
Die Anfahrt war kurz, nahe Rangersdorf zweigt von der Hauptstrasse eine nette, schmale, asphaltierte und mautfreie Bergstrasse zur 1861 m hoch gelegenen Wahlfahrtskirche Marterle ab, auf 12 km gewinnt man mehr als 1000 Hm. Viel Gegenverkehr sollte man besser nicht haben, die Strasse ist oft einspurig mit wenigen Ausweichen. Neben der Kirche befindet sich ein Alpengasthof, war sogar noch bewirtschaftet:
Gemütlich geht es zuerst auf einem Almweg, später auf einem steiler werdendem Pfad, Richtung Norden zum Grat der etwa in Richtung W - O liegt. Die Almen sind schon verlassen, also waren keine Angriffe von kärntner Kampfkühen zu erwarten

Die Lärchen haben bereits die für Anfang Oktober typischen halbwegs herbstliche Farben, obwohl noch nicht so goldgelb wie sie in 2 oder 3 Wochen leuchten werden:
Am wenig markanten Ebeneck kann man zum ersten Mal nach Norden ins Obere Mölltal, also in Richtung Heiligenblut und Glocknergruppe blicken:
Richtung Osten kommen die Lienzer und dahinter die südtiroler Dolomiten zum Vorschein, immer wieder schön anzusehen:
Nach gut 2 Stunden haben wir den 2449 m hohen Leitenkopf erreicht:
Zeit um ein paar Gipfelfotos zu machen - nach Norden:
... sowie nach Osten ins Lienzer Becken, gut zu sehen die Pisten am Hochstein, davor etwas schlechter (seitlich) die 6KSB am Zettersfeld:
Der Weg geht dann etwas hinunter in eine kleine Scharte, dahinter unser Tagesziel:
Talblick von der genannten *namevergessen* Scharte:
Der Aufstieg verläuft grossteils im leichten Gelände ... :
... mit zwei kurzen gesicherten Stellen:
... und ganz oben etwas Blockgelände:
Generell ist bei trockenen Verhältnissen die Tour als leicht zu bezeichnen, allerdings sind ein paar Stellen recht ausgesetzt, zum Glück war die Südseite aper und die Nordseite auch nur symbolisch mit Neuschnee angezuckert. Der Tag war auch recht kalt, viel mehr als Null Grad hatte es oben auf knapp 2600 m nicht. Der Boden auf der Nordseite war den ganzen Tag gefroren und der wenige Altschnee betonhart.
Geschafft

Ostpano, hier sind wir dann runter:
Zoom zum Glockner ... :
... zum Mölltaler Gletscher, wo sich der Nebel zwar gegen Mittag gelichtet hat, die Lifte bleiben aber den ganzen Tag geschlossen ... offiziell wegen Sturm. Komisch, gut 10 km weiter südlich hatten wir zur selben Zeit auf knap 2600 m nur eine leichte Briese

Das sollte der Ankogel sein:
Der Abstieg geht zuerst noch am Ostgrat runter:
Letzter Nordblick:
Bei einer weiteren Scharte geht dann der Weg steil in Richtung S / SW runter, teils durch die Lawinenverbauungen durch, und dann entweder auf einem Almweg oder auf Abkürzungen zurück zur Kirche, wo wir den Wagen geparkt haben. Panorama gibt es hier nur in Richtung Süden (+ SO, SW), trotzdem aber nett:
Die Wahlfahrtskirche in der Nachmittagssonne:
Nach so viel Natur war es Zeit für etwas Kultur

Inklusive zweier längerer Pausen hat die ganze Rundtour gut 7 Stunden gedauert - etwas jüngere und sportlichere Kollegen würden es auch in 6 Stunden schaffen, ganz bestimmt aber nicht in 4.5 Stunden wie es im Rother - Wanderführer steht - und in dieser Zeit sind wir genau 2 Bergsteigern begegnet. Es gibt sie also immer noch, die Ruhe in den Bergen, nur darf man diese nicht gerade auf dem Triglav oder rund um die Drei Zinnen suchen. Generell war es eine wunderschöne und gerade noch nicht zu anstrengende Tour, absolut zu empfehlen! Aber auch wenn man keine Bergtour plant, auch nur die Auffahrt zum Marterle + Jause beim Berggasthaus ist auf jeden Fall einen Abstecher wert, falls man sich schon in der Ecke Kärntens befindet.