Ein Freund und ich wollten schon lange einmal die gesamte Nagelfluhkette am Stück überqueren mit Übernachtung auf dem Staufner Haus. Anfang Mai klappte es dann endlich, ausnahmsweise gab es noch freie Plätze auf dem Staufner Haus. Und die Tour hat sich gelohnt: Im Frühling präsentiert sich die Nagelfluhkette von ihrer schönsten Seite, man läuft durch eine abwechslungsreiche Landschaft aus Wäldern, Wiesen, Blumenmeeren, Schneefeldern und natürlich das charakteristische Gestein Nagelfluh, welches auch als Herrgottsbeton bezeichnet wird.
Natürlich hatten wir im Vorhinein die Sorge, dass uns der Altschnee den Weg erschweren oder gar unmöglich machen könnte. Es stellte sich dann jedoch als gut machbar heraus, die größeren Probleme gab es zu unserer Verwunderung an dem deutlich tiefer gelegenen Westteil der Nagelfluhkette. Das Wetter spielte nicht ganz so wirklich mit, am Freitag liefen wir größtenteils im zähen Nebel, der Samstag stellte sich mit wenigen Ausnahmen aber als deutlich sonniger heraus.
Wegstrecke:
Gfäll (Hittisau) - Kurzentobel - Gschwendalpe - Gehrenalpe - Bergstation Hochhäderich - Hochhäderich - Falken - Rohnealpe - Rohnehöhe (Eineguntkopf) - Hohenfluhalpkopf - Seelenkopf - Morgenalpe - Staufnerhaus (Übernachtung) - Bergstation Hochgratbahn - Hochgrat - Brunnauscharte - Gelchenwanger Kopf - Rindalphorn - Güntlescharte - Güntleskopf - Buralpkopf - Obere Sedererwände - Sedererstuiben - Stuiben - Steineberg - Bärenköpfle - Bergstation Mittag - Mittagalpe - Teufelsloch - Mittelstation Mittag - Schattenberg - Hochried - Talstation Mittag - Bahnhof Immenstadt
Freitag, 4. Mai: Von Gfäll zum Staufner Haus
Den "Genuss vom Bauernhof" durften wir in Form von frischer Landluft auch gleich erleben: Der Weg ging durch eine frisch gegüllte Wiese, der wir versuchten, so gut es geht, auszuweichen.
Im unteren Teil gibt es auch schon herrlich grüne Laubwälder.
Nach einiger Zeit kamen wir in die Alpenarena Hochhäderich, ein kleines naturnahes Skigebiet: Bergstation der 4er-Sesselbahn Hennenmoos
Man könnte fast noch eine Abfahrt wagen.

Leider kamen wir ungewollt vom Weg ab, deshalb entschieden wir uns dafür, das steile Schlussstück der Schlepplifttrasse aufzusteigen, was sich als sehr anstrengend herausstellte.
Dichter Nebel am geschlossenen Falkenhaus.
Da sich der offizielle Weg aufgrund des sehr rutschigen, nassen Gesteins manchmal nicht begehen ließ, oder durch die sehr dicke Schneedecke (teilweise über drei Meter) nicht auffindbar war, mussten wir nach Alternativen suchen. So machten wir beispielsweise einen Umweg über die Rohnealpe.
Die Sonne zeigt sich!

Und wenig später auch das Staufner Haus.
Das Staufner Haus kommt immer näher.
Nach nur einem Winter muss die neue Rodelbahn wohl schon repariert werden
Das Staufner Haus war zu unserem Erstaunen relativ leer. Nach einem sehr leckeren Abendessen, einer ruhigen Nacht und einem stärkenden Frühstück machten wir aus auf den Weg für den zweiten Teil der Bergtour.
Montag, 5. Mai: Vom Staufner Haus nach Immenstadt
Morgenstimmung über dem Weißachtal
Seelenkopf
Die erste Kabine der Hochgratbahn schwebt auch schon den Berg hinauf
Staufner Haus
Bergstation Hochgratbahn
Weg zum Hochgrat-Gipfel
Auf dem Hochgrat angekommen
Hoher Ifen
360°-Panorama
360°-Panorama mit Beschriftung, stimmt das auch alles?
Hochvogel, der Berg davor könnte das Riedberger Horn sein
Blick auf den weiteren Verlauf der Nagelfluhkette im Osten
Nach der Brunnauscharte geht es wieder zielstrebig den Berg hinauf
360°-Panorama auf dem Gelchenwanger Kopf
Widderstein, Gottesacker und Ifen, und was sieht man im Hintergrund?
Vom Rindalphorn kamen wir sehr schnell wieder herunter. Die ostseitige Mulde war noch dick mit Schnee gefüllt, man konnte noch bestens runterrutschen.
Stuiben
Da auf der Nordseite des Graten noch viel Schnee lag, war es uns wohler über den ausgesetzten aber schneefreien Grat zu gehen.
Leiter am Steineberg
Immenstadt
Blick auf die Schneereste des Skigebiets Ofterschwang-Gunzesried
Allgäuer Berghof, davor die Ossi-Reichert-Bahn (Gunzesried)
Immenstadt, unser Ziel rückt immer näher
Sonthofen, im Tal dahinter geht es nach Bad Hindelang und aus Oberjoch, beziehungsweise ins Hintersteiner Tal
Bergstation Mittag
Mittelstation Mittag
Schöner Feldweg durch die blühenden Wiesen
Pipeline: Nur was fließt wohin?
Was ist dieses komische Gebilde mitten im Wald?
Fabrik am Ortsrand
Talstation Mittagbahn
In Immenstadt angekommen
Fazit: Eine wunderschöne Frühlingstour, besonders dann geeignet, wenn in den höheren Lagen noch zu viel Schnee liegt, und die Nagelfluhkette noch nicht so überlaufen ist. Durch den Restschnee war nicht immer alles auf das erste Mal machbar, im Endeffekt hat dann aber alles ganz gut geklappt.
Nächste Woche geht es dann ins Kleinwalsertal, wo hoffentlich der Altschnee uns keine größeren Probleme macht. Allerdings ist das Wetter ja nicht gerade auf unserer Seite.....