Zum dritten Mal ging es mit einer Studentengruppe meiner ehemaligen Hochschule zur Skihüttenausfahrt. Nachdem das letztjährige Ziel Anzere war, ging es auch dieses Jahr wieder ins Wallis, dieses Mal aber nach St. Luc/Chandolin. Die Preise für Gruppenausfahrten ins Wallis sind einfach aufgrund der niedrigen Skipasspreisen und Gruppenunterkünften sehr günstig.
Die diesjährige Hütte lag mitten im Skigebiet am Skilift Tignousa und war daher sehr zentral gelegen. Die Lage war einfach herrlich. Arbeitsbedingt konnte ich nur 3/5 Tage dabei sein, aber auch die 3 Tage waren in der Gruppe zusammen sehr witzig.
Generell waren viele Gruppen, v.a. Skikurse, im Skigebiet unterwegs, sodass es sehr voll war. Von der oftmals beschriebenen schweizerischen Leere war (mal wieder) keine Spur. Auch letztes Jahr, als ich noch den MagicPass hatte, waren die Gebiete teilweise sehr voll und sogar voller als manches Gebiet in Tirol. So langsam muss ich für mich daher die schweizerische Leere als Gerücht abtun – oder ich habe diesbezüglich immer wahnsinnig Pech. In St. Luc/Chandolin war es v.a. Zwischen 11:00 und 14:00 Uhr sehr voll, wo es dann, abgesehen von der 6KSB, selten Wartezeiten unter 5-10 Minuten gab. Aufgrund der veralteten Liftanlagen war es auf den Pisten nicht zu voll, aber auch nicht gerade leer. Die 6KSB fuhr quasi immer leer, die Bahn ist an sich halt eine Fehlinvestition an völlig falscher Stelle, die dort keiner braucht, da es dorthin keine gescheite Wiederholungsabfahrt gibt. Aber Fehlplanungen und unverständliche Vorgehensweisen sind in der Romandie ja üblich. Auch auffällig sind die nicht abgestimmten Öffnungszeiten am Morgen, sodass man nach der ersten Bergfahrt oben erstmal nicht weiter kommt und damit das Chaos auf Tignousa noch mehr befördert wird. Auch bin ich mir sicher, dass der SL Tignousa letztes Jahr noch ein normaler Schlepplift war, jetzt war es aber nur noch ein Tellerlift. Angesichts des rieigen Andrangs dort völlig unverständlich und eine krasse Fehlplanung. Auch die 3SB ist wohl nur noch als DSB zugelassen, denn der mittlere Einstieg war dauerhaft abgesperrt. Insgesamt ist die Liftinfrastruktur in der Romandie halt mehr als marode.
Auch wenn die Liftanlagen völlig veraltet sind, finde ich das hier doch sehr reizvoll. Die Stangenschlepper sind zwar unbequem wie noch was, aber auch irgendwie cool und sorgen dann doch trotz des Andrangs dafür, dass die Pisten erträglich leer bleiben.
Das Wetter war alle 3 Tage, an denen ich dort war, absolut herrlich, aber auch sehr warm, sodass es natürlich je nach Hangausrichtng starke Sulz- und Haufenbildung gab. Mich störte das nicht, da ich Frühlingsskifahren sehr liebe. Die hohen Temperaturen erschwerten aber auch die Präparation, sodass gerade morgens die Pisten teilweise in einem katastrophalen Zustand waren. Nach einiger Zeit, bis die Pisten dann weich wurden, war das dann aber gar kein Problem mehr.
Die Schneelage im Gebiet wird schon recht knapp, sodass v.a. Am Illhorn bereits einige Steine durchkommen. Insgesamt waren die braunen Stellen aber recht selten. Die Schneelage war für die Jahreszeit aber sehr gering.
Gefallen:







Nicht gefallen:





Daher:









Bilder:
Blick von Tignousa in den „rechten“ Skigebietsteil
Leer war es ja nicht gerade, aber Dank der veralteten Liftanlagen blieb es auf den Pisten leer. So ein Stangenschlepper schafft halt auch keine Leute weg und da es auch sehr viele Leute nicht hinbekamen, den Lift zu benutzen oder nachzurücken, wenn die Leute vor einem weg waren, waren die Wartezeiten auch noch deutlich länger als nötig.
Ausblick von der Bergstation des Schlepplift Tignousa, der absolut unverständlicher Weise zu einem Tellerlift degradiert wurde. Gerade an diesem Lift bräuchte man die Kapazität, da jeder nach der Standseilbahn diesen Lift fahren will. Kapazität hätten die Pisten dort eigentlich ja auch.
Blick Richtung Talstation Pas de Boeuf
Auf der Abfahrt vom Pas de Boeuf Richtung SL Bella Tola. Landschaftlich sind die Pisten sehr schön gelegen.
SL Bella Tola
Der Ausblick von dort oben ist herrlich
Dito
Start in die wunderschöne Prilet-Abfahrt
Auch der Ausblick von der Bergstation des SL Col des Ombrintzes kann sich sehen lassen.
Wunderschöne Landschaft
Der Tiefblick ins Rhonetal ist einfach faszinierend
Die Pisten im Gebiet sind schon sehr ansehlich
Hier die Auslick von der Bergstation in Chandolin
Abfahrt im unteren Teil des Illhorn-Schleppers
Ausblick vom Illhorn ins Rhonetal. Einfach toll!
Insbesondere der Nebel im Tal war schön anzuschauen
Ausblick von der Bergstation des 6er-Sessels
Die Talabfahrt nach Chandolin war kurz vor Mittag schön angefirnt und herrlich zu fahren. Generell ist die Abfahrt eh eine schöne Piste
Auf der Prilet-Abfahrt
Auf der Prilet-Abfahrt
Auch abends war die Stimmung von der Hütte aus phänomenal
Präparation in der Nacht
Blick nach oben an der Talstation des SL Col des Ombrintzes. Hier konnte man morgens schon sehr gut fahren, da hier schon in der Früh viel Sonne hin kam und somit die Pisten nicht all zu hart am Morgen waren.
Die Prilet-Abfahrt war, wenn man die Busabfahrt um 11:15 Uhr anpeilt, noch sehr hart und aufgrund der schlechten Präparation sehr unschön zu fahren
Prilet-Abfahrt
Fazit:
Auch, wenn die Gebiete in der Romandie bestimmt nicht die modernsten sind oder einen logischen und effizienten Betrieb anbieten, so sind sie doch aufgrund der besonderen Landschaft eine besondere Augenweide. Skifahrerisch bietet v.a St. Luc/Chandolin wunderschöne, abwechslungsreiche und einsame Pisten, bei denen man die Landschaft wunderbar genießen kann. Für eine Gruppe hat das Gebiet eine passende Größe, sodass es nicht zu klein ist, sodass es langweilig ist, aber auch nicht so groß, als dass man sich verfahren würde.
St. Luc werde ich, trotz all der Macken gerne wieder mal besuchen, wenn es sich ergibt.