Im dritten Jahr in Folge ging es im Sommer 2018 für ein paar Seilbahnausflüge nach Vorarlberg. Auf dem Programm standen zwei der Anlagen, die ich beim Auftakt 2016 links liegen gelassen hatte; die meisten anderen waren auch noch nicht im Sommerbetrieb. Erster Halt: Hochjochbahn.
https://www.silvretta-montafon.at/de/ak ... ungszeiten
Bis zur nächsten Bergfahrt waren es nur noch wenige Minuten, daher ging es schnellen Schrittes zur Kasse. Zeit für Fotos in der Talstation war keine.
Wenig später ging es schon hinauf.
Vor der Pendelbahn (Waagner Biro, Bj. 1966) wurde das Hochjoch in zwei Sektionen ESL erschlossen. Die Talstation dürfte an ähnlicher Stelle wie jene der PB gestanden haben, erkennbar am Kirchturm im Hintergrund:
https://pid.volare.vorarlberg.at/o:8383
Muss eine schöne Fahrt gewesen sein:
https://pid.volare.vorarlberg.at/o:24228
ESL-Mittelstation:
https://pid.volare.vorarlberg.at/o:7483
Laut liftworld waren es zwei Anlagen von Wolf & Switzeny mit Baujahr 1950. Die erste Sektion soll durch die PB ersetzt worden sein, die zweite Sektion noch bis 1986 gestanden haben. Kann das passen? Die DSB Kropfen, die vermutlich auf ähnlicher Trasse wie der Hochjoch-ESL Sektion 2 verläuft, ist Baujahr 1985.
Zumindest 1967 haben PB und ESL nebeneinander existiert:
https://pid.volare.vorarlberg.at/o:23370
https://pid.volare.vorarlberg.at/o:16302
Luftaufnahme des Skigebiets an der Hochjoch-Bergstation anno 1967 mit diversen SL und einem Sennigrat-Vorgänger:
https://pid.volare.vorarlberg.at/o:23352
https://pid.volare.vorarlberg.at/o:23359
Anderer Winkel:
https://pid.volare.vorarlberg.at/o:23355
Die Pendelbahn, die einige im Forum lieber gestern als morgen ersetzt haben wollen, weiss mit ihren klassischen Stützen zu gefallen.
Besonderheit der 4-Gondel-Bahn ist die Umsteigestelle, sozusagen die Mittelstation in Form eines betonierten Niederhalters. Die Patscherkofelbahn war auch so konstruiert.
An der Mittelstation folgte der Wechsel vom verregneten Sommer in den Herbst, denn in den auf dem oberen Teilstück verkehrenden Gondeln war es deutlich kühler. Mit jedem Höhenmeter nahm die Temperatur weiter ab.
Auf dem zweiten Streckenteil wird die PB von der DSB Kropfen begleitet, die etwas oberhalb der PB endet und ebenfalls eine Besonderheit hat.
Die DSB unterquert - sozusagen in einem riesigen, betonierten Niederhalter ohne Zu- oder Ausstieg - den Gastro- und Bergstationskomplex der PB.
Nebenan startet die Tal-Berg-Tal-DSB Sennigrat, die gerade aufgesesselt wurde und erst eine Woche später den Sommerbetrieb aufnahm.
Das Hochjoch war gerade erst aus dem Winterschlaf erwacht und es gab noch nicht viel Angebot. Ich entschied mich für die Wanderroute "Seebligasee" - was zunächst urig klang, aber einfach nur ein leichter Weg durchs Skigebiet zum schnöden Speicherteich ist. Dabei quert man die Bahnen Seebliga (r.) und Panorama. Kein schöner Anblick. Die Seebliga-Schlepper dürften auf gleicher Trasse verlaufen sein, wie man am Gelände erkennt.
Am Ziel angekommen war die Ernüchterung groß. Hierfür hatte sich der leichte Aufstieg wirklich nicht gelohnt.
Beim Blick auf den Rückweg stieg die Vorfreude auch nicht besonders. Aber was anderes darf man von einem großen Skigebiet im Sommer wohl nicht erwarten. Schließlich hätte ich mich auch für eine unverbaute Route in der Gegend entscheiden können.
Abstecher zur Bergstation der DSB Kropfen. Hinter dem Ausstieg ragt dieses Betonfundament aus dem Boden. Könnte vom kurzen ehemaligen Skilift an der PB-Bergstation stammen (s. historische Luftaufnahmen weiter oben im Bericht).
Von der Station ergibt sich der Blick auf den Stationskomplex Kapell mit Kropfen-DSB (r.), Hochjoch-PB (M.) und Zamang-EUB (l.).
Blick zur DSB Sennigrat, deren Strecke sich zunehmend mit Sesseln füllte.
Zeit für die Talfahrt.
Formschöne, schlanke Stützen hat die Anlage.
Zoom auf das Montafon Nordic-Schanzenzentrum. Was sieht das geübte Auge oben links?
Was für ein Quatsch ist denn das? Eine ordentliche Seilbahn ist das nicht. Sammelt da jemand FBMs?
Hier tauchte ich wieder in das angenehmere Sommerklima ein.