Ich schreib es mal hier mit rein weil ich kein anderes Topic von BMF gefunden habe und es schon länger auch hier um andere Dinge ging. Vielleicht kann ein Mode ja den Titel ändern?
BMF hat jetzt auch einen Direct Drive Antrieb auf den Markt gebracht in Zusammenarbeit mit Siemens und Kessler
Der erste Antrieb wurde bei der 6 KSB in Le Corbier verbaut
http://www.bartholet.swiss/Aktuelles.621.0.html#c4563
https://m.facebook.com/story.php?story_ ... 9774199994
BMF-Seilbahnbau(CH)baut Wopfner Kuppelklemme
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Re: BMF-Seilbahnbau(CH)baut Wopfner Kuppelklemme
Direktantriebsmotor für eine Umlaufbahn entwickeln ist eigentlich keine Hexerei, keine Ahnung, weshalb Doppelmayr da nicht früher was auf den Markt brachte, da sie seit "einiger Zeit" an einem modularen Direktantrieb forschten.
Problem ist weniger der Direct Drive selbst, viel mehr ist die zu geringe Trägheit (z.B. auf die Antriebsscheibe bezogen) des Hauptantriebs bei gewissen Seilbahnen ein Faktor, der den Einsatz solcher Antriebe einschränkt. Möglich wären allerdings modernere von den wörtlichen CEN/TC 242 EN abweichenden Bremsanlagen bzw. Bremsphilosphien, m.E. wäre es durchaus denkbar, Direktantriebe mit relativ geringer Trägheit auch bein Anlagen wo nach klassischer Auslegung der Bremsen die Trägheit zu gering wäre einzusetzen (Argument ist nicht einfach aus der Luft gegriffen, IIRC habe ich eine mögliche, übrigens absolut nicht revolutionäre, Bremsphilosophie bereits anderswo im Forum erwähnt, eigentlich so trivial dass nur ein Creissels sowas würde versuchen zu patentieren, sehr viele existierende Seilbahntechnikpatente schützen eigentlich recht banale Ideen).
Die FU-Technologie ist klassisch, permanent-erregte Synchronmotoren speisen ist in erster Linie eine Frage der Firmware des FU, die Hardware als solche spielt eine untergeodnete Rolle sofern man die IGBT der motorseitigen Invertern entsprechend modulieren kann. Grosse FU von z.B. ABB oder Siemens sind in der Lage (ggf. mit gewissen Firmware Anpassungen) Direktantriebe von Leitner-Poma, Doppelmayr, usw. zu speisen. Bevor Leitner die eigenen von Leitwind entwickelten "250 kW" all-in-one rückspeisefähigen flüssigkeitsgekühlten (Wasser-Glykol-Gemisch) Active Frontend (AFE) Module in self-contained Schrankbauweise (ca. 400 mm breit, 800 mm tief und 2200 mm hoch ohne Dachlüfter und ggf. Sockel) einsetzte, wurden handelsübliche Siemens FU mit AFE eingebaut (Schrankbauweise).
Der Motor selbst ist kein Wunderwerk, die Wicklungs- und Magnettechnologie sind klassisch und für grosse Langsamläufer sind die Magnete weniger heikel am Rototrägerkörper zu befestigen (die Kräfte sind jedoch infolge der hohen Drehmoment beachtlich). Ist eher eine Frage des mechanischen Aufbaus, u.a. bzgl. Reparaturen,
Für die Entwicklung ist dennoch gutes interdisziplinarische Know-How erforderlich, dabei werden spezielle numerische Simulations-Softwarepakete eingesetzt (u.a. elektromagnetische, thermische und mechanische Optimierung).
Kannte jemand, der einen recht gut funktionierenden permanent erregten Synchronmotor selbst baute (high-end Design, Teile CNC gefertigt mit auf Mass hergestellte RE-Magnete die einige hundert EUR pro Stück kosteten (die kann man kaum selbst nachbearbeiten, die Anzeihkräfte sind übrigen unglaublich hoch und die Magnete sind recht heikel zu manipulieren), usw., nicht irgendwie eine Sonntags-Bastlerei).
Permanenterregte Synchronmaschinen werden oft als drehzahlvariable Generatoren in Windkraftbereich sowie als Klein bis Grossantriebe in diversen Bereichen eingesezt (Aufzugsmotoren, Traktionsmotoren für schienengebundene Fahrzeuge, Schiffsbau, usw.). Mit Hochleistungs-Servoantriebe hatte ich bereits in den frühen 90er befasst und die Performance war auch damals schon recht erstaunlich, die Programmierung der volldigitalen Achsregler sowie VMEbusbasierten Steuerungen war allerdings nicht sehr komfortabel...
Hersteller mit dem BMF zusammen arbeitete:
https://kessler-group.biz
Über die Vor- und Nachteile einer eigenen FU-Technologie wie bei Leitner-Poma (Leitwind) schreibe ich später mal was in einem anderen Topic. Direktantrieb für eine Seilbahn findet man nicht als solcher als Katalogartikel auf dem Markt, die FU hingegen sind kaum ein Problem.
Problem ist weniger der Direct Drive selbst, viel mehr ist die zu geringe Trägheit (z.B. auf die Antriebsscheibe bezogen) des Hauptantriebs bei gewissen Seilbahnen ein Faktor, der den Einsatz solcher Antriebe einschränkt. Möglich wären allerdings modernere von den wörtlichen CEN/TC 242 EN abweichenden Bremsanlagen bzw. Bremsphilosphien, m.E. wäre es durchaus denkbar, Direktantriebe mit relativ geringer Trägheit auch bein Anlagen wo nach klassischer Auslegung der Bremsen die Trägheit zu gering wäre einzusetzen (Argument ist nicht einfach aus der Luft gegriffen, IIRC habe ich eine mögliche, übrigens absolut nicht revolutionäre, Bremsphilosophie bereits anderswo im Forum erwähnt, eigentlich so trivial dass nur ein Creissels sowas würde versuchen zu patentieren, sehr viele existierende Seilbahntechnikpatente schützen eigentlich recht banale Ideen).
Die FU-Technologie ist klassisch, permanent-erregte Synchronmotoren speisen ist in erster Linie eine Frage der Firmware des FU, die Hardware als solche spielt eine untergeodnete Rolle sofern man die IGBT der motorseitigen Invertern entsprechend modulieren kann. Grosse FU von z.B. ABB oder Siemens sind in der Lage (ggf. mit gewissen Firmware Anpassungen) Direktantriebe von Leitner-Poma, Doppelmayr, usw. zu speisen. Bevor Leitner die eigenen von Leitwind entwickelten "250 kW" all-in-one rückspeisefähigen flüssigkeitsgekühlten (Wasser-Glykol-Gemisch) Active Frontend (AFE) Module in self-contained Schrankbauweise (ca. 400 mm breit, 800 mm tief und 2200 mm hoch ohne Dachlüfter und ggf. Sockel) einsetzte, wurden handelsübliche Siemens FU mit AFE eingebaut (Schrankbauweise).
Der Motor selbst ist kein Wunderwerk, die Wicklungs- und Magnettechnologie sind klassisch und für grosse Langsamläufer sind die Magnete weniger heikel am Rototrägerkörper zu befestigen (die Kräfte sind jedoch infolge der hohen Drehmoment beachtlich). Ist eher eine Frage des mechanischen Aufbaus, u.a. bzgl. Reparaturen,
Für die Entwicklung ist dennoch gutes interdisziplinarische Know-How erforderlich, dabei werden spezielle numerische Simulations-Softwarepakete eingesetzt (u.a. elektromagnetische, thermische und mechanische Optimierung).
Kannte jemand, der einen recht gut funktionierenden permanent erregten Synchronmotor selbst baute (high-end Design, Teile CNC gefertigt mit auf Mass hergestellte RE-Magnete die einige hundert EUR pro Stück kosteten (die kann man kaum selbst nachbearbeiten, die Anzeihkräfte sind übrigen unglaublich hoch und die Magnete sind recht heikel zu manipulieren), usw., nicht irgendwie eine Sonntags-Bastlerei).
Permanenterregte Synchronmaschinen werden oft als drehzahlvariable Generatoren in Windkraftbereich sowie als Klein bis Grossantriebe in diversen Bereichen eingesezt (Aufzugsmotoren, Traktionsmotoren für schienengebundene Fahrzeuge, Schiffsbau, usw.). Mit Hochleistungs-Servoantriebe hatte ich bereits in den frühen 90er befasst und die Performance war auch damals schon recht erstaunlich, die Programmierung der volldigitalen Achsregler sowie VMEbusbasierten Steuerungen war allerdings nicht sehr komfortabel...
Hersteller mit dem BMF zusammen arbeitete:
https://kessler-group.biz
Über die Vor- und Nachteile einer eigenen FU-Technologie wie bei Leitner-Poma (Leitwind) schreibe ich später mal was in einem anderen Topic. Direktantrieb für eine Seilbahn findet man nicht als solcher als Katalogartikel auf dem Markt, die FU hingegen sind kaum ein Problem.