Letztes Jahr waren wir ja zu Saisonbeginn so sehr von den Dolomiten überzeugt, dass unser Saisonvorsatz Nr. 1 war, in der Vorweihnachtswoche wieder dorthin zu fahren...
... und nächstes Jahr wird es wieder derselbe Vorsatz werden. Denn heuer fanden wir es sogar noch besser - Naturschnee und winterliche Optik haben halt doch was für sich. Davon war ja im Dezember 2016 bekanntlich wenig zu sehen (Link zum Bericht vom letzten Jahr in meiner Signatur).
Ich will nicht zu viele Worte verschwenden und fasse unsere Eindrücke kurz zusammen:
Pro:
- Perfekte Präparierung
- Fast überall perfekter Schnee
- Überhaupt keine Wartezeiten
- Meist leere Pisten, nur selten wurde es etwas eng - und wenn dann nur an den Ronda-Hauptpisten
- Winterlich kaltes Kaiserwetter
- Unfassbar gewaltige und schöne Winterlandschaft
- Lange Betriebszeiten
Contra:
- Dass ich jetzt zuhause im Nebel sitze und diesen Bericht schreibe und wir nicht länger bleiben konnten.
Wir haben wieder in Wolkenstein gewohnt. Von hier aus sind wir zu 3 verschiedenen Zielen gependelt - natürlich mit einigen Wiederholungsfahrten unterwegs.
1. Tag: Marmolada (Ronda grün hin - orange zurück)
2. Tag: Alta Badia (Ronda orange hin - grün zurück)
3. Tag: Ciampac-Buffaure (Ronda grün hin - orange zurück)
Im generell schön weihnachtlich dekorierten Wolkenstein gibt es übrigens einen interessanten Christkindlmarkt für uns Seilbahnfreaks. Finde ich eine nette Idee.
So, nun aber zum Skifahren.
Tag 1 - 19.12.2017 - Marmolada
Im letzten Jahr waren wir bereits auf der Marmolada und konnten leider wegen einer ca. 100m zu tief liegenden Wolke gar nichts sehen. Deshalb wollten wir den heutigen wolkenlosen Tag nutzen, um das Versäumte nachzuholen.
Ein erster Blick vom Ciampinoi zum Schlern.
Zum Eincarven gab es ein paar gemütliche Fahrten im oberen Plan de Gralba Sektor. Hier im Bild die 4 KSB/B Sotsaslong mit der man dem Langkofel am Nächsten kommt.
Die Pisten waren wie immer top.
Blick zum Piz Sella.
Die neue vieldiskutierte 10 EUB Piz Seteur. Uns hat sie gefallen. Außerdem gibt's dadurch wieder ca. 500m neue Abfahrt.
Am Belvedere ist es morgens noch immer recht schattig.
Deshalb zogen wir gleich weiter Richtung Arabba.
Die 2. neue 10 EUB dieses Jahres hat die 4 KSB/B Fodom ersetzt. Die Bahn hat ohnehin nur Verbindungsfunktion und ist ziemlich lang - als EUB perfekt.
Auf der Nordseite von Arabba hielten wir uns etwas länger auf. Die Abfahrten hier waren super griffig (auch bei der Rückfahrt nachmittags). Besonders gefallen hat uns die direkte Variante an der 6 KSB/B Carpazza.
Vergleichsfotos: 19.12.2017...
... vs. 18.12.2016
Wir sind bereits auf dem Weg zur Marmolada. Noch kurz ein Rückblick zur DMC Europa, welche nicht in Betrieb war - für wen auch.
Da ganz hinten rechts im Tal befindet sich unser Ziel. Der Sessellift im Vordergrund ist die lange 4 KSB/B Passo Padon.
Bereits weiter unten. Von hier aus führt eine gemütliche, flache und lange Piste zum Fuß der Marmolada.
Die steile Felswand geht es im Anschluss gleich mit der ersten Pendelbahnsektion nach oben.
Nach insgesamt 3 Pendelbahnfahrten, die zeitlich nahtlos ineinander übergehen, begaben wir uns über etliche Treppen nach oben auf die Aussichtsplattform. Letztes Jahr war der Gipfelbereich leider in Wolken gehüllt, weshalb leider keine Fotos möglich waren. Das wurde dann heuer nachgeholt. Nachfolgend einige Eindrücke. Blick nach Osten...
... und nun nach Süden fotografiert.
Plötzlich wirkt die Langkofelgruppe klein.
Es geht schon verdammt weit runter hier. Für einen Blick nach unten sollte man schwindelfrei sein.
Blick gen Norden zu Heiligkreuz und Kronplatz.
Genug fotografiert und in die Ferne gestarrt - los geht's mit der Abfahrt. Leider muss man dafür sehr viele Treppenstufen nach unten nehmen. Die Aufzüge waren nicht in Betrieb. Die Piste dafür ist die Prozedur aber absolut wert.
Ein Highlight bei der Rückfahrt ist die Piste an der urigen DSB Padon.
Wenn's nicht so kalt gewesen wäre in dieser stylischen alten Bahn, hätten wir hier sicher noch einige Fahrten eingelegt.
Mittlerweile sind wir wieder in Arabba. Talabfahrt an der 1. Sektion der DMC, welche im unteren Teil leider ziemlich glatt war. Ok, es ist bereits 14:00.
Die Piste 5 war dafür wieder ein Traum.
EUB Portados vor Arabba.
Immer wieder schwebt bei den Abfahrten das Funifor über einen hinweg.
Nochmal die 6 KSB/B Carpazza.
Schließlich mussten wir leider irgendwann wieder mit der 10 EUB Fodom zurück. Dabei konnten wir uns von der kalten Schattenseite etwas aufwärmen

Der Belvedere-Hang war noch in der Sonne, sodass wir auch hier nochmal etwas verweilten.
Das geschätzt 1000. Foto vom Langkofel. Dennoch fotografiere ich ihn immer wieder aufs Neue.
Die breiten Pisten hier sind immer auch nachmittags noch in einem super Zustand.
Dieses Mal hat es uns besonders die schwarze Diego angetan.
Bei Rückweg stimmte meine Kameraeinstellung nicht mehr und die Bilder wurden unbrauchbar. Jedenfalls sind wir dabei stur der Ronda gefolgt. Die Talabfahrt von Plan de Gralba nach Wolkenstein war eine einzige Eispiste - die einzige ihrer Art, die uns untergekommen ist.
Tag 2 - 20.12.2017 - Alta Badia
Nachdem wir gestern gegen den Uhrzeigersinn nach Arabba pendelten, sollte es heute im Uhrzeigersinn dorthin gehen und der Schwerpunkt der Wiederholungsfahrten auf das "Blaue Meer" von Alta Badia gelegt werden.
Bevor wir uns auf aber den Weg dorthin machten, unternahmen wir noch einen Abstecher nach St. Christina.
4 KSB Sochers vs. Langkofel.
Auf der Saslong, welche wider Erwarten trotz FIS-Rennen ein paar Tage zuvor total griffig war - Zugegeben, es war erst 9:00
Seitenblick.
So, jetzt folgen wir aber dann der grünen Ronda Richtung Corvara. Dazu nehmen wir die rote Abfahrtsvariante vom Ciampinoi nach Wolkenstein.
Zoom zur Seceda-Seite, welche wir auch diesmal leider wieder ausgelassen haben. Dabei steht sie schon lange auf meiner Wunschliste.
Wir sind bereits am Grödner Joch und haben in der Ferne unser Tagesziel vor Augen.
Wir folgen der langen und immer flacher werdenden Abfahrt nach Corvara.
Sassongher im Zoom.
Das Edelweißtal haben wir leider zuerst links und bei der Rückfahrt rechts liegen gelassen. Dafür war einfach keine Zeit.
Wir beschlossen, zunächst noch bis Arabba alle Pisten abzufahren und dann in den Pralongia-Teil zu wechseln. Eine Abfahrt an der DSB Vallon darf dabei natürlich nicht fehlen.
Weiter geht's auf der grünen Runde.
Ab jetzt war es immer wieder etwas voller auf den Hauptpisten - wie hier im Bild auf der Abfahrt an der Campolonga 4 KSB.
Dennoch fanden wir z.B. mit der Abfahrt an der 4 KSB Le Pale auch wieder leerere Hauptpisten vor.
Hach, es war einfach schön hier.
Nun folgen ein paar Bergaufnahmen. Das Heiligkreuz in der Großaufnahme.
Settsass hinter dem "Blauen Meer".
Im Hintergrund unser gestriges Ziel. Die Marmolada.
Um nicht immer nur Berge und Pisten zu fotografieren, zur Abwechslung mal ein Foto meiner Begleiter.
Eines der Tageshighlights genossen wir an unserem Umkehrpunkt in Arabba. Die Pisten an der Burz-Sesselbahn waren grandios. Das gilt sowohl für die steile Variante...
... als auch die flachen Abfahrten.
Jetzt machten wir uns auf den Weg zum Cherz, aus dessen Bahn ich hier nach hinten fotografierte.
Es folgte eine rasante Abfahrt zur 6 KSB Masarei.
Seitenblick aus selbiger zum weit entfernt wirkenden Sella-Stock. Dieser Bahn würden Bubbles gut tun. Hier hat man immer einen eiskalten Gegenwind. Beim Fotografieren friert einem da die Hand fast ab

Es geht weiter mit einer meiner Lieblingspisten in diesem Gebietsteil. Die 21a schlängelt sich ganz schmal und schön kuppiert zur Talstation der Pralongia 1 hinunter. Diese Abfahrt finden nicht viele und deshalb ist sie für mich ein echter Geheimtipp.
Talstation Pralongia 2. Von hier aus kommt man bis Corvara auf einer gemütlichen blauen Piste.
Für unser nächstes Ziel müssen wir durch den Ort Corvara um die Col Alto-EUB zu erreichen.
Bereits an deren Bergstation bietet sich uns dieser Ausblick.
Nach ein paar Wiederholungsfahrten und Mittagspause an der Arlara-Bahn und -Ütia, wollten wir weiter nach La Villa. Dafür brauchten wir zunächst die 4 KSB Braia Fraida.
Nach einer Fahrt mit der 6 KSB Bamby stehen wir bereits am Beginn der Gran Risa, was für uns eine Erstbefahrung war.
Trotz des Weltcup-Rennens 2 Tage zuvor war die Piste in einem hervorragenden Zustand.
Die anschließenden Abfahrten an der 6 KSB Bamby waren allerdings mit die schlechtesten an diesen Tagen - total abgerutscht.
Wenn sonst noch jemanden die hinunterhängenden Füße in den fußrasterlosen Sesselbahnen stören, hier ein Tipp: Ski anheben und Beine strecken. Als Challenge, wer hier länger durchhält sehr unterhaltsam


Deshalb haben wir uns die einfache blaue Talabfahrt nach San Cassiano ausgesucht.
Nach ein paar weiteren Fahrten waren wir wieder im Pralongia-Teil. Hier im Bild die 6 KSB Pralongia 1.
Corvara war mittlerweile komplett im Schatten.
Schließlich machten wir uns an den Seilbahn-lastigen Rückweg aufs Grödner Joch. Das Bild ist an der Bergstation der EUB entstanden.
Dito. Hier oben bieten sich immer schöne Sonnenuntergänge.
Letzte Sonnenstrahlen an den Dolomitengipfeln.
Bis auf die Cir (leicht eisig) waren die Dantercepies-Pisten ein absolutes Highlight um 16:00.
Auch der Tellerlift da oben musste einmal gefahren werden

Mittelstation 10 EUB Dantercepies.
Foto vor der letzten Abfahrt. Wieso musste dieser Tag enden. Hier könnte ich noch Stunden lang weiterfahren.
Tag 3: 21.12.2017 - Ciampac-Buffaure
Hier im Forum gab es ja bereits Berichte von diesem Teilgebiet. Deshalb stand es nun auch bei uns auf der ToDo-Liste. Der kürzeste Weg von Wolkenstein aus ist wieder die Ronda links herum, also grün.
Wieder ging es Richtung Plan de Gralba. Die Pendelbahn erschließt den Piz Sella.
Wir folgten der Ronda grün. Citta dei sassi...
... Col Rodella...
... und sofort weiter ins Tal Richtung Canazei.
Vergleichsbilder 21.12.2017...
... vs. 21.12.2016.
Am Belvedere angekommen benötigen wir eine Verbindungsbahn, deren Trasse hier zu sehen ist.
Bereits bei der Talfahrt mit dem Funifor konnten wir erahnen, dass diese Idee nicht viele haben. Die Kabine fuhr beinahe nur wegen uns.
Schließlich standen wir nach einer Fahrt mit der neuen 10 EUB Ciampac vor einem völlig ausgestorbenen Skigebiet.
Es war 10:30, muss man eigentlich nicht kommentieren, oder?
Ausblick Richtung Rosengarten. Zu sehen ist außerdem die Trasse der langen und sehr flachen 4 KSB/B Orsa Maggiore.
Und deren Talstation.
Pistenzustand im Buffaure-Teil zwischen 11:00 und 12:00.
Hier war es einfach nur urgemütlich. Nicht einmal die fixgeklemmten Sessel störten, obwohl ich die Dinger normalerweise hasse.
Natürlich mussten wir auch die Talabfahrten nach Pozza fahren. Beide waren in einem hervorragenden Zustand.
Vulcano

Die rote Variante war vom Schnee her sogar noch besser, allerdings hat es der ewig lange Ziehweg am Ende ganz schön in sich.
Kurz vor der Talstation der 6 EUB Monte Buffaure.
Bergstation der 4 SB Col de Valvacin.
Deren Abfahrt war wieder so ein Traum.
Wir sind bereits zurück am Sella Brunech.
Alle Abfahrten hier waren tatsächlich nochmal besser als diejenigen an der Ronda. Auch nur annähernd glatte Stellen suchte man vergebens. Irgendwie muss sich natürlich die extrem geringe Frequentierung bemerkbar machen.
Die Ciampac war fast noch besser zu fahren als die Vulcano auf der anderen Seite.
Blick zur Marmolada bei der Ciampac-Abfahrt.
Irgendwann waren wir schließlich wieder an der Ronda zurück und stürzten uns natürlich gleich wieder die Diego hinab. Im Bild die Pendelbahn zum Belvedere vor dem "Berg der Berge".
Nochmal ein kurzer Abstecher auf die Schattenseite zum Sass Bece, der sich lohnte - Traumschnee hier.
Standardbild zur Langkofelgruppe.
Nachdem wir nun das ausgestorbene Gebiet auf der anderen Talseite gewohnt waren kam es uns an der Ronda bereits ziemlich voll vor, wenn andere Skifahrer zu sehen waren.
Der Tag neigte sich aber ohnehin seinem Ende zu und wir saßen bereits in der 4 KSB Cinque Dita. Die hatte doch bisher noch Bubbles, oder

Die Schwarze vom Piz Sella war um 16:00 absolut griffig - ein Novum für uns.
Rückblick zur zugehörigen Bahn.
Nochmal kurz ein Zoom zum Schlern. Zur Seiseralm müssen wir auch irgendwann mal.
Danach machten wir uns auf zur letzten Talabfahrt.
Die schwarze Nr. 3 nach Wolkenstein sollte es werden. Bis auf den Schlusshang war sie auch noch sehr gut in Schuss. Eine sehr gute Alternative zur Außenrum-Ziehwegvariante Plan de Gralba-Wolkenstein, welche vorgestern eine einzige Eisplatte war.
Wir nähern uns Wolkenstein.
Das letzte Foto ist von der EUB-Ciampinoi.
Fazit:
Das war jetzt bereits mein 4. Besuch in den Dolomiti Superski seit 2016. Jedesmal habe ich mich dabei mehr in diese Region verliebt. Bisher kenne ich aber nur die Ronda und den Kronplatz. Weil aber gerade der Abstecher vom 3. Tag so schön war, steht fest, dass es einmal ein anderes Gebiet sein soll.
Deshalb frage ich gleich noch an die Experten und Locals: Wie voll sind denn in der Hauptsaison (z.B. Neujahrswoche) Gebiete wie Latemar, Civetta, Carezza, Cortina oder San Pellegrino?
Und jetzt wünsche ich euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest!
Liebe Grüße,
Wibbe