In den letzten Jahren zog es mich immer mehr in kleinere Skigebiete. Die Gründe dafür sind vielfältig. Erstens lebe ich im Stadtzentrum und arbeite ich in einer lärmigen Fabrik. Ich sehne mich in meinen Ferien also nach Ruhe und nicht nach Jubel und Trubel. Ja schnee-chrigel ich weiss, das war nicht immer so. Aber die Bedürfnisse ändern sich halt

Nachdem meine Frau den Pistenplan gesehen hat ”was nur schwarze Pisten ins Tal? und wo bitte sind die blauen Pisten?” fiel Bosco/Gurin eigentlich gleich wieder von der Liste. Nachdem ich mich aber bei Harzwinter über den Schwierigkeitsgrad der Pisten schlau gemacht habe (vielen Dank nochmals!) und auch die Dame vom lokalen Tourismusbüro mich überzeugt hat, dass das Gebiet sogar für Anfänger geeignet ist, haben wir’s dann trotzdem riskiert.
Bosco/Gurin liegt ganz zuhinderst in einem Seitental des Maggiatals. Von Locarno aus braucht man ca. eine Stunde mit dem Auto. Wer kein Vierradantrieb hat, auf jeden Fall Ketten mitnehmen. Wir hatten sie die ganze Woche am Auto.
Auf der Anfahrt hat's noch geregnet (Linescio 664m). In Bosco/Gurin (1503m) sah's dann zum Glück so aus.
Erst mal den Nachbarn begrüssen. Aha, noch mehr Nachbarn. Bosco/Gurin. Ein Hotel, eine Osteria, eine Bäckerei und ein Dorfladen. Was braucht's mehr?
Und Skifahren kann man da natürlich auch. Das Skigebiet wird von einem Sessellift erschlossen, der einem hinauf zum Rossboda (2000m) bringt. Eine zweite Sektion des Sessellift führt auf den höchsten Punkt (2331m) des Skigebiets. Vom Rossboda aus gelangt man auch zu den Ankerliften Guriner Furka, Grossalp und zum Tellerlift. Das wars auch schon. Aber mit diesen Liften wird eine Vielfalt an Pisten verschiedenster Schwierigkeitsgrade erschlossen.
Am Sonntag war gemäss unserem Vermieter ein Rekordtag (1700 Besucher). An den darauffolgenden Wochentagen waren neben knapp 100 Schülern wahrscheinlich etwa 100 Besucher da. Das erklärt auch, warum am Sonntag sämtliche Anlagen offen waren, während an den Wochentagen nicht alle Anlagen in Betrieb waren, sondern am Montag und Dienstag nur der Sessellift 1. Sektion + Tellerlift + Guriner Furka und am Mittwoch nur der Sessellift 1. und 2. Sektion + Tellerlift. Aufgrund der wenigen Besucher hab ich für dieses alternierende System ein gewisses Verständnis. Ich würds auch nicht anders machen. Die Pisten waren am Sonntag auch am Nachmittag trotz dem warmen Wetter (10 Grad) noch in halbwegs gutem Zustand. Am Montag waren sie dann am Nachmittag deutlich zu weich. Danach wurden die Nächte etwas kälter und die Pisten wieder etwas besser, sprich härter.
Fazit: Für uns wars ein Volltreffer. Natürlich hatten wir Glück mit den unglaublichen Schneemengen und dem sonnigen Wetter.