Schon lange hege ich den Wunsch hier skizufahren - aufgrund der langen Anfahrt hat es bis jetzt nicht geklappt. Nach Tirol, Salzburg oder Vorarlberg fährt man einfach eine Stunde weniger. Ziel war es ein Skigebiet zu finden, dass an Ostern nicht überlaufen ist, für vier Tage Abwechslung bietet und noch sehr gute Schneebindungen aufzuweisen hat. Zur Debatte Stand noch Nauders, da wir hier bereits zweimal waren und das Angebot in Heiligenblut noch etwas günstiger war, war die Entscheidung schnell gefallen...
Der Ort
"Romantisches Bergdorf am Fuße des Großglockners" heißt es im ADAC Skiguide von 2010. Dem kann ich nur zustimmen: Der kleine zerstreute Ort um die dominante Wallfahrtskirche St. Vincenz mit dem Großglockner im Hintergrund in Talendlage suggeriert eine heile Bergwelt und das ist m.E. auch wirklich so. Über die hässliche Parkgarage (kostenlos Parken!) wollen wir einmal hinwegsehen. Erwähnenswert ist noch das gepflegte, einfache Hallenbad aus den 60ern mit Panoramaverglasung. Der Eintrittspreis (6€ Schwimmen/ 12€ mit Sauna) ist vollkommen in Ordnung. Die Talstation befindet sich im Zentrum, wer mit dem Auto zum Lift fahren will, fährt besser die Straße bis zur Mittelstation hoch. Von der Parkgarage im Ort läuft man ca. 300m. Was viel aussagt: Viele Gäste stellen ihre Ski einfach über Nacht unabgeschlossen in die Liftstation. Heiligenblut ist aus meiner Sicht kein klassischer Skiort. Man merkt, dass auch der Sommertourismus eine wesentliche Rolle im Tourismuskonzept spielt.
Das Skigebiet
Ein mittelgroßes Skigebiet mit nicht besonders vielen, aber sehr langen Abfahrten. Es gibt drei Sektoren "Schareck" - das Hauptgebiet, "Panoramabahn" - das Höhenskigebiet, "Fleiss" - das Genussgebiet. Die Abfahrten (allesamt mittelschwere Genusspisten) sind gut mit den wenigen Bahnen erschlossen. Kein Schieben oder lästige Verbindungswege. Dafür gibt es eine Verbindungsbahn - die Tunnelbahn Fleissalm. Mit ihr erreicht man den Sektor "Fleiss".
Die Einkehr
Wir waren in vier verschieden Hütten: Skistadl, Schareck Bergstation, Spatzlalm, Fleisskuchl
Das Essen war überall gut, nur der Service war nicht besonders gut. Man wurde häufig einfach nicht bedient. Nur die Spatzlalm konnte überzeugen.
Die Verhältnisse
Karfreitag und Karsamstag nasse Dauerschneefall. Schneefallgrenze 1300m. Temperatur in 2600m -2 Grad. Sonntag war dann schon besser, Montag dann Sonne pur. Bis Montag früh kamen 40cm Neuschnee im Skigebiet zusammen. Sulzgrenze 1800m. Durch das wechselhafte Wetter waren nicht immer alle Lifte/Pisten geöffnet. Hochfleiss machte erst am Ostermontag gegen 11 Uhr auf. Vormittags wurde noch präpariert. Die Tage zuvor wurde nachvollziehbarerweise (Wind, Schneeverwehungen) nicht geöffnet. Generell ist das Gebiet für Tiefschneefahrer wohl ein Paradies, gerade bei solchen Verhältnissen.
Der Andrang
Gab es nicht. Es war fast nichts los. Am Ostermontag waren Wetterbedingt viele Einheimische dort. Wartezeiten sind jedoch nicht erwähnenswert.
Nun aber zu den Fotos, die alle am Ostermontag entstanden sind.
^^Beginn 2a gegen 4 EUB Schareck
^^Piste 2a gegen Sektor Fleiss, im Vordergrund der SL Seppenalm (außer Betrieb). Hochfleiss wird gerade hergerichtet.
^^Großglockner
^^Weiter auf Piste 3
^^Piste 4
^^Nachdem die Pisten am Schareck abgefahren waren, wechselten wir zur Panoramabahn. Die scharze Nr. 1 (einzig steiler Hang im Gebiet) war nicht gewalzt, bot aber knietiefen Pulverschnee.
^^Blick auf Piste 1 (rot).
^^Blick auf den Sektor Panoramabahn. Im oberen teil ein breiter Ziehweg, weiter unten breite relativ flache Piste. Nichts Besonderes.
^^Anschließend ging es vom Schareck die 1300 Hm hinab zur Talstation. Es war gegen 11 Uhr, die Talabfahrt firnte gerade auf. Im Hintergrund der Großglockner
^^Nach der Mittagspause im Bergrestraurant Schareck wechselten wir mit der Tunnelbahn zur Fleissalm.
^^ Abfahrt Hochfleiss gegen Skigebiet und Großglockner
^^Rote Abfahrt an der Fleissbahn. Viel Schnee und nichts los.
Fazit:
Außergewöhnliches, überschaubares Skigebiet mit einem ruhigen Urlaubsort. Das es sowas noch in Österreich gibt, hat mich überrascht. 4 Skitage reichen größenbedingt aus.
Hoffe mein erster Bilderbericht gefällt
