (eigentlich ist es eine Gruppe von Seen) entschieden, in eine Richtung über den 'Kärtner Grenzweg' (= Schotterstrasse quer durchs Almgebiet), zurück über den Kamm zur Zechnerhöhe, mit '3 - 4 Stunden' angegeben:








Die besagten Seen liegen auf etwa 2100 m inmiten von einem grossem, flachen Almgebiet:


Nun geht es am Kamm wieder zurück:






Die Möglichkeiten für eine Skigebietserweiterung - und zwar eine sehr sanfte, ohne TNT und mit sehr wenig Baggereinsatz - sind hier eindeutig vorhanden. Aber wohl auch unrealistisch, die wissen ja nicht mal was sie mit den vorhandenen Liften anfangen sollen :






Die folgenden Fotos sind dem SL Zechnerhöhe gewidmet, wer weiss wie lange er noch seine Runden drehen wird ... :








Der SL Matterahans am gleichnamigen Berg (Bildmitte rechts) ist noch wesentlich selterer in Betrieb als Zechnerhöhe, gefühlt so jedes zweite Schaltjahr ein paar Wochen .


Nach einer kurzen Jause folgt nun die Talfahrt mit der DSB, schnell solange es noch trocken ist:




Dem geübten Auge eines Alpinforumlers wird nicht entgehen, dass neben der Talstation des SL Zechnerhöhe ein Stapel Rohre liegt, ein wenig weiter liegt auch eine Kabelrolle. Anderswo würde ich daraus schliessen dass man hier eine Schneeanlage bauen will, aber die selben Rohre + Trommel lagen auch schon vor 5 Jahren an der selben Stelle rum :


Leider sind wir nicht trocken ins Tal gekommen, eine langsame DSB ohne Bubble ist bei Regen eine der am wenigstens geeigneten Stellen , wenn man zu Fuss unterwegs ist kann man immer noch eine Scheune, Hütte oder zur Not einen Baum suchen. Gerade als wir im Tal angekommen sind, war der Regen zu Ende (also wäre es besser 20 Minuten oben auf der Hütte abzuwarten, aber nachher ist man ja immer schlauer ):


Damit wäre der AF - relevante Teil unseres Kurzurlaubes beendet, am Montag haben wir zwar noch weitere Ziele besucht die in der Kärntencard inkludiert sind und bei eher regnerischem Wetter geeignet waren (Reptilienzoo, Schiffahrt am Ossiacher See), aber davon poste in hier im Forum keine Bilder.

[starli]

Die Hänge an DSB+SL schauen nett aus, da könnte ich mir einen Besuch im Winter durchaus mal vorstellen ..

[Schwoab]

Danke Miki. Da werden Kinder- und Jugendbilder wieder wach.

Laut deinen Bildern wart ihr ja auch auf dem Wiesernock. Hast du auch Bilder von der Baustelle Nockalm gemacht?

[miki]

@starli: ja, dort könnte es dir wirklich gut gefallen: betagte Lifte + kaum Pistenmodellierung (letzteres braucht es in den Nockbergen eh sehr wenig, das Gelände dort ist schon von Natur aus skifahrerfreundlich 'modelliert' ). Am SL kann man, genug Naturschee angenommen, problemlos 3 - 4 Pisten walzen und es bleibt immer noch Platz für off - Piste. Andererseits ist die lange und langsame DSB im Hochwinter - trotz sonniger Lage - sowas von ar**kalt, vor März gehe ich da nicht hin.

@Schwoab: leider waren wir nicht direkt am Wiesernock, wir wollten uns den Aufstieg auf den Gipfel bei der Hitze sparen und sind lieber auf dem Almweg um den Berg gegangen, bis uns knapp 500 m vor der Baustelle diese Herde den Weg versperrt hat:


Da sich die kärntner Kühe, vor allem solche mit Kälbern, in letzter Zeit Touristen gegenüber sehr unfreundlich verhalten , sind wir dort umgedreht. Schade, ich würde auch sehr gerne mit ein paar Fotos vom Speicherbau aus BKK zurückkehren, das beste was ich zu bieten habe ist diese Aufnahme von unten: