
Eigentlich wollt ich erst die Hälfte aller Beiträge des Berichtes fertig haben bis ich anfang zu posten, aber ich hoff jetzt einfach mal, dass das Starten motiviert, insbesondere, da ich heute auch in die Skisaison starten werde.

Ich hatte mir auch schon öfter vorgenommen, mal von nem kompletten Sommerurlaub nen Bericht zu erstellen, bei dem Skigebiete und Bergwanderungen dabei sind. Skandinavien im Jahr 2014 hätte sich dafür schon sehr angeboten, aber das ist jetzt auch schon ewig her. Damals hielten wir tatsächlich an jedem Lift, der uns über den Weg lief und machten Bilder. Als Resultat gabs ne immense Menge an Bildern, bei der das Sortieren und Erinnern, wo was genau war, dann doch nicht mehr so viel Spaß macht bzw. einfach sehr, sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Aber vielleicht kommt das noch irgendwann...
Also gibts statt dessen nen Bericht aus hauptsächlich Frankreich mit ein bisschen Spanien, Andorra und Italien, noch weniger Schweiz, Monaco sowie Deutschland und marginal Österreich.


Nachdem mein Freund Flo und ich am ersten Wiesn-Wochenende noch verhindert waren, konnten wir leider erst am Montag, 18. September 2017, starten. Der Urlaub endete dann gut zwei Wochen später am Tag der Deutschen Einheit.
Als Erstes gibts hier mal einen Überblick über unsere Route.
Es sind nicht alle Abstecher, die wir gemacht haben eingezeichnet und nicht jede Straße stimmt genau mit unserer Route überein, jedoch werde ich versuchen, teilweise noch Unterabschnitte zu erstellen, bei denen das dann noch besser passen sollte. Insgesamt waren es wohl ca. 5000km, die wir zurück gelegt haben, genau kann ichs nicht sagen, da mein Kilometerzähler im Auto nur noch unregelmäßig funktioniert. *g* Zahlen in Klammern stellen hier in diesem Beitrag übrigens die Orte auf der Karte dar.
Aber genug des Vorgeplänkels. Gemütlich gegen 9h fuhren wir in München los – immerhin hatten wir am Vorabend schon gepackt und so mussten nur noch ein paar verderbliche Lebensmittel in die Kühlbox und Reiseproviant gepackt werden. Für den ersten Tag hatten wir uns vorgenommen, bis in die Gegend von Clermont-Ferrand zu kommen, das war zwar eine relativ lange Etappe, aber so ein Fahrtag am Anfang, um gleich mal ordentlich weit weg zu kommen, finden Flo und ich eigentlich immer gar nicht so schlecht.
Bei der Routenwahl setzte ich mich ziemlich durch, weshalb wir wohl etwas länger als eigentlich nötig unterwegs waren (ca. 11h). Mauttechnisch wollte ich gern möglichst lange durch die Schweiz fahren, da eine "Flatrate" (Vignette) dann doch günstiger ist als in Frankreich relativ viel Streckenmaut zu bezahlen. Unsere erste Pause machten wir dann auf der Fähre von Meersburg (1) nach Konstanz und hatten Glück: wir waren nämlich das vorletzte Auto, das mit kam. Diese Fähre hatten wir mal auf dem Weg in die 3 vallées genommen – eher zufällig, da vor Bregenz richtig viel Stau war – und ich fand das eigentlich gar nicht so schlecht: eine kurze Zwangspause, wo man sich den Wind um die Nase wehen lassen kann und eben wirklich pausieren muss.
In diesem Fall nutzte ich die Zeit um endlich belegte Brote und Thermos-Tee zu frühstücken. Nach gut 2h Fahrt hat man sich das dann ja doch mal verdient...

Der Weg durch die Schweiz war an sich unspektakulär, es gab ein bisschen Stau in den Baustellen um Zürich herum, und ich beschloss, mal westlich um den Neuenburgersee herum zu fahren, denn ich war dort bis dato noch nie lang gefahren. Bei Genf zweigten wir dann nach Meyrin (2) ab.
So sparten wir uns einen Teil der französischen A40 und sahen immerhin noch ein bisschen was. Auch sonst fuhren wir nicht über die A42 und die A89 sondern über die A40, N79, an Vichy vorbei und dort wieder auf die Autobahn A719. Da mein Navi schon etwas älter ist (von 2009) kannte es leider die Südumfahrung von Mâcon (A406) nicht, weshalb wir dort etwas umwegig fuhren. Und ich hatte auch als Beifahrer nicht schnell genug "geschalten". Überhaupt wage ich zu behaupten: ich bin ein besserer Fahrer und Flo ist ein besserer Beifahrer, aber abundzu tauschen ist ja doch ganz gut.
Die Route fuhr sich ansonsten auch auf den Nicht-Autobahnen gut, man konnte oft überholen und manchmal gabs auch ne 3. oder 4. Spur. Eine kurze Pause machten wir dann noch auf einem idyllischen Parkplatz, wo Flo Kühe fotografierte (in der Nähe von 3).
Als Übernachtungsmöglichkeit hatten wir ein Zimmer in einem Chambres d'hôtes, also eine Art B&B, in Charbonnières-les-Vielleis (4) reserviert.
Kurz nach 20h kamen wir dort an und wir wurden auch schon sehnsüchtig dort erwartet, hatten wir doch auch gleich ein Abendessen mitgebucht – in den Chambres d'hôtes wird nämlich oft auch Table d'hôtes angeboten, d.h. die Gastgeber kochen für einen.
Nun ja: die anderen Gäste, ein belgisches Ehepaar, saßen schon hungrig am großen, gemeinsamen Tisch und warteten sehnsüchtig auf das Essen, das für alle Gäste gemeinsam serviert werden sollte. Also musste für uns der Aperitiv leider ausfallen. Als Vorspeise gabs Leberpastete, und als Hauptspeise dann Truffade (eine Art Käse-Kartoffelpfanne) mit Charcuterie (Schinken, Salami) und Salat. Natürlich durfte dann die Käseplatte sowie eine Creme als Nachtisch nicht fehlen.
Auch machten wir an diesem Abend eine sehr schöne Erfahrung: das Französisch funktionierte bei uns beiden noch – ein Tischgespräch war relativ problemlos möglich, auch wenn die Belgier manchmal etwas anders als die Franzosen reden, z.B. nonante statt quatre-vingt-dix für 90.
Nach dem opulenten Mahl machten wir noch nen kurzen Spaziergang durch den Ort, der aber nicht allzu viel sehenswertes zu bieten hatte, Füße vertreten nach einer langen Autofahrt ist aber allemal nötig...