Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Allerbesten Dank an Kris für das hochauflösende Bildmaterial!
Da kann man diverse Konstruktionsdetails des Bergefahrzeugs erkennen. Sinn dieser recht aufwendigen hydraulischen axialen Gehängeverstellung habe ich mit dem besten Willen noch nicht herausgefunden, also hier gemeint weshalb man nicht eine klassische Konstruktion mit fester Distanz und ggf. Ballastierung unter dem Korbboden zur Korrektur der Lage des Schwerpunkts des leeren Bergeahrzeuges wählte.
Der seitliche Versatz der Anschlagpunkte für Kettenzug und Parkaufhängung kann niemals sowas komplexes rechtfertigen. Dasselbe würde für Lichtraumprobleme gelten.
Um sowas komplexes mit Teleskopischem doppelt wirkendem Hydraulikzylinder, usw. vorzusehen müsste man einen sehr guten Grund haben.
Die Sechskantmutter gesichert mit Federstecker (Vorsteckfeder, Federsplint, usw.), siehe auch Detailfoto eines anderen Bergefahrzeugs betrachte ich als ungünstige Konstruktion, da drehende Mutter den Federstecker direkt berührt.
Ferner sollte Federstecker unverlierbar gesichert sein (wie auf dem Foto eines anderen Bergefahrzeugs) und nicht als loses Teil vollständig abnehmbar sein.
Bei der anderen Lösung (siehe Foto) wird Federstecker auf Scherung beansprucht, da Steckachse vedrehgesichert ist (sieht man nicht auf dem Foto, der rückseitig angeordnete Bund der Steckachse weist eine Aussparung aus, in der eine Schraube (oder dessen Kopf) ein Drehen der Steckachse verhindert).
Die Blechteile mit den elektrischen Verbindungsdrähte, die Aussehen wie Tragseilfänger sind m.E. kein Entgleisungsschutz (zu schwach ausgeführt) sondern eher eine Art Kontaktsystem für eine galvanische Entgleisungsüberwachung, diese Teile sehen auch elektrisch isoliert montiert aus. Die Kabelführung hintem im Spiralschutz ist fragwürdig, die ist viel zu zu heikel und stellt zudem noch eine Gefahr für das Personal dar (z.B. vershentliches Einhängen, am Sicherungsgurt trägt man meistens allerhand Zeug, das sich in sowas verfangen kann).
Abstreifer der talseitigen Laufwerksrollen sehen etwas merkürdig ausgeführt aus, bergseitif fehlen Abstreifer obwohl Tragseile u.U. sehr schnell wieder vereisen können.
Sichern der Lauferksrollenachse nur mit Nylstop Muttern finde nicht so genial, hätte lieber noch eine formschlüssige Sicherung gegen ein Herausdrehen der Mutter bevorzugt, Nylstop Muttern werden jedoch erstaunlich oft für z.T ziemlich kritische Anwendungen ohne zusätzliche Sicherung eingesetzt (insbes. Fahrzeugtechnik aber dort ist sparen bis aufs unglaubliche unter dem Lobbying-Druck der Hersteller durch die ECE und EN erlaubt).
Interessant ist ebenfalls, dass die Schweissnähter beider talseitigen Halterungen der seitlichen Führungsrollen auf einer grossen Länge rissen (Massivteile auf Blechkonstruktion geschweisst).
Elektrokettenzug ist wie angenommen direkt mittels zwei Steckbolzen (mit Suicherungssplint) am Handfahrwerk montiert (siehe LIFTKET Bedienungsanleitung).
Wie gut sich Seilzug bei links/rechts Schrägzug sebst zentrieren kann, ist schwer zu beurteile, unter 2.5 bis 3.2 t Last ist die Reibungs recht gross und Untergurt ist auch nicht eine sehr glatte Obefläche, da zuwenig gefahren wird (bei Abnützung wird die Auflagefläche glätter und Reibung nimnmt ab).
In dem Lastbereich ist ein Hin- und Herschieben einer Last ohne Fahrwerk mit Antrieb (elektrisch oder mit Handkettenschlaufe) onehin sehr unpraktisch. Ob man hier allerdings das Bergefahrzeug seitlich verchieben muss oder nicht, ist nicht klar ersichtlich, würde meinen es sei nicht notwendig.
Die beiden Schäkel der kleinen Lasttraverse wurden anscheinend nachträglich mit Blechteilen gegen ein Herunterfallen bei abgenommenem Augenbolzen gesichert, sieh man an den zu langen Schrauben, die eine unnötige Verletzungsgefahr darstellen. Da hätte man auch Sicherungsteile in einer Gummimatte ausschneiden könnne, dann hätte man nicht einmal Löcher bohren müssen (ähnliche Teile wie man gegen das Verdrehen von Karabinern einsetzt).
Muss das Ganze nochmals genau ansehen, irgendwie finde ich die gesamte Ausführung des Bergesystems viel zu kompliziert, insbes. i.Vgl. zu anderen Bahnen. Grundprinzip einer solchen Bergebahn mit Zugseil ab Trommelwinde und zwei Bergefahrzeuge ist recht alt, nur so kompliziert wurde es wohl bislang noch nie ausgeführt.
Da kann man diverse Konstruktionsdetails des Bergefahrzeugs erkennen. Sinn dieser recht aufwendigen hydraulischen axialen Gehängeverstellung habe ich mit dem besten Willen noch nicht herausgefunden, also hier gemeint weshalb man nicht eine klassische Konstruktion mit fester Distanz und ggf. Ballastierung unter dem Korbboden zur Korrektur der Lage des Schwerpunkts des leeren Bergeahrzeuges wählte.
Der seitliche Versatz der Anschlagpunkte für Kettenzug und Parkaufhängung kann niemals sowas komplexes rechtfertigen. Dasselbe würde für Lichtraumprobleme gelten.
Um sowas komplexes mit Teleskopischem doppelt wirkendem Hydraulikzylinder, usw. vorzusehen müsste man einen sehr guten Grund haben.
Die Sechskantmutter gesichert mit Federstecker (Vorsteckfeder, Federsplint, usw.), siehe auch Detailfoto eines anderen Bergefahrzeugs betrachte ich als ungünstige Konstruktion, da drehende Mutter den Federstecker direkt berührt.
Ferner sollte Federstecker unverlierbar gesichert sein (wie auf dem Foto eines anderen Bergefahrzeugs) und nicht als loses Teil vollständig abnehmbar sein.
Bei der anderen Lösung (siehe Foto) wird Federstecker auf Scherung beansprucht, da Steckachse vedrehgesichert ist (sieht man nicht auf dem Foto, der rückseitig angeordnete Bund der Steckachse weist eine Aussparung aus, in der eine Schraube (oder dessen Kopf) ein Drehen der Steckachse verhindert).
Die Blechteile mit den elektrischen Verbindungsdrähte, die Aussehen wie Tragseilfänger sind m.E. kein Entgleisungsschutz (zu schwach ausgeführt) sondern eher eine Art Kontaktsystem für eine galvanische Entgleisungsüberwachung, diese Teile sehen auch elektrisch isoliert montiert aus. Die Kabelführung hintem im Spiralschutz ist fragwürdig, die ist viel zu zu heikel und stellt zudem noch eine Gefahr für das Personal dar (z.B. vershentliches Einhängen, am Sicherungsgurt trägt man meistens allerhand Zeug, das sich in sowas verfangen kann).
Abstreifer der talseitigen Laufwerksrollen sehen etwas merkürdig ausgeführt aus, bergseitif fehlen Abstreifer obwohl Tragseile u.U. sehr schnell wieder vereisen können.
Sichern der Lauferksrollenachse nur mit Nylstop Muttern finde nicht so genial, hätte lieber noch eine formschlüssige Sicherung gegen ein Herausdrehen der Mutter bevorzugt, Nylstop Muttern werden jedoch erstaunlich oft für z.T ziemlich kritische Anwendungen ohne zusätzliche Sicherung eingesetzt (insbes. Fahrzeugtechnik aber dort ist sparen bis aufs unglaubliche unter dem Lobbying-Druck der Hersteller durch die ECE und EN erlaubt).
Interessant ist ebenfalls, dass die Schweissnähter beider talseitigen Halterungen der seitlichen Führungsrollen auf einer grossen Länge rissen (Massivteile auf Blechkonstruktion geschweisst).
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Wie gut sich Seilzug bei links/rechts Schrägzug sebst zentrieren kann, ist schwer zu beurteile, unter 2.5 bis 3.2 t Last ist die Reibungs recht gross und Untergurt ist auch nicht eine sehr glatte Obefläche, da zuwenig gefahren wird (bei Abnützung wird die Auflagefläche glätter und Reibung nimnmt ab).
In dem Lastbereich ist ein Hin- und Herschieben einer Last ohne Fahrwerk mit Antrieb (elektrisch oder mit Handkettenschlaufe) onehin sehr unpraktisch. Ob man hier allerdings das Bergefahrzeug seitlich verchieben muss oder nicht, ist nicht klar ersichtlich, würde meinen es sei nicht notwendig.
Die beiden Schäkel der kleinen Lasttraverse wurden anscheinend nachträglich mit Blechteilen gegen ein Herunterfallen bei abgenommenem Augenbolzen gesichert, sieh man an den zu langen Schrauben, die eine unnötige Verletzungsgefahr darstellen. Da hätte man auch Sicherungsteile in einer Gummimatte ausschneiden könnne, dann hätte man nicht einmal Löcher bohren müssen (ähnliche Teile wie man gegen das Verdrehen von Karabinern einsetzt).
Muss das Ganze nochmals genau ansehen, irgendwie finde ich die gesamte Ausführung des Bergesystems viel zu kompliziert, insbes. i.Vgl. zu anderen Bahnen. Grundprinzip einer solchen Bergebahn mit Zugseil ab Trommelwinde und zwei Bergefahrzeuge ist recht alt, nur so kompliziert wurde es wohl bislang noch nie ausgeführt.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Super Fotos, besten Dank.
Ach ja, wie man auf den Fotos vom Flaschenzug erkennt, scheint tatsächlich das "senkrechte" Kettenglied zu fehlen. Vorausgesetzt, es fehlt tatsächlich nur genau ein Kettenglied.
Was meinen die Seilbahnexperten?
Ich glaube, in der Rechnung ist noch ein systematischer Fehler. Prinzipiell verteilt sich die Last bei zwei Kettensträngen hälftig auf beide Parten des Flaschenzugs. Bis, tja, bis auf das kleine Kettenglied, welches sich genau unter der Achse der Rolle am Haken befindet. Dieses "sieht" nach beiden Seiten eine Last von 1.5 to, wird also mit 3 to belastet. Und weil das Parkseil offenbar nur als Sicherung gegen versehentliches Absenken genutzt wird, steht dieses Kettenglied nun seit Monaten unter Zug. Das ist zwar immer noch von den erwähnten 10 to Nennlast weit entfernt, aber sehen wir weiter. Angenommen, das besagte Kettenglied sitzt "senkrecht" unter der Rolle. Dann wird der obere Teil auf Druck belastet, der untere Teil auf Zug. Theoretisch muss der untere Teil des Kettenglieds fast die volle Last von 3 to tragen, während der obere Teil sich ausruht. Vorausgesetzt, diese Überlegungen stimmen, dann darf man in dieser Anwendung nicht von der doppelten, sondern im worst case von der halben Nennlast der Kette ausgehen, also von ca. 5to. Was die Lastverteilung im Kettenglied angeht, bin ich mir noch nicht so sicher. Bei einem Stahlseil wäre es eindeutig. Der bogenäußere Teil wird auf Zug belastet, der innere gestaucht. Wie das bei einer Kette aussieht, die durch eine Umlenkrolle geführt wird, keine Ahnung. Wenn dann auch noch ausgerechnet die Schweißnaht "unten" liegt und auf Zug belastet wird..... Jedenfalls scheint mir die Reserve nicht mehr so groß wie ursprünglich gedacht.Lagorce hat geschrieben: 16.09.2018 - 01:40 Dass die Lastkette bereits bei 1'500 kg riss (3'000 kg frei hängende Last, 2-strangig) betrachte ich als sehr unwahrscheinlich
Ach ja, wie man auf den Fotos vom Flaschenzug erkennt, scheint tatsächlich das "senkrechte" Kettenglied zu fehlen. Vorausgesetzt, es fehlt tatsächlich nur genau ein Kettenglied.
Falls meine Überlegungen zutreffen, darf man auch hier nur mit dem einfachen Querschnitt rechnen. Denn an dem Punkt, wo die beiden Kettenglieder ineinander greifen, herrschen prinzipiel die gleichen Voraussetzungen wie bei dem Kettenglied unter der Rolle. Am Berührungspunkt von zwei Kettengliedern ist nur der einfache Querschnitt wirksam. Und der unterliegt bei Bewegung auch noch einem Verschleiß durch die aufeinander gleitenden Kettenglieder.Lagorce hat geschrieben: 16.09.2018 - 01:40Eine 11.3x31 mm Lastkette weist einen theoretischen metallischen Querschnitt von etwa 2*100.3 = 200.6 mm2 auf. Bei 3'000 kg Last (Gewicht 29.43 kN) käme man noch auf rund147 N//mm2 Zugspannung, was nicht einmal von einem 08/15 Stahl unterboten werden kann.
Was meinen die Seilbahnexperten?
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Das ist ein Trugschluss und nicht zu selten. Die Summe (!) der horizontalen Kräfte muss an jeder Stelle Null sein, sonst fliegt die Kette weg.NeusserGletscher hat geschrieben: 28.09.2018 - 06:45 Dieses "sieht" nach beiden Seiten eine Last von 1.5 to, wird also mit 3 to belastet.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Ich glaube, Du bringst da was durcheinander. Betragsmässig sind beide horizontalen Kräfte gleich. Weil sie genau entgegengesetzt wirken, heben sie sich in ihrer Wirkung auf, d.h., es entsteht keine Bewegung (!). Andernfalls würde sich die Kette solange unter der Rolle bewegen, bis beide Kräfte (abgesehen von Haftreibung und anderen Kräften) im Gleichgewicht sind. Dass sie sich gegenseitig aufheben bedeutet aber nicht, dass das Kettenglied keine Kraft mehr aufnehmen muss. Im Gegenteil, das Kettenglied wird zu jeder Seite mit 1.5 to beaufschlagt, in der Summe also mit 3 to und nicht mit 0.massatomba hat geschrieben: 28.09.2018 - 08:36Das ist ein Trugschluss und nicht zu selten. Die Summe (!) der horizontalen Kräfte muss an jeder Stelle Null sein, sonst fliegt die Kette weg.NeusserGletscher hat geschrieben: 28.09.2018 - 06:45 Dieses "sieht" nach beiden Seiten eine Last von 1.5 to, wird also mit 3 to belastet.
Auch innerhalb der Kette gelten die gleichen Gesetzmäßigkeiten. Durch die Belastung zieht sich das Kettenglied wie eine Feder in die Länge, es wird (minimal) gestreckt. Auch hier heben sich im Ruhezustand alle Kräfte wieder gegenseitig auf. Sobald sich ein Gleichgewicht zwischen "Feder" und Belastung eingestellt hat, dehnt sich das Kettenglied nicht mehr. Wird es überlastet, dann bricht das Kettenglied und es fliegt weg.
Für die Berechnung des wirksamen Querschnitts der Kette ist die Sache noch komplizierter. Bei einer Beanspruchung auf Biegung stellt sich eine neutrale Faser ein. In Richtung äußerer Biegeradius entsteht eine Zugbelastung, darunter eine Stauchung. Ich habe das mal mit einer weiteren Skizze verdeutlicht. D.h., wenn man versucht, aus dem Querschnitt des Stahls auf die Festigkeit der Kette zu schließen, darf man IMHO für eine Überschlagsrechnung (!) nicht mit dem doppelten sondern lediglich mit dem halben Querschnitt rechnen, abzüglich der Sicherheitszuschläge für Verschleiß, wechselnde Lasten (Ermüdung), Fertigungstoleranzen usw..
Edit: 1.5 to sind doch richtig
Zuletzt geändert von NeusserGletscher am 30.09.2018 - 09:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Nein, technische Mechanik 1. Semester!NeusserGletscher hat geschrieben: 28.09.2018 - 09:21 Im Gegenteil, das Kettenglied wird zu jeder Seite mit 1.5 to beaufschlagt, in der Summe also mit 3 to und nicht mit 0.
Egal an welcher Stelle du eine Schnitt machst, die Summe der Kräfte muss Null sein.
Wenn du an einem Schnittufer mit 15 kN ziehst kannst du nicht am anderen 30 kN haben.
Was dann im Querschnitt bei Überlagerung mit einem Biegemoment spannungsmässig passiert ist eine andere Sache.
Bei der Berechnung der Nulllinie musst du bedenken, dass Ketten im wesentlichen für Zugbeanspruchungen eingesetzt werden.
Einen spannungsfreien Bereich wird es dort selten geben und der Lasteinleitungsbereich im Übergang zweier Kettenglieder ist von Diskontinuitäten geprägt, so dass die Balkentheorie dort in Frage gestellt ist.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Stimmt, mein Fehler.massatomba hat geschrieben: 28.09.2018 - 09:59 Nein, technische Mechanik 1. Semester!
Egal an welcher Stelle du eine Schnitt machst, die Summe der Kräfte muss Null sein.
Wenn du an einem Schnittufer mit 15 kN ziehst kannst du nicht am anderen 30 kN haben.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Ich habe Werte nur vereinfacht dargestellt, was bei der Kettennuss in der Hakenflasche oder beim Taschenrad des Lastkettenantriebs genauer passiert simulieren die Hersteller mittels FEM, damit können sich auch besser die Geometrie dieser Teile gestalten.
Vorgeschrieben sind Mindest-Bruchlastwerte, wann ein Versagen eintrifft und was genau versagt, weiss man nicht so genau. Dies müsste man auf einer Prüfbank destruktiv testen. Geht man z.B. von mindestens 5-facher Sicherheit aus, wird der effektive Sicherheitsfaktor höher sein, dies ist Sache des Herstellers, ein Kompromiss zwischen erforderlicher Reserve zur Mindesbruchlast und unwirtschaftlicher Überdimensionierung.
Wegen Streuung in Produktion, usw. kann man davon ausgehen, dass noch was Reserve zu den Mindestwerten, die ich als Beispiel aufführte dazu kommt. Wieviel weiss jedoch ich nicht.
Vorgeschrieben sind Mindest-Bruchlastwerte, wann ein Versagen eintrifft und was genau versagt, weiss man nicht so genau. Dies müsste man auf einer Prüfbank destruktiv testen. Geht man z.B. von mindestens 5-facher Sicherheit aus, wird der effektive Sicherheitsfaktor höher sein, dies ist Sache des Herstellers, ein Kompromiss zwischen erforderlicher Reserve zur Mindesbruchlast und unwirtschaftlicher Überdimensionierung.
Wegen Streuung in Produktion, usw. kann man davon ausgehen, dass noch was Reserve zu den Mindestwerten, die ich als Beispiel aufführte dazu kommt. Wieviel weiss jedoch ich nicht.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Ob sich das gebrochene Kettenglied im Umlauf der Kettennuss befand oder nicht wäre auch so eine Frage. Das Glied muss dort sauber anliegen ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Kettennuss
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>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Nochmals allerbesten Dank für Deine Fotos!
Also fest steht nun mal, dass egal wo Kette brach, ausser Herstellungsfehler oder Beschädigung nach der Auslieferung, die Lastkette nur durch sehr massive Überlast oder Fehlbelastung versagen konnte. Fehlbelastug kann ich mir selbst bei schrägem Einziehen im Elektrokettenzuggerät nicht so vorstellen, dass dann jemals die Bruchlast der Kette erreicht werden könnte, ferner sind keine Verbiegungen sichtbar (insbe. an der Aufhängelasche und/oder Handfahrwerk oder gar Untergurt des Trägerprofils).
Und wie bereits erwähnt gilt der hohe Sicherheitsfaktor nicht nur für die Lastkette, sondern für den gesamten Elektrokettenzug inkl. Lastkette.
Da jedoch offensichtlich Lastkette versagte befassen wir uns in der Diskussion nur wenig mit dem Gerät selbst, da dieses als solches nicht versagte (aus irgendeinem Grunde versagte Lastkette, am Gerät selbst sieht man nichts abnormales in den Fotos).
Als wahrscheinlichste Ursache betrachte ich nach wie vor enweder eine Beschädigung der Lastkette (z.B. beim Flexen in der Nähe aber sowas würde man ja bemerken) oder, eher, eine Überlast durch dynamische Effekte (Fallen der Last in schlaffe Kette).
Externe Einflüsse, die zu einer derart hohen progressiven (hier "nicht schockartig" gemeint) Belastung führen könnten, sehe ich keine, da dies einen externen Antrieb (Bergeseil, Zugseil, Laufwerk der Pendelbahn, usw.) voraussetzen würde und demnach eigentlich ausgeschlossen sein sollte.
Alleinig durch das Gewicht des Bergefahrzeugs (ohne Fallen in Schlaffseil, usw.) kann man die erforderlichen Bruchlasten niemals erreichen.
Da Lastkette naheuzu neu ist können hier Korrosion sowie Abnutzung eigentlich ausgeschlossen werden. Dass Kette unterhalb der Zugspannung der Streckgrenze des miesesten 08/15 Stahls riss halte ich eigentlich für ausgeschlossen. Derart tragfähighkeitsminderden Beschädigung hätte auffallen müssen.
Falls Lastkette von RUD wäre, wäre der Text "RUD" sowie ein Logo und ein Fabrikations-Code auf Lastkette eingeprägt. Sinngemässes gilt auch für andere Hersteller, dies ist in den EN zwingend vorgeschrieben damit man Hersteller und Fabrikationslos der Kette rückverfolgen kann. Aber wie gesagt, wäre äusserst erstaunt falls Lastkette ab Werk defekt war (und dann wäre sie eben jetzt wohl im Labor).
Aufgrund anderer Beobachtungen gehe ich davon aus, dass wie bereits erwähnt sowohl Vorgang sowie Verantwortungen klar bekannt sind, sonst wäre der Kettenzug samt Handfahrwerk schon längst im Labor gelandet.
Es geht hier um Beträge in Millionenhöhe und da zahlt eine Versicherung nur, wenn rechtlich klar ist wer wie tief in die Tasche greifen muss.
BTW der dunkle birnenförmige Gegenstand in gewissen Fotos ist ein PSA Gerät zur Sturzsicherung (mit Kabel und selbsttätiger Aufwicklung mittels Federsystem, da gibt's massenhaft Modelle von einigermassen brauchbar bis echt mühsam, die meisten sind mit Stahlseil, manchmal auch was anderes wie z.B Flachgurt). Ende des Kabels mit Karabiner wird bei Nicht-Gebrauch im sicheren Einstiegsbereich irgendwo befestigt damit man es bei Arbeitsbeginn am Sicherunsgurt einhängen kann.
Spielt in Duskussion keine Rolle, erwähne es nur vollständigkeitshalber, damit man es nicht z.B. mit dem Kettensack des Elektrokettenzugs verwechselt.
Dank den Fotos von Kris wissen wir endlich wie gewisse Einzelheiten des Bergefahrzeugs ausgeführt sind.
Also fest steht nun mal, dass egal wo Kette brach, ausser Herstellungsfehler oder Beschädigung nach der Auslieferung, die Lastkette nur durch sehr massive Überlast oder Fehlbelastung versagen konnte. Fehlbelastug kann ich mir selbst bei schrägem Einziehen im Elektrokettenzuggerät nicht so vorstellen, dass dann jemals die Bruchlast der Kette erreicht werden könnte, ferner sind keine Verbiegungen sichtbar (insbe. an der Aufhängelasche und/oder Handfahrwerk oder gar Untergurt des Trägerprofils).
Und wie bereits erwähnt gilt der hohe Sicherheitsfaktor nicht nur für die Lastkette, sondern für den gesamten Elektrokettenzug inkl. Lastkette.
Da jedoch offensichtlich Lastkette versagte befassen wir uns in der Diskussion nur wenig mit dem Gerät selbst, da dieses als solches nicht versagte (aus irgendeinem Grunde versagte Lastkette, am Gerät selbst sieht man nichts abnormales in den Fotos).
Als wahrscheinlichste Ursache betrachte ich nach wie vor enweder eine Beschädigung der Lastkette (z.B. beim Flexen in der Nähe aber sowas würde man ja bemerken) oder, eher, eine Überlast durch dynamische Effekte (Fallen der Last in schlaffe Kette).
Externe Einflüsse, die zu einer derart hohen progressiven (hier "nicht schockartig" gemeint) Belastung führen könnten, sehe ich keine, da dies einen externen Antrieb (Bergeseil, Zugseil, Laufwerk der Pendelbahn, usw.) voraussetzen würde und demnach eigentlich ausgeschlossen sein sollte.
Alleinig durch das Gewicht des Bergefahrzeugs (ohne Fallen in Schlaffseil, usw.) kann man die erforderlichen Bruchlasten niemals erreichen.
Da Lastkette naheuzu neu ist können hier Korrosion sowie Abnutzung eigentlich ausgeschlossen werden. Dass Kette unterhalb der Zugspannung der Streckgrenze des miesesten 08/15 Stahls riss halte ich eigentlich für ausgeschlossen. Derart tragfähighkeitsminderden Beschädigung hätte auffallen müssen.
Falls Lastkette von RUD wäre, wäre der Text "RUD" sowie ein Logo und ein Fabrikations-Code auf Lastkette eingeprägt. Sinngemässes gilt auch für andere Hersteller, dies ist in den EN zwingend vorgeschrieben damit man Hersteller und Fabrikationslos der Kette rückverfolgen kann. Aber wie gesagt, wäre äusserst erstaunt falls Lastkette ab Werk defekt war (und dann wäre sie eben jetzt wohl im Labor).
Aufgrund anderer Beobachtungen gehe ich davon aus, dass wie bereits erwähnt sowohl Vorgang sowie Verantwortungen klar bekannt sind, sonst wäre der Kettenzug samt Handfahrwerk schon längst im Labor gelandet.
Es geht hier um Beträge in Millionenhöhe und da zahlt eine Versicherung nur, wenn rechtlich klar ist wer wie tief in die Tasche greifen muss.
BTW der dunkle birnenförmige Gegenstand in gewissen Fotos ist ein PSA Gerät zur Sturzsicherung (mit Kabel und selbsttätiger Aufwicklung mittels Federsystem, da gibt's massenhaft Modelle von einigermassen brauchbar bis echt mühsam, die meisten sind mit Stahlseil, manchmal auch was anderes wie z.B Flachgurt). Ende des Kabels mit Karabiner wird bei Nicht-Gebrauch im sicheren Einstiegsbereich irgendwo befestigt damit man es bei Arbeitsbeginn am Sicherunsgurt einhängen kann.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
hatten wir dieses Video schon?
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Video wurde bereits mehrmals angesprochen, siehe auch das sehr ausfürliche Technik Topic hier, dort sind Zahlreiche Videos aufgeführt und z.T. auch kommentiert:
viewtopic.php?f=39&t=59579
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Danke Lagorce für die Ausführungen und Danke natürlich auch an Kris für seine Bilder und den Trick mit den Webcambildern.
Was soweit ich weis noch nirgends geschrieben wurde ist das Gleitsystem welches man genutzt hat um bei der Rückfahrt in die Bergstation die Seile nicht zu beschädigen. Soweit ich das mitbekommen habe wurden einige Hartholzklötze am Laufwerk befestigt auf denen dann die ganze Konstruktion auf den Tragseilen gleiten konnte und diese wurden vorher ziemlich dick mit Fett eingestrichen. Wie es ganz genau war kann ich natürlich nicht sagen, aber ich habe es vom Chef und der hat es von einem Fachreferenten bei einer Tagung und der wiederum hat es dann erst von Garaventa.
Das wiederinstandsetzen des Laufwerks für die letzte Fahrt hat dann etwas gedauert aber das hat dann wohl auch mit den beschränkt vorhandenen Aufhängungspunkten in der Bergstation und der Steilheit dort zu tun. Ohne 4 - 5 Handkettenzüge gleichzeitig einzusetzen bewegt man in so einer Situation herzlich wenig, denn nur senkrecht hochziehen bringt da gar nichts.
Was das Versagen der Kette und dessen Ursache betrifft favorisieren wir intern die Variante dass das Versagen der Kette etwas mit dem Vorleben des Kettenzugs zu tun hat. Z.B. Der Kettenzug wurde bereits bei der Montage eingesetzt ( Seilzug ) und dort ist irgendwas recht heftiges passiert. Kette über eine Ecke ohne Kantenschutz, Kettenzug durch lösen einer anderen Vorrichtung eine gewisse Zeit extrem stark überbelastet, Kettenzug wurde als Sicherheit benutzt und als irgend etwas los lies hat er die Last zwar aufgefangen wurde aber beschädigt.
Was soweit ich weis noch nirgends geschrieben wurde ist das Gleitsystem welches man genutzt hat um bei der Rückfahrt in die Bergstation die Seile nicht zu beschädigen. Soweit ich das mitbekommen habe wurden einige Hartholzklötze am Laufwerk befestigt auf denen dann die ganze Konstruktion auf den Tragseilen gleiten konnte und diese wurden vorher ziemlich dick mit Fett eingestrichen. Wie es ganz genau war kann ich natürlich nicht sagen, aber ich habe es vom Chef und der hat es von einem Fachreferenten bei einer Tagung und der wiederum hat es dann erst von Garaventa.
Das wiederinstandsetzen des Laufwerks für die letzte Fahrt hat dann etwas gedauert aber das hat dann wohl auch mit den beschränkt vorhandenen Aufhängungspunkten in der Bergstation und der Steilheit dort zu tun. Ohne 4 - 5 Handkettenzüge gleichzeitig einzusetzen bewegt man in so einer Situation herzlich wenig, denn nur senkrecht hochziehen bringt da gar nichts.
Was das Versagen der Kette und dessen Ursache betrifft favorisieren wir intern die Variante dass das Versagen der Kette etwas mit dem Vorleben des Kettenzugs zu tun hat. Z.B. Der Kettenzug wurde bereits bei der Montage eingesetzt ( Seilzug ) und dort ist irgendwas recht heftiges passiert. Kette über eine Ecke ohne Kantenschutz, Kettenzug durch lösen einer anderen Vorrichtung eine gewisse Zeit extrem stark überbelastet, Kettenzug wurde als Sicherheit benutzt und als irgend etwas los lies hat er die Last zwar aufgefangen wurde aber beschädigt.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Danke auch von mir für all den technischen Background zum Unfall, ich lese alles sehr interessiert mit und freue mich über jede Kleinigkeit die man dabei lernt.
Aus Sicht des Herstellers würde ich alles tun aber mit Sicherheit nicht dem Kunden eine Kette verkaufen die bereits 2 Jahre Wind und Wetter sowie allen Widrigkeiten des Baualltags ausgesetzt war - vor allem vor dem Hintergrund dass ich ihm darauf vertraglich eine Gewährleistung schulde. Oder ist dieser Teil der Anlage ein bauseitige Leistung, wird also vom Auftraggeber gestellt, und befindet sich nicht im Lieferumfang des Seilbahnherstellers? So wie bspw. der Stationsbau mit Stahlträgern, Anschlagpunkten und elektrischer Zuleitungen?Theo hat geschrieben: 29.09.2018 - 20:31Was das Versagen der Kette und dessen Ursache betrifft favorisieren wir intern die Variante dass das Versagen der Kette etwas mit dem Vorleben des Kettenzugs zu tun hat. Z.B. Der Kettenzug wurde bereits bei der Montage eingesetzt ( Seilzug ) und dort ist irgendwas recht heftiges passiert. Kette über eine Ecke ohne Kantenschutz, Kettenzug durch lösen einer anderen Vorrichtung eine gewisse Zeit extrem stark überbelastet, Kettenzug wurde als Sicherheit benutzt und als irgend etwas los lies hat er die Last zwar aufgefangen wurde aber beschädigt.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
^^ ?? Damit hat der Hersteller doch nix zu tun.
Es war sicher so gemeint, dass ein neuer Kettenzug geliefert wurde. Dieser könnte aber schon auf der Baustelle der Zugspitzbahn eingesetzt worden sein.
So verstehe ich jedenfalls den Text.
Es war sicher so gemeint, dass ein neuer Kettenzug geliefert wurde. Dieser könnte aber schon auf der Baustelle der Zugspitzbahn eingesetzt worden sein.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Meine Aussage bezog sich auf die Annahme dass Doppelmayr/Garaventa als Hersteller/Lieferant der Seilbahnanlage auch diesen Kettenzug (als Teil des Bergesystems) liefert sowie installiert. Wenn dem nicht so ist, also diese Komponenten durch den Betreiber/Auftraggeber einzeln erworben und installiert wurden, dann hat das Thema Gewährleistung natürlich keine Bedeutung. Ich kenne es nur so dass jeder AG sehr genau hinschaut was ihm da verbaut wird im Zuge der Abnahme - und eben gebrauchte Produkte sehr ungern gesehen werden. Wenn ich als Auftragnehmer/Installateur/Lieferant dann noch eine Gewährleistung schulde, was bei Bauleistungen der Fall ist, würde ich gerade bei sicherheitsrelevanten Anlagenteilen eben kein Risiko eingehen. Aber ich bin eben kein Seilbahnexperte und kenne nicht den "üblichen Lieferumfang" bzw. die Ausschreibungen und Leistungsbeschreibungen solcher Projekte, darum die Verwunderung und meine Frage wie man zu dieser These kommt.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Zuerst mal allerbesten Dank an Theo für seine exklusiven Infos und auf die kann man sich verlassen.
Falls ein Kettenzug irgendwelche abnormale Einsatzbedingungen mit auch nur dem allergerinsten Verdacht auf Beeinträchtigung der Sicherheit erfährt, muss er sofort aus dem Betrieb zurückgezogen werden und ist vor Wiederinbetriebnahme von einem Spezialisten (hier gemeint Hersteller oder Sachverständiger, der regelmässig solche Hebezeuge periodisch prüft und entsprechende Bescheinigungen ausstellt) genau zu untersuchen.
Irgendwie doch merkwürdig, dass eine solche massive Überbelastung stattgefunden hat, ohne, dass unter den involvierten Personen jemand den Entscheid traf, den Elektrokettenzug aus dem Verkehr zu nehmen und die entsprechenden Abklärungen einzuleiten.
Wenn jemand ausser bei extrem geringen Sturzfaktor dank PSA nicht abstürzt lässt man ja auch die PSA überprüfen oder, beim hartem Einsatz, wird alles fraglos ersetzt. Jedenfalls würde ich selbst den entsprechenden Gurt, Karabiner, usw. (Falldämpfernähte sind dann onehin (an)gerissen) sicherheitshalber ersetzen.
Da ich eigentlich davon ausging, dass Kettenzug ausschliesslich für das entsprechende Bergefahrzeug eingesetzt wurde, wäre gar nicht auf die Idee einer massiven Überlast bei einer anderweitigen Anwendung gekommen. Elektrokettenzug war wohl Bestandteil der elektromechanischen Ausrüstung der seilbahn und falls dies zutrifft, wäre demnach der Hersteller der Bahn verantwortlich für die Auslieferung eines Elektrokettenzugs, der in einwandreiem Zustand ist.
Dass allerdings Lastkette wirklich bei nur ca. 2'500 kg (oder ggf. vielleicht im Bereich bis 3'200 kg) versagte finde ich dennoch erstaunlich. Frage mich, ob nicht sowohl Bruchlast durch frühere Überlast gemindert wurde und dann beim Zwischenfall doch nochmals überbelastet wurde.
Interessant, dass da keine Tests im Labor mit der restlichen Lastkette durchgeführt wurden, da bei einer massiven Überlast zwar ein Glied versagt, bei den restlichen können u.U. ebenfalls Veränderungen festgestellt werden, nicht nur geometrische Verformung sondern auch im Bereich von Rissbildung, usw.
Ob sowas wie Spannungsrisskorrosion und/oder Ermüdung zudem eine Rolle spielten, kann ich nicht beurteilen, das überlasse ich den Spezialisten.
Falls nach einer massiven Überbelastung des Elektrotekettezugs die entsprechenden Massnahmen nicht getroffen wurden (Meldung, weiterer Einsatz des Geräts sofort zu untersagen, usw.) kann dies als grobfahrlässig betrachtet werden kann.
Plastische Verformung durch Überlast eines 5 t Lasthakens:
https://www.youtube.com/watch?v=e3wtGXj8Yvg
Wäre interessant, den Lasthaken der Hakenflasche nachzumessen.
Dass eine massive frühere Überlast (die zu einer sehr beachtlichen Bruchlastminderung der Lastkette führte) keine sichtbaren Spuren hinterlassen hat erstaunt mich dennoch (kann mich jedoch irren, vielleicht ist nichts auffälliges ersichtlich).
Falls ein Kettenzug irgendwelche abnormale Einsatzbedingungen mit auch nur dem allergerinsten Verdacht auf Beeinträchtigung der Sicherheit erfährt, muss er sofort aus dem Betrieb zurückgezogen werden und ist vor Wiederinbetriebnahme von einem Spezialisten (hier gemeint Hersteller oder Sachverständiger, der regelmässig solche Hebezeuge periodisch prüft und entsprechende Bescheinigungen ausstellt) genau zu untersuchen.
Irgendwie doch merkwürdig, dass eine solche massive Überbelastung stattgefunden hat, ohne, dass unter den involvierten Personen jemand den Entscheid traf, den Elektrokettenzug aus dem Verkehr zu nehmen und die entsprechenden Abklärungen einzuleiten.
Wenn jemand ausser bei extrem geringen Sturzfaktor dank PSA nicht abstürzt lässt man ja auch die PSA überprüfen oder, beim hartem Einsatz, wird alles fraglos ersetzt. Jedenfalls würde ich selbst den entsprechenden Gurt, Karabiner, usw. (Falldämpfernähte sind dann onehin (an)gerissen) sicherheitshalber ersetzen.
Da ich eigentlich davon ausging, dass Kettenzug ausschliesslich für das entsprechende Bergefahrzeug eingesetzt wurde, wäre gar nicht auf die Idee einer massiven Überlast bei einer anderweitigen Anwendung gekommen. Elektrokettenzug war wohl Bestandteil der elektromechanischen Ausrüstung der seilbahn und falls dies zutrifft, wäre demnach der Hersteller der Bahn verantwortlich für die Auslieferung eines Elektrokettenzugs, der in einwandreiem Zustand ist.
Dass allerdings Lastkette wirklich bei nur ca. 2'500 kg (oder ggf. vielleicht im Bereich bis 3'200 kg) versagte finde ich dennoch erstaunlich. Frage mich, ob nicht sowohl Bruchlast durch frühere Überlast gemindert wurde und dann beim Zwischenfall doch nochmals überbelastet wurde.
Interessant, dass da keine Tests im Labor mit der restlichen Lastkette durchgeführt wurden, da bei einer massiven Überlast zwar ein Glied versagt, bei den restlichen können u.U. ebenfalls Veränderungen festgestellt werden, nicht nur geometrische Verformung sondern auch im Bereich von Rissbildung, usw.
Ob sowas wie Spannungsrisskorrosion und/oder Ermüdung zudem eine Rolle spielten, kann ich nicht beurteilen, das überlasse ich den Spezialisten.
Falls nach einer massiven Überbelastung des Elektrotekettezugs die entsprechenden Massnahmen nicht getroffen wurden (Meldung, weiterer Einsatz des Geräts sofort zu untersagen, usw.) kann dies als grobfahrlässig betrachtet werden kann.
Plastische Verformung durch Überlast eines 5 t Lasthakens:
https://www.youtube.com/watch?v=e3wtGXj8Yvg
Wäre interessant, den Lasthaken der Hakenflasche nachzumessen.
Dass eine massive frühere Überlast (die zu einer sehr beachtlichen Bruchlastminderung der Lastkette führte) keine sichtbaren Spuren hinterlassen hat erstaunt mich dennoch (kann mich jedoch irren, vielleicht ist nichts auffälliges ersichtlich).
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Die andere Frage ist, wie genau muss der Ablauf sein um den Bergewagen auf das Tragseil zu setzen.
Wurde hier schon erwähnt.
Steht da vielleicht drin, dass man erst das Trommelseil anhängen muss und dann den Wagen aus der Parkposition auf das Seil absenken darf?
Dann wäre dieser auch nicht in die Kabine gekracht.
Dann gäbe es nämlich zwei Faktoren die zum Unglück führten.
Wurde hier schon erwähnt.
Steht da vielleicht drin, dass man erst das Trommelseil anhängen muss und dann den Wagen aus der Parkposition auf das Seil absenken darf?
Dann wäre dieser auch nicht in die Kabine gekracht.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Soweit ich das auf den Videos beurteilen kann ist der Anschlagpunkt für das Zugseil in der Parkposition nur schwer erreichbar. Ob das Zugseil bei einem Fall aus großer Höhe gehalten hätte ist auch noch die Frage.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Das wundert mich allerdings auch. Hat man denn eigentlich schonmal in die Richtung fehlerhafte Kette gedacht? Zb eine fehlerhafte Schweißstelle in einem Kettenglied, Materialfehler etc? Solls ja auch geben. Ich weiß als Laie natürlich nicht welche Vorschriften es gibt bezüglich Prüfen jeder Lastkette vor der Auslieferung oder ob da nur Stichproben gemacht werden.Lagorce hat geschrieben: 30.09.2018 - 00:40
Dass allerdings Lastkette wirklich bei nur ca. 2'500 kg (oder ggf. vielleicht im Bereich bis 3'200 kg) versagte finde ich dennoch erstaunlich.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Ähm Achtung: Ich habe nur geschrieben dass wir intern davon ausgehen dass es mit der Verwendung so war. Es muss nicht gewesen sein, aber es ist für uns die plausibelste Erklärung und wir haben ja nun schon einige Baustellen gesehen und wissen wie es da so zugehen kann.
Ob Garaventa der Lieferant war oder ob die BZB selber eingekauft haben weis ich nicht, vermute aber eher dass er von Garaventa kam da es sich quasi um Teilsystem der Bahn handelt. Hebevorrichtungen für die Unterhaltsarbeiten werden in der Regel vom Betreiber selber gekauft.
Versicherungsmässig kann es aber einen grossen Unterschied machen wer der Käufer war und wer installiert hat und was evt. vorher schon geschen ist.
Ein Eingängen des Windenseils am Bergewagen ist in Parkstellung von Hand allein wegen der Höhe und damit verbunden fehlendem Stehplatz nicht möglich, es kann aber durchaus eine auf keinem Bild oder Video erkennbare separate Hebevorrichtung vorhanden sein.
Das Windenseil hätte meiner Einschätzung nach den Bergewagen aufgefangen.
An eine fehlerhafte Kette hat man sicher auch schon gedacht, denn von vornherein Ausschliessen darf man ja gar nichts. Es wurde ja hier auch ziemlich erstaunt festgestellt dass der Kettenzug Tage später immer noch da hing. Dazu muss man aber sagen dass weder BZB noch Garaventa berechtigt waren ohne Anordnung von Polizei / Untersuchungsbehörde einfach den Kettenzug zu demontieren.
Ob Garaventa der Lieferant war oder ob die BZB selber eingekauft haben weis ich nicht, vermute aber eher dass er von Garaventa kam da es sich quasi um Teilsystem der Bahn handelt. Hebevorrichtungen für die Unterhaltsarbeiten werden in der Regel vom Betreiber selber gekauft.
Versicherungsmässig kann es aber einen grossen Unterschied machen wer der Käufer war und wer installiert hat und was evt. vorher schon geschen ist.
Ein Eingängen des Windenseils am Bergewagen ist in Parkstellung von Hand allein wegen der Höhe und damit verbunden fehlendem Stehplatz nicht möglich, es kann aber durchaus eine auf keinem Bild oder Video erkennbare separate Hebevorrichtung vorhanden sein.
Das Windenseil hätte meiner Einschätzung nach den Bergewagen aufgefangen.
An eine fehlerhafte Kette hat man sicher auch schon gedacht, denn von vornherein Ausschliessen darf man ja gar nichts. Es wurde ja hier auch ziemlich erstaunt festgestellt dass der Kettenzug Tage später immer noch da hing. Dazu muss man aber sagen dass weder BZB noch Garaventa berechtigt waren ohne Anordnung von Polizei / Untersuchungsbehörde einfach den Kettenzug zu demontieren.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Mit Ketten kenn ich mich kaum aus. Wenn ich mir aber die Beschreibungen zum Herstell- und Prüfverfahren anschaue, dann wird jede einzelne für ernsthaften Einsatz bestimmte Kette beim Hersteller mit der doppelten zulässigen Arbeitslast geprüft. Die rechnerische Bruchlast ist nochmal um einen Faktor 2 höher. Außerdem wird eine zum Einsatz in Hebezeugen bestimmte Kette bei der Herstellung "vorgereckt", d.h. sie wird ein Stück in den nicht-elastischen Bereich (typisch glaube ich, sind 60% der Bruchlast) ausgedehnt, um beim späteren Betrieb die bleibende Längung zu verringern. Heißt aber, dass ein massiver "Herstellungsfehler" schon bei diesen Verfahrensschritten zum Versagen führen sollte. Natürlich ist auch eine Kette elastisch. Eine vorgereckte Kette sollte sich bis zum Bruch nochmal um 20% dehnen.
Noch was anderes, vielleicht total Blödsinniges: Wenn ich mir das von Kris gezeigte Bild der Aufhängung mit Kettenzug und dem gewaltigen Hydraulikzylinder der Korbverschiebung anschaue, ist dann aufgrund der Anordnung auszuschliessen, dass durch irgendeinen Bedienungsfehler oder eine unbemerkte Blockierung bei der Bewegung des Korbes die durch die Verstellhydraulik aufgebrachte Kraft "versehentlich" in die vielleicht auch noch schief verklemmte Kette eingeleitet wird?
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Das halte ich für wenig wahrscheinlich. Auf dem Bild haben die Anschlagpunkte schon die maximal mögliche Entfernung, beimTalabfahrer hat geschrieben: 30.09.2018 - 09:57 Noch was anderes, vielleicht total Blödsinniges: Wenn ich mir das von Kris gezeigte Bild der Aufhängung mit Kettenzug und dem gewaltigen Hydraulikzylinder der Korbverschiebung anschaue, ist dann aufgrund der Anordnung auszuschliessen, dass durch irgendeinen Bedienungsfehler oder eine unbemerkte Blockierung bei der Bewegung des Korbes die durch die Verstellhydraulik aufgebrachte Kraft "versehentlich" in die vielleicht auch noch schief verklemmte Kette eingeleitet wird?
Verfahren der Hydraulik würden sie also nur näher zusammenkommen, der Kettenzug könnte noch zur Mitte rollen,
das Sicherungsseil würde dann erst senkrecht hängen und in der dann möglichen Zugrichtung sollte die Kette nicht
nennenswert belastet werden.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Haben moderne Kettenzüge eigentlich einen Fehlerspeicher oder ist das noch die alte Hammertechnik aus dem letzten Jahrtausend? Letzteres wäre erstaunlich, wo doch heute schon viele Haushaltsgeräte mit dem Internet verbunden sind und in Autos gleich eine Vielzahl von Loggern Daten sammeln.
Falls die Kette durch Fehlbedienung oder Vorschädigung durch Überlastung gebrochen sein sollte, dann müsste dies auch anhand der verbleibenden Komponenten nachweisbar sein. Falls lediglich ein (das) einzelnes Kettenglied einen Fehler hatte, sei es durch einen Fabrikationsfehler oder durch äußere Einwirkung, dann wird sich das auch nur anhand der Bruchstücke nachweisen lassen.
Hat eigentlich die (vermutete) permanente Belastung in Kombination mit dem Temperaturgang einen meßbaren Einfluss auf die Haltbarkeit der Kette? Immerhin hatten wir einen heißen Sommer.
Falls die Kette durch Fehlbedienung oder Vorschädigung durch Überlastung gebrochen sein sollte, dann müsste dies auch anhand der verbleibenden Komponenten nachweisbar sein. Falls lediglich ein (das) einzelnes Kettenglied einen Fehler hatte, sei es durch einen Fabrikationsfehler oder durch äußere Einwirkung, dann wird sich das auch nur anhand der Bruchstücke nachweisen lassen.
was sich dann sicherlich nachweisen lässt.Talabfahrer hat geschrieben: 30.09.2018 - 09:57 Eine vorgereckte Kette sollte sich bis zum Bruch nochmal um 20% dehnen.
Hat eigentlich die (vermutete) permanente Belastung in Kombination mit dem Temperaturgang einen meßbaren Einfluss auf die Haltbarkeit der Kette? Immerhin hatten wir einen heißen Sommer.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Hierzu kann ich dir antworten. Wir nutzen Kettenzüge und kleine Krane im Kraftwerk seit Jahren und dort wird es am Kessel viel viel wärmer. Im Betrieb sind da immer 60-70 oder mehr Grad im Umfeld (wenn wir Stillstand haben dann normale Ausentemp,also auch sehr kalt im Winter). Es wird auch gerade in Revisionen echt robust und hart mit den Kettenzügen umgegangen, aber gerissen ist noch nie eine Kette . Und wir haben Anlagen von 1976 bis ganz modern, also alles vorhanden. Eine Kette die bei normaler Last reißt ( also wie an der Bahn die 3t ) hätte ich nie erwartet, kenne sowas auch nicht.NeusserGletscher hat geschrieben: 30.09.2018 - 11:39 Hat eigentlich die (vermutete) permanente Belastung in Kombination mit dem Temperaturgang einen meßbaren Einfluss auf die Haltbarkeit der Kette? Immerhin hatten wir einen heißen Sommer.
Bin gespannt ob man jemals den wahren Grund erfährt.
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Re: Grainau: Zugspitzbahn steht still - Gondel bei Übung beschädigt
Stimmt, glaub nicht, dass da irgendwas vorgesehen ist. Und zudem sollte abgeklärt werden, ob das Laufwerk des Bergefahrzeuges in der Drehbewegung formschlüssig so begrenzt ist, dass es beim herunterziehen am bergseitigen Ende nicht mit den talseitigen Abstandhaltern die Verglasung der Gebäudebedachung zertümmert.NeusserGletscher hat geschrieben: 30.09.2018 - 09:23 Soweit ich das auf den Videos beurteilen kann ist der Anschlagpunkt für das Zugseil in der Parkposition nur schwer erreichbar.
Habe nicht gesehen womit der Drehwinkel begrenzt wird. Habe jedoch auf den Fotos auch nicht nachgeschaut, ob irgendwo zuerst noch sowas wie ein Stahlträger des Gebäude ein Weiterderehen des Gehänges des Bergefahrzeuges verhindert.
Möglicherweise verlässt man sich nur auf die Reibung des Längspendeldämpfers, der ist üblicherweise bei solchen Bergefahrzeuge vorhanden obwohl sehr einfach ausgeführt (z.B. durch vorgespannte satellitenähnlich angeordnete Druckfedern oder sowas wie grosse zentrale Tellerfedern voreingestelltes schwenkrichtungsunabhängiges Reibungsdrehmoment).
Sich nur auf Reibung der Dämpfung zu verlassen wäre nicht so eine gute idee. Falls wirklich durch Drehung Laufwerksteile gegen die Verglasung prallen könnten, wäre eine formschlüssige Drehwinkelbegrenzung m.E. unabdingbar.
Schliesse mich voll an Theo's Vermutung an.Ob das Zugseil bei einem Fall aus großer Höhe gehalten hätte ist auch noch die Frage.
Bergeseil hat eine Mindestbruchkraft von 294 kN (umgangssprachlich 29'969 "kg", oder ca. 30 "Tonnen"), Angabe von der Fatzer Ausstellungsvitrine, siehe Technik Topic der Bahn.
Da vermute ich, dass zuerst gewisse Schweissnähte reissen oder die schwarze auf Biegung beanspruchte Anschlagachse versagt.
Bruchlast des Bergeseils entspricht über 7 mal dem maximalen Hangabtrieb des vollbesetzen Bergefahrzeugs, hier als Beispiel mit 3'200 kg leeres Bergefahrzeug, 30+1 Personen a je 80 kg und 46°Neigung berechnet, offiziell gem. Pressesprecherin sollte Leerfahrzeug bei 2'500 kg liegen, was m.E. zu knapp ist, kann mich jedoch irren, bleibe dennoch bei ca. 2'800 bis 3'200 kg Leermasse.
Auch bei einem herunterfallen des Bergefahrzeuges von der Parkstellung hätte man nie solche Kräfte erreicht, vermutlich nicht einmal den maximalen effektiven Seilzug im Betrieb vollbeladen an der steilsten Stelle der Strecke (hier auf den Anschlagpunkt des Zugseils des Bergefahrzeuges bezogen, also ohne Berücksichtigung vom Seilgewicht, Reibung, usw.).